@cabina
Großes Danke zunächst, dass du so ausführlich auf vieles eingehst!
cabinas hat geschrieben:
Meine Intention nicht kapiert. Es geht darum, dass niemand weiss was morgen sein kann, man daher nie eine endgueltige Entscheidung treffen solte. Ich wueste nicht, was daran ueberheblich ist. Lass doch die Poebelei einfach.
Sorry, falls du das als pöbelnd oder stark angreifend empfunden hast. Wollte ich nicht (ernst gemeint). Ich wollte damit nur ausdrücken, dass du dir vorstellen sollst, du hättest aus irgendwelchen Umständen heraus niemals das bewegende Erlebnis mit deiner Tochter (oder ein ähnliches umkrämpelndes) gehabt und würdest demnach heute immernoch in dem damaligen Zustand stecken. Es hat nicht jeder das Glück so eine Erfahrung zu machen oder überhaupt potentielle Personen um sich herum zu haben, mit denen das möglich wäre. Klar, du hast Recht, man weiß nie was passieren kann und wer oder was noch auftauchen kann, aber mann kann zumindest durch vernünftige Beobachtung und Abschätzung der gegebenen Faktoren eine gewisse Chance einschätzen, ob sich das Leben noch zum Guten wenden kann. Wenn die Chancen offensichtlich schlecht stehen, dann kann daraus eine jahrelange sinnlose Warterei entstehen. Je nachdem unter was man leidet, verbunden mit Schmerzen oder anderen Unannehmlichkeiten. Du hattest das Glück (wahrscheinlich verbunden mit Eigeninitiative). Aber. das ist nur EIN Erfahrungsbericht und lässt sich nicht auf alle anwenden.
cabinas hat geschrieben:
Ebenso gut kannst du das Gedankenexperiemnt machen ob Steine reden koennen. So Theorien fussen auf Phantasie und Konstruktion und sind wertlos
Solche Gedankenexperimente sind absolut nicht sinnlos. Auch wenn sie extrem sind, so zeigen sie die wahren Beweggründe der alltäglichen selbstverständlichen Handlungen auf.
Angst auf die Frage in meinem Gedankenexperiment zu antworten?

Kannst dich ja dazu herablassen und dich kurz darauf einlassen. Braucht nicht viel Denkenergie. So komplex ist es nicht. Bei ganz abstrakten Dingen kann ichs verstehen, aber das hier ist nicht so weit hergeholt.
Große Erkenntnisse waren davor immer zuerst "Theorie" oder "Phantasie" bzw. entstanden aus Gedankenexperimenten ("Was wenn ein großer tonnenschwerer Holz -oder Metallvogel fliegen könnte?". "Pfff, hör auf rumzuspinnen.")
Will nicht sagen, dass mein Gedankenexperiment eine große Entdeckung hervorbringen könnte, aber allgemein betrachtet sind solche "Theorien und Phantasien" ganz und gar nicht "sinnlos".
cabinas hat geschrieben:
Bedauerlich wenn du noch die Liebe gefuehlt hast. Das meine ich wirklich. Sie, die Liebe (nicht die Erotik, nicht der Sex, die Liebe) denkt naemlich nicht an sich selber, sondern will sich erfuellen.
Ich denke das habe ich sehr wohl.
Ob die Liebe zu gewissen Frauen in meinem Leben nicht auch stark durch sexuelle Lust beeinflusst wurde, kann ich nicht ganz ausschließen, deshalb klammere ich mal in meinem Fall die Partnerschaft beim Thema "wahre Liebe" aus. Kinder habe ich ebenfalls keine.
Wo ich mit Sicherheit sagen kann, dass ich eine Kind-Vater ähnliche Liebe und Fürsorge verspürte, ist bei meiner Katze. Für einen Nicht-Tier"besitzer" klingt das wahrscheinlich sehr verrückt. Aber ich habe noch nie für jemanden ein so großes Bedürfnis gespürt, dass es ihm/ihr gut gehen soll und niemanden habe ich so sehr beschützt. Trotz teils blutiger Kratzerei beim Spielen, trotz Beißerei, trotz gelegentlichem Ungehorsam... Also augenscheinlich "bedingungslose Liebe".
