Zur Titel-Frage: Nein.
Erstens (immer: meine Meinung): Es ist zeitlich nicht möglich, "Tod" zu definieren (ein ähnliches Problem gibt es mit "Gegenwart", zwischen Vergangenheit und Zukunftsplänen [analog: Tod zwischen Leben/Sterben und nicht mehr Leben]: Ist das diese Minute, dieses Jahr, oder diese Millisekunde, Nanonsekunde, ...?).
Auch organtechnisch wird es schwierig: Hirntod (keine messbaren elektrischen Aktivitäten mehr), Organtod oder Funktionstod/Funktionsende (welches Organ, z. B. Herz, Lunge/Atmung), ...? Oder "Tod" von z. B. Sternen/Sonnen: Danach (nach z. B. einer Supernova) kommt aber wieder was (Materiewolken, vielleicht neue Sterne/Planeten)! "Tod" also eher als eine Veränderung; Katastrophe/Umwandlung. So wird es auch "esoterisch" gedeutet (z. B. beim Kartenlegen/-deuten, wenn die Karte "Tod" kommt): Etwas endet, verabschiedet sich; es kann Neues kommen. Tod einer Beziehung oder oder.
Zweitens: "Tod" ist ein abstraktes Substantiv, manchmal mystisch-künstlerisch umgesetzt ("Gevatter Tod" mit Sense oder so). Es gibt ihn im Sinne von Sterben, am Ende des Sterbens, als Übergang von Leben zu nicht mehr Leben, aber eben: Nur als Wort, als Verallgemeinerung, nicht wirklich als Geschehen oder (aktuelle) Tatsache; kaum für eine Person (für sich selber), sondern eher als Rückblick auf Andere/Viele.
Drittens: Abgeändert in "tot sein": Das werde ich nie wissen, nie mehr mitbekommen, für meinen Tod bzw. für das nach meinem Tod. Ich werde nie denken (mangels Hirnfunktionen/Bewusstsein) können "gut, bin ich tot" oder "schade, bin ich tot". Ich bin dann nicht mehr - es gibt kein "ich" mehr, als Denk-Form. Meinen Tod gibt es also für mich nicht. Beim Tod von Anderen: S. "erstens".
Mein letztes (in meinem Leben für mich Wahrnehmbares) ist das Leben, im noch lebenden Sterben, dann bin ich "weg", bzw. bin "ich" weg, bzw. bin "ich" nicht mehr.
allemal hat geschrieben:Gibt es überhaupt einen Tod?
Kann ich mein jetziges Leben wirklich beenden.
Ja. In diesem Sinne schon (und jetzt mal abgesehen von den technischen Schwierigkeiten, sich zum Tode zu befördern, also sein Leben absichtlich zu beenden).
allemal hat geschrieben:Besteht die Gefahr, dass alles nur noch schlimmer wird? (trotz erfolgreichem Suizid)
(Die Gedanken kommen nicht von ungefähr, aber nicht jetzt und hier...)
Nein. Danach kommt nichts mehr (für den/die Gestorbenen/-e Wahrnehmbares), weder schlechter noch besser.
Für Andere wird es vielleicht schlimmer (wenn sie dich vermissen, nicht verstehen, oder wie auch immer; und wenn es überhaupt solche Menschen/Freunde in deinem Leben derzeit noch gibt). Aber das wirst du nicht mehr mitbekommen.
allemal hat geschrieben:Eh alles wurscht, schlimmer kanns nicht werden ect. ist vielleicht gut für eine (falsche) impulsive Entscheidung.
Aber gerade der Tod sollte gut überlegt sein.
Es kann durchaus noch schlimmer werden, also als jetzt, und bei der letzten Lebens-/Sterbe-Phase.
Nicht aber für den/die Gestorbene/-n, Tote/-n, nachdem das Leben beendet ist, also "der Tod eingetreten ist", von aussen (für Andere) gesehen/bemerkt.
allemal hat geschrieben:volldurch hat geschrieben:Vor der Zeugung war auch nichts von einem da, warum sollte dann nach dem Tod noch was da sein.
Gut das ist ein Ansatz, nicht wirklich neu, der mir aber gefällt.
Ich habe keine Erinnerung an ein irgendwas vor meiner Geburt (sogar weit weniger

....aber reicht der einfache Schluß?
