Suizid und Kinder

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

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bluebanana_51
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Suizid und Kinder

Beitrag von bluebanana_51 »

Hallo,
Angenommen jemand ist chronisch krank und hat ziemliche Schmerzen, ist jedoch nicht so krank dass er sich gar nicht um Kinder kümmern kann. Diese Person und ihr Partner wussten schon immer dass sie nicht besonders alt werden wollen (ca. 70 oder so in dem Dreh) und wollen dem Leben im Alter irgendwann ein Ende setzen, weil sie keine Lust haben bis 67 zu arbeiten für eine Minirente, wegen Erkrankungen und im Allgemeinen weil sie Angst davor haben sehr abzubauen und im Heim zu enden. Dennoch bekommt das Paar 1 Kind.
Ist es in so einer Situation moralisch richtig oder falsch wenn sich beide umbringen? Das Kind würde ja schon ziemlich leiden. Ist es besser dann keine Kinder zu kriegen und das ein ganzes Leben lang zu bereuen?
Abendstern
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Abendstern »

Ich kann nur aus meiner Perspektive sprechen, daß ich mich gegen ein Kind entschieden habe. Und zwar genau, um dem Kind das Leid zu ersparen, das ich im Leben durchmachen muß. Schon meine Mutter hatte sich mit mir eigentlich nur ihren eigenen Wunschtraum erfüllt. Ohne darüber nachzudenken, was dies einmal für mich bedeuten würde. Ich wünschte, sie hätte mir dieses Leben erspart. Anfangs hätte man noch meinen können, daß ich vielleicht trotz allem gute Chancen im Leben haben könnte. Aber rückblickend betrachtet, war ich bei der ganzen Konstellation eigentlich von Anfang an stets dicht am Abgrund. Wie dicht, zeigte sich eben, als sich ein schrecklicher Schicksalsschlag realisierte. Ohne Familie ist man nichts in dieser Welt. Völlig schutzlos allem ausgeliefert, was da von außen auf einen zukommt. Und als hübsches Mädchen oder attraktive Frau noch mehr als jeder andere. Ich habe Dinge erlebt, die andere noch nicht einmal für möglich halten würden. Und ich weiß von Dingen, die Menschen, und vor allem Männer, hinter verschlossenen Türen tun, die man ebenfalls nicht für möglich halten würde und die man diesen Menschen oder Männern von außen auch nicht zutrauen würde. Insofern, nein, wenn man keine stabile Familie bieten kann, die ein Lebtag lang zum Schutze da sein kann, sollte man Kindern diese Welt wirklich nicht antun. Und schon gar nicht einem Kind alleine. Dies sage ich vor dem Hintergrund, daß mein größter Herzenswunsch stets Kinder und eine Familie war, aber ohne Familie, nein, lieber keine Kinder. Und ja, ich habe große Angst, im Alter arm und einsam vor mich hinzusiechen und in einem drittklassigen Pflegeheim mißhandelt zu werden. Aber ich könnte niemals zulassen, einen Menschen in die Welt zu setzen, dem es eines Tages vielleicht ähnlich ergehen würde. Ich wüßte nach allem, was ich über diese Welt weiß, noch nicht einmal, wie ich so ein kleines Wutzel zu einem glücklichen Menschen erziehen könnte. Entweder müßte ich verantwortungslos lügen oder die bittere Wahrheit erzählen. Beides kann man einem Kind nicht antun.
bluebanana_51
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von bluebanana_51 »

Würde nicht sagen, dass man ohne Familie nichts ist auf der Welt. Als Erwachsener hat man oft nicht sehr viel Kontakt zu den Eltern oder zu den Geschwistern,d.h man ist zum größten Teil auf sich alleine gestellt. Und später kann man einen Partner suchen oder Kinder kriegen-dann hat man wieder eine Familie falls das für einen klappt. Sogar Freunde können eine Art Ersatzfamilie sein. Ich denke du hast einige ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht, vor allem mit Männern, und hast deswegen diese Meinung-ist ja auch okay. Ich kann nicht darüber urteilen was da passiert ist und möchte das auch nicht. Jedoch ist das ganze Leben nicht nur etwas Schreckliches meiner Meinung nach und irgendwann müssen die Eltern sowieso sterben-wo ist da der Unterschied ob es ein paar Jahre früher oder später ist? Nach deiner Logik sollte niemand ein Kind kriegen, weil wir eh alle eines Tages sterben. Mache mir eher Sorgen, dass es egoistisch ist zu wissen dass ich nicht 80 werden will und dennoch Kinder zu kriegen.
Abendstern
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Abendstern »

