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Verfasst: Dienstag 13. Oktober 2009, 21:28
von Schwarze Rose
Guten Morgen!

Das Video schau ich mir noch an, aber ich wollte noch klarstellen, dass ich bei meinen Ausführungen ja auch mehr oder weniger zu dem Schluss gekommen bin, dass man die Entscheidung pro/contra Leben eben nicht von irgendwelchen übergeordnetem "Sinn" abhängig machen sollte, sondern in meinem Falle vom subjektiven Glücksempfinden.

Ansonsten fühl ich mich grad zu beschissen, um irgendwelche großen Reden zu schwingen.

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2009, 21:49
von fussel
Ich würde diesen Thread wirklich gerne weiterführen, habe aber eher den Eindruck, ihn mit meinem letzten Post abgewürgt zu haben.
Stört euch die 'kindlich verspielte, wertneutrale, Art der Begeisterung' an der Analyse in dem Video?
Könnt ihr gar nichts damit anfangen?

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2009, 22:16
von Luna
Schwarze Rose hat geschrieben:Guten Morgen!

Das Video schau ich mir noch an, aber ich wollte noch klarstellen, dass ich bei meinen Ausführungen ja auch mehr oder weniger zu dem Schluss gekommen bin, dass man die Entscheidung pro/contra Leben eben nicht von irgendwelchen übergeordnetem "Sinn" abhängig machen sollte, sondern in meinem Falle vom subjektiven Glücksempfinden.

Ansonsten fühl ich mich grad zu beschissen, um irgendwelche großen Reden zu schwingen.
darf ich mal fragen,
warum lebst du noch ?

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2009, 00:03
von Schwarze Rose
@fussel

Muss zugeben, dass ich mir das Video noch nicht angeschaut habe. Stattdesen habe ich die letzten 2-3 Tage damit verbracht, blöd rumzuliegen, Musik zu hören und dabei in negativen Gefühlen/Gedanken zu versinken. Nicht gerade konstruktiv, aber ich hab einfach kaum noch Kraft, irgendetwas zu machen. Es bedarf mich dermaßen viel Anstrengung und alleine diese Worte hier sind für mich mit viel Mühe verbunden. Ich schaue mehrmals täglich in dieses und noch paar andere Foren, checke Mails, schreibe vielleicht bisschen was, lese irgendein Buch, chatte mit paar Leuten. Aber egal was ich tue, es dient immer nur dazu, irgendwie die Zeit todzuschlagen und der erste Gedanke, den ich beim Aufwachen habe, ist: "Nicht schon wieder ~14-20 Stunden wach sein *seufz*"...
I'm not living. I'm just killing time.

Werde kommende Nacht wohl mal wieder komplett wach sein, dann schau ich mir mal die Videos da an und schreib dann morgen was dazu. Ich diskutiere normalerweise auch sehr viel und gerne, war in den letzten 12 Monaten auch meine Hauptbeschäftigung, aber in letzter Zeit hab ich immer stärker den Eindruck, dass eigentlich alles gesagt wurde. Dass es nicht mehr viel zu reden gibt, sondern dass es eigentlich vorbei ist. Es keine bedeutenden Erkentnisse mehr gibt, von denen ich noch nichts gehört hätte und dass ich mich mit den meisten Theorien zum Leben & zum Tod in ausreichendem Maße beschäftigt habe und es Zeit wird, das mir unausweichlich scheinende anzugehen. Und das ist eine gute Überleitung zu...

@Luna, deiner Frage, warum ich noch lebe...

Warum ich nicht ohne jeglichen Zweifel von der nächsten Brücke springe ist wohl grundsätzlich mit dem Selbsterhaltungstrieb zu erklären, dem natürlich auch ich unterworfen bin. Seit ich mich mit dem Suizid beschäftige (sehr lange schon), scheint es da schon immer eine Art 'unsichtbare Blockade' gegeben zu haben, die mir gedanklich im Weg steht und mich an der hemmungslosen Ausführung hindert.

Aber abgesehen davon... Habe ich einfach extreme Angst davor, dass etwas schief geht und ich überlebe. Die Folgen wären im besten Fall eine Zwangseinweisung ohne sonstige Schäden und im schlimmsten Falle wäre ich nicht mehr in der Lage, einen Muskel zu bewegen und wäre ein Pfegefall, der dann womöglich nicht mal mehr einen klaren Gedanken fassen kann, falls mein Gehirn auch beeinträchtigt sein sollte.

