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Ein etwas ratloser Beitrag zum Sterben

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 15:50
von pida
Hallo zusammen,

Das moechte ich gerne mitteilen :

Eine mir nicht gleichgueltige person liegt gerade im hospiz und geht ihrem lebensende entgegen.
Gehirntumor ; operation und chemo ohne erfolg.
Patientenverfuegung, deren inhalt ich nicht kenne, ausser, dass keine lebenserhaltenden Massnahmen ergriffen werden duerfen ( respekt, dass diese verfuegung in diesem hospiz geachtet wird ! ) .
es wird weder kuenstlich ernaehrt, fluessigkeit zugefuehrt oder beatmet , der organismus wird aber schmerzfrei ‘ geschaltet ‘ , aktuell wohl mit morphium.

was mir irgendwo in’s bewusstsein kommt : eigentlich verdurstet und verhungert dieser mensch nun ueber tage hinweg.

Ist das ‘ humanes ‘ oder ‘menschenwuerdiges ‘ sterben ?

Mir faellt zu meinem beitrag nichtmal ein vernuenftiger titel ein . . . . .

Ich weiss, fuer viele von uns hier im forum ist das ein zustand, den man sich spontan fuer sich selbst und sofort wuenschen wuerde, aber trotzdem . . . . . .

Ich erwarte keine antworten oder diskussionen, wollte das nur mal los werden.

gruss, pida

ps : bitte keine beileidsbekundigungen, danke.

also ich

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 16:11
von theend
finde das das pure gegenteil von humanem sterben! hier sollte auch aktiv etwas gemacht werden dürfen, unzulässiges Wort ethik!

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 16:25
von zuizid
Schicken die den Patienten nicht in den dauerschlaf?
Mittel sind da!
Und das überall.

Eine Injektion und man pennt 1 Tag durch.
Das nen paar mal hintereinander.

Der Tod dauert grade im Liegen noch viel länger.
Der Geist hat nichts zu tun, es werden keine Kalorien verbraucht!

Schon derbe!

So wird einem dann auch der Nachteil der Patientenverfügung vor Augen geführt. Es geht nicht zwangsläufig schnell...

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 17:40
von Bingo
Einfach nur schrecklich und Menschenverachtend!!!!!!

Palliative Sedierung

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 18:07
von Ludwig A. Minelli
Wenn das Hospiz alles richtig macht, ist das ein durchaus annehmbarer, gangbarer Weg. Der Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit hat zur Folge, dass die Nieren innerhalb weniger Tage nicht mehr arbeiten können. Dies führt zu einem langsamen Erlöschen des Organismus. Wichtig ist dabei aber, dass Lippen und Mundschleimhäute richtig befeuchtet werden, damit sich dort keine Risse bilden. Dass dieses Vorgehen verbunden ist mit einer gewissen Sedierung - der Mensch kann im Prinzip sagen, ob er nur leicht sediert werden will, oder aber in ein künstliches Koma gelegt werden soll - ist nur richtig: Damit verhindert man Angst und Leiden. Es geht dabei darum, die bestehende Krankheit nicht daran zu hindern, ihre "Arbeit" zu vollenden; gleichzeitig wird aber dafür gesorgt, dass der davon betroffene Mensch daran nicht leiden muss.

es ist vorueber

Verfasst: Samstag 12. Dezember 2009, 06:43
von pida
hallo zusammen,
danke fuer eure beitraege.
der weg wurde gestern zu ende gegangen.
das leiden der person hat sich dank der betreuung im hospiz fuer mich als aussenstehenden auf ein minimum reduziert gehabt.
es gibt sicher schlimmere wege, wenn man gehen moechte oder muss.
fuer mich bleibt das thema aktuell : selbstbestimmung und abkuerzen des leidens.
in diesem fall wurde die selbstbestimmung anhand der patientenverfuegung respektiert.
gruss, pida

Verfasst: Sonntag 13. Dezember 2009, 22:26
von spade
Das klingt für mich wie ein würdevoller, humaner Abschluss.

Meines Wissens eine in Hospizen nicht unübliche Praxis, nur wird es nicht an die große Glocke gehängt, damit sich nicht Leute künstlich aufplustern, die von den Vorgängen nichts verstehen.