Ich weiß nicht so recht. Mit dem SPDi hatte ich so meine Probleme und ich war eher froh, als das vorbei war. Ich empfand es unangenehm. Ich bezweifle, dass es mir mit anderen Beratungsstellen besser geht. Und: ich will eigentlich nicht so viele Termine. Die stressen mich. Ich arbeite ja noch Vollzeit.
Ich bin einfach etwas sauer oder besser gesagt enttäuscht von der Klinik. Hat man eine Borderline-Diagnose, dann bekommt man nur Hilfe für ein bis zwei Wochen, egal wie schlecht es einem geht.
Habe ich Depressionen, Angststörungen, sonstiges (ohne begleitende Borderline-Diagnose) besteht die Möglichkeit länger zu bleiben. Ich finde das irgendwie unfair. Als ob man mit einer Borderline-Diagnose weniger Recht auf Hilfe hat (und dabei weiß ich nicht mal, ob die Diagnose zu 100% zutrifft. Und meine begleitenden Diagnosen, schwere Depression und Zwangsstörung, finden keine Beachtung/Behandlung).
Und ja, es ist einfach so wie es ist. Es ist nicht die Schuld der Klinik, so ist eben das Konzept dort.
Aber ich fühle mich dadurch alleine und im Stich gelassen.
Umgang mit psychischen Erkrankungen
Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator
-
- Beiträge: 335
- Registriert: Donnerstag 16. Juli 2015, 05:50
- Wohnort: irgendwo dazwischen
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Leute, ich danke euch für eure ausführlichen Antworten.
Ich muss sagen, besonders geht es mir persönlich nahe, wenn Menschen schreiben, dass sie eigentlich noch gar nicht wirklich sterben wollen. Euch wünsche ich von ganzem Herzen die Hilfe, die ihr braucht


Ich persönlich bin es mehr als leid, ich bin an einem Punkt wo ich wirklich nicht mehr kann, es ist ja nicht so, dass ich nichts versucht hätte.
Mittlerweile ist es auch erschreckend, wenn ich irgendwo von meinen psychischen Problemen erzähle, nimmt mich keiner Ernst, weil ich derzeit nicht in Behandlung bin.
Dabei bin ich nicht in Behandlung weil ich nichts mehr schaffe, kaum noch aus dem Haus und habe eine Art Arzt Phobie entwickelt.
Es ist ein Dilemma.
Ich würde gerne einfach offen ansprechen, dass ich nicht mehr leben will, es ist auch wirklich offensichtlich dass ich am Ende bin. Aber das darf ich ja auch nicht.
Ich will halt auch wirklich nicht mehr!
Ich muss sagen, besonders geht es mir persönlich nahe, wenn Menschen schreiben, dass sie eigentlich noch gar nicht wirklich sterben wollen. Euch wünsche ich von ganzem Herzen die Hilfe, die ihr braucht
Ich persönlich bin es mehr als leid, ich bin an einem Punkt wo ich wirklich nicht mehr kann, es ist ja nicht so, dass ich nichts versucht hätte.
Mittlerweile ist es auch erschreckend, wenn ich irgendwo von meinen psychischen Problemen erzähle, nimmt mich keiner Ernst, weil ich derzeit nicht in Behandlung bin.
Dabei bin ich nicht in Behandlung weil ich nichts mehr schaffe, kaum noch aus dem Haus und habe eine Art Arzt Phobie entwickelt.
Es ist ein Dilemma.
Ich würde gerne einfach offen ansprechen, dass ich nicht mehr leben will, es ist auch wirklich offensichtlich dass ich am Ende bin. Aber das darf ich ja auch nicht.
Ich will halt auch wirklich nicht mehr!
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Hallo Alice!
Es gibt Therapeuten und auch Psychiater, die bieten Video-Sprechstunden an. Vielleicht wäre das was für dich?
Liebe Grüße
Yuki
Es gibt Therapeuten und auch Psychiater, die bieten Video-Sprechstunden an. Vielleicht wäre das was für dich?
Liebe Grüße
Yuki
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
That hit home.Dissolved_Alice hat geschrieben: ↑Sonntag 22. September 2024, 00:29 Mittlerweile ist es auch erschreckend, wenn ich irgendwo von meinen psychischen Problemen erzähle, nimmt mich keiner Ernst, weil ich derzeit nicht in Behandlung bin.
Dabei bin ich nicht in Behandlung weil ich nichts mehr schaffe, kaum noch aus dem Haus und habe eine Art Arzt Phobie entwickelt.
Es ist ein Dilemma.
Ich würde gerne einfach offen ansprechen, dass ich nicht mehr leben will, es ist auch wirklich offensichtlich dass ich am Ende bin. Aber das darf ich ja auch nicht.
Ich schaffe es auch kaum mehr, mich um Dinge zu kümmern, die mir eigentlich eine Hilfe sein sollten oder mich im Idealfall aus der ganzen Situation befreien würden, weil ich nach all den schlechten Erfahrungen einfach keine Kraft und keine Hoffnung mehr habe. Gleichzeitig wird erwartet, dass man sich kümmert wie ein Gesunder. Dabei ist es bei näherer Betrachtung sogar vielmehr so, dass die Kranken in der ganzen Sache dem Grunde nach tatsächlich eher die anderen sind und ich einfach nicht mehr damit zurechtkomme, was man mir zumutet. Woraus sich letztlich ein Teufelskreis aus schlechten Erfahrungen, Resignation und Rückzug ergibt. Ganz zu schweigen von einer kaum mehr überwindbaren Kraftlosigkeit.
