Hallo zusammen.
Ich möchte mich in diesem Thread auch mal zu Wort melden. Nein. Ich möchte mich nicht an irgend welchen Streits beteiligen. Ich möchte nur zu einigen Dingen Stellung nehmen und werde mich auch nicht auf religiöse Diskussionen einlassen. Ich stelle das nur klar, damit sich keiner wundert, wenn er keine Antwort kriegt, falls er mir mit gottes Strafe und gottes Wille und Hölle oder sowas kommt. Auch weigere ich mich, nach einem Buch zu leben, daß über 2000 Jahre alt ist. Stagnation war noch nie etwas für mich.
Meine Entscheidung, mein Leben zu beenden ist begründet. Und niemand außer mir selbst entscheidet, ob der Grund gerechtfertigt ist, oder nicht. Ich bin niemandem ein Leben Schuldig. Ich meine, ich bin es niemandem schuldig, ein Leben zu leben. Vor allem, wenn ich dieses Leben nicht will. Leben ist kein Geschenk irgendwelcher Gottheiten, sondern ein Prozess, wie er ganz oft in unserem Universum statt findet. Nun. Ich habe mich dazu entschlossen, dieses Leben zu beenden, und das ist das einzige, was zählt. Ich meine Entscheidungen an sich sind es.
@Scotti. Du hast geschrieben, daß du nicht in einer Welt leben wollen würdest, in der man genetisch alles vorbestimmen könnte und so weiter. Sorry, aber Zitieren ist mir zu kompliziert. Du weißt ja, meine Augen...
Nun, dazu würde ich gerne was sagen. Alle diejenigen, die meinen Vorstellungsthread gelesen haben, und von denen lesen außer Scotti noch einige andere mit, wissen, was ich für ein Laster habe. Ich bin blind und schwerhörig, und wenn ich weiterlebe, dann wird es mit den Ohren noch schlimmer, und ich kann nichts mehr richtig alleine tun. Nichtmal nach draußen, weil ich die Autos nicht mehr höre, oder nicht mehr hören kann, was um mich herum ist, wohin ich vielleicht ausweichen muß und so weiter. Aber dazu steht mehr in meinem Vorstellungsthread.
Scotti. Ich sage es dir als behinderter. Ich wünsche niemandem so ein Leben, wie ich es gerade habe. Und wenn die Möglichkeit bestanden hätte, den Fehler genetisch zu korrigieren, oder mich nicht leben zu lassen, dann glaube mir. Ich hätte mir so sehr gewünscht, daß diese Möglichkeit umgesetzt würde. So zu leben ist eine große Last. Es sind ja nicht nur die körperlichen Merkmale. Es sind auch die Menschen. Nehmen wir zum Beispiel die Sterbeorganisationen. Ich muß so Formulare dafür ausfüllen, und das kann ich nicht alleine, weil ich nicht gucken kann. Jetzt kommt einer und sagt: "Ey hör mal. Das du nicht leben willst ist nicht gut. Gott mag das nicht" und so ein Blabla. "Wenn du das unbedingt willst, dann sieh zu, wer dir beim ausfüllen hilft. Ich mach es nicht." OK, das ist seine Entscheidung, und dafür will ich ihn auch gar nicht verurteilen. Der Punkt ist der, daß ich nur dann Hilfe bei normalen Dingen wie Ausfüllen von Briefen bekomme, wenn er damit einverstanden ist. Ich bin also in meiner Handlungsweise eingeschränkt. Und das sind ganz normale Dinge. Das mit den Briefen ist nur eines der Beispiele.
Ein anderes Beispiel ist das, daß ich sehr gerne Dosenravioli esse. Jetzt hab ich ne Nachbarin, die mir zwar beim Einkaufen hilft, aber sie weigert sich ständig, mit mir Dosenravioli zu kaufen, nur weil sie einen Biotick hat. Und so Beispiele gibt es viele in meinem Leben.
Was ich damit sagen will Scotti ist, daß so ein Leben nicht fair ist. Und ich wiederhole nochmal. Wenn es die Chance gibt, solche Leben nicht entstehen zu lassen, dann soll man sie nutzen. Mir ist die Ethik hierbei völlig egal. Es geht mir nur darum, soviele Leidenswege wie möglich zu eliminieren.
Ich bin leidenschaftlicher Perry Rhodan Fan, und auch dort befasst man sich mit dem Leben nach dem Tod. Es gibt viele Ansätze, und ich bin verdammt froh darüber, daß sie Gott in seiner momentanen beworbenen Form aus dem Spiel lassen.
Gott ist böse oder gut. Je nach dem, welches Testament man gerade vor sich liegen hat, ob man lutteranisch oder katholisch ist. Das ist schizofren, wenn ihr mich fragt. Und NEIN. Das ist kein Diskussionsansatz über das für und wider von Religionen allgemein. Und wenn sowas angefangen wird, werde ich darauf nicht antworten. Also Maik, vergiss es, wenn du eine Antwort von mir willst.
Ich glaube an die Reinkanation. Nicht, weil es meinen Vorstellungen und Wünschen entspricht. Jedenfalls nicht nur. Es ist einfach die Logik, die mir das sagt.
Mein damaliger Chemielehrer hat immer gesagt: "Nichts verschwindet in unserem Universum." Und da steckt viel wahres hinter. Und auch an eine Seele glaube ich. Manchmal ist sie in ihrem Körper zufrieden, und manchmal nicht. Und deshalb wird meine Seele nach etwas neuem suchen. So, als würde man die Wohnung wechseln, weil man in der alten verschimmelten Bude nur krank wird. Also zieht man um.
Und mit dem Paradies braucht mir keiner kommen. Sonst wären die da alle glücklich versammelt, und unsere Erde würde immer lehrer werden. Ne, so kann das nicht gehen. Alles ist ein Kreislauf, in dem altes vergeht, und neues entsteht. In immer wieder anderen Kombinationen. Zumindest sehr viel davon. Mit Gott hat das nichts zu tun.
Das wars erstmal hierzu. Ich bin gespannt auf eure Antworten. Wer will, kann mir gerne auch privat schreiben. Aber bitte keine Religion-pms. Die werden gelöscht.
Liebe Grüße
Dansker.