Dann frage ich mich, ob es das wirklich gewesen sein soll. Das Leben, welches so viel zu bieten scheint und anscheinend doch nichts hat, was mir eine Art Begeisterung abringen könnte.

Ich besitze einige wenige, sehr schöne Erinnerungen an mein bisheriges Leben. Ich klammere mich manchmal daran, wenn mich wieder mal negative Gefühle überfallen, aber letztlich sind es nur Schatten eines Lichtes, welches schon vor einiger zeit unwiederbringlich erloschen ist und wenn ich versuche, zu sehr daran festzuhalten, zerrinnen sie durch meine Finger und ich kann nichts anderes als Leere fühlen. Das klingt jetzt vielleicht so, als wäre ich mal wirklich glücklich gewesen, aber so stimmt das nicht ganz. Es gab sicherlich Momente (!!!), in denen ich so etwas wie Glück gefühlt habe, aber dieses stand auch damals schon in keinem Verhältnis zu dem Negativen, welches mein Leben schon immer bestimmte. Und damit will ich gar nicht sagen, dass ich eine schlechte Kindheit, oder sonst was hatte. Es war sicherlich nicht die Glücklichste, aber es gibt auch viel schlimmere, es wäre zu einfach, alles darauf zu schieben.
Ich hab einfach schon sehr früh angefangen, über alles akribisch nachzudenken und es zu hinterfragen. Das Leben, den Tod, den Sinn, der hinter all dem stehen soll. Und wenn man sich zu sehr mit solchen Überlegungen beschäftigt, verliert man irgendwann das Gefühl, wie es ist, einfach nur zu "leben". Ich kann das nämlich nicht. Ich kann nicht einfach irgendwas so akzeptieren wie es ist. Irgendetwas so hinnehmen und einfach damit leben, ohne es durchleuchten zu müssen. Das wäre absolut gegen mein Naturell und so wurde dies sehr früh Teil meiner Persönlichkeit und hat gleichzeitig die meiste Farbe aus meinem Leben ausgelöscht. So wie ich das Leben und alles was damit zusammenhängt (Mitmenschen, Gesellschaft etc.) sehe, ist es ein Ding der Unmöglichkeit für mich, hier glücklich zu werden.

Ich bin einsam, ja. Aber es gab eine Zeit, sogar eine ziemlich lange Zeit, in der ich nicht einsam war und auch da ging es mir kaum anders, denn meine Ansichten zum Leben und zu den Menschen konnte es mir nicht verschönern. Viel mehr sind es feststehende Faktoren, die ich mit einem Mantel arroganter Kompromisslosigkeit schütze und nicht bereit bin, meine Ansichten dazu zu ändern. Zumal ich davon überzeugt bin, damit objektiv relativ richtig zu liegen oder zumindest nicht so falsch, dass man daran viel ändern müsste. Und heute gibt es keinen Menschen mehr, für den ich mehr als flüchtige Sympathie empfinden würde. Das ist also auch kein Faktor, der mich wirklich ans Leben binden würde.

Jedenfalls... Worauf ich hinauswollte ist einfach: Es wäre um die wenigen, schönen Erinnerungen irgendwie "schade". Ich erinnere mich gerne daran und doch wird es in letzter Konsequenz nicht ausreichen, um mich ans Leben zu "ketten". Es ist nur so schwer, es loszulassen und sich der Ungewissheit, dem Tod zuzuwenden.

Naja und sonst, habe ich für mich auch noch nicht wirklich die richtige Methode gefunden. Überall habe ich Zweifel und kriege regelrecht Panik, wenn ich eine Statistik für "geglückte" und gescheiterte Suizidversuche sehe.

Außerdem ist es eine etwas naive, romantische Vorstellung von mir, nicht alleine sterben zu wolle, sondern quasi mit einem Suizidpartner. Einfach um am Ende nicht ganz alleine zu sein und vielleicht noch paar Worte mit jemandem zu wechseln, vor dem man sich nicht verstecken braucht. Wenigstens am Ende will ich mich nicht ganz einsam und verlassen fühlen, sondern akzeptiert und ein Stück weit "geborgen". Aber wie schon erwähnt, schaffe ich es nicht einmal, Gesprächskontakte über mehrere Wochen hinweg aufrecht zu erhalten ohne sie genervt abzubrechen; wie soll ich da einen geeigneten Suizidpartner finden?

