Der Schmerz pocht, hat Leiden einen Sinn?

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Manuela Maria
Beiträge: 1054
Registriert: Montag 28. Januar 2008, 10:14

Der Schmerz pocht, hat Leiden einen Sinn?

Beitrag von Manuela Maria »

Der Schmerz klopft an meine Tür

Schmerz
pocht in mir
bis zu den Schläfen.

Hat Leiden Sinn?

Der Stamm,
der mitten in Jahren der Kraft
krachend fällt,
die Rose,
die in vollkommener Blüte
müde welkt?

Leiden mahnt
an Vergänglichkeit.

Ich ahne nur instinktiv:
Was nach dem Leiden bleibt,
ist stark für die Ewigkeit.

Wie sieht den euer Schmerz aus, bzw. fühlt er sich an für euch? Falls wir das je beschreiben können!


Manuela Mairia
Drahtseiltänzer
Beiträge: 178
Registriert: Samstag 13. März 2010, 17:12

Beitrag von Drahtseiltänzer »

Es fühlt sich an als ob ein Tier, etwa eine Ratte sich in meinem Körper befindet und beginnt mich langsam aber sicher von innen heraus aufzufressen.
Aufzufressen ist noch zu positiv ausgedrückt denn es würde ja ein Ende implizieren an dem man aufgefressen wurde, doch dieses Ende kommt scheinbar nie von selbst, daher ist es eher eine sich im Körper befindende Ratte die Stück für Stück an mir herumknabert und vor hat dieses Spiel ewig weiter zu spielen wenn Ich dem nicht bald selbst ein Ende setze!

Es klingt vielleicht abgedreht, beschreibt aber meine momentane Stimmung

Drahtseiltänzer
Manuela Maria
Beiträge: 1054
Registriert: Montag 28. Januar 2008, 10:14

Beitrag von Manuela Maria »

huch... ich muss erst mal luft holen... tja, ich auch, deine interprädation ist passend für mich... aber jeder sollte seine darin finden
oneway
Beiträge: 186
Registriert: Donnerstag 12. November 2009, 23:37
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Beitrag von oneway »

Die Frage ob Leid einen Sinn erfüllen könnte wurde hier im Zusammenhang mit Depressionen schon mal aufgeworfen. Hier der Link den Andre in seinem Thread postete: "Vom Nutzen der Schwermut"

http://www.faz.net/s/Rub268AB64801534CF ... ntent.html


Ist der Schmerz noch fühlbar wenn er lange Zeit anhält, zum Dauerzustand wird?

Kann in dieser Frage nur für mich selbst sprechen und sagen dass er an Beeinflussung abnimmt/abnehmen kann, je mehr man diesen evt. als "reinen" Schmerz innerlich isolieren kann, aus der Distanz betrachten und ihm somit dem direkten Einfluss entzieht. Denn was wir primär denken und empfinden, ist was wir auch verstärken, wohin wir steuern.

...Soviel zur theoretischen Theorie


Nun, warum ist dieser Schmerz hier. Ist es nicht so, dass sich die Menschen zusammen mit allen anderen Lebewesen nach der aktuell akzeptierten "Evolutions-Theorie" immer der Umwelt bzw. den Gegebenheiten angepasst haben? Im Verlaufe von diesen tausenden von Jahren in denen zweifelsohne viel Leid herrschte, müsste da unsere Schmerztoleranzgrenze nicht viiel höher angesetzt sein?

Das Gegenteil scheint der Fall und entgegen meinem Empfinden müsste man nun sagen dass sich inneres Leid addiert. Ich glaube aber dass sich die Menschheit stehts zeitgleich in verschiedene Richtungen entwickelt, Wege beschreitet und wieder verlässt und trotz vielerorts andauernder Gewalt, sieht es so aus als seien die Menschen drauf und dran immer empfindsamer zu werden....ob das gut oder schlecht ist...?...keine Ahnung

*comment end*
robisfrau
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Beitrag von robisfrau »

ich weiß nicht, ob und warum leid einen sinn haben soll es tut uns weh, es bringt uns auf den weg. einen weg, der ganz sicher so nicht vorgesehen ist. finde im moment aus meiner misere nicht heraus.wünschte mir aber, ich könnte lockerer sein und mich bei problemen nicht so verkrampfen. :oops:
Angelazul
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Registriert: Samstag 20. Juni 2009, 13:51

Beitrag von Angelazul »

nein, der Schmerz hat für mich keinen Sinn. Er lähmt mich, behindert mich, kann meine Tage nicht planen, kann mich nicht wirklich auf Vorhaben freuen, weil ich nie weiss, wie es mir dann geht.

Der Schmerz u. die Depression ist eine Krake, die mir das Leben äusserst schwierig machen. Ich schäme mich, weil ich kein vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft bin. Ich komme mir als Schmarotzer vor, weil ich nicht arbeiten kann u. nur Unkosten verursache.

Vor lauter Schmerzen, Depris, Ängsten gehe ich kaum mehr aus dem Haus u. lade nur noch selten Menschen ein. Ein verkümmern auf der ganzen Linie.

Das Leiden ist für mich sinnlos. Der Schmerz macht meine Tage sinnentleert.

Seit ich