Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

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Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

D.h. du wärst bereit einzugestehen, dass im Grunde keiner wissen kann was der richtige Weg ist, wenn dein Bruder das selbe Eingeständnis machen würde?
Aufzugeben ist ja kein Weg. Das Sterben hat er nun 3 mal probiert und es wurde immer schlimmer. Es wäre klug von ihm auch mal das Leben zu probieren. Eben weil man nie weiß wie sich alles entwickeln kann ist es Ratsam erst mal diverse Therapien zu machen. Manchmal muss man nur einen Kleinen Schritt machen und der Rest geht von allein. Um wieder positive Emotionen zu haben muss man sich mit positiven Sachen beschäftigen und nicht dauernd sich in die Theorie festbeißen dass man einen irreversiblen Schaden hat. Um keine Schmerzen mehr zu haben, muss man seinen Körper bewegen (auch wenn die Schmerzen nicht verschwinden sollten, sie werden erträglich). Um bestimmte Bewegungen nach einem Unfall machen zu können muss man wieder trainieren. Wenn wir ihm sagen dass er das Laufen wieder lernen muss, sagt er dass er das schon gelernt hat als er klein war. Er will nicht einsehen und verstehen, dass man manchmal im Leben Dinge neu erlernen muss und vor allem nach solchen Vorfällen und Unfällen man sich und seinen Körper erst wieder therapieren muss. Wenn ich am Anfang meines Weges bin, dann werde ich doch nicht schon soweit im Voraus denken was sein wird falls dies und jenes passiert, und gar nicht erst los gehen. Ich weiß ja nicht sicher ob etwas und wie passiert. Dafür muss ich den Weg erst begehen. Sich eine Chance geben.
Sadness
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Sadness »

Kämpfer hat geschrieben:Er will nicht einsehen und verstehen, dass man manchmal im Leben Dinge neu erlernen muss und vor allem nach solchen Vorfällen und Unfällen man sich und seinen Körper erst wieder therapieren muss. Wenn ich am Anfang meines Weges bin, dann werde ich doch nicht schon soweit im Voraus denken was sein wird falls dies und jenes passiert, und gar nicht erst los gehen. Ich weiß ja nicht sicher ob etwas und wie passiert. Dafür muss ich den Weg erst begehen. Sich eine Chance geben.
Ich glaube nicht, dass es da um einsehen und verstehen geht. Meine subjektive Sicht und mein Erleben (dass ich es mit "man" formuliere, heißt nicht, dass es allgemeingültig sein soll, ich kann es bloß nicht anders ausdrücken). Wenn Dein Leben mal eben auf Null zurückgesetzt wurde und ein verdammt großer Teil dessen, was man sich aufgebaut hat, was man liebt und wofür man lebt und auch was man für die Zukunft sich gewünscht hat zerstört ist, hilft der Verstand keinen Millimeter weiter. Es tut einfach nur unendlich weh, Verzweiflung und Angst sind riesig. Vielleicht so riesig, dass man nichtmal mehr das wahrnehmen kann, weil allein die Realisation dieser Gefühle maßlos überfordern würde. Losgehen kann ich nur, wenn ich überhaupt einen Weg sehe und wenn ich überhaupt noch die Kraft dafür aufbringe. Denn eventuell saugt schon der erste gespürte Atemzug am Morgen Dir alle Kraft aus Körper und Seele und Du willst einfach nur wieder die Augen schließen und dass es endlich vorbei ist.
Hinfallen, aufstehen, kämpfen, ist gut, aber nicht immer (sofort) und für jeden möglich. Menschen sind unterschiedlich.
Du kannst Deinen Bruder nicht zum Kampf zwingen, wenn er nicht kann im Moment. Er muss seinen Weg gehen. Und wie sein Weg ist, muss und darf er selbst gestalten. Niemand anders kann es bestimmen, er gehört sich, nicht Euch. Wie soll jemand anfangen, seinen Weg zu gehen, einen Weg, der auch passt und machbar erscheint, wenn von vornherein die Richtung aufgezwungen wird? Da hat er ja gar keine Wahl mehr. Und mit Wahl meine ich nicht primär die Wahl zwischen Leben und Tod, sondern die Wahl, auf welche Art er sich neu ausprobieren will udn auch, wie er nach Hilfe sucht. Seine Sicht auf sich, seinen Körper, seine Seele und auch, was er dafür macht oder eben nicht, um seinen psychischen udn körperlichen zustand zu verändern, ist auch senie Wahl. Ich weiß, dass Du nichts z.B. von Psychopharmaka hältst und es ist auch Dein Recht, das so zu sehen und für Dich so zu handhaben. Für deinen Bruder kann dies aber sehr wohl ganz anders aussehen und er hat das Recht, sich selbst auszusuchen,was er tun und lassen möchte. Ihr steckt weder in seiner Seele noch in seinem Körper noch in seiner Situation.
Ich verstehe, dass die Situation für Euch schier unaushaltbar ist, dass ihr helfen wollt, ihn halten wollt. Aber dabei über das Ziel hinauszuschießen, bringt auch nichts. Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen und zu viel Druck baut auch Widerstand auf. Es kann passieren, dass ihr damit eher Türen zuschmeißt, als welche zu öffnen.

