Lieber Holger,
Korsakow hat geschrieben:
beim Doc war ich vor etlichen Jahren schon mal, der konnte mir nicht wirklich helfen. Ich hab auch Ads geschluckt und Schlafmittel verschrieben bekommen. Da bekommen mich keine zehn Pferde mehr hin.
Das finde ich heftig - und, um ehrlich zu sein, auch ein wenig kindlich (nicht kindisch!): Einmal eine schlechte Erfahrung, die offensichtlich lange zurück liegt, und schon versteift man sich auf ein kategorisches
Never!
Zu den ADs: Hier gab es offenbar einen "medizinischen Fortschritt" ... Leider nur muss man mitunter wohl immer noch ein wenig experimentieren, bevor man "sein" AD gefunden hat.
Korsakow hat geschrieben:
Nahezu jeder weiß, wie schwer so ein Entzug ist und wie wichtig der Alkoholiker Hilfe und Beistand braucht. Ich steh ganz alleine da. Entweder die Menschen um mich herum wissen nichts von meiner Sucht, ignorieren sie höflich, bieten mir sogar freundlich alkoholische Getränke an oder verweisen mich auf irgendwelche Therapieangebote, die ich immer abgelehnt habe.
Ein paar Fragen:
- Warum diese "heroische" Ablehnung jeglicher Therapie-Angebote? Biste auch so'n Einzelkämpfer? Die irre Witwe sagt sich nunmehr auch dazu: Och, warum nicht mal ansehen - in meinen letzten Jahren will ich ja auch noch was lernen (und ein, nein: der wesentliche Anreger, Diskussionskontrahent (im doppelten Wortsinne), Lehrerundlernender ist halt tot) - und sei es nur, wie abgedreht Therapie sein kann.
- Gibt es jene "sehr liebe Frau" denn nicht mehr, deretwegen Du mit dem Aufhören angefangen hast (s. Dein posting vom 25.06.)? Das wäre allerdings sehr traurig. - Umso mehr Respekt verdiente Dein Durchhalten!
Zur Jobverlust-Angst: So schnell wird man hierzulande denn doch noch nicht gekündigt, soweit ich weiß (jedenfalls nicht, sofern Du keinen befristeten Vertrag hast). Ich ventiliere für Dich, der Du trotz aller Depression immer wieder auch sehr hoffnungsvoll, energisch und willensstark klingst, immer noch den Reha-Gedanken - raus aus allem! Neuanfang! Entsprechende Informationen über Kliniken gibt es sicherlich bei Alkoholiker-Beratungsstellen oder auch im Internet.
Einen sehr herzlichen Gruß an Dich, der Du das großartig machst, mit all den Schwierigkeiten!
Ich wünsche Dir so sehr, dass Du Dich aus dem Sucht-Sumpf herausarbeiten kannst!
Orgeluse