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Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Sonntag 23. September 2012, 09:10
von Thanatos
Lena-Marie hat geschrieben:...
Mit Zyankali zu sterben soll aber auch nicht gerade angenehm sein.
Nur bei zu niedriger Dosierung kann es durch Zyankali zu einem qualvollen Tod kommen. Bei hoher Dosierung geht es sehr schnell, ein Sekundentod. Das las ich irgendwo, aber die Quelle ist mir gerade nicht präsent.
Zum Thema:
Das Leben ist ein Laster, das größte, das es gibt. Das erklärt, warum man so viel Mühe hat, es sich abzugewöhnen. (Cioran)
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Sonntag 23. September 2012, 17:29
von tschick
Warum kann sich die Erde nicht dazu entschließen, ihre Schlünde aufzureißen, mich zu verschlingen, meine Knochen zu zertrümmern und mein Blut aufzusaugen? Nur auf diese Weise würde der Traum des Grauens wahr, der mich unter die Schwere der Berge und Meere stößt. Bin ich nicht ein Aas, das aus dem Weltgrund sieht, wie Himmelsbögen und Himmelshöhen sich zerschmettern, um darüber hereinzubrechen und es zu zerdrücken? Unter welchem Stern bin ich nicht gestorben, unter welchem Meer und welchem Festland? Ah! Alles ist tot, mit dem Tod an der Spitze! - Das All? Als sähe ich Spukgestalten am Grunde eines hohlen Zahns …
(Cioran)
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Montag 24. September 2012, 10:22
von Thanatos
Ein jeder, der die wichtigste Freiheit will, muss sich selbst zu töten wagen. (aus Dostojewskis „Die Dämonen“)
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Dienstag 25. September 2012, 04:41
von Lena-Marie
"Ich bereue nichts in meinem Leben-
ausser das ich geboren wurde-
denn das Sterben dauert zu lange"
(Samuel Bakett)
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Dienstag 25. September 2012, 11:39
von Thanatos
Wunderbar ist, dass mir fast jeder Tag einen neuen Grund zum Verschwinden liefert. (Cioran)
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2012, 15:08
von Lena-Marie
"Vielleicht ist auch der Tod nur eine Illusion, so wie Raum und Zeit"
(aus diesem Film:
http://www.youtube.com/watch?v=ClAzYNDmauU )
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2012, 15:13
von Thanatos
Lena-Marie hat geschrieben:"Vielleicht ist auch der Tod nur eine Illusion, so wie Raum und Zeit"
...
Genau wie nach gewissen spirituellen Lehren das Ich eine Illusion ist. Kein Ich, kein Problem mit dem Leben, kein Sterben..... Demnach wäre dieses Forum überflüssig – wenn es nicht sowieso nur eine Illusion ist.

Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2012, 15:38
von Lena-Marie
Thanatos hat geschrieben:Lena-Marie hat geschrieben:"Vielleicht ist auch der Tod nur eine Illusion, so wie Raum und Zeit"
...
Genau wie nach gewissen spirituellen Lehren das Ich eine Illusion ist. Kein Ich, kein Problem mit dem Leben, kein Sterben..... Demnach wäre dieses Forum überflüssig – wenn es nicht sowieso nur eine Illusion ist.

Du bist klasse!!!
Was mir auch gut gefallen hatte im Film: Jemand sagte "Vielleicht gibt es ja gar keinen Tod" (vielleicht sieht das nur für uns noch Lebenden so aus)
Alles ist nur
http://www.social-impress.com/bilder/op ... nde-kreise
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2012, 18:07
von Thanatos
Entweder der Freitod oder die Resignation dessen, der an nichts mehr glaubt und sich nicht mehr achtet. (Cioran)
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Dienstag 16. Oktober 2012, 11:18
von Grenzwelten
Memento
Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tod derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
Allein im Nebel tast ich todentlang
und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr,
und die es trugen, mögen mir vergeben-
bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der Andern muss man leben.
Mascha Kaléko
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Dienstag 16. Oktober 2012, 11:18
von Grenzwelten
Mondnacht
Es war als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun Träumen müsst'.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
Joseph v. Eichendorff
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Dienstag 16. Oktober 2012, 11:18
von Grenzwelten
Wenn es so weit sein wird mit mir …
Wenn es so weit sein wird
mit mir
brauche ich den Engel
in dir
bleibe still neben mir
in dem Raum
jag den Spuk der mich schreckt
aus dem Traum
sing ein Lied vor dich hin
das ich mag
und erzähle was war
manchen Tag
zünd ein Licht an das
Ängste verscheucht
mach die trockenen Lippen
mir feucht
wisch mir Tränen und Schweiß
vom Gesicht
der Geruch des Verfalls
schreck dich nicht
halt ihn fest meinen Leib
der sich bäumt
halte fest was der Geist
sich erträumt
spür das Klopfen das schwer
in mir dröhnt
nimm den Lebenshauch wahr
der verstöhnt
wenn es soweit sein wird
mit mir
brauche ich den Engel
in dir
Friedrich Karl Barth/Peter Hors
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Dienstag 16. Oktober 2012, 11:31
von Grenzwelten
Freiheit
Losgelöst von allen Plagen;
Losgelöst von allem Sagen;
Losgelöst von jedermann;
Losgelöst vom Fragen was man kann.
Losgelöst von jedem Zwang;
Losgelöst von jedem Drang.
Losgelöst von aller Not;
ist die Freiheit: ist der Tod!
Karl-Eugen Panitz
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Dienstag 16. Oktober 2012, 11:36
von Thanatos
„Ich denke, also bin ich.“ Am Sinn dieses Satzes kann man zweifeln. „Ich sterbe, also werde ich nicht mehr sein.“ Daran kann nicht gerüttelt werden, es ist der Fels unserer subjektiven Wahrheit, die zur objektiven wird, wenn wir im Aufprall zerschellen. (Jean Améry)
Re: Zitate zum Thema Tod und Suizid aus der Literatur
Verfasst: Mittwoch 17. Oktober 2012, 12:23
von Thorsten3210
„Nicht mit Gott habe ich es zu tun im Prozess der Bereitung, sondern mit einer Waffe, einem Strick, mit graugrünen Fluten, in denen mein Auge sich verliert, oder dem Asphalt, auf den ich aus dem 16. Stockwerk starre. Der Ernst des Beschlusses und der auf ihn folgenden Schlüssigkeiten sind tödlich: Und tödlich wird die Befreiung sein, und die Freiheit wird mit dem gewalttätigen Ausbruch aus dem Zwang verschwinden. So ist der Freitod zwar der atemgebende Weg ins Freie, nicht aber dieses Freie selber. Was die traumhafte Schönheit dieses Weges, wenn er auch verwachsen ist vom Dornengestrüpp des Trennungsschmerzes, nicht zerstört.“ (Jean Améry)