Aber dennoch ist mir klar, dass immer, wenn ich dem Geschöpf geholfen habe oder für ihn (das Geschöpf) gesorgt habe oder mich mit ihm beschäftigt habe, ihm zu Fressen gab ... usw... dass MEINE Dopaminrezeptoren (u.a.) dadurch stimuliert wurden. Gebraucht zu werden bzw. "Liebe zu geben" produziert nunmal entsprechende glücklich machenden Botenstoffe. Das heißt, wenn es IHR gutging, dann ging es auch MIR gut, was wiederum auf eine Art Egoismus schließt (auch wenns paradox klingt). Zu helfen macht glücklich. Auch den HELFENDEN. Jemanden zu verwöhnen macht glücklich. Auch DENJENIGEN, der verwöhnen tut. Auch die ZUKÜNFTIGE Erwartung auf positives Feedback vom anderen, ist im Endeffekt egoistisch, obwohl man im Moment vielleicht "verzichtet" oder "zurücksteckt". Aber man erwartet sich ja was davon. Z.B. wenn man jemanden pflegt und sich aufopfert --> Erwartung: Dank, und dass der andere sich bald besser fühlt. Oder beim zu Fressen geben, obwohls früh am morgen ist und es einem total elend geht und man lieber im Bett bleiben würde: Erwartung --> Geliebtes Tier bekommt Nahrung --> bleibt am Leben und ist für ZUKÜNFTIGE glücklichmachende Interaktionen verfügbar.
Eine echte selbstlose Liebe ist es erst dann, wenn man auf die Gegenwart und de Interaktion mit dem geliebten Wesen voll und ganz verzichten würde/könnte, nur für den Zweck, dass es ihm/ihr besser geht.
Das heißt zum Beispiel, wenn mir jemand angeboten hätte, er würde meine Katze woanders hin mitnehmen und dort würde ihr es 30 % besser gehen, als bei mir. Durch ein spezielles Verfahren würde sie mich nicht vermissen. Es würde ihr insgesamt gesehen also 30 % besser gehen, als bei mir. Ich müsste sie aber komplett weggeben und dürfte sie nie wieder sehen.
DAS wäre nun die Liebe, die du beschrieben hast. Nämlich die Liebe, die voll und ganz IM SINNE des Geliebten handelt.
Und da, muss ich ehrlich sagen, würde ich den Deal wahrscheinlich nicht eingehen. Weil ich genau so ein Egoist bin, wie jeder andere auch. Die 30 % Besserung für die Katze wäre es mir nicht wert dann selbst durch so ein großes Leid des Vermissens zu gehen.
NUR wenn die Bedingungen extremer wären und es nicht um 30 % Lebensvernesserung ginge, sondern z.B. darum, dass sie unter meiner Obhut extreme dauerhafte Schmerzen und Leid empfinden würde (aus welchen Gründe auch immer) und mir jemand anbieten würde sie für immer wegzunehmen, aber mit der Garantie, dass es ihr dadurch deutlichst besser gehen würde und sie schmerzfrei wäre. DANN würde ich so eine absolute selbstlose Liebe praktizieren und sie für immer weggeben lassen.
Alle anderen Formen der Liebe haben immer auch einen Selbstbelohnungswunsch mit dabei.
cabinas hat geschrieben:
Nur dass man die Erfuellung dem Gegenueber goennt und selber auch mal gerne verzichtet.
Nur wenn man bereit ist KOMPLETT auf den anderen zu seinem Wohl zu verzichten, ist es wahre selbstlose Liebe. Ansonsten hofft man doch auch immer, dass man durch den Verzicht auch wieder was zurückbekommt vom anderen Geliebten, oder fühlt sich durch den Verzicht selbst wertvoller, weil man das Gefühl hat etwas gutes für die Welt bzw. für den anderen getan zu haben. Am Ende werden immer DEINE Dopmainrezeptoren (und andere Rezeptoren) stimuliert, wenn du mit dem Geliebten interagierst oder ihm hilfst. Ohne diese Botenstoffe könnte man Liebe gar nicht empfinden.
Jeder der meint, dass Liebe etwas metaphysisches bzw. übernatürliches oder magisches sei, dem kann ich mit absoluter Sicherheit versichern, dass dem nicht so ist und alles über Botenstoffe gesteuert wird.
Ich habe einst Psychopharmaka eingenommen. Und zwar sehr starke und gefährliche, was mir zu der Zeit aber nicht so bewusst war bzw. der Arzt das anders sah.
Die Psychopharmaka (Neuroleptika), die ich einnahm, sind dazu kreiert die Dopaminrezeptoren zu blockieren! Leider sind sie auch bekannt dafür, dass sie die Rezeptoren auch schädigen können. Das streiten Ärzte aber größtenteils konsequent ab. Die Betroffenen wissen es besser.
SEIT dieser Einnahme sind bei mir SÄMTLICHE Liebesemotionen DEAKTIVIERT. Sowohl für meine engsten Verwandten, als auch für meine Katze, was ich NIEMALS für möglich gehalten hätte. Ich hätte ihr zwar trotz der fehlenden Emotionen nie etwas zuleide getan, aber das "Gefühl" sie zu lieben (und auch alle anderen Personen), was jahrelang vorher noch absolut stark und deutlich tagtäglich da war, ist seit der Einnahme dieses Zeugs wie mit einem Lichtschalter AUSGEKNIPPST.