Über meine Lebensmüdigkeit spreche ich je nach Person mittlerweile jedoch relativ offen. Habe einfach keine Lust mehr, mich selbst zu verleugnen und die ganze Situation rosaroter darzustellen als sie ist. Ziemlich widersinnig, dass das allerdings gerade in einem therapeutischen Setting am allerwenigsten geht. Aber um konkrete Probleme zu lösen, die mit krankhaften Personen als auch einem kranken System verbunden sind, ist eine Therapie meiner Meinung nach leider ohnehin die falsche Anlaufstelle. Aber im Zweifel wird eben erwartet, dass man eine macht.
-
- Beiträge: 156
- Registriert: Donnerstag 14. Dezember 2017, 00:38
- Wohnort: Niemandsland
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Ich hab mich von Psychotherapeuten und Psychiatern zwar meistens schon ernst genommen, aber nie wirklich "verstanden" gefühlt. Ich hab fast bei jedem Therapeuten immer eine Art von unsichtbarer Schwelle gespürt (vl. auch durch mein nahezu zwanghaftes Misstrauen bedingt), so als würde man sich zwar Mühe geben, mich zu verstehen, aber konsequent (mehr unbewusst als bewusst) daran scheitern. Einer von mehreren Gründen, warum ich das Thema Therapie mittlerweile seit Jahren komplett ad acta gelegt hab. Ich hab mittlerweile weder die Energie noch die Zuversicht (oder Hoffnung), dass man mir mittelfristig irgendwie in meiner speziellen Problematik "helfen" könnte; dazu hab ich auch in meinen bisherigen Therapien viel zu wenig Fortschritte erlebt bzw. bei meinem Psychiater (bei dem ich insgesamt über 10 Jahre in Behandlung war) hat sich das Ganze irgendwann mehr zu "netten Gesprächen" entwickelt, aber mit irgendeiner fachlichen bzw. therapeutisch nützlichen Intervention (außer in pharmakologischer Hinsicht) hatte das nichts mehr zu tun..kann mich noch gut erinnern, dass mich mein Psychiater "nicht gehen lassen wollte", weil er immer wieder betont hat, wie sehr er mich durch mein eigentümliches, reflektives und offenes Wesen schätzt, was mir aber kaum weitergeholfen hat..
Schuldgefühle kenne ich generell seit meiner Kindheit, aber weniger in Zusammenhang mit meinen psychischen Erkrankungen; diesbezüglich kenne ich eher Schamgefühle und alles was damit zusammenhängt, einfach das Gefühl, ein kompletter Versager im Leben zu sein, aus meiner Sicht absolut gar nichts "erreicht" zu haben, weder privat noch beruflich; und vor allem auch durch die Tatsache, dass ich mich sozial niemals integrieren konnte, mit dieser Gesellschaft und ihren fragwürdigen Normen und subtilen Zwängen (bezeichne das immer gern als Normopathie) bis heute absolut nichts anfangen kann, was ich in diesem Forum ja ohnehin schon hinreichend kommuniziert habe..
Schuldgefühle kenne ich generell seit meiner Kindheit, aber weniger in Zusammenhang mit meinen psychischen Erkrankungen; diesbezüglich kenne ich eher Schamgefühle und alles was damit zusammenhängt, einfach das Gefühl, ein kompletter Versager im Leben zu sein, aus meiner Sicht absolut gar nichts "erreicht" zu haben, weder privat noch beruflich; und vor allem auch durch die Tatsache, dass ich mich sozial niemals integrieren konnte, mit dieser Gesellschaft und ihren fragwürdigen Normen und subtilen Zwängen (bezeichne das immer gern als Normopathie) bis heute absolut nichts anfangen kann, was ich in diesem Forum ja ohnehin schon hinreichend kommuniziert habe..
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Ja, das habe ich auch so erlebt, dass sich das Ganze im Idealfall wenigstens als nettes Gespräch etabliert hat, ohne aber wirklich eine Hilfestellung zu sein. Echte Probleme lassen sich halt nicht wegreden. Und das ist auch schon meine ganze Kritik am heutigen Therapieparadigma.OutofOrder hat geschrieben: ↑Sonntag 22. September 2024, 22:51 dazu hab ich auch in meinen bisherigen Therapien viel zu wenig Fortschritte erlebt bzw. bei meinem Psychiater (bei dem ich insgesamt über 10 Jahre in Behandlung war) hat sich das Ganze irgendwann mehr zu "netten Gesprächen" entwickelt, aber mit irgendeiner fachlichen bzw. therapeutisch nützlichen Intervention (außer in pharmakologischer Hinsicht) hatte das nichts mehr zu tun..
Kommt mir bekannt vor. Wobei ich Außenstehenden mittlerweile eher als "interessant" und geheimnisvoll gelte.mein eigentümliches, reflektives und offenes Wesen


Kommt mir auch sehr bekannt vor. Konnte mich zwar durchaus integrieren, zumindest bis zu einem gewissen Punkt, aber trotzdem nichts mit all den fragwürdigen Paradigmen anfangen. Und letztlich bin ich inzwischen auch an einem Punkt angekommen, an dem ich keinen Sinn mehr darin sehe, mich weiterhin an Unsinniges anzupassen.Tatsache, dass ich mich sozial niemals integrieren konnte, mit dieser Gesellschaft und ihren fragwürdigen Normen und subtilen Zwängen (bezeichne das immer gern als Normopathie) bis heute absolut nichts anfangen kann