Pardon, aber so ein Quatsch. Ich habe nicht behauptet, niemand solle ein Kind kriegen, weil wir eh alle eines Tages sterben. Auf dieser Basis läßt sich ja null eine zielführende Konversation zum Thema führen. Mich ärgert auch der Rest Deiner Argumentation. Dann setz halt ein Kind in die Welt. Warum fragst Du dann überhaupt noch. Vielleicht wird Dein Kind aber eines Tages genauso denken wie ich. Im Übrigens bin auch ich mit einer chronisch kranken Mutter aufgewachsen. Auch das kein Zuckerschlecken. Du bist hier in einem Suizidforum, hast noch nicht mal ein Kind und ziehst ernsthaft in Erwägung, eines in die Welt zu setzen? Dann denk doch noch mal scharf nach. Und natürlich kann man rein theoretisch später eine eigene Familie gründen, FALLS es klappt. Aber es klappt im heutigen Zeitalter der unverbindlichen Sexkontakte eben immer weniger. Auch haben MANCHE später vielleicht weniger Kontakt zu ihren Eltern, aber keineswegs ist das eine begrüßenswerte Entwicklung. Vor allem in der Not ist es eben fatal, wenn keine Eltern mehr da sind. Und zu meinen Erfahrungen: Es ist NICHT so, daß ich lediglich eine bedauernswerte Einzelfall-Erfahrung gemacht hätte, nein, ganz im Gegenteil. Wer mit attraktiver Kindchenschema-Physiognomie in dieser Gesellschaft recht offensichtlich alleine auf weiter Flur steht, der erfährt leider, daß es sich eben gerade NICHT um Einzelfälle handelt. NICHT NICHT NICHT. LEIDER. NEIN. KEINE EINZELFÄLLE. PS: Und die Dinge, die da hinter verschlossenen Türen passieren, sind nicht nur die, an die Du gerade vielleicht denkst. Es sind auch die, die dazu führen, daß Menschen wie Du in Erwägung ziehen, sich lieber das Leben zu nehmen, als von einer Minirente zu leben.
Zuletzt geändert von Abendstern am Samstag 27. Oktober 2018, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
Starless Aeon
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Starless Aeon »

bluebanana_51 hat geschrieben:Hallo,
Angenommen jemand ist chronisch krank und hat ziemliche Schmerzen, ist jedoch nicht so krank dass er sich gar nicht um Kinder kümmern kann. Diese Person und ihr Partner wussten schon immer dass sie nicht besonders alt werden wollen (ca. 70 oder so in dem Dreh) und wollen dem Leben im Alter irgendwann ein Ende setzen, weil sie keine Lust haben bis 67 zu arbeiten für eine Minirente, wegen Erkrankungen und im Allgemeinen weil sie Angst davor haben sehr abzubauen und im Heim zu enden. Dennoch bekommt das Paar 1 Kind.
Ist es in so einer Situation moralisch richtig oder falsch wenn sich beide umbringen? Das Kind würde ja schon ziemlich leiden.
Wenn jemand Kinder hat und suizidal ist, sollte derjenige meines Erachtens damit warten, bis die Kinder erwachsen und selbstständig sind. Nach diesem Zeitpunkt sehe ich keine moralischen Gründe, warum man es nicht tun sollte.
bluebanana_51 hat geschrieben: Ist es besser dann keine Kinder zu kriegen und das ein ganzes Leben lang zu bereuen?
Wieso sollte man das bereuen? Ich habe schon sehr früh beschlossen, keine Kinder in diese fürchterliche Welt zu setzen und ich habe es noch keine Sekunde bereut, im Gegenteil sehe ich es als die wichtigste und beste Entscheidung an, die ich je getroffen habe. Ein leidendes Wesen weniger, dass sich über diesen Planeten schleppen muss. Und noch was gegen die Überbevölkerung getan. Eine Win Win Situation. Und das ist im Übrigen eine Haltung, die nicht aus Abscheu oder gar Hass getroffen wurde. Vielmehr sehe ich es so: Ich liebe meine - potentiellen - Kinder so sehr, dass ich ihnen dieses Dasein ersparen will.
Abendstern
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Abendstern »

