Wenn du weißt, dass...

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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danka
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 14. August 2018, 13:39

Wenn du weißt, dass...

Beitrag von danka »

Wenn du weißt, dass du gehen willst... deine Angehörigen aber niemals akzeptieren würden, dass dein Leben nicht lebenswert ist (ich bin 32 und weiß mittlerweile wovon ich spreche) und du genau weißt, dass du mit deinem Suizid auch das Leben der Menschen zerstören würdest die du liebst, was machst du dann? Denn wenn das nicht der Fall wäre, wär ich schon lange tot. Also, wenn die einzige Sache, die dich am Leben hält, deine Familie ist, was mach ich dann? #bittekeineschwachsinnigenkommentare
danka
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 14. August 2018, 13:39

Re: Wenn du weißt, dass...

Beitrag von danka »

Meine jüngere Schwester ist übrigens genau wie ich Alkohol und Drogenabhängig und ist letztes Jahr fast gestorben. Ich will nicht miterleben, wie einer meiner nahen Angehörigen stirbt.
bluebanana_51
Beiträge: 33
Registriert: Dienstag 17. Juli 2018, 11:45

Re: Wenn du weißt, dass...

Beitrag von bluebanana_51 »

Ich bin genau in derselben Situation.
Ich versuche weiterzuleben für meine Familie, weiß aber dass es mir eines Tages zu viel wird und ich irgendwann schon sterben muss. Aber ich hoffe das ist noch weit in der Zukunft.
Starless Aeon
Beiträge: 48
Registriert: Samstag 29. September 2018, 15:08

Re: Wenn du weißt, dass...

Beitrag von Starless Aeon »

danka hat geschrieben:Meine jüngere Schwester ist übrigens genau wie ich Alkohol und Drogenabhängig und ist letztes Jahr fast gestorben. Ich will nicht miterleben, wie einer meiner nahen Angehörigen stirbt.
Ich habe selber ein Alkoholproblem und will mich deshalb nicht als vorbild aufspielen, aber trotzdem mal die ernst gemeinte Frage: Hast du es schonmal mit einem Entzug probiert? Bei mir persönlich hat es zwar nichts gebracht, weil mir die dauerhafte Willensstärke fehlt, aber bei manchen wirkt ein Entzug Wunder.
Verloren
Beiträge: 83
Registriert: Samstag 14. Juli 2018, 15:40

Re: Wenn du weißt, dass...

Beitrag von Verloren »

bluebanana_51 hat geschrieben:Ich bin genau in derselben Situation.
Ich versuche weiterzuleben für meine Familie,
Ich dachte, du möchtest ein Kind bekommen
Verloren
Beiträge: 83
Registriert: Samstag 14. Juli 2018, 15:40

Re: Wenn du weißt, dass...

Beitrag von Verloren »

danka hat geschrieben:Wenn du weißt, dass du gehen willst... deine Angehörigen aber niemals akzeptieren würden, dass dein Leben nicht lebenswert ist (ich bin 32 und weiß mittlerweile wovon ich spreche) und du genau weißt, dass du mit deinem Suizid auch das Leben der Menschen zerstören würdest die du liebst, was machst du dann? Denn wenn das nicht der Fall wäre, wär ich schon lange tot. Also, wenn die einzige Sache, die dich am Leben hält, deine Familie ist, was mach ich dann? #bittekeineschwachsinnigenkommentare
Mit deiner Familie darüber sprechen
Keine Rücksicht auf die Familie nehmen (letztendlich ist es deine Entscheidung)
daran arbeiten, dein Leben erträglicher zu gestalten

das sind die Dinge, die mir spontan dazu einfallen
bluebanana_51
Beiträge: 33
Registriert: Dienstag 17. Juli 2018, 11:45

Re: Wenn du weißt, dass...

Beitrag von bluebanana_51 »

Verloren hat geschrieben:
bluebanana_51 hat geschrieben:Ich bin genau in derselben Situation.
Ich versuche weiterzuleben für meine Familie,
Ich dachte, du möchtest ein Kind bekommen
Ja, ich will auch eins, dennoch ist das eher unrealistisch im Moment, vor allem weil sich meine Gesundheit nicht gebessert hat sondern eher verschlechtert hat. Ich werde das nur machen, falls ich wieder einigermaßen gesund bin und das bin ich nicht.
iPunkt
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 3. Januar 2019, 15:37

Re: Wenn du weißt, dass...

Beitrag von iPunkt »

Ich kann mir vorstellen, was das für eine Situation ist. Mir geht es ähnlich. Seit 25 Jahren habe ich psychische Störungen (teils massiv). Seit 15 Jahren befinde ich mich in Behandlung und beinahe seit 10 Jahren bin ich fast durchgehend in der Psychiatrie. Mit einem Alter von fast 40 ist das für mich nicht mehr tragbar. Ich merke, dass sie Freunde und Familie entfernen beziehungsweise schrecklich leiden, aber ich komme nicht weiter. Ich habe keine eigene Familie gegründet, und auch meine Geschwister nicht. Ich will nicht erleben, dass meine Eltern sterben und natürlich auch sonst niemand.

Ich habe so viel an Therapie probiert und gemacht... viele neue Arten von Therapie, teils im Ausland und es funktioniert zwar immer eine Zeit lang gut, doch dann stürzt alles wieder ein. Egal wie ich es drehe und wende, ich komme immer wieder an diesen Punkt. Ich bin in der Psychiatrie teilweise schon "verschrien" und ich will nicht noch einmal dort hin gehen, aber ich habe das Gefühl, ich bin allen (die sich um mich Gedanken und Sorgen machen) schuldig es noch weiter zu probieren und dran zu bleiben auch wenn ich nicht mehr so wirklich viel Hoffnung habe (im Moment).

Das Problem ist, ich will nicht "schuldbehaftet gehen". Je mehr ich mich aber versuche mich selbst zu sanieren, desto mehr "Schulden" lade ich mir auf. Das ist ein Teufelskreis. Ich will auf gar keinen Fall mehr in die Psychiatrie, denn bei meiner letzten Aufnahme wurde ich zutiefst von einem Arzt verletzt der mich erstens nicht mehr ernst genommen hat, und mir zweitens Dinge an den Kopf geworfen hat, die mich heute noch an meinem Weitermachen zweifeln lassen. Das ist jetzt zwar schon einige Monate her, aber das Gesagte haftet an mir wie eine RIESIGE SCHULD. Ich gehe NIE MEHR lebendig in dieses Krankenhaus, oder wenn dann nur wenn ich weiß es gibt für mich ein "Happy End". Kann jetzt jeder deuten wie er will.
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