Das mag für denjenigen, der sowas noch nie selbst probiert hat (würde ich auch nicht empfehlen, wenn keine Indikation besteht) absolut nicht nachvollziehbar, das ist mir klar. Aber für mich ist das eine eindeutige Erklärung und mein persönlicher Beweis, dass das Gefühl der Liebe und auch alle anderen Emotionen, "nur" Botenstoffe im Gehirn sind. Die man chemisch jederzeit ausschalten kann. Ist also nichts spirituelles, nichts übernatürliches oder magisches. Denn wenns so übernatürlich, also METAphysisch wäre, dann würde es sich nicht von der Chemie von physischen Tabletten beeindrucken und komplett deaktivieren lassen.
Das ist nun ein Erfahrunsbericht von einem scheinbar Verrückten, aber es ist realer, als ich es mir wünsche.
Vielleicht kennt auch jemand den Film "Equilibrium". Als ich den Film im gesunden Zustand mal sah, fand ich ihn zwar interessant, aber habe nicht im Traum daran gedacht, dass es ein chemisches Mittel geben soll, das die Emotionen, darunter auch die Liebe, ausschalten könne. Es war ja auch ein Sci-Fi Film, der in der Zukunft spielt.
Ich wurde eines Besseren belehrt.... Das Zeug gibt es sogar schon seit den 50ern.
Auch eine Operation am Gehirn, die in den 50ern praktiziert wurde, genannt "Lobotomie" beraubte die Betroffenen der Fähigkeit Emotionen, darunter auch Liebe, enpfinden zu können. Wieso soll so etwas magisches und spirituelles und metaphysisches sich nun von einer Abtrennung eines bestimmten Hirnareales beeindrucken/beeinflussen lassen?
cabinas hat geschrieben:
Ist es also egoistisch, wenn du dir morgens Broetchen kaufst, weil du deinen Hunger ja nur durch den Baecker stillen kannst?
Ähm, ja klar!? Ich dachte das sei offensichtlich. Du kaufst das Brot doch für dich. Oder verstehe ich die Frage falsch?
cabinas hat geschrieben:
ich beute es ja nicht aus, zumal man vorher niemals weiss, welches Glueck einem ein Kind bringen kann, einfach dadurch, dass es ist wie es ist.
Beim Egoismus gehts auch nicht darum, dass es deinem Gegenüber durch deine Handlungen unbedingt schlecht gehen muss oder er ausgebeutet werden muss, damit es als Egoismus gilt. Es geht darum, dass DU eine Bereicherung hast. Ganz egal, ob es deinem Gegenüber dadurch gut oder schlecht geht oder du ihn ausbeutest oder gar bereicherst. Denke ich hab es oben ausführlich beschrieben.
Vielleicht ist meine Deffinition von Egoismus auch einfach zu streng.
cabinas hat geschrieben:
Aber vielleicht kapierst du einfach nicht, dass es auch Menschen gibt, die LUST zum leben haben. Und Lust auf ein Kind. Du hast ja auch Lust auf ein Stuekc Torte (meinethalben) und verschlingst es, obwohl eien Menge Bakterien in der Torte leben die du alle vernichtest...
Aber selbstverständich. Ich bin ja ein Teil der zum größtenteils grausamen Natur und ich habe nie behauptet, dass ich frei von Egoismus sei!
cabinas hat geschrieben:
Aber vielleicht kapierst du einfach nicht, dass es auch Menschen gibt, die LUST zum leben haben. Und Lust auf ein Kind.
Doch, klar kapier ich das. Und ich gönn das auch jedem, der mit solchen Entscheidungen verantwortungsvoll umgeht. Das machts jetzt aber nicht unbedingt UN-egoistischer, dass man das aus reiner "Kindes-Lust" macht. Ist mal wieder mehr eine Besätigung für die Egoismustheorie.
cabinas hat geschrieben:
SONDERN, dass sie es dem Kind ZUMUTEN und auf ein Weiterexistieren bestehen, obwohl keine Leidlinderung und kein qualitatives Leben mehr beim Kind möglich ist“
Schoen dass du in die Zukunft blicken kannst. Ich kann es nicht. Keine Leidlinderung. Keine Perspektive auf qualitaetsvollerem Leben.
Ok, dann anders formuliert:
"...obwohl nach Ansicht und Abwägung aller medizinischen und/oder sozialen Faktoren aus der Sicht des Kindes kein qualitatives Leben mehr möglich ist."