Starless Aeon hat geschrieben:Vielmehr sehe ich es so: Ich liebe meine - potentiellen - Kinder so sehr, dass ich ihnen dieses Dasein ersparen will.
Genau so sehe ich es auch.
Starless Aeon hat geschrieben:Wenn jemand Kinder hat und suizidal ist, sollte derjenige meines Erachtens damit warten, bis die Kinder erwachsen und selbstständig sind. Nach diesem Zeitpunkt sehe ich keine moralischen Gründe, warum man es nicht tun sollte.
Das sehe ich anders. Es kann immer Schicksalswendungen geben, mit denen niemand rechnen würde. Bei mir war es so. Ich war erwachsen, ich war selbstständig, ich stand an und für sich gut im Leben. Wie gesagt, wie nah ich mich in all der Zeit am Abgrund bewegte, wurde erst so richtig deutlich, als ich über die Kante geschubst wurde und niemand da war, der mich auffing. Und das kann ohne intakte und stabile Herkunftsfamilie sehr, sehr schnell gehen. Und wer die wahren Freund sind, erkennt man auch oft eben erst in der Not. Selbst aber die wahren Freunde können jedoch selten wirklich eine Familie ersetzen. Nicht zuletzt ist dies sogar durch die aktuelle Gesetzeslage bedingt.
Lovecraft
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Lovecraft »

Abendstern hat geschrieben:Pardon, aber so ein Quatsch. Ich habe nicht behauptet, niemand solle ein Kind kriegen, weil wir eh alle eines Tages sterben. Auf dieser Basis läßt sich ja null eine zielführende Konversation zum Thema führen.
Etwas vereinfacht ausgedrückt - entspricht aber genau das der Wahrheit: "Des Pudels Kern" - wie ein alter Freund von mir zu sagen pflegte, der Kern jedweder nihilistischen Denkweise läuft genau darauf hinaus...denn das Durchbrechen des darwinistisch-evolutionären Kreislaufes - würde der Problematik - allen von Menschen gemachten wie auch allen übrigen - Problemen - schlichtweg den Boden entziehen - allerdings handelt es sich hierbei um rein theoretische Überlegungen...da in der Praxis nun einmal nur sehr wenige Menschen deinem - oder meinem - Beispiel folgen werden, keine Kinder in die Welt zu setzen...
bluebanana_51
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von bluebanana_51 »

Abendstern hat geschrieben:Pardon, aber so ein Quatsch. Ich habe nicht behauptet, niemand solle ein Kind kriegen, weil wir eh alle eines Tages sterben. Auf dieser Basis läßt sich ja null eine zielführende Konversation zum Thema führen. Mich ärgert auch der Rest Deiner Argumentation. Dann setz halt ein Kind in die Welt. Warum fragst Du dann überhaupt noch. Vielleicht wird Dein Kind aber eines Tages genauso denken wie ich. Im Übrigens bin auch ich mit einer chronisch kranken Mutter aufgewachsen. Auch das kein Zuckerschlecken. Du bist hier in einem Suizidforum, hast noch nicht mal ein Kind und ziehst ernsthaft in Erwägung, eines in die Welt zu setzen? Dann denk doch noch mal scharf nach. Und natürlich kann man rein theoretisch später eine eigene Familie gründen, FALLS es klappt. Aber es klappt im heutigen Zeitalter der unverbindlichen Sexkontakte eben immer weniger. Auch haben MANCHE später vielleicht weniger Kontakt zu ihren Eltern, aber keineswegs ist das eine begrüßenswerte Entwicklung. Vor allem in der Not ist es eben fatal, wenn keine Eltern mehr da sind. Und zu meinen Erfahrungen: Es ist NICHT so, daß ich lediglich eine bedauernswerte Einzelfall-Erfahrung gemacht hätte, nein, ganz im Gegenteil. Wer mit attraktiver Kindchenschema-Physiognomie in dieser Gesellschaft recht offensichtlich alleine auf weiter Flur steht, der erfährt leider, daß es sich eben gerade NICHT um Einzelfälle handelt. NICHT NICHT NICHT. LEIDER. NEIN. KEINE EINZELFÄLLE. PS: Und die Dinge, die da hinter verschlossenen Türen passieren, sind nicht nur die, an die Du gerade vielleicht denkst. Es sind auch die, die dazu führen, daß Menschen wie Du in Erwägung ziehen, sich lieber das Leben zu nehmen, als von einer Minirente zu leben.
Mir scheint es so, dass meine Worte in dir eine ziemliche Reaktion auslösen-leider verstehe ich nicht wieso es dich so aufregt (das geht mich aber wahrscheinlich gar nichts an.) Was ist denn das Schlimme in einem Suizidforum zu sein und über Kinder zu sprechen? Ich bin nur hier, weil ich über dieses Thema mit jemandem sprechen will der nicht so etwas sagt wie 'Das Leben ist ein wertvolles Geschenk' oder 'Ruf mal bei der Seelsorge an' oder den ganzen typischen Mist den man so von den meisten zu hören bekommt. Ich tue alles was ich kann um nicht zu sterben und es ist nicht mein Wunsch, jedoch später im Alter habe ich einfach keine Lust mich noch jahrelang zu quälen, ohne Geld da zu stehen und und und. Das ist der Grund warum ich hier bin. Ich will es noch nicht tun.
Klar ersparst du einem Kind das ganze Leid, aber auch all die schönen Dinge am Leben. Ich finde mein Leben zwar nicht so toll, bin aber trotzdem froh dass meine Eltern mich in die Welt gesetzt haben. Aber falls du anders darüber denkst ist es für mich okay. Es müssen ja nicht alle gleich denken.
Ich verstehe auch nicht was du mit dem kryptischen 'das passiert hinter verschlossenen Türen' meinst. Du hast schon mehrmals erwähnt dass du hübsch bist-darum beneide ich dich ein bisschen, ich gelte eher als hässlich und das hat mich mein ganzes Leben lang sehr belastet. Aber ich will auch nicht über irgendwelche Erfahrungen urteilen die du machen musstest-scheinbar war das alles nicht so toll...für meinen Teil kann ich sagen dass ich sehr froh bin einen wunderbaren Verlobten zu haben und auch die ganzen Männer die ich davor hatte waren zwar manchmal ?, aber da ist jetzt nichts dramatisches vorgefallen. Muss dazu sagen dass ich sehr viel Glück hatte.
Und wegen der intakten Familie: natürlich ist ein moralischer Beistand äußerst wichtig, jedoch ist es so dass die meisten kein Geld haben um ihre Kinder sehr lange zu unterstützen und so sind die meisten früher oder später auf sich allein gestellt. Irgendwann sterben die Eltern-wer will seinen Eltern zusehen wie sie sich jahrelang dahin quälen? Das war bei meiner Oma so und es war echt nicht toll
Verloren
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Verloren »

