DIGNITAS-Forum

Entschuldige, das Gefühl wollte ich nicht bei Dir auslösen. Gut, dass Du das rückmeldest.
Auf keinen Fall wollte ich Dir das Gefühl geben, dass Du nicht sein darfst wie Du bist.
Das tut mir leid

Von der Ketamintherapie habe ich auch gehört. Und falls Dich das "beruhigt", ich kenne 2 aus der Klinik, denen das als letzte Möglichkeit geholfen hatte. Sie waren ansonsten "austherapiert" und Ketamin half dann.

Ich wünsche Dir, dass es bei Dir auch so ist

Ne kein Ding, du musst dich nicht entschuldigen. Ich weiß, dass du es nur nett gemeint hast. Kannst nix dafür. Ich habe nur sonst schon oft solche Sachen von meinen engsten Leuten gehört und will das einfach nicht mehr. Sowas kann nur jemand sagen oder von einem verlangen, der nicht weiß, wie schlecht es mir größtenteils geht, weil wenn die das wüssten, dann würden sie meine Entscheidung akzeptieren. Aber da das nicht so ist, bleibtes mein Geheimnis und niemand wird es erfahren, bis es passiert. Finde es unmenschlich von jemanden zu verlangen, dass er/sie am Leben bleiben soll oder muss, nur weil andere glauben, es wäre besser so. Aber die können das ja nicht wissen, man sieht oder fühlt meistens nur das, soweit man selbst sehen kann. Ist wie bei einem Kind, wenn man klein ist, glaubt man das eigene Dorf ist rießig und wenn man größer wird, glaubt man die nächste Stadt ist rießig und kann sich nichts größeres vorstellen, bis man es eben selbst sieht. Und da Angehörige nie so etwas gefühlt haben, können sie es auch nicht verstehen.
Macht das irgendwie Sinn?
Kann mich grad mal sehr schlecht ausdrücken 🫣

Danke! Ich habe ganz unterschiedliches gehört muss ich sagen. Kenne persönlich niemand, der es gemacht hat, aber hab gehört, dass es oft nur kurzfristig was bringt...keine ahnung

Ich versteh das, was Du beschreibst.
Ich glaube, selbst wenn Angehörige wissen, wie schlecht es Dir geht, spielt die Liebe zu Dir noch mit rein, sodass es trotzdem vermutlich nicht möglich wäre, zu sagen "ist okay, geh". Auch die eigene Ethik und Moral spielt mit rein.
Aber jemand, der z.B. noch nie Depressionen hatte, kann zwar verstehen was man sagt, es aber nicht nachfühlen. Und das fehlt manchmal. Dass es nicht nur verstanden wird, sondern wirklich mitgefühlt wird.

Andererseits machst Du Dich ja auch abhängig von Deinen Angehörigen. Ich meine...mal ganz ganz rational gesehen: wenn Du tot bist, ist es Dir egal, wie es den Angehörigen damit geht. Du bist tot. Und es ist auch nicht Deine Verantwortung dafür zu sorgen, dass es denen gut geht mit dem, wie es Dir geht.
Aber auch Du bist offensichtlich ein liebender Mensch und kannst das alles nicht komplett ausblenden.

Die Suizidtheorie und Forschung sagt, dass es bei den meisten Menschen so ist, dass die Suizidalität dann am Akutesten ist, wenn ihnen die Angehörigen egal sind. Wiel sie keine Empathie mehr empfinden können vor lauter Weltschmerz oder Depression.
Deshalb habe ich das mit dem "Du gehörst noch in die Welt" geschrieben. Nicht als...Glückskeksspruch. Sondern weil Du andere Menschen noch im Blick hast.
(Bitte versteh das nicht als Abwertung, Runterspielen oder Nichtglauben Deines Leids, weil so ist das absolut gar nicht gemeint!)
Ich habe in Deinen Texten das Gefühl gehabt, dass Du, wenn Du die richtige Hilfe hast, noch was Lebenswertes kennenlernen kannst. Deshalb hatte ich das geschrieben.

Und sollte die Ketamintherapie Dir helfen, und sei es erstmal für kurz, kann es sein, dass das aber der Anstoß ist für eine Veränderung, die immer längere gute Phasen ermöglicht.
Ich wünsche es Dir so so so sehr