Dafür muss man also nicht Hellsehen können, sondern nur seinen Verstand, seine Erfahrungswerte und sein Einschätzungsvermögen benutzen.
cabinas hat geschrieben:
Haettest du nicht nur gelesen was dich zum staenkern reizt,sondern alles, dann haettest du gelesen, dass ich keinem Menschen den Suicid abspreche noch ihn dafuer tadele. Ob ich bei jedem Verstaendnis habe,das zu verlangen steht dir nicht zu.
Ich muss vielleicht auch Verstaendnis fuer den Moerder meiner Kinder haben? Man muss ja alles verstehen.
Alles verstehen heisst noch lange nicht alles akzeptieren.
Ok, ist angekommen.
Das war darauf bezogen, dass du am Anfang des Threads in Bezug auf Chris' Planung ihn relativ stark verurteilt bzw, belehrt hast, nicht nur wegen seinem angeblichen "Rat" für seine Eltern, sondern auch wegen dem Vorhaben an sich, und zwar ohne seine gesamten gesundheitlichen und/oder sozialen Umstände und Beweggründe zu kennen. Und danach gefragt hast du auch nicht, sondern relativ direkt nur aus Prinzip der Gemeinschaft abgelehnt/verurteilt. Von "Verständnis" habe ich da nicht so viel gesehen. Eher das Gegenteil. Vielleicht habe ich auch was überlesen.
cabinas hat geschrieben:
Wou, das ist ein Spruch!
Das ist Haargenau die Arroganz, die den Dorftrottel von aussen betrachtet und denkt: also wie der lebt, fuer den ist das sicher nicht lebenswert, bringen wir ihn eben mal um. Ohne Nazikeule, aber genau das haben die als Euthanasieargument vorgebracht.
Also bitte, das ist nun wirklich sehr schwach argumentiert und ein mal um 180 Grad gedreht.
Ich (wir) urteile überhaupt nicht über jemanden, ob er zu leben hat, oder nicht, oder ob seine Lebensqualität toll ist oder nicht. Ich sage nicht "für den ist das sicher nicht lebenswert, bringen wir ihn eben mal um", sondern zunächst mal bezeichne ich ihn gar nicht erst als Dorftrottel und überlasse IHM SELBST wie er meint sich zu fühlen und überlasse IHM SELBST seine Lebensqualität zu beurteilen. Wer ihn aber von einer eventuellen Entscheidung unendlich lange abhalten möchte oder endlos zuquatschen und bis zum Skt. Nimmerleinstag umstimmen will oder ihn gar wegsperrt (Einweisung oder ähnliche "Sicherheitsmaßnahmen") oder schon alleine durch die Aufdrängung von ettlichen ärztlichen und/oder psycholgischen Hilfen und Therapien, DERJENIGE "beurteilt wie der Kranke sich zu fuehlen hat" (Zitat von dir). Also genau UMGEKEHRT von deinen Behauptungen.
Im Gegensatz zur Nazi-Euthanasie beruht der Suizid oder auch der assistierte Suizid auf Freiwilligkeit, nicht auf Zwang oder "Betrachtung von Außen". Zumindest zu einem Großteil. Wir klammern Suizide aus Scham oder Bedenken der Last für Angehörige mal aus. Das gibts zwar, aber ist trotzdem noch weit entfernt von einer Euthanasie, bei der zum Teil fest im Leben stehende Personen GEGEN IHR EINVERSTÄNDNIS zu Tode kamen. Eigentlich sind diese Erklärungen überflüssig. Man muss doch nicht bei 0 anfangen und den Unterschied zwischen assistiertem Suizid und Euthanasie erklären.
cabinas hat geschrieben:
Traue mal dem Dorftrottel genug Intelligenz und Lebenslust zu, um alleine entscheiden zu koennen was er will und wie er sich fuehlt.
Bingo! Dito!
cabinas hat geschrieben:
Der Inelligente will den Dummen am liebsten ausloeschen durch genetische Veraenderung
Ich glaube nicht, dass Peterchen mit seinen Eugenik Argumenten eine "Auslöschung" der bereits vorhandenen "Dummen" im Sinn hatte. Sondern, wenn überhaupt, die Verhinderung von WEITEREN "dummen" Personen meinte.
Da bin ich grundsätzlich auf seiner Seite bzw. sehe da nichts moralisch verwerfliches darin, seinen Nachwuchs durch gezielte genetische Maßnahmen zu objektiv besseren Eigenschaften und Fähigkeiten zu verhelfen.
Aber:
Würde das eine Gesellschaft überhaupt verkraften?