Tja und sonst denke ich jeden Tag über meinen Tod nach und hab mich so weit auf diesen Winter mehr oder weniger festgelegt und bis dahin sind es auch nur noch 2-3 Monate. Bis dahin muss ich unbedingt diese ganzen Gedanken noch einmal ordnen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen bzw. sie so verarbeiten, dass sie mir nicht mehr bei der Durchführung im Wege stehen.

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2009, 09:42
von Luna
also erstmal will ich, dassdu weiß, ich verstehe jedes einzelne wort von dir und weiß genau, was du meinst.
das meiste davon habe ich auch so erlebt, kein gesprächkontakt über mehrere wochen gehalten etc.
und auch besonders dieser satz:
Es gab sicherlich Momente (!!!), in denen ich so etwas wie Glück gefühlt habe, aber dieses stand auch damals schon in keinem Verhältnis zu dem Negativen, welches mein Leben schon immer bestimmte.
mit dem drumherum, kann ich sehr gut nachvollziehen
(ich selbst kann mich in diesem jahr an ganze 2 glückliche momente erinnern, der beide nun über 4monate her sind und von denen ich inzwischen einen sogar mit sehr negativen erinnerungen verbinde)

ich werde später nochmal mehr schreibn, jezz muss ich erstmal zur uni.
was mich zu einer frage bringt:
musst du eigentlich nich zur schule oder so ? du hast teilweise zu uhrzeiten wie 9 deine texte geschrieben und schreibst davon, dass du eigentlich nur rumliegst (wobei ich eigentlich inner schule nie was andres gemacht habe, als rumliegen *g)

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2009, 13:00
von Luna
so, wie angekündigt, noch ein paar kommentare von mir.
(grad wieder alles schlechte im menschen erlebt, als ich grad nach hause kam, kam mir im treppenhaus mein mitbewohner entgegen, den ich seit jahren kenne, ich fragte ihn, wo er hinwolle "zu meiner oma, schön essen" auf meine frage, ich bin also nicht eingeladen ? "nein, diesmal nicht" ... diese egomanie der menschen kotzt mich ja so an)
Schwarze Rose hat geschrieben: Dann frage ich mich, ob es das wirklich gewesen sein soll. Das Leben, welches so viel zu bieten scheint und anscheinend doch nichts hat, was mir eine Art Begeisterung abringen könnte.
also meiner erfahrung nach: ja. mehr hat dieses leben nicht zu bieten als hohle oberflächige freude für den gemeinen ungebildeten pöbel, woran menschen wie wir halt keinen spaß haben. und wozu dann noch leben ? vor jahren dachte ich mir, ich hätte wenigstens zukunft (als hochintelligentes kind :D) bis ich gemerkt habe, dass es in allem leute gibt, die darin deutlich besser sind als ich. zukunft haben nur genies, fachidioten und politikercharakter, nichts davon trifft auf mich zu, wenn was davon auf dich zutrifft, so hast du ne zukunft.
dann geht es darum im jetzt was zu finden, was dir freude macht. da scheint es nichts zu geben. ich kann nurnochmal referenz zu mir ziehen: es eigentlich nur 2 dinge, denen ich freude entringen konnte: dem sport und dem weiblichen geschlecht, was inzwischen beides für mich wegfällt, weil körperlich nicht mehr in der lage für sport, geistig nicht mehr in der lage, menschen kennenzulernen oder gar irgendwelche bezihungen zu führen.

also: kein glück im jetzt, keine aussicht auf glück in der zukunft: -> suizid logische antwort

