Rasiel hat geschrieben:Ich glaube nicht das Tiere Suizid begehen können, denn das würde vorraussetzten, das sich Tiere über den Tod bewußt sind und dieses Wissen fehlt den Tieren.
Ein Tier versteht den Tod nicht, es kann trauern um einen Partner (Pinguine) aber es versteht den Tod nicht als solchen.
Denkt Mensch - vielleicht, weil er die Tiere nicht versteht

Und dann müßte man sich über die Defintion von Suizid unterhalten. Wenn Suizid das "willentliche" Beenden des eigenen Lebens ist, können Tiere das natürlich nicht, weil sie kein Bewußtsein über Leben, Tod oder sonstwas haben. Also auch keinen entsprechenden Willen haben (können).
Die brühmten Suizid-Beispiele bei Tieren überzeugen auch nicht. Die sog. "unzulässiges Wort" von Walen und Delphinen dürften auf externe Störungen des Navigationssystems zurück gehen, also eher ein Irrtum sein. Und der Waschbär, der einer Ratte ins Feuer hinterher läuft, ist doch ein Witz. Mein Hund findet Feuer so spannend, dass er zum Selbstschutz schno beim Grillen angeleint werden muss. Selbstverständlich würde der einer Ratte sofort aus Jagdtrieb in die Flammen folgen...
Vieles davon gehört in's Reich der Legenden. Z.B., dass Papageien, die lebenslang monogam sind, vor Trauer sterben, wenn der Partner stirbt. Blödsinn, tun die nicht. Die trauern zwar. Aber bevor sie verhungern, fressen die schon wieder. Allerdings begehen die schon eine Art (aus menschlicher Sicht) "halb passiven Suizid", wenn sie sich nicht nur kahl rupfen, sondern sich selbst verstümmeln, z.B. die Brust blutig beissen. Dass diese Verhaltensstörung im eigenen Tod durch Blutverlust oder Wundinfektion endet, war aber sicher nicht der Plan.
Was den passiven Suizid von Tieren durch nicht mehr Atmen betrifft: das glaube ich erst, wenn ich es gesehen habe. "Absichtlich nicht mehr atmen" ist IMHO ein absolutes Gerücht. Atemen ist eine Funktion, die durch Gehirn und Rückenmark in Abhängigkeit des CO2-Gehaltes im Blut gesteuert wird. Das klappt vegetativ - sonst würde jedes Schwein im Schlaf ersticken, wenn es mal nicht ans Atmen denkt. Ein menschlicher Apnoe-Taucher kann den Atemreiz noch für eine gewisse Zeit unterdrücken, aber letztendlich wird auch er "instinktiv" Luft holen. So wie jedes Tier auch.
Passiver "Suizid" durch Nahrungsverweigerung kommt im Tierreich öfter mal vor. Fragt sich nur, warum. In der Regel ist das schlichtweg Anzeichen für irgendeine Krankheit. Parasiten, Bakterien, Viren, Tumore, sonstwas. Oder auch Altersschwäche. Was hat mein Graupapagei getan, als es nach über 40 Jahren Zeit für ihn war, zu gehen? Natürlich: er hat aufgehört zu fressen und ist gestorben. Sicher hat der irgendwie gespürt, dass es zu Ende geht. Aber Suizid war das bestimmt nicht. Weiss doch jeder: wenn ein Mensch oder Tier nicht mehr essen mag, geht es zu Ende
Viele Grüße,
Stefan