Es gibt ja viele Berufe, darunter auch sozial sehr wichtige und tragende, die gezielt nur für niedrigqualifizierte Personen "geeignet" sind bzw. hochqualifizierte sich da gar nicht hineinbegeben würden, weil sie ja die Chance auf etwas "besseres" hätten durch ihr Fähigkeiten.
Ich will damit nicht sagen, dass automatisch jeder mit einem niedrigqualifizierten Beruf dumm wie Bohnenstroh sei und auch nicht, dass der Bildungsgrad etwas über die Intelligenz aussagt, aber die Realität zeigt doch, dass in entsprechenden niedrig bezahlten Berufen (aber wichtige!) so gut wie keine hochstudierten Personen zu finden sind. Zumindest sehr selten.
Das Bildungssystem würde doch wahrscheinlich ebenfalls zusammenbrechen, wenn plötzlich fast alle Grundschulabsolventen eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen würden und danach mit Bestnote fast alle in die Unis rennen würden. Es würde wohl sowas wie eine Intelligenz-und-Fähigkeits-Inflation geben. Unter den ganzen vielen super intelligenten und fähigen, wird dann in einer anderen höheren feineren Ebene erneut ein neuer Konkurrenzkampf ausbrechen und die Chancengleichheiten würden wieder auseinanderbrechen, trotz super körperlicher und kognitiver Fähigeiten. Denn am Ende muss dann sowieso jemand die unzulässiges Wort Jobs machen.
Oder was ist mit Sprüchen wie "dumm, aber glücklich". Ich denke, da ist auch etwas dran.
cabinas hat geschrieben:
Und was ich gesehen habe, war doch erschreckend. Aber niemand dieser Menschen, kein einziger,wollte sterben. Im Gegenteil. Alle wollten leben.
Ich weiß jetzt zwar nicht, wie wahrnehmungsfähig und mitteilungsfähig diese Bewohner waren, also wie schwer der geistige Behinderungsgrad war und/oder ob du überhaupt für ALLE in einer so vertrauenswürdigen Position warst, dass sie dir ALLE so einen Wunsch überhaupt anvertraut hätten - aber das ist nunmal DEINE Erfahrung, in dem EINEM Heim, in dem du warst. Es gibt ettliche und aber-ettliche Gegenbeispiele. Deine positiven Beispiele und Fälle machen die anderen Fälle nicht irrelevant, das muss ich nochmal betonen.
cabinas hat geschrieben:
Wer unbedingt schlechtes finden will, findet es.
Das hat nichts mit suchen und finden zu tun, sondern damit sich nichts vorzumachen und die Realität nicht aus ideologischen Gründen oder zugunsten seiner eigenen Realität/Wahrheit auszuklammern.
cabinas hat geschrieben:
Was du als Grausam bezeichnest, ist die Vermenschlichung der Tierwelt, die du gerade betreibst. Tiere denken niemals in dieser Dimension und Katalogisierung wie du und viele Menschen. Damit wird das Tier vermenschlicht.
Dir, und den meisten Europaeern, fehlt die Beziehung zum Tierleben. Darum sind auch soviele Tierschutzorganisationen nichts anderes als Selbstbeweihraeuchernde Tierquaelorganisationen, weil sie vom Menschen auf das Tier schliessen und dem Tier menschliche Gefuehle unterstellen.
Tiere schreien genauso wie Menschen auch, nämlich als Ausdruck ihrer emotionalen oder körperlichen Schmerzen. Wenn das Kind vor dem Auge des Muttertieres gefressen bzw. getötet wird, dann WEINT das Tier dem Kind hinterher. Je nach Tierart varriert das von starkem wolfsähnlichem Heulen bis hin zu anderen Äußerungen.
Wenn ein Tier körperlich verletzt wird, dann schreit es vor SCHMERZ. Selbst Insekten schreien vor Schmerz, aber bleiben wir mal bei den Säugetieren wegen der näheren Verwandtheit.