(Ich werde darüber nachdenken)
Nach dem (eigenen) Tod ist für ANDERE etwas da - was vor der/meiner Zeugung nicht da war. Erinnerungen nämlich.
Für mich aber ist, Ja, beides "nichts"; nicht wahrnehmbar.
allemal hat geschrieben:Auch Bewusstsein halte ich nur für einen Teil unserer Geistesleistung.
Einen viel höheren Wert gebe ich dem Unterbewusstsein.
(man denke nur an intuitive Entscheidungen oder vieles mehr)
Um sein Unbewusstes/Unterbewusstes wahrzunehmen (bewusst), zu denken, zu beurteilen (gut/schlecht), oder impulsiv/intuitiv danach zu handeln, braucht es wiederum Hirnfunktionen bzw. (auch sonstige) Körperfunktionen - die bei einer Leiche nicht mehr vorhanden sind.
Ausserdem wird in einem toten Körper auch sowas nicht mehr funktionieren. Ich habe zwar schon festgestellt/erlebt, dass bis 2-3 Tage nach dem Tod von Menschen noch etwas an Ausstrahlung von ihnen von mir aufgenommen werden kann (also offenbar noch nicht alles ganz tot ist, auch wenn der/die Tote selbst nichts mehr davon weiss, und vermutlich ist das der Grund - ausser der Gefahr, Scheintote zu beerdigen -, warum in manchen Kulturen mit der Bestattung nach dem Tod noch etwas gewartet wird), danach aber ist endgültig fertig. Dann kommt von dem/der Toten nichts Neues mehr. Es bleiben nur noch meine Erinnerungen an die Zeit, als dieser Mensch noch lebte (bewusst und unbewusst; mit allem, was er/sie war, hatte, tat, fühlte, spürte usw.).
Seele, Geist, Energie, oder wie immer man es nenne: Das geht auch mit dem Tod nicht kaputt, verschwindet nicht einfach, aber das ist kein "ich" mehr, ist (als Leiche) nicht mehr denkbar, wahrnehmbar oder so. Es wird die weiter lebenden und folgenden Generationen bereichern. Vielleicht trägt es sogar dazu bei, dass sich der Weltraum ausdehnt (weil es immer mehr vergangenes Geschehen, Erinnerungen, gibt). Aber "ich" (der ich dann nicht mehr bin) werde davon nichts wissen.
Die Schwierigkeit für mein (noch lebendes) Hirn ist, sich das absolute Ende vorzustellen. Dieses "ich bin nicht mehr" gibt es irgendwie nicht, in meinem Denken, als (z. B. erlebte, erinnerbare) Tatsache, komplette (inkl. Gefühle usw.) Vorstellung oder so - weil ich, so lange ich "ich" denken kann, eben noch bin/lebe. Ich denke daran, was nach mir sein wird (wie Leute auf meinen "Tod", bzw. mein gestorben Sein, reagieren könnten, oder auch, was in zig Jahren, Jahrtausenden noch sein könnte, mit oder ohne Menschen, in der Welt bzw. im Kosmos) - aber das denke ich eben nur VOR meinem "Tod" (den ich bereits nicht mehr mitbekomme).
Mein Gehirn ist darauf trainiert, Zukunfts"pläne" zu machen. Über den aktuellen Moment hinauszudenken. Sei es bei Kleinigkeiten (ich will nächstens was zu trinken holen; das Glas ist fast leer) oder Großigkeiten (die ich nicht mehr werde machen können, aber damit sind sie nicht verschwunden, sondern haben nur den Zusatz "nie mehr möglich" erhalten, zu den Ideen). Das wird es vermutlich bis zu seiner letzten Funktionssekunde tun. Dann aber: Wie einschlafen. Ende. NICHTS mehr (dass man eingeschlafen ist, weiss man nur, wenn man danach wieder erwacht).
Ja, Menschen, die an irgendeine Art von weiter "Leben" nach dem "Tod" glauben, haben es vermutlich leichter - auch wenn es eine Illusion ist, aber es läuft im Hirn in den gewohnten Schienen der Zukunftsgedanken.
Für mich (nie gläubig/religiös gewesen; gar nicht erst so aufgewachsen) ist es eher so, als fahre ich mein Bewusstsein an eine Wand (= "Tod", den ich aber, eben, nicht wahrnehmen werde; der für mich in meinem Leben nicht wirklich existieren kann im Sinne von wahrgenommen Werden).