Viel Kraft Euch allen!

Liebe Grüße
Sadness
Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Losgehen kann ich nur, wenn ich überhaupt einen Weg sehe und wenn ich überhaupt noch die Kraft dafür aufbringe. Denn eventuell saugt schon der erste gespürte Atemzug am Morgen Dir alle Kraft aus Körper und Seele und Du willst einfach nur wieder die Augen schließen und dass es endlich vorbei ist.
Hinfallen, aufstehen, kämpfen, ist gut, aber nicht immer (sofort) und für jeden möglich. Menschen sind unterschiedlich.
Dieses Gefühl kenne ich zu gut. Habe es einige male in meinem Leben gespürt. Aber irgendwann habe ich bemerkt das ich was machen muss um etwas zu verändern und habe mich dazu gezwungen. Er war nie ein Fan von Bewegung, hat die meiste Zeit im Bett oder am Computer verbracht (Jobbedingt, er musste sich ja nie großartig bewegen). Sein Leben war die Musik, dafür musste er sich nicht groß bewegen. Dies kann er immer noch nur kommt er mit Ausreden dass man dafür sitzen muss und das kann er wegen schmerzen nicht aber eine Schmerztherapie versuchen will er auch nicht weil er von Anfang an sagt dass es nichts bringt und das weil er bei manchen Fällen gelesen hat dass es nichts gebracht hat. Die anderen Fälle will er gar nicht kennen. Kann doch sein dass es bei ihm was bringt. Oder er sagt er muss auf der Bühne stehen und das kann er nicht. Ja jetzt kann er es nicht aber mit Übung wird er es vielleicht können und es ist ja nicht zwingend auf der bühne zu stehen. Sitzen kann man auch, die Musik ist doch bei einem Konzert das Wichtige.
Du kannst Deinen Bruder nicht zum Kampf zwingen, wenn er nicht kann im Moment. Er muss seinen Weg gehen. Und wie sein Weg ist, muss und darf er selbst gestalten. Niemand anders kann es bestimmen, er gehört sich, nicht Euch.
Es geht ja nicht ums Bestimmen sondern darum dass r mal versucht die andere Seite zu sehe hat wenn und aus zu probieren. Mal eine andere Sichtweise ihm zeigen. Es geht darum dass er auch weiß dass er nicht alleine ist sondern Unterstützung hat wenn er auf seinem Weg wieder ins Leben zu kommen wieder müde wird. Es wird immer jemand da sein der ihm bei so einem mühsamen Weg denn der ist ja nicht einfach, unterstützen wird.
Wenn man Probleme hat dann redet man darüber mit Freunden und Verwandten und versucht eine Lösung zu finden, wenn man einfach am Ende ist dann sollten diese Freunde und Verwandte ja auch da sein um einem wieder hoch zu helfen. Sich alleine in ein schwarzes Loch verkriechen bringt nur schlechtes. Es hilft keinem.
Ihm wurde nie etwas aufgezwungen. Wir haben erwartet dass er ganz normal wie jeder Mensch nach solchen Verletzungen, erst mal Reha macht. Er kam dann mit seinen düsteren Ideen. Da war von Zwang nichts da. Auch jetzt können wir ihn nicht zwingen, wir haben es ein Paar mal versucht weil wir einfach mal vorwärts kommen wollten aber er hat nur 2 oder 3 mal mit uns Stehübungen gemacht und sich wieder wütend ins Bett gelegt. Er zwingt uns mit seinem Verhalten zu machen was er will. Da kamen schon oft so Sprüche wie: Ihr wollt doch das ich am Leben bleibe also müsst ihr dies und jenes akzeptieren und machen. Das ist nicht ok.
Er hat sehr viele Psychopharmaka genommen, jedes mal wurde er schlimmer. Jetzt wo er nur die Benzos noch nimmt, ist er sehr nah an dem Menschen den wir kennen nur dass er sehr, sehr depressiv ist. Wenn wir ihm sagen dass er psychisch wieder ok wird, dann sagt er ja aber da ist ja noch mein Körper, wenn wir sagen dass er gute Chancen hat wieder laufen zu können,....kommt er wieder mit seiner Psyche. Er sagt immer nur wie schlimm alles ist, ist aber nicht bereit irgend etwas zu tum um es irgend wie zu verbessern und dass, weil er an nichts glaubt und noch weniger an sich selbst.
Sadness
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Sadness »

Wenn wir ihm sagen dass er psychisch wieder ok wird, dann sagt er ja aber da ist ja noch mein Körper, wenn wir sagen dass er gute Chancen hat wieder laufen zu können,....kommt er wieder mit seiner Psyche. Er sagt immer nur wie schlimm alles ist, ist aber nicht bereit irgend etwas zu tum um es irgend wie zu verbessern und dass, weil er an nichts glaubt und noch weniger an sich selbst.
Vielleicht geht es erstmal darum, anzuerkennen, dass es schlimm ist. Dass auch das Thema sein darf. Denn es ist schlimm. Und es ist auch schlimm, wenn man das Schlimme nicht offen äußern kann, weil alle versuchen, es einem auszureden. Zu viel auf einmal geht manchmal nicht. Auch wenn es gerade für das Umfeld unheimlich schwer ist, das auszuhalten und dabei zuzusehen, wie jemand sich zerstört und leidet.

Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass ihr als Familie Euch alle in einer Falle befindet, aus der ihr nicht raus kommt. Jeder scheint festgefahren in seiner Rolle und seinen Ansichten, keiner lässt dem anderen menr Luft. Alle versuchen auf ihre Art Kontrolle über etwas zu behalten oder wiederzuerlangen, was nicht kontrollierbar ist. Je mehr ihr bildlich gesprochen alle aneinander rumzerrt, desto weniger flexibel werden die Möglichkeiten für jeden einzelnen zu fühlen, zu reagieren, Schritte zu machen. Irgendwann reißt das Seil vor lauter rumgezerre. Wenn ihr einen Schritt aufeinander zugeht, entspannt es sich wieder und Bewegungen werden möglich. Aufeinander zugehen kann auch heißen, mehr Abstand zu leben. Wieder eigene Grenzen zu entwickeln, jeder on Euch.

LG
Sadness
Peterchen
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Peterchen »

Ich hatte Ibanez ja schon per PN empfohlen, sich einen Anwalt zu suchen, um strafbare Handlungen wie das Öffnen seiner Post abzustellen und seine Absicht, sich an Dignitas zu wenden, durchzusetzen.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Kämpfer hat geschrieben:
D.h. du wärst bereit einzugestehen, dass im Grunde keiner wissen kann was der richtige Weg ist, wenn dein Bruder das selbe Eingeständnis machen würde?
Aufzugeben ist ja kein Weg. Das Sterben hat er nun 3 mal probiert und es wurde immer schlimmer. Es wäre klug von ihm auch mal das Leben zu probieren. Eben weil man nie weiß wie sich alles entwickeln kann ist es Ratsam erst mal diverse Therapien zu machen. Manchmal muss man nur einen Kleinen Schritt machen und der Rest geht von allein. Um wieder positive Emotionen zu haben muss man sich mit positiven Sachen beschäftigen und nicht dauernd sich in die Theorie festbeißen dass man einen irreversiblen Schaden hat. Um keine Schmerzen mehr zu haben, muss man seinen Körper bewegen (auch wenn die Schmerzen nicht verschwinden sollten, sie werden erträglich). Um bestimmte Bewegungen nach einem Unfall machen zu können muss man wieder trainieren. Wenn wir ihm sagen dass er das Laufen wieder lernen muss, sagt er dass er das schon gelernt hat als er klein war. Er will nicht einsehen und verstehen, dass man manchmal im Leben Dinge neu erlernen muss und vor allem nach solchen Vorfällen und Unfällen man sich und seinen Körper erst wieder therapieren muss. Wenn ich am Anfang meines Weges bin, dann werde ich doch nicht schon soweit im Voraus denken was sein wird falls dies und jenes passiert, und gar nicht erst los gehen. Ich weiß ja nicht sicher ob etwas und wie passiert. Dafür muss ich den Weg erst begehen. Sich eine Chance geben.
"Aufzugeben ist ja kein Weg"[/b]: meinst du dies als kategorische Aussage? Falls: ja, heisst das: unter gar keinen Umständen werden wir akzeptieren, dass er aufgibt...nie und nimmer, koste es was es wolle. Wenn du diesen Satz SO gemeint hast, ist alles nachfolgende einfach der Versuch zu täuschen: den Anschein vernünftig-gemässigten Argumentierens zu erwecken (was es OHNE den ersten Satz in Teilen wäre, in anderen weniger).

Nochmals: wärst du/ihr bereit eizugestehen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen könnte, wo man einwilligt zu sagen: ein lebenswertes Leben ist nicht erreichbar (auf Grund der Verweigerung von Seiten des Bruders und/oder den Ansprüchen deines Bruders und/oder den medizinisch beschränkt möglichen Besserungsmöglichkeiten?) Da du der Beantwortung dieser Frage mit Ausreden hartnäckig ausweichst (darüber nachzudenken ist nicht die richtige Zeit etc.), bleibt mir nur die Interpretation, dass du/ihr eben tatsächlich niemals in SH einwilligen würdet. Oder abgemildert: dass du /ihr heute die Einstellung habt, dass ihr nie einwilligen würdet (aber sich dies aus pragmatischen oder moralischen Gründen oder anderweitigen Einstellungsveränderungen in unabsehbarer Zukunft ändern könnte, da ja niemand allwissend ist). Für deinen Bruder wäre solche explizite Nennung deiner/eurer Position sicher erhellend und nicht ganz irrelevant.
Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Vielleicht geht es erstmal darum, anzuerkennen, dass es schlimm ist. Dass auch das Thema sein darf. Denn es ist schlimm. Und es ist auch schlimm, wenn man das Schlimme nicht offen äußern kann, weil alle versuchen, es einem auszureden. Zu viel auf einmal geht manchmal nicht. Auch wenn es gerade für das Umfeld unheimlich schwer ist, das auszuhalten und dabei zuzusehen, wie jemand sich zerstört und leidet.
Den Teufel an die wand malen muss man aber auch nicht. Wir wissen ja dass es schlimm ist, aber es wird auch nicht besser wenn wir uns darauf ausruhen und ihn nur bemitleiden. Es wird auch garantiert nicht besser wenn er weiter leidet und sich umbringen will. Besser wird es nur, für die ganze Familie wenn sich so wie du sagst etwas in Bewegung setzen würde aber außer den Tod, hat er ja nichts im Kopf, weil er sich nur damit beschäftigt.
Ich hatte Ibanez ja schon per PN empfohlen, sich einen Anwalt zu suchen, um strafbare Handlungen wie das Öffnen seiner Post abzustellen und seine Absicht, sich an Dignitas zu wenden, durchzusetzen.
Sowas wurde ihm nie verboten. Er soll halt aus Sicherheitsgründen alles vor unseren Augen öffnen. Er hat von Anfang an gesagt es interessiert ihn nichts. In der Psychiatrie wir ja auch alles vorher kontrolliert, ist es da nicht strafbar?