bluebanana_51 hat geschrieben:Hallo,
Dennoch bekommt das Paar 1 Kind.
Ist es in so einer Situation moralisch richtig oder falsch wenn sich beide umbringen? Das Kind würde ja schon ziemlich leiden. Ist es besser dann keine Kinder zu kriegen und das ein ganzes Leben lang zu bereuen?
Hast du schon ein Kind und/oder überlegst du gerade, ob du eins bekommen möchtest?
bluebanana_51 hat geschrieben:Hallo,
Diese Person und ihr Partner wussten schon immer dass sie nicht besonders alt werden wollen (ca. 70 oder so in dem Dreh) und wollen dem Leben im Alter irgendwann ein Ende setzen, weil sie keine Lust haben bis 67 zu arbeiten für eine Minirente, wegen Erkrankungen und im Allgemeinen weil sie Angst davor haben sehr abzubauen und im Heim zu enden.
Ob du mit 70 noch genauso denkst? Vielleicht änderen sich bis dahin deine Ansichten diesbezüglich.

Ich finde es nicht verwerflich, wenn Menschen Kinder kriegen. Den Menschen und vor allem den Kindern geht es heutzutage besser als jemals zuvor. Das belegen viele Statistiken. Gerade in Deutschland geht es den Menschen relativ gut. Vor 10.000 Jahren war das menschliche Dasein noch ein ständiger Überlebenskampf. Trotzdem haben die Menschen Kinder bekommen. Also was das angeht, brauchst du dir keine Vorwürfe zu machen.
Ich würde mir eher überlegen, wie der Alltag mit einem (kleinen) Kind aussehen würde, der ja oft ziemlich anstrengend sein kann. Dem gegenüber ist es aber für viele auch einfach schön ein Kind zu haben.
Ich sehe außerdem die Gefahr, dass die Entscheidung Kind ja oder nein zu lange hinausgezögert wird, bis es zu spät ist. Zumindest wenn man merkt, dass man doch gerne ein Kind gehabt hätte.
Abendstern hat geschrieben:Ich kann nur aus meiner Perspektive sprechen, daß ich mich gegen ein Kind entschieden habe. Und zwar genau, um dem Kind das Leid zu ersparen, das ich im Leben durchmachen muß. ... Ich wüßte nach allem, was ich über diese Welt weiß, noch nicht einmal, wie ich so ein kleines Wutzel zu einem glücklichen Menschen erziehen könnte. Entweder müßte ich verantwortungslos lügen oder die bittere Wahrheit erzählen. Beides kann man einem Kind nicht antun.
Ich glaube aber, dass man nicht vorher genau wissen kann, wie es dem Kind später ergehen wird. Es gibt zu viele Zufälle. Mein eigenes Leben ist zwar auch ziemlich mies, ich glaube aber, dass es auch ganz anders hätte laufen können und ich heute ein zufriedener Mensch sein könnte.
Abendstern hat geschrieben:Ich habe Dinge erlebt, die andere noch nicht einmal für möglich halten würden. Und ich weiß von Dingen, die Menschen, und vor allem Männer, hinter verschlossenen Türen tun, die man ebenfalls nicht für möglich halten würde und die man diesen Menschen oder Männern von außen auch nicht zutrauen würde.
Jetzt machst du mich aber neugierig, auch wenn es mich natürlich nichts angeht.
bluebanana_51
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von bluebanana_51 »