Schwarze Rose hat geschrieben:Ich hab einfach schon sehr früh angefangen, über alles akribisch nachzudenken und es zu hinterfragen. Das Leben, den Tod, den Sinn, der hinter all dem stehen soll. Und wenn man sich zu sehr mit solchen Überlegungen beschäftigt, verliert man irgendwann das Gefühl, wie es ist, einfach nur zu "leben". Ich kann das nämlich nicht. Ich kann nicht einfach irgendwas so akzeptieren wie es ist. Irgendetwas so hinnehmen und einfach damit leben, ohne es durchleuchten zu müssen. Das wäre absolut gegen mein Naturell und so wurde dies sehr früh Teil meiner Persönlichkeit und hat gleichzeitig die meiste Farbe aus meinem Leben ausgelöscht. So wie ich das Leben und alles was damit zusammenhängt (Mitmenschen, Gesellschaft etc.) sehe, ist es ein Ding der Unmöglichkeit für mich, hier glücklich zu werden.
oder wieder geht es mir genauso!
dieses 'einfach nur lebebn können' funktioniert für mich auch nicht (mehr).
eine lösung für dieses problem ist auch mir nicht bekannt

tut mir ja leid, wenn ich dir nich wirklich helfen kann, da es mir größtenteils auch so geht ;)

hab vlt n bissel viel zu mir referenz gezogen, sry dafür, is dein thread *g

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2009, 19:33
von android
hi schwarze rose,

das warten auf den tod, das zeittotschlagen ist auch mein treuer begleiter (trotz studium :lol: ).
wenn ich nicht noch jemanden hätte, der über meinen tod zerbrechen könnte, dann läg ich schon lange unter der erde. diese welt, diese gesellschaft gefällt mir nicht, und ich bin ein zu geringer teil, als daß ich sie verändern könnte. machtlos, und hilflos, weil die menschen ja ständig einfluss auf mich haben und ich in dem system tief drin stecke, ohne daß ich es jemals gewollt habe. manchmal wünschte ich, "sich zu Tode ärgern" ginge wirklich. dann wär das meine methode...
von Luna:
also meiner erfahrung nach: ja. mehr hat dieses leben nicht zu bieten als hohle oberflächige freude für den gemeinen ungebildeten pöbel, woran menschen wie wir halt keinen spaß haben. und wozu dann noch leben ? vor jahren dachte ich mir, ich hätte wenigstens zukunft (als hochintelligentes kind :D) bis ich gemerkt habe, dass es in allem leute gibt, die darin deutlich besser sind als ich. zukunft haben nur genies, fachidioten und politikercharakter, nichts davon trifft auf mich zu, wenn was davon auf dich zutrifft, so hast du ne zukunft.
ja, spaß an brot&spielen kann ein klar denkender mensch nicht wirklich entwickeln. und zukunft haben heute nur die leute ohne gewissen.
aber die eine hoffnung besteht noch: daß sie sich selbst mit ihrem system zu grunde richten.

Verfasst: Samstag 17. Oktober 2009, 03:30
von Schwarze Rose
Ich bin nach einem für mich extrem heftigen Schicksalsschlag (eigentlich missfällt mir diese Bezeichnung, aber mir fällt nichts besseres ein, um es allgemein zu formulieren) vor gut einem Jahr psychisch dermaßen eingesackt, dass ich die Schule abgebrochen habe. Ist nicht so einfach, das zu erklären.
Ich hab für die Schule wirklich nie was gemacht, aber es ging trotzdem immer alles sehr locker -was mir gleichgültig war, aber ich wusste auch nicht, was ich sonst wirklich machen sollte, deswegen bin ich immer weiter zur Schule gegangen-. Aber danach war ich psychisch so im Eimer, dass ich weder dem Unterricht folgen, noch irgendwelche anderweitige Konzentration aufbringen konnte. Ich hab heftigste Schlafstörungen entwickelt und bin infolge dessen auch öfters im Unterricht eingeschlafen, war ständig übermüdet, hab nur noch alle paar Tage mal was gegessen. Dann noch paar psychische Macken entwickelt, die mit der Schule zusammenhingen. Jedenfalls ist es mir unmöglich geworden, unter diesen Umständen die Schule weiterzuführen. Ich hab sogar zum ersten mal in meinem Leben angefangen zu lernen, aber es hat alles nichts gebracht, weil ich einfach dermaßen neben mir stand, dass ich nicht mal ansatzweise irgendwas auf die Reihe bekommen habe, zudem war jeder Schultag für mich auch seelisch eine Qual. Nicht, weil ich gemobbt wurde oder sowas (ich war/bin eigentlich immer relativ beliebt, vielleicht nicht bei allen, aber ich habe mir nie Feinde gemacht oder so, einfach weil ich immer wusste, wie ich mich zu verhalten hatte), sondern weil meine Psyche die Probleme selber erschaffen hat. Aber wie auch immer.