[quote
Nochmals: wärst du/ihr bereit eizugestehen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen könnte, wo man einwilligt zu sagen: ein lebenswertes Leben ist nicht erreichbar (auf Grund der Verweigerung von Seiten des Bruders und/oder den Ansprüchen deines Bruders und/oder den medizinisch beschränkt möglichen Besserungsmöglichkeiten?) Da du der Beantwortung dieser Frage mit Ausreden hartnäckig ausweichst (darüber nachzudenken ist nicht die richtige Zeit etc.), bleibt mir nur die Interpretation, dass du/ihr eben tatsächlich niemals in SH einwilligen würdet. Oder abgemildert: dass du /ihr heute die Einstellung habt, dass ihr nie einwilligen würdet (aber sich dies aus pragmatischen oder moralischen Gründen oder anderweitigen Einstellungsveränderungen in unabsehbarer Zukunft ändern könnte, da ja niemand allwissend ist). Für deinen Bruder wäre solche explizite Nennung deiner/eurer Position sicher erhellend und nicht ganz irrelevant.][/quote]

so lange er nicht alles dafür tut (auch verschiedene Ärzte befragen und Therapien machen) dass er wieder psychisch ok wird und mal sieht was er physisch für Chancen noch hat wieder so zu werden dass er sich akzeptieren kann, so lange können wir SH nicht einwilligen weil es Unfug aus unserer Sicht wäre (und auch aus Sicht vieler Ärzte). Jedes Elternteil und jede Schwester/Bruder die das selbe durch macht wie wir würde genauso denken.
Sternenwesen
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Sternenwesen »

@Kämpfer: Ich bewundere deinen Mut und dein Durchhaltevermögen trotz des massiven Gegenwindes hier. Dein Bruder könnte eigentlich froh sein, eine solche Schwester zu haben - meine Hochachtung vor deinem Engagement.
Kämpfer
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Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