Das Schmerzempfinden ist keine spirituelle Gabe, die nur der Mensch besitzt, sondern z.B. beim körperlichen Schmerz, handelt es sich um ein ÜBERLEBENSMECHANISMUS. Wenn du dich irgendwo verbrennst oder gebissen wirst, dann ziehst du schnell dein Körperteil weg und versuchst dich irgendwie wegzuwinden. Um beim nächsten Mal verhinderst du diese Situation, WEIL du vorher irgendwann mal den Schmerz dadurch verspürt hast. Genau das selbe machen Tiere ebenfalls. Ohne Schmerzempfinden wäre das Überleben für jede Tierart und auch für den Menschen stark gefährdet. Denn nur wer Schmerz kennt und empfinden kann, der wehrt sich bei einem Angriff und windet sich aus gefährlichen Situationen heraus bzw. vermeidet sie. Angenommen ein Tier wird von einem anderen Tier gebissen. Ohne Schmerzempfinden und den entsprechenden Nerven und auch Hirnfunktionen hätte es überhaupt keinen Grund sich aus diesem Biss zu befreien. Es würde einfach nur still dastehen und zugucken, wie es aufgefressen wird. Tut es aber bekanntermaßen nicht. Genauso wie auch ein normal-funktionierender Mensch nicht nur nichtstuend dasteht, wenn er unerwartet von etwas gebissen wird, sondern er wegen seines überlebenswichtigen Schmerzempfindens sein Körperteil wegzieht und versucht dem schmerzenden Erlebnis aus dem Weg zu gehen und sich zu wehren. Das ist KEINE "vermenschlichte" Eigenschaft, sondern ein biologischer Überlebensmechanismus. Dafür braucht man weder Darwin, noch Dawkins, noch sonst irgendeinen Wissenschafter. Dazu reicht schon pure Beobachtung und logische Schlussfolgerung.
cabinas hat geschrieben:
weil sie vom Menschen auf das Tier schliessen und dem Tier menschliche Gefuehle unterstellen.
Schmerzempfindung bei Mensch und Tier gehört übrigens nicht in die Kategorie der "Gefühle", im Sinne von "Emotionen", sondern Schmerzempfindung ist eine SINNESWAHRNEHMUNG. Sie ist eine Eigenschaft des Tastsinns. Sie ist abhängig von funktionierenden Nerven unter deiner Haut und in den Muskeln, deshalb ist Schmerzempfinden keine Emotion, sondern eine Sinneswahrnehmung wie Sehen, Riechen, Schmecken....
Deine Augen können ja auch von ZU starkem Licht wehtun, sogar Schäden annehmen. Der körperliche Schmerz ist nur eine ÜBER Stimulation von Nerven, die eigentlich zum Tastsinn gehören. Sehen ist keine Emotion, sondern eine Sinneswahrnehmung. Willst du auch bestreiten, dass Tiere sehen und riechen können? Ist das auch schon zu vermenschlicht? Wieso soll der Tastsinn eine Ausnahme gegenüber dem Sehen und Riechen beim Tier darstellen?
cabinas hat geschrieben:
Nicht die Raupe leidet, die gerade vom Vogel gefressen wird. Der Mensch, der sieht, wie die Raupe gefressen wird, leidet darunter, weil er in seiner Fantasie sich vorstellt, wie es fuer die Raupe sein muss. Das heisst, er projiziert sein Denkvermoegen in diese Raupe. Dass er also dabei von seiner Gedankenwelt ausgeht, die nicht das geringste mit dem Tier zu tun hat,merkt er nicht.
Du behauptest also, dass wenn ZUM BEISPIEL ein Reh von einem Rudel Löwen angefriffen wird und wegrennt und sich dann, nachdem es gefasst wurde, windet und wendet und sich wehrt und herumSCHREIT aus vollem Hals KEINE SCHMERZEN spürt?? Dass das nur unsere "Projektion" und Interpretation ist?
Schade, ich dachte, dass das Gespräch interessant sein/werden könnte, aber bei solchen Behauptungen disqualifiert man sich als ernstzunehmender Gesprächspartner.
Über Emotionalität bei Tieren lässt sich meinetwegen noch streiten, weil das nicht so offenkundig bei jeder Tierart gleich stark ausgedrückt werden kann. Aber körperliches SCHMERZEMPFINDEN? Ich verstehe nicht, wie man sich so sehr von der Realität wegdrehen kann und sich weigert offensichtliche logische Schlussfolgerungen zu ziehen.
Mensch:
Angegriffen werden --> Schmerzempfinden --> Schreien --> Wehren
Tier:
Angegriffen werden --> XXX --> Schreien --> Wehren
Was passiert an der Stelle XXX ? kein Schmerzempfinden? DAS wäre mal eine übernatürliche Fähigkeit. Keine Schmerzen zu verspüren und trotzdem auf spirituelle Art und Weise die Gefahr erkennen und sich deshalb wehren. Sind also die Tiere die wahren Spirituellen und Übernatürlichen unter uns?
Und falls dir das Beispiel mit dem Reh und dem Löwen zu typisch ist - auch bei Raupen und anderen Insekten hat man Nervenzellen, also schmerzempfindliche Zellen festgestellt. Das ist ein Überlebungsinstrument. Es hilft, sich aus gefährlichen Situationen zu befreien bzw. diese überhaupt als solche wahrzunehmen. Wieso soll sich ein lebender Organismus aus einer Situation herauswinden und sich wehren und schreien, wenn sie dabei kein Leid verspürt? Das ist nichts magisch menschliches.