Möchte an dieser Stelle sehr betonen, dass ich auch LANGE vor diesem Schicksalsschlag mit Suizidgedanken gespielt habe, aus bereits erklärten Beweggründen. Dieser Schicksalsschlag hat sicher auch zu diesen Gedanken beigetragen, das will ich gar nicht abstreiten, aber es war nicht der "Auslöser" oder ähnliches. Es war höchstens eine Art Bestätigung dafür, dass dieses Leben nichts für mich ist.

@Luna

Was ist denn deine Defintion für ein "Genie"?

Jedenfalls sehe ich für mich keine Zukunft. Dinge, denen ich Freude abgewinnen konnte? Ich hab wie gesagt einige, wenige glückliche Erinnerungen an früher, aber diese sind erloschen und es ist unmöglich, sie irgendwie wieder lebendig zu machen, da sie für mich an einen bestimmten Menschen geknüpft sind, der jetzt nicht mehr lebt. Mir ist alles in diesem Leben egal, ist es schon seit langer Zeit. Früher gab es noch ab und zu einen kleinen Lichtfunken in der Finsternis, der mich in meiner kindlichen Naivität hoffen ließ auf eine "bessere" Zukunft, aber schon lange hab ich diese Naivität abgelegt und mir wurde vom Leben auch relativ deutlich gezeigt, dass meine Hoffnungen nichts weiter als bloße Illusionen waren. Es gibt für mich nichts lebenswertes mehr hier. Verzweiflung und seelische Qualen bestimmen meinen Alltag und ich bin nicht bereit, das alles grundlos noch viel länger zu ertragen.
Die richtige Methode finden, evtl. den richtigen Partner und dann war's das.

EDIT: Mein Ziel ist es, nicht zu sehr ins subjektive abzugleiten, sondern die rationale Grundlage meiner Entscheidung aufrecht zu erhalten. Damit nicht der Eindruck entsteht, ich würde aus einer temporären Laune heraus handeln, was einfach nicht stimmt, aber wohl ins Klischee passen würde bzgl. meines Alters. Ich hoffe, das übersieht keiner, der meine Beiträge hier liest...

Verfasst: Samstag 17. Oktober 2009, 14:34
von Luna
also ich kann mich an meine schulzeit noch gut erinnern,
ich habe im unterricht überhaupt keinen sinn gesehen, hab mich oft krankschreiben lassen oder wenn ich dazu keine lust habe einfach sehr oft blau gemacht, und wenn ich mal da war, habe ich entweder geschlafen, mit meinem banknachbar geredet und game boy gezockt :) hab nie aufgepasst, in den meisten fächern keine hefter gehabt und dann haben die mir irgendwann ein abitur geschenkt.

ich habe auch ernsthaft mit dem gedanken gepielt, die schule zu schmeißen, aber dann facht ich mir, wenn ich das tun würde, würde ich ja nur noch rumsitzen und nichts tun - und das kann ich auch in der schule. zumal ich dadurch ja auch mit 0 aufwand ein abi bekommen habe, mit dessen hilfe ich inzwischen studieren kann

aber was machst du denn zurzeit ? und was sagen deine eltern dazu ?
darf ich fragen, wer das war, der gestorben ist und wie lang das her ist ?
und ich finde es sehr offensichtlich, dass es bei dir KEINE temporäre laune ist

Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2009, 00:09
von Schwarze Rose
Heute möchte ich nur ein kleines Gedicht mit euch teilen, welches ich gerade eben geschrieben habe:

Wie der helle Tag im Schleier der Nacht zerfließt,
Die Farben mit sich reißt und der Horizont vergeht
In undurchdringbarer Schwärze.
Wie der Herbst das Ende des Sommers beschließt,
Die Wärme vereist und die Kälte sich legt
Auf meinem zerrütteten Herze.

Stumm schweige ich, versinke in tiefster Melancholie,
Meine Gedankenwelt dreht sich im Kreise
Ziellos gelegen, immer wieder.
Laut rufe ich, doch erhört werde ich nie,
Meine Verzweiflung weht mir still und leise
Gezielt entgegen, ich stürze nieder.

