Orgeluse hat geschrieben:Mein lieber mortal,
ja, in den Erinnerungen, da ist gut sein (les temps perdu ... - auch was, was ich noch lesen muss, puhhh).
"Die Faust zum Gruß" - kenn ich tatsächlich nur aus der Theorie (leider, derweil ich bei vergangenen "nackerten Mädels" nicht so das große Bedauern verspüre).
Sag mal, bist Du Dir sicher, dass Du im Frühjahr nach haus willst und dann dort abtreten?
Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass Du noch eine ganze Menge zu erzählen hast (z.B. über Indigena, s. den andern Thread! Warst Du Ethnologe? Das gehört aufbereitet und veröffentlicht!), z.B. in einer halbfiktiven Autobiographie/einem "Selbstroman" (ich glaub', ich habe gerade eine neue Gattung erfunden). Mit andern Worten: dass Du Erinnerung hast, an denen andere teilhaben sollten!
Einen Gruß mit gereckter Faust (ganz untheoretisch!)
von Orgelus
Ich bin absolut sicher. Ich kann es kaum erwarten. Ich bin voller Ungeduld. Meine Sehnsucht ist groß.
Nächste Woche gehe ich zu meinem Arzt und hole alles was ich brauche.
Ich bin zugleich voller Trauer. Und Sehnsüchte. Aber es wird niemals wieder sein oder werden. Diese Erkenntnis ist sehr schmerzhaft.
Niemals wieder das Licht im Herzen sehen. Niemals wieder. Furchtbar.
Manchmal habe ich eine stinkende Wut in mir und ersticke in mir selber.
"...und dann
wenn irgendwann mein Leben
so zaghaft heiter mir erscheint
da kanns geschehn daß ich zur Seite gehe
und etwas in mir leise weint...."
Und ja, es gibt ein Manuskript, es liegt bei einer Agentin, aber ob es was wird, weiss ich nicht, es ist mir auch egal geworden. Nichts ist mehr wichtig Orgeluse. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir es erkennen Nichts hat wirklich Bedeutung, alles erlischt.
Im Grunde bin ich schon tot, verabschiedet von allem was mir nahe war. Ich hause in einer isolierten Welt, zwar nicht Finster, aber stumm.
Ich möchte so gerne sterben.
Ich glaube nicht an Wiedergeburt. Doch wenn es eine gäbe, dann war ich im vergangenem Leben ein Indio....
Und nein, es ist nicht romantisch verbrämt. Die Menschen leben bitterarm, in einer Armut, die man sich hier gar nicht vorstellen kann. Deutschlands Armut ist auf hohem Niveau angesetzt. Da drüben aber - noch immer diskriminiert.
Im trüben Tümpel der Hoffnung leben
fressen aus dem Schnabel der Einsamkeit
Zentrum der eigenen Mißgeburt
das Froschgesicht
im Maul
die Murmel der Hoffnung
die blaue Stunde im Niemandsland der Allegorie
Ich bin die Nachgeburt vom Mutterleib.
Saludos y suerte.
Halte mich fest. Gesagt zu mir.
Wir sind alle Betrogene.
Es gibt keine Liebe es gibt keinen Gott es gibt keine Gerechtigkeit es gibt keine Zukunft es gibt nichts was von Bedeutung ist.Ich höre auf, heute ist es besonders schwer, was sie mir angetan haben, ach Orgeluse. So ist es.
Oh Gott Vater im Himmel möchte ich aus Verzweiflung beten, aber es gibt ihn nicht, es ist Beschiss, alles ist Betrug, es gibt nichts. Nur Leere.Leere und Schmerz. Und Schmerz. Perdio, cayó como una estrella.