Dass das Tiere nicht spüren könnten, müsstest du schon mindestens durch schlagkräftige Indizien versuchen zu erklären.
Ein großes Indiz (neben dem Wehren und Schreien) FÜR die Behauptung, dass Menschen und Tiere sehr ähnliche Empfindungen haben, besonders auch das Schmerzempfinden, ist die TATSACHE, dass bei so gut wie ALLEN Säugetieren, das Gehirn vom AUFBAU her (also die einzelnen Hirnregionen) absolut IDENTISCH sind und sich die Regionen NUR in der Größe zwischen den Tierarten bzw. zum Menschen hin unterscheiden, aber nicht im Aufbau. Also bei jedem Säugetier und beim Menschen kommt zuerst das Stammhirn, dann das limbische System, darüber der kognitive Teil ... usw... alles fast identisch. Soll das einfach nur ein großer Zufall sein?
Oder die Ähnlichkeit der Organpositionen bzw. die teils identischen Organfunktionen von Menschen und Tieren. KEINE Verwandtschaft? Keinen gemeinsamen Ursprung? Nur ganz ZUFÄLLIG fast identische Organe und Organfunktionen?
Ich würde dir DRINGEND empfehlen kurz in dieses Video hineinazuschauen.
Keine Sorge, es ist nur kurz. Aber vielleicht bekommst du damit einen Einblick in die emotionalen Fähigkeiten von Tieren.
https://youtu.be/CQCOHUXmEZg
Falls du noch mehr über diesen Koko errahren willst, der in menschlicher Obhut aufgezogen wurde und FLIESSEND Englisch verstehen und sprechen konnte (per Gebärdensprache), dann ist das hier auch interessant bzw. alle anderen Dokus über ihn.
https://youtu.be/SNuZ4OE6vCk
Hast du in deinem Leben vielleicht zu sehr persönlich anderen Tieren Leid angetan, sodass du dir eine eigene Realität einreden musst, um damit klar zu kommen? Eine Realität, in der Tiere absolut NICHTS empfinden können und kein Leid verspüren? Oder woher kommt diese absolute Verweigerung von menschenähnlichen Empfindungsfähigkeiten bei Tieren? Das ist nicht provokativ gemeint oder so. Das kann ja durchaus sein.
(Falls ja, dann tuts mir Leid, dass ich es angesprochen habe.)
cabinas hat geschrieben:
Ich lebe mehr als 20 Jahren zum Teil im Dschungel, richtig in der Wildnis, bei Indios etwa, Familienmitglieder von mir, wenn ich sie besuche, und bei ihnen wohne, unter Bergwildschweinen (die kannst du mit unseren deutschen Wildschweinen garantiert nicht vergleichen) , Jaguar, Gift- und Wuergesschlangen, Geiern, Bruellaffen, Spideraffen, Tapiren, Gavilans, Kolibris, alles moegliche, was du noch nie gesehen hast. Gifttiere, Giftpflanzen, Himmel, Kerl, ich bin von Natur derart umgeben, wie du es dir nicht mal vorstellen kannst. Ich lebe zum Teil in der echten Wildnis, wie du sie nur aus dem Fernsehen kennst. . Und ich sehe das fast taeglich. Das ist meine rosarote Brille. Jut jelacht Kollege....
Klingt ziemlich interessant. Da wundert es mich umso mehr, dass du den Tieren keine menschenähnlichen Eigenschaften und Wahrnehmungsfähigkeiten und Leidempfinden zusprichst.
Mir hat schon allein das Zusammenleben mit EINEM einzigen Tier und ein paar biologische und anatomische Kenntnisse (Ähnlichkeit zwischen den Säugetieren und Menschen z.B.) gereicht, um eine emotionale Vielfalt bei den Tieren festzustellen. Schmerzempfinden sowieso.
Dann bist du vielleicht mit den Tieren zu sehr auf Distanz gewesen oder da muss was vorgefallen sein, anders kann ich es mir nicht erklären.
cabinas hat geschrieben:
Du entdeckst, dass keine Schlange grausam ist,weil sie das Huhn zerquetscht oder erstickt. Es ist das Wesen der Schlange. Erst der Mensch interpretiert menschliche Eigenschaften in dieses Tier hinein und macht es zu etwas Grausames. Das ist die Lebensluege.
Aber darum geht es doch gar nicht! Du wechselst fast schon das Thema. Es geht um LEID. Und Schmerzempfinden bedeutet nunmal LEID, mindestens bei jedem Lebewesen, das Nervenzellen unter der Haut hat.