Wenn meine kalten Hände sich festhalten,
An Hoffnungs fragilem Saum sich krallen
Schmerzen lindernd, Erwartungen schürend.
Wenn meine warmen Gedanken sich entfalten,
An der Illusionen grazilem Schein sich ballen
Qualen mindernd, Fantasien beschwörend.

Bis der sanfte Stoff nachgibt und reißt,
Die Realität wie eine strömende Flut aus Eis mich lähmt
In teilnahmsloser Gleichgültigkeit.
Bis die bittere Gewissheit zurückkehrt und mich beißt,
Die Traumwelt wie eine flackernde Glut aus Feuer sich sehnt
In aussichtsloser Einfältigkeit.

Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2009, 19:10
von android
das erinnert mich ein wenig an dieses Lied hier:

http://www.myvideo.de/watch/4150573/ueb ... _eis_silly

Verfasst: Sonntag 18. Oktober 2009, 22:35
von Schwarze Rose
Meine Eltern spielen in meinem Leben eigentlich keine Rolle, taten sie auch noch nie. Okay, ich wohne noch bei ihnen, würd ich auch sofort ändern, falls ich meine Lebensfrist nochmal spürbar verlängern sollte. Aber ansonsten leben wir einfach nebeneinander und gehen uns weitestgehend aus dem Weg. Das ist schon halbwegs erträglich so.

Ich hatte gestern Abend nur mal wieder so eine halbwegs kreative Phase, da hab ich mich über das Gedicht irgendwie gefreut, weil ich sonst nicht mehr viel geschrieben habe in letzter Zeit, außer vereinzelt mal.

Eine Frage: Kennt sich hier jemand mit Tierärzten und Euthanasie aus? Dazu wird doch Natrium-Pentorbital verwendet, meine ich gelesen zu haben. Besitzt also jeder durchschnittliche Tierarzt dieses Mittel in seiner Praxis?
Für eine Antwort wäre ich SEHR dankbar.

Verfasst: Mittwoch 21. Oktober 2009, 17:36
von ameisenbär
es heisst eutha 77, und wird in die Vene gegeben, jeder Tierazt sollte es haben, aber es fällt unter das Betäubungsmittelgesetz, daher nehmen es unter Umständen nicht alle Tierärzte. Einfach mal in ner Bibliothek unter Pharmakologie oder so für Tierärzte lesen.

Verfasst: Sonntag 25. Oktober 2009, 09:18
von Schwarze Rose
Okay, danke... Werd ich mich mal etwas näher damit beschäftigen. Allerdings scheint Holzkohle und CO für mich wirklich das "vernünftigste" zu sein.

Verfasst: Mittwoch 4. November 2009, 01:10
von Schwarze Rose
Ich bin wohl wirklich recht schlimm, was zwischenmenschliche Beziehungen (aller Art) angeht, was ich in den letzten Tagen wieder mal an einigen Beispielen feststellen durfte. So genügt teilweise schon ein einziger Satz, um meine Wertung eines Menschen von anfänglicher Sympathie augenblicklich in recht intensive Antipathie umzuwandeln. Hierzu ein kleiner Ausschnitt aus Wikipedia, da vielleicht nicht jeder das mit Antipathie assoziiert, was ich mit dem Wort zur Geltung bringen möchte:

„Die Antipathie ist eine Form der spontanen Abneigung, die sich primär dann entwickelt, wenn ein Mensch sein Gegenüber nicht leiden kann oder nicht mag. Eine starke Antipathie kann auch als Hass empfunden werden. Das Gefühl von Antipathie ist oft mit einer negativen Wertung gegenüber dem Objekt der Antipathie verbunden.“

Deswegen steigt die Menge an zwischenmenschlichem Austausch für mich auch proportional zu der Antipathie, die ich auch als sehr intensiven Hass wahrnehme, welcher in besonderen Fällen auch durchaus in gefühlte Mordlust ausartet. Dass diese in der im Wort widergespiegelten Tat ausarten könnte, kann ich dann aber doch ausschließen (ich sehe mich als recht erhaben gegenüber solch starken Emotionen und kann sowas mit niveauvolleren Mitteln besänftigen), die Bezeichnung dient lediglich der Einordnung des Ausmaßes dieser Antipathie und der Gefühle, die mich in solchen Phasen überkommen.

