Nachtmahr hat geschrieben:Agnostizismus machts einem natürlich immer besonders leicht,...
Das hat weniger mit Bequemlichkeit als mit der Vernunft der momentanen Wissenslage (und deren Lücken) zu tun.
(Aber war was war denn jetzt eigentlich noch mal Wissen? Eine Illusion? -.-)
aber ich denke der Mensch ist zu neugierig, um ein ganzes Leben mit dieser ungewissheit zu verbringen, er wird immer versuchen wollen heraus zu finden, ob da was ist.
Genau, und genau deshalb lässt man in diesem Fall seine Vorstelllungen von der Welt an sehr uneindeutigen und wagen (Glaubens-/individuell leicht auslegbaren) Stellen offen -anstatt die Lücken mit Glaube/Gefühl zu "stopfen" um ein in sich geschlossenes Weltbild zu erhalten. Falls neue Erkenntnisse aufkommen, (und das hoffe ich, denn ich wüsste natürlich genauso gerne ob "da" "was" ist...) muss man seinen vorherigen Wissensstand überprüfen und ggf. sinnvoll ergänzen oder zur Not auch revidieren. Ich weiß dass das Ganze recht unbefriedigend klingt (und ist), und schon deshalb wirklich nicht leicht
Aber weisst du, mir geht es hier nicht ums "Recht haben", ich frag sowas nur, weil mir zu Lebzeiten diese Imagination einer für uns u.a. durch überlieferten Glauben eindeutig und komplett einzuordnenen, mit einem hören Sinn umwobenen Weltordnung verschlossen sein wird. Es gibt (unter Wissenschaftlern, heh) ziemlich viele gute Bemühungen die Ursachen dafür herauszuarbeiten weshalb manche Menschen glauben wollen/können, (und schon der Erklärungsansatz ist da nicht etwa profan) aber sich etwas analytisch befriedigend erklären zu können und es konsequent zu erfahren findet denke ich auf unterschiedlichen Ebenen statt.
(Ich z.B. habe schon einige total beeindruckende spirituelle Erfahrungen machen können, aber als eindeutig festzunagelnder sicherer Orientierungspunkt oder Halt konnten sie mir nicht dienen, dafür sind andere, rationalere Erklärungsansätze für diese Erlebnisse/Phänomene noch nicht auf einem gleichen Unwahrscheinlichkeitsniveau angelangt. Hm, ich sehe als ein Abwägen der wahrscheinlichsten Wahrscheinlichkeiten des derzeitigen Wissenststands, mehr geht irgendwie nicht um sicher zu sein.)
Unterschiedliche Grundanahmen sind auch nicht der fruchtbarste Boden um in einer Diskussion einen gemeinsamen status quo zu finden, von wo aus man ja erst sichergehen könnte, dass über die gleichen Dinge diskutiert wird.
Ich hatte es nur so aufgefasst, dass du sooft auf negative Reaktionen/Vorurteile gestoßen bist, dass du ebenfalls gleich damit gerechnet hast, und dieses Vorurteil wollte ich ausräumen (und gleichzeitig meine Neugier darüber befriedigen, wie du für dich deine Glaubensrichung deutest^^).
Oh und abgesehen davon, wollte ich grad auch keine Diskussion à la "pro und contra" einem-Glauben-anhängen starten, es war ja nur eine Nachfrage, und ich lasse es so stehen, das mit der Öffentlichkeit ist ja auch nachvollziehbar, ich will dich damit nicht etwa in eine unangenehme Lage versetzen. Meine Frage war ja auch schon längst geklärt. Was ich von der Frage was noch mich vom Suizid zurückhalt nicht gerade sagen kann...