Aus der SICHT DES HUHNES ist der Angriff und dieser Tod durch die Schlange immernoch extrem grausam. Da ist es doch egal, obs die Schlange gut gemeint hat, oder schlecht gemeint hat, oder gar nix gemeint hat, weils "ihr Wesen" ist. Die Grausamkeit wird vom Opfer trotzdem empfunden. Die muss man auch nicht suchen ("wer das schlechtes finden will, der findet"), sondern das ist offensichtlich, wenn sich das Huhn wehrt und ums sich flattert und evtl. noch schreit.
Da du unter so vielen Tieren lebst - Kann es sein, dass du demnach auch viele selbst jagst und schlachtest oder du zumindest bei sowas beteiligt bist? Und es dir deshalb stark unangenhem wäre, wenn du die Gewissheit hättest, dass du da aktiv bei Schmerzzufügung beteiligt wärst? Sorry, falls ich zu nahe trete.
Ich bin zwar kein Vegetarier und esse fast täglich Fleisch, aber aktiv beim Tiere töten beteiligt sein könnte ich wohl nicht. Dazu müsste ich schon eine starke Abhärtungsentwicklung durchmachen.
Ist kein provozieren, mich interessiert das echt.
cabinas hat geschrieben:
Das ist die Lebensluege.
Hast du INDIZIEN dafür, dass es eine Lüge ist? Keine Beweise, sondern zumindest INDIZIEN. Also GEGEN-Indizien gegen die Pro-Indizien, wie das "sich wehren" und "um sich schlagen" und "schreien", wenn das Tier angegriffen wird. Und die identischen Hirnregionen und identischen Nervenzellen von Menschen und Tieren .... Das sind alles meine Indizien für meine Behauptungen. Jetzt bist du dran.
Im Moment hast du nur die Behauptung: "Es ist eine Lüge - Sie werden zu sehr vermenschlicht".
Zu einer glaubwürdigen Behauptung braucht man mindestens auch ein paar Indizien. Sonst ist es nur eine in den Raum gestellte haltlose Behauptung.
cabinas hat geschrieben:
Der Tiger empfindet sein Sterben nicht als Grausam. Der lebenden Leibes verschlungen Frosch empfindet es nicht als Grausam. Grausam sind die Menschen, die das Tier zum Menschen machen, in dem sie ihm menschliche Gefuehlswelt unterstellen.
Alles Behauptungen, OHNE Indizien. Das kann ich alles mit meinen Verhaltens-Indizien (Wehren, Schreien) und biologischen Ähnlichkeiten (Gehirnregionen, Organe, Organpositionen) entkräften.
cabinas hat geschrieben:
Und jeder, der sich hinstellt und, zynisch „beweisst“ dass es keinen Gott gibt, ist im Grunde gnadenloser als jeder Henker. Denn er will nicht, dass andere Menschen Trost finden koennten.
Ja das stimmt allerdings. Es ist tatsächlich etwas grausam jemandem sein Weltbild zu zerstören. Wenn der Glauben friedlich und nicht-unterdrückend ausgelebt wird, dann hat da ja auch niemand was dagegen.
Bin nunmal ein Fan des Verstandes

und kann es deswegen manchmal nicht lassen. Aber konstruktiv ist es nicht, das stimmt schon.
Deine Einwände mit den Gegensätzen, nämlich dass man das Schlechte kennen muss, um das Gute zu schätzen, sind auf den ersten Blick ganz gut. Dazu müsst ich mir noch länger Gedanken machen.
Aber spontan gesagt würde ich sagen, wenn jemand die Macht hat Gravitation zu erschaffen, Kernkraft, Elektromagnetismus und komplexe biologische Lebensformen, dann hat er auch die Macht diese gegensätzlichen Empfindungen unnötig zu machen, um das eine zu schätzen.
ZUMINDEST hätte man getrost auf das EXTREME Leid in der Natur und in der Welt verzichten können (biologisch und physikalisch wäre das machbar) und nur durch leichte verträgliche Hochs und Tiefs bzw. leichte Schwankungen die Bedeutung des Guten aufzeigen. Dafür baucht man keine Fleischfresser, scharfe aufschlitzende Krallen oder Gehirne mit Aggressionspotential oder Jagdlust (damit meine ih überwiegend die Tiere, die die Jagdlust als überlebenswichtige Motivation benötigen).
cabinas hat geschrieben:
Was ist schlimm und verwerflich am Egoismus, wenn man ein Kind moechte, und dann das Kind liebt, und das Kind durch diese Liebe sich gluecklich fuehlt?
NICHTS ist schlimm daran. Es geht nur um den Fall, dass ein Kind zum leben genötigt werden soll, nur weil es von anderen geliebt und vermisst werden könnte. "Gesellschaftliche Verantwortung". Das war Dein ursprünglicher Einwand. Das war der Ursprung dieser Egoismus Diskussion.