Deswegen sind Foren wohl auch denkbar ungeeignete Orte für mich, wobei ich allerdings auch fairerweise sagen muss, dass ich von allen Foren, in denen ich bislang vertreten war (sind mittlerweile doch einige), meine Gemütslage sich in diesem auf Prozentzahlen abstrahiert wohl am längsten in einem ruhigen und besonnenen Zustand befunden hat. Liegt natürlich auf der Hand, warum das hier so ist, denn immerhin kann ich in vielen Beiträgen eine recht beachtliche Bandbreite meines eigenen Gedankenguts erkennen und dadurch fühlt man natürlich eine gewisse Verbundenheit, das ist ganz klar.
Allerdings muss ich dann im selben Atemzug mit entschiedener Ehrlichkeit sagen, dass ich mir irgendwie mehr versprochen habe. Naja...
Irgendwie hoffte ich wohl, dass ich wenigstens hier vermehrt auf Menschen treffen würde, denen ich auch längerfristig Sympathie entgegenbringen und vielleicht zu dem Schluss kommen könnte, dass ich doch nicht so alleine bin, wie ich mich innerlich meistens fühle.
An meinen Suizidabsichten hätte es zwar herzlich wenig geändert (ich hatte lange genug einen Menschen, den ich „sogar“ geliebt hatte, vom dem ich auch geliebt wurde und deswegen ist zwischenmenschliche Wärme für mich keine unbekannte Erfahrung und auch zu der Zeit hätten sich meine Worte fast identisch zu den heutigen gelesen), aber wie soll ich sagen...

Es ist für mich ein himmelsweiter Unterschied, ob ich nun in melancholischer, zutiefst enttäuschter Einsamkeit von der Klippe springe, oder ob ich auf eine gewisse Bandbreite an positiven, zwischenmenschlichen Erfahrungen zurückblicken kann und irgendwie eine gewisse Wärme mein Herz erfreut, wenn ich daran denken kann und feststelle, dass ich diese Menschen wirklich aufrichtig mag und ihnen innerlich eine frohe und heile Zukunft wünschen kann. Mag zwar komisch klingen und diese Wärme würde nicht für ein Weiterleben reichen, aber zumindest am Ende hätte ich dann noch ein kleines Licht gehabt, welches mich bis zum Aufprall auf dem harten Beton noch begleitet hätte. Mir hätte es wirklich etwas bedeutet.
Ich hab einfach viel zu hohe Ansprüche an Menschen. Aus Spaß habe ich mal angefangen, eine Art Fragebogen zu schreiben, den ich am liebsten jedem Menschen in die Hand drücken würde und wenn nicht mindestens 90% in einem Rahmen beantwortet werden, den ich persönlich als akzeptabel empfinde, wäre quasi jedes weitere Gespräch mit diesem Menschen absolut unnötig, weil dadurch jede Grundlage für potentielle Sympathie praktisch ausgelöscht ist. So gesehen würde so ein Fragebogen ziemlich viel Zeit sparen (da sich die meisten Fragen eben erst im Laufe des Kennenlernens indirekt beantworten) und nur mal zur Einordnung des Ganzen: Ich habe aus einem spontanen Einfall heraus etwa 1-2 Stunden daran „gearbeitet“ und bin dann bei 237 Fragen stehen geblieben. Wären bei entsprechender Motivation auch viel mehr geworden, aber ich denke, dass das schon alles aussagt, oder?
Und mit solchen Voraussetzungen im Denken und in der Bewertung und Beurteilung, nicht nur von Menschen, sondern auch von ganz nüchternen und unveränderlichen Faktoren des Lebens, beispielsweise der allgemein vorherrschenden Mentalität, ist es mir relativ unmöglich, eine Basis für so etwas wie Lebensfreude zu entwickeln.
Bestimmt wirke ich verdammt arrogant und werde mir gleich anhören müssen, ob denn jetzt jeder so einen Fragebogen entwerfen und auch mich danach beurteilen/verurteilen sollte. Darauf würde ich dann wohl antworten, dass wohl jeder eine Art „inneren“ Fragebogen mit sich trägt und unterbewusst Menschen daran abgleicht. Seien es auch nur die Vorurteile/Erwartungen, die von vorangegangenen Kontakten geprägt und „entwickelt“ worden sind. Der Unterschied zwischen diesen Menschen und mir ist allerdings, dass ich meine Ansprüche in recht surreale Maße treibe und realistisch betrachtet kaum erwarten kann, dass jemand sie erfüllt. Außerdem bringen wohl die wenigsten dieses Anspruchsdenken zu Papier und entwickeln daraus sowas wie eine Art persönliche Wissenschaft, was ich durchaus machen könnte, wenn ich noch die Muse dazu hätte.
Allerdings weiß ich auch, dass ich mich belügen würde, wenn ich versuche, dies auszublenden. Ich habe das an genügend Beispielen bereits erlebt und gebracht hat es eigentlich nichts, außer viel Frustration.