@Kämpfer: Ich bewundere deinen Mut und dein Durchhaltevermögen trotz des massiven Gegenwindes hier. Dein Bruder könnte eigentlich froh sein, eine solche Schwester zu haben - meine Hochachtung vor deinem Engagement.
Vielen Dank. Es ist mein kleiner Bruder (ein Teil von mir), ich liebe ihn genau so wie ich meine eigenen Kinder liebe. Ich weiß einfach dass er sein Leben wieder lieben und einen Sinn geben kann wenn er von seinen negativen Ideen los lässt und sich auf seine Reha konzentriert. Natürlich empfindet er es als furchtbar schlimm alles und das wird er auch so lange er sich nur damit auseinander setzt.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Sternenwesen hat geschrieben:@Kämpfer: Ich bewundere deinen Mut und dein Durchhaltevermögen trotz des massiven Gegenwindes hier. Dein Bruder könnte eigentlich froh sein, eine solche Schwester zu haben - meine Hochachtung vor deinem Engagement.
Wie gesagt: ich habe den starken Verdacht, dass du versuchst deine eigenen Schuldgefühle bezüglich deines Todeswunsches zu kompensieren indem du solchen Wunsch bei anderen bekämpfst (ein Laienurteil, aber ein sehr plausibler).
Zuletzt geändert von Girlxxx am Samstag 4. Juli 2015, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Girlxxx hat geschrieben: Nochmals: wärst du/ihr bereit eizugestehen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen könnte, wo man einwilligt zu sagen: ein lebenswertes Leben ist nicht erreichbar (auf Grund der Verweigerung von Seiten des Bruders und/oder den Ansprüchen deines Bruders und/oder den medizinisch beschränkt möglichen Besserungsmöglichkeiten?) Da du der Beantwortung dieser Frage mit Ausreden hartnäckig ausweichst (darüber nachzudenken ist nicht die richtige Zeit etc.), bleibt mir nur die Interpretation, dass du/ihr eben tatsächlich niemals in SH einwilligen würdet. Oder abgemildert: dass du /ihr heute die Einstellung habt, dass ihr nie einwilligen würdet (aber sich dies aus pragmatischen oder moralischen Gründen oder anderweitigen Einstellungsveränderungen in unabsehbarer Zukunft ändern könnte, da ja niemand allwissend ist). Für deinen Bruder wäre solche explizite Nennung deiner/eurer Position sicher erhellend und nicht ganz irrelevant.]
so lange er nicht alles dafür tut (auch verschiedene Ärzte befragen und Therapien machen) dass er wieder psychisch ok wird und mal sieht was er physisch für Chancen noch hat wieder so zu werden dass er sich akzeptieren kann, so lange können wir SH nicht einwilligen weil es Unfug aus unserer Sicht wäre (und auch aus Sicht vieler Ärzte). Jedes Elternteil und jede Schwester/Bruder die das selbe durch macht wie wir würde genauso denken.
O.k., zunächst: es ist falsch, dass jede/r der dasselbe durchgemacht hat, genau so denken würde (wenn auch vermutlich viele). Es sei denn du meinst das tautologisch, im Sinne von: jeder der dasselbe wie wir durchgemacht hat wäre identisch mit uns.
Natürlich verstehe ich eure Position bezüglich eures bisherigen Engagements. Allerdings ist es trotzdem falsch zu sagen: dort wo viel investiert wurde, muss man bis zum allenfalls bitteren Ende durchhalten, da das auch bedeuten kann, dass letztlich noch mehr Energie etc. für nichts investiert wird (und hier wesentlich: bei Aufrechterhaltung unnötigen Leidens). Die menschliche Psyche funktioniert generell gemäss diesem Schema, aber es ist irrational. D.h. ob man weiterhin Energie investiert, darf nicht von dem bereits investierten Engagement abhängen, sondern nur von der Chance, dass eine weitere Investition realistischer Weise zum Erfolg führen kann. Liesse man sich von dem bereits investierten Engagement leiten und damit von einem immer grösser werdenden Auseinanderdriften von `Aufwand und Ertrag` (bei Weigerung des Bruders etc.), dann wäre die implizite Logik, dass man je länger desto weniger willens wäre aufzugeben. In eine solche `Falle` zu tappen, wäre für alle Beteiligten nur nachteilig.
Das Problematische an deiner inhaltlichen Antwort bezüglich der Bereitschaft irgendwann in SH einzuwilligen, ist, dass du zwar inhaltlich formulierst was ihr u.a. von eurem Bruder erwartet, dies aber dennoch offen lässt wann und ob überhaupt dieser Einsatz eures Bruders ein Ende finden könnte. Wann hätte er denn alles dafür getan? Deshalb meine nochmalige Frage: Kannst du dir konkret vorstellen und auch genauer hin bestimmen, dass und auf Grund welcher Bedingungen die SH für euch eine Option wäre? Oder anders: kannst du dir vorstellen, dass ihr hinreichend präzise Kriterien (bezüglich Therapien, Zeitraum) aufstellen könntet, damit euer Bruder wirklich hinreichend genau wüsste, ab wann eine SH für euch eine bedenkenswerte Option wäre? Nur wenn ihr inhaltlich präziser sagen könntet was genau ihr von eurem Bruder an Einsatz verlangt, scheint es mir für euren Bruder in seiner momentanen Situation (falls überhaupt) annehmbar zu sein solchen Kompromiss einzugehen, im Sinne von: "Ich bemühe mich ernsthaft das zu versuchen was ihr verlangt, aber wenn es in grob zu vereinbarendem Zeitraum nichts bringt (gemessen an meinen oder aber zu vereinbarenden Kriterien der Besserung), dann seid ihr bereit eine SH zu bedenken".)
Ibanez
Beiträge: 73
Registriert: Donnerstag 25. Juni 2015, 05:48

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Ibanez »

Kann grad auf die Schnelle nicht auf alles eingehen.

Aber genau das ist es. Ich bezweifle stark, dass man solche Mindestvorgaben fair vereinbaren kann, an denen sich meine Angehörigen dann auch halten würden. Wenn ich schon von vornherein weiß, dass meine Option gar nicht in Frage kommt, dann sehe ich es auch nicht ein die Energie in irgendeine Richtung zu investieren, zumal ich mir der Erfolgslosigkeit ziemlich sicher bin. Außerdem sehe ich es nicht ein mir die Sterbebegleitung sozusagen erst "verdienen" zu müssen, obwohl ich darauf sowieso ein Recht habe ohne überhaupt jemanden um Erlaubnis fragen zu müssen.