die Frage ist nur dass ich mir irgendwie sicher sein muss, dass es moralisch okay ist seinem Leben in einem höheren Leben ein Ende zu setzen, auch mit Kind.
Klar können sich meine Ansichten noch ändern, jedoch bin ich gerade so fest davon überzeugt und das seit Jahren, dass es das ist was ich will dass ich lieber gar keine Kinder kriege wenn es moralisch z.B. überhaupt nicht vertretbar ist.
Mein Leben würde ohne Kinder jetzt nicht zu Grunde gehen, ohne Kinder ist die Welt aber schon ein trauriger Ort.
Verloren
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Verloren »

Also meiner Meinung hängt das davon ab, wie alt dein Kind bei deinem Suizid wäre. Die meisten Kinder müssen irgendwann mit dem Tod der Eltern zurecht kommen, auch ohne Suizid.
Ich weiß aber nicht, ob Kinder alleine aus deiner traurigen Welt eine schöne machen. Natürlich können Kinder das Leben sehr bereichern und auch sinnstiftend sein. Aber es könnte auch eine Bürde für das Kind sein, wenn es dich glücklich machen soll.
bluebanana_51
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von bluebanana_51 »

An sich habe ich vieles, mit dem ich mich glücklich schätzen kann-eine tolle Familie, meinen Verlobten, Freunde, usw. Deswegen würde ein Kind mich jetzt auch nicht unbedingt so viel glücklicher machen als ich es jetzt bin,dennoch fehlt da was ohne eins.
Ich erwarte auch nicht vom Kind dass es mich glücklich macht. :D das wäre der falsche Grund um Kinder zu kriegen
Verloren
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Verloren »

OK. Sorry. Ich wollte dir auch nichts unterstellen
Erloesung
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Erloesung »

Abendstern hat geschrieben:Ohne Familie ist man nichts in dieser Welt. Völlig schutzlos allem ausgeliefert, was da von außen auf einen zukommt. Und als hübsches Mädchen oder attraktive Frau noch mehr als jeder andere.
Aber es nützt auch nichts, wenn man eine Familie hat und da nur Streit in der Familie herrscht, und vor allem Egoismus. D.h., wenn ich ein Problem habe, bin ich fast auch auf mich allein gestellt. Dann gibts da noch sogenannte "Freunde": früher gute Kumpels gewesen und heute kennt man sich nicht mehr..
Peterchen
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Re: Suizid und Kinder

Beitrag von Peterchen »

bluebanana_51 hat geschrieben: Klar ersparst du einem Kind das ganze Leid, aber auch all die schönen Dinge am Leben.
Die schönen Dinge sind aber ziemlich banal im Vergleich zu den schrecklichen Dingen, die das Leben mit sich bringen kann.

Außerdem ist ein schönes Erlebnis nicht mehr als die momentane Befriedigung eines Bedürfnisses. Ein nichtexistenter Mensch hat keine Bedürfnisse und leidet keinen Mangel. Absichtlich einen Menschen zu erschaffen, damit er im besten Fall Bedürfnisse befriedigen kann, die er andernfalls gar nicht hätte, und sich das auch noch als Wohltat anzurechnen, finde ich inzwischen völlig absurd. Das ist so, als würde man sein Kind absichtlich von Mücken stechen lassen, damit es die Befriedigung hat, sich kratzen zu können.
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