Äußerlich war ich nie ein Außenseiter, habe immer irgendwie überall dazugehört (das meine ich beispielsweise mit „mich selber anlügen“). Naja, ich habs eben versucht, hab einfach gedacht, dass ich damit schon auf der richtigen Seite bin und damit zurechtkommen werde, so wie jeder andere eben. Aber naja, in ruhigeren Momenten wurde mir dann immer mehr klar, dass das alles einfach so dermaßen weit davon entfernt ist, was ich eigentlich „erwarte“, was ich eigentlich will, dass es kaum in Worte zu fassen war. Allerdings gibt es für mich auch keine wirkliche Möglichkeit, die -wie gesagt- weitestgehend surrealen Ansprüche in der Realität auszuleben, weswegen mir in diesem Leben nur wenige Alternativen bleiben, von denen noch weniger eine wirkliche Aussicht auf das Endprodukt „Glück“ haben.
Vielleicht habe ich bei all der Denkerei den Sinn für das einfache „Leben“ verloren, welches man in gewissen Teilen einfach so akzeptieren muss, wie es ist und probieren sollte, daraus das Beste zu machen. Für mich ist dann aber das „Beste“ anscheinend nicht gut genug.

Weiß auch nicht, warum ich das alles hier schreibe. Ich hab die Tage immer weniger Kraft und ich hab meine „Deadline“ ja schon länger auf kommenden Winter festgelegt, der ja schon gefühlt da ist. Vielleicht wollte ich diese Minuten des schreiberischen Antriebs einfach nochmal nutzen und dessen Produkt mit den Menschen teilen, mit denen ich noch am ehesten, ansatzweise, unter 12091290109 Einschränkungen und Auflagen das Gefühl „Sympathie“ empfinden KÖNNTE. Mir ist auch durchaus klar, dass man mir spätestens nach diesem Beitrag wohl höchstens falsche Tränen nachweinen würde.
Es ist aber dennoch nicht meine Absicht, arrogant zu wirken... Ich sehe mich nicht auf einer höheren Ebene, als irgendjemand anders. Früher (vor paar Jahren, Naivität und Kurzsicht lässt grüßen) dachte ich tatsächlich, dass ich einfach zu intelligent für alle anderen wäre. In Gesprächen mit vielen Menschen (darunter studierten Philsophen & Psychologen etc.) stellte ich dann aber recht schnell fest, dass ich nicht unbedingt zu intelligent bin, sondern einfach zu anders. Denn während ich mit der Zeit genügend Menschen kennenlernte, die beispielsweise einen ähnlichen IQ hatten wie ich, lernte ich in meinem Leben bis auf einen (naja vielleicht sogar 2) Menschen (siehe oben) niemanden kennen, der „so“ ist wie ich, in sehr vielen anderen Facetten.
Dementsprechend sehe ich mich einfach nur auf einer ANDEREN Ebene im Vergleich zu anderen, nicht aber auf einer HÖHEREN. Ist mir wichtig, das klarzustellen.
Es ist auch nicht schlimm, wenn sich jetzt ein Bild meiner Person abzeichnet, welches im Endeffekt nicht mein Inneres widerspiegelt. Mit Worten ist es mir auch relativ unmöglich, dies zu verhindern.
Aber das zeigt eigentlich auch nur, wie fehl am Platz ich hier zu sein scheine. Sei es allgemein in dieser Welt oder auch nur speziell auf dieses Forum bezogen.

Vielleicht mein letzter Beitrag, wer weiß...

lg