@Girl
Du formulierst sehr analytisch und qualitativ. In welchem Fach hast du einen Doktor oder Diplom? Oder welches Studium wurde abgebrochen?
Bist du wirklich ein Girl ? :)
Kämpfer
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Registriert: Sonntag 28. Juni 2015, 21:59

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Kämpfer »

Liebes girl,...vorsicht mein Bruder macht sich an dich ran,...kann gefährlich werden. :lol:

Zum x-ten mal. Wir können als Angehörige und nicht Fachmenschen nicht sagen wie lange so etwas dauern würde. vor allem nicht weil es auch von ihm abhängt wie stark er sich reinhängt und auch davon wie schnell sich sein Körper regeneriert. Das kann nur die Zeit zeigen. Aber ich frag mich worauf du hinaus willst? Es klingt so als ob du druck machen willst und wir einfach mal eine Zeit vorgeben sollen und er dann praktisch grünes Licht hat. Es geht hier aber nicht um einen Arbeitsvertrag den man abschließen soll sonder um das wertvolle Leben eines Menschen. Euch ist es vor lauter Lebensmüdigkeit gar nicht mehr bewusst wie wertvoll das Leben ist. Es spielt sich immer alles in unseren Köpfen ab und und so wie wir denken wollen so fühlen wir auch und automatisch beeinflussen wir unser Leben damit. Mann kann alles in etwas positiven umwandeln wenn es um den eigenen Körper geht. Sei es die Einstellung, die Scherzen, die Sichtweise,....mit etwas Übung bekommt man es hin sich so zu akzeptieren wie man ist oder geworden ist und dann ist es einfacher an sich noch weiter zu arbeiten. ... Aber in diesem Forum hab ich ja nicht mit wem zu diskutieren. Ich bin ja nicht eine von euch und wenn ich es wäre dann würden so Aussagen wie
Wie gesagt: ich habe den starken Verdacht, dass du versuchst deine eigenen Schuldgefühle bezüglich deines Todeswunsches zu kompensieren indem du solchen Wunsch bei anderen bekämpfst (ein Laienurteil, aber ein sehr plausibler).
kommen.
Frau oder Fräulein xx girl, wenn du noch am Leben bist dann kann es ja nach deinen Kommentaren ja nur so sein, dass du entweder bezahlt wirst um so ein Zeug von dir zu geben oder du wirklich nicht weißt was du da schreibst. Du kennst nicht die ganze Wahrheit über meinen Bruder und er will ja immer nur auf sein Recht bestehen. Scheinbar will er von euch eine Bestätigung dass ihm seine Rechte illegal genommen werden. Was in seinem Fall kompletter Blödsinn ist. Ich hab hier nur Aussagen und Kommentare gelesen die eine große Lebens unreife zeigen. Wenn mein Bruder jetzt 40 oder 50 wäre und in diesem körperlichen und psychischen Zustand wäre, dann würde er die ganze Sache ganz anders sehen und sich nicht so leicht aus Bequemlichkeit hängen lassen.
Nur weil in euren Köpfen etwas für unmöglich oder nicht realistisch erscheint, heißt es noch lange nicht dass es wirklich so ist. Der Verstand meines Bruders spielt ihm was vor und er unterstützt es mit Informationen und Ideen die er für plausibel hält. Warum hat er nicht mal nach Menschen gesucht die solche Verletzungen wie er hatten und nun wieder relativ ok sind? Warum sucht er nicht nach Menschen die das Gleiche wie er genommen haben und nun wieder Gefühle haben? Warum nur die negative Seite? Sein negatives Kartenhaus würde ja sonnst zusammen fallen wenn er erfährt dass es auch anders geht. Er müsste sich ja selber eingestehen dass er sich geirrt hat und das wäre ja wieder ein Schlag ins Gesicht. Ich habe nach allen gesucht sowohl solche die wie er sind und auch solche die da wieder raus sind. Es gibt also beide Seiten, es ist also möglich.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Ibanez hat geschrieben:Kann grad auf die Schnelle nicht auf alles eingehen.

Aber genau das ist es. Ich bezweifle stark, dass man solche Mindestvorgaben fair vereinbaren kann, an denen sich meine Angehörigen dann auch halten würden. Wenn ich schon von vornherein weiß, dass meine Option gar nicht in Frage kommt, dann sehe ich es auch nicht ein die Energie in irgendeine Richtung zu investieren, zumal ich mir der Erfolgslosigkeit ziemlich sicher bin. Außerdem sehe ich es nicht ein mir die Sterbebegleitung sozusagen erst "verdienen" zu müssen, obwohl ich darauf sowieso ein Recht habe ohne überhaupt jemanden um Erlaubnis fragen zu müssen.

@Girl
Du formulierst sehr analytisch und qualitativ. In welchem Fach hast du einen Doktor oder Diplom? Oder welches Studium wurde abgebrochen?
Bist du wirklich ein Girl ? :)
Nein, ich bin männlich. Ich hatte das bei der gedankenlosen Änderung meines Usernamens (hatte mein account gelöscht, und es ist etwas umständlich den gleichen Usernamen bei einer Wiederanmeldung zu wählen) nicht gross bedacht, dass das als Irreführung oder ähnliches interpretiert werden könnte (hatte aber zunächst ausdrücklich jeweils darauf hingewiesen). Wie auch immer...ein eindeutiger das Geschlecht deutlich machender Name wäre mir ebenso recht (Mediator: falls ohne Aufwand möglich bitte den Namen ändern).
Ich habe keinen Doktortitel, bin nur bemüht präzis und klar zu denken (was deine Schwester zu erkennen gar nicht in der Lage zu sein scheint).
Ja, ich vermute, dass es bei euch wirklich keinen Kompromiss geben wird. Allerdings würde mich interessieren, was du denn nun zu tun gedenkst, da du ja wohl kaum darauf hoffen darfst deine Familie in nächster überzeugen zu können...
Zuletzt geändert von Girlxxx am Sonntag 5. Juli 2015, 03:10, insgesamt 1-mal geändert.
Girlxxx

Re: Möchte SH, Angehörige erlauben es aber nicht!

Beitrag von Girlxxx »

Kämpfer hat geschrieben: Zum x-ten mal. Wir können als Angehörige und nicht Fachmenschen nicht sagen wie lange so etwas dauern würde. vor allem nicht weil es auch von ihm abhängt wie stark er sich reinhängt und auch davon wie schnell sich sein Körper regeneriert. Das kann nur die Zeit zeigen. Aber ich frag mich worauf du hinaus willst? Es klingt so als ob du druck machen willst und wir einfach mal eine Zeit vorgeben sollen und er dann praktisch grünes Licht hat. Es geht hier aber nicht um einen Arbeitsvertrag den man abschließen soll sonder um das wertvolle Leben eines Menschen. Euch ist es vor lauter Lebensmüdigkeit gar nicht mehr bewusst wie wertvoll das Leben ist. Es spielt sich immer alles in unseren Köpfen ab und und so wie wir denken wollen so fühlen wir auch und automatisch beeinflussen wir unser Leben damit. Mann kann alles in etwas positiven umwandeln wenn es um den eigenen Körper geht. Sei es die Einstellung, die Scherzen, die Sichtweise,....mit etwas Übung bekommt man es hin sich so zu akzeptieren wie man ist oder geworden ist und dann ist es einfacher an sich noch weiter zu arbeiten. ... Aber in diesem Forum hab ich ja nicht mit wem zu diskutieren. Ich bin ja nicht eine von euch und wenn ich es wäre dann würden so Aussagen wie
Ja, ich weiss zum x-ten Mal. Dass du absolut unfähig bist zu erkennen, dass ich nur bemüht bin den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen der es EUCH ermöglichen würde aus der momentanen Sackgasse zu kommen, kann ich nur als willentliches sich dumm stellen interpretieren. Oder gedenkt ihr die Verweigerung eures Bruders endlos hinzunehmen bzw. dagegen anzukämpfen bis er einwilligt (o.k., vielleicht ändert er mit den Jahren seine Haltung, möglich ist alles...aber genügt das um eine solche kompromisslose Haltung zu legitimieren, ich weiss nicht...)?

Wie gesagt: ich habe den starken Verdacht, dass du versuchst deine eigenen Schuldgefühle bezüglich deines Todeswunsches zu kompensieren indem du solchen Wunsch bei anderen bekämpfst (ein Laienurteil, aber ein sehr plausibler).
kommen.
Frau oder Fräulein xx girl, wenn du noch am Leben bist dann kann es ja nach deinen Kommentaren ja nur so sein, dass du entweder bezahlt wirst um so ein Zeug von dir zu geben oder du wirklich nicht weißt was du da schreibst. Du kennst nicht die ganze Wahrheit über meinen Bruder und er will ja immer nur auf sein Recht bestehen. Scheinbar will er von euch eine Bestätigung dass ihm seine Rechte illegal genommen werden. Was in seinem Fall kompletter Blödsinn ist. Ich hab hier nur Aussagen und Kommentare gelesen die eine große Lebens unreife zeigen. Wenn mein Bruder jetzt 40 oder 50 wäre und in diesem körperlichen und psychischen Zustand wäre, dann würde er die ganze Sache ganz anders sehen und sich nicht so leicht aus Bequemlichkeit hängen lassen.
Nur weil in euren Köpfen etwas für unmöglich oder nicht realistisch erscheint, heißt es noch lange nicht dass es wirklich so ist. Der Verstand meines Bruders spielt ihm was vor und er unterstützt es mit Informationen und Ideen die er für plausibel hält. Warum hat er nicht mal nach Menschen gesucht die solche Verletzungen wie er hatten und nun wieder relativ ok sind? Warum sucht er nicht nach Menschen die das Gleiche wie er genommen haben und nun wieder Gefühle haben? Warum nur die negative Seite? Sein negatives Kartenhaus würde ja sonnst zusammen fallen wenn er erfährt dass es auch anders geht. Er müsste sich ja selber eingestehen dass er sich geirrt hat und das wäre ja wieder ein Schlag ins Gesicht. Ich habe nach allen gesucht sowohl solche die wie er sind und auch solche die da wieder raus sind. Es gibt also beide Seiten, es ist also möglich.
Nun, vielleicht solltest du jene antworten lassen an die meine Frage bzw. Vermutung gerichtet war. Es ist ja nicht auszuschliessen, dass man sich aus unlauteren Motiven engagiert, oder willst du das ableugnen? Und da die angesprochene Userin selber genügend Hinweise über ihre Motive genannt hat, ist mein Verdacht begründet. Merkwürdig wie du die sachlich inhaltleersten Beiträge gutheisst und dort wo man um eine differenzierte Sicht bemüht ist, die Haltung des alles verdächtigenden Dogmatikers einnimmst (das nenne ich nicht unreif sondern schlicht borniert).
Dann: ich habe mehrfach betont, dass ich fachlich nichts sagen kann. Und ich gebe dir recht: ich kenne deinen Bruder nicht...vielleicht hast du bezüglich deiner Einschätzung ihn betreffend recht was du sagst, vielleicht auch nicht...solange ich ihm aber irgendeine Zurechnungsfähigkeit zubillige, könnte ich deine Ansichten ihn betreffend nicht einseitig als die einzige Wahrheit betrachten. ABER, wenn du lesen würdest, ohne deine Verdächtigungen permanent mit hinein zu deuten, dann müsstest du merken, dass ich das gar nicht thematisiere. Meine Vorschläge sind, so gut solche sein können, nur Versuche Bewegung in die momentan sich in absoluter Starre sich befindende Lage zu bringen. Und das ist zumindest weitestgehend unabhängig davon wie dein Bruder nun wirklich ist oder nicht ist (ich weiss, dass du das anders siehst und jeden Kompromissvorschlag als einen vom Leben wegführenden Impuls für deinen Bruder siehst. Und selbst damit könntest du recht haben...nur: wenn ich hier überhaupt etwas sage, kann ich solche Sicht nicht einnehmen, oder aber ich wäre gezwungen zu allem was du sagst a priori Ja und Amen zu sagen. Und was du bedenken solltest: dein Bruder ist nach eigener Aussage nicht einmal zu einem Kompromiss bereit! Für ihn stellt offenbar und entgegen deiner Interpretation ein Kompromissvorschlag einen nicht gewollten Weg zum Leben hin dar...).
Was deine Unterstellungen (die dummen Sprüche ignoriere ich mal) betrifft: du würdest z.B. zwar keinen einzigen Beitrag von mir finden, der suizidverherrlichend ist oder wo ich jemandem SH auch nur nahe lege oder wo ich den Tod besser als ein lebenswertes Leben bewerte, aber du würdest noch das Offensichtliche ins Gegenteilige umzukehren wissen...was dein jetziger Beitrag ja nicht deutlicher exemplifizieren könnte. Die Unterstellung, dass die User hier nicht wüssten wie schön das Leben sein kann, würde ich zumindest zu bezweifeln wagen (viele hatten doch wohl auch ihre guten Erfahrungen im Leben und einige haben die Hoffnung auf bessere Zeiten wohl auch nicht gänzlich aufgegeben und andere haben es wiederum nicht nötig ihr eigenes Leid auf nihilistische Weise dem Leben an sich überzustülpen...dass du hingegen dir nicht vorstellen kannst, dass es nicht lebenswertes Leben geben kann, hast du mehr oder minder selber ausdrücklich gesagt! So projiziert man eigenen Dogmatismus auf andere...und was könnte realitätsblinder und unreifer sein als zu glauben dass jedes Leben lebenswert sein könnte?). Dann noch zur Vermutung dass ich Druck machen wolle: DAS IST DAS ABSURDESTE WAS ICH ÜBERHAUPT VON DIR GELESEN HABE (abgesehen davon, DASS ICH VON DIGNITAS BEZAHLT WÜRDE). Ehrlich gesagt weiss ich auch nicht was ich auf so viel Verdrehung dessen was ich wirklich geschrieben habe, sagen soll...als ob ich irgend welche Mittel hätte um Druck zu machen, selbst wenn ich wollte! :shock:
Unter dem Strich bleibt: was soll ich mich gedanklich um Kompromissszenarien bemühen (die mir ehrlich gesagt so oder so alle bereits im Groben genannt worden zu sein scheinen), wenn sowohl du wie auch dein Bruder versichern, dass es keinen Kompromiss geben wird ?! Und warum sollte ich mit jemandem reden, dessen Motto ist: "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich" ...und um Sachlichkeit bemühte Argument nur als Angriffe deuten kann. Nun, es gibt für mich keine guten Grund das zu tun, betrachte dies also als meinen letzten Beitrag in diesem thread.

Ich hoffe wirklich und zuallererst für deinen Bruder, dass der beste Weg gefunden werden kann (falls Richtung lebenswertem Leben umso besser: um des lebenswerten Lebens und des Glücks auch der Angehörigen willen). Wer darüber wird entscheiden können dürfen/müssen, ist mir allerdings ein völliges Rätsel, da ihr euch momentan gegenseitig an jeglichem Vorwärtskommen (wohin auch immer) hindert. So wie es aussieht, wird entweder die Einstellung deines Bruders sich irgendwann ändern (mit entsprechenden Schritten Richtung Leben, also das was ihr erhofft), oder aber die Patt-Situation wird unabsehbar bestehen bleiben, oder aber dein Bruder wird irgendwann die Konsequenz besitzen um das Heft in die eigene Hand zu nehmen, denn ihr (die Angehörigen) werdet zumindest mittelfristig nicht von eurem Standpunkt abrücken wie ich wohl mit Sicherheit annehmen darf (ob nun letztlich zum Guten oder nicht muss dahingestellt bleiben).
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