mortal hat geschrieben:prometheus hat geschrieben:Reinkarnationsglaube und
NTH sind Kompensationshandlungen des Selbsterhaltungstriebs. Die Probleme im "Hier und Jetzt" erscheinen oder sind unlösbar, also wird nach "transzendenten Lösungen" gesucht. Nur leider führt diese "Lösungsstrategie" ins Nirvana.
So etwas wie "meine Atome" gibt es nicht.
Der menschliche Körper befindet sich zeitlebens in einem
Umbauprozess: πάντα ῥεῖ
Den Wärmetod können nur abgeschlossene Systeme sterben.
Dies ist im Falle des Universums noch nicht geklärt.
Bleiben auch noch Big Crunch und Big Rip als potentielle apokalyptische Endzeitszenarien.
Die Strukturen des Universums (Galaxien, Sterne und Sternensysteme und auch die Menschheit als Spezies) sind jedoch sterblich.
Ist eben so: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!
Das ist genau diese unterwerfende Wissenschaftsgläubigkeit von der ich in einem anderen Thread schon sprach.
Nö, denn
1. Ist das ein Erklärungsversuch darüber, welche psychologischen Mechanismen sich hinter Jenseitsphantasien bei Suizidalen verbergen und
2. ist der Begriff "Wissenschaftsgläubigkeit" eine Antinomie:
Wissenschaft und Glaube bzw. Religion sind zwei völlig unterschiedliche Wege zur Erkenntnis.
Wer weiß, braucht nicht glauben, und wer glaubt, braucht nicht wissen.
Esoterik ist weder "Fisch noch Fleisch" - das ist einfach nur ein lästiges Nebenprodukt der dekadenten westlichen Endzeitgesellschaft:
Religion = Vollkornbrot
Esoterik = Toastbrot
Wer fest im Glauben ist, bedarf zur Stützung seines Glaubens keiner wissenschaftlichen Beweise.
Im Gegenteil: Er kann sogar sehr gut damit leben, dass die Wissenschaft seinen Glauben ad absurdum führt!
DAS ist wahrer Glaube!
Wer das nicht verinnerlicht hat, ist auch nicht gläubig, und wird immer versuchen, mit Hilfe der Wissenschaft seinen Glauben zu "beweisen" - eben deshalb, weil er NICHT glaubt! - und wird damit immer auf der Stufe des Verstandes hängenbleiben => Cusanus: docta ignorantia
Es ist beispielsweise absolut lächerlich, mit Mitteln der Wissenschaft die biblische Schöpfungsgeschichte beweisen zu wollen => "Kreationismus".
Der eigentliche Reiz des Glaubens besteht doch gerade darin, dass er im Widerspruch zum Verstande steht!
Das wahre Wesen der Welt bleibt dem menschlichen Verstand verborgen, auch den Esoterikern => Kant: Ding an sich.
Die westliche Esoterik ist nur eine Art verunglückte "Wissenschaft" und somit eine Verstandesdisziplin, die unbewiesene Behauptungen von anderen unbewiesenen und überflüssigen Behauptungen ableitet => Ockhams Rasiermesser: Entia non sunt multiplicanda sine necessitate.
mortal hat geschrieben:Nun, vor 500 Jahren (grob gerechnet) haben die Wissenschaftler ausgerechnet wie viele Engel auf eine Nadelspitze gehen und es war seriös und bewiesen.
Es wurde auch wissenschaftlich berechnet, wann Gottvater die Erde und die Menschheit schuft, auf den Tag genau.
Soviel zur Wissenschaft, die bereist morgen zu ganz anderen Ergebnissen kommen kann.
Es hat irgendwie irgendetwas von unfreiwilliger Selbstironie, wenn wissenschaftsfeindliche Esoteriker ein Internetforum benötigen, um miteinander kommunizieren zu können, anstatt sich einfach ihrer "telepathischen" Fähigkeiten zu bedienen -
mortal hat geschrieben:Da bleibe ich lieber bei meiner Überzeugung, nach meinem Tod zwar keinerlei Bewusstsein mehr zu haben, aber irgendwo als Atom oder ähnliches Teilchen fragmentarisch herumzuschwirren.
Ein Blick in ein Biologiebuch der 6.,7. oder 8. Klasse genügt, um zu wissen, dass es stoffwechselbedingt keine "eigenen" Atome gibt, mal abgesehen davon, dass sich einem der Nutzen von ein paar irgendwo umherschwirrenden "eigenen" Atomen ohne Bewusstsein auch nicht so ohne Weiteres erschließt(?)
Und es ist erstaunlich, dass die Esoteriker diese Steilvorlage (in der reduktionistisch-materialistischen Argumentation) nicht zu ihren Gunsten verwandeln können.
mortal hat geschrieben:Laß mir meinen "Trost", ich lass dir doch auch deine materielle Überzeugung.
Wir sind hier im Internet, und da sind nicht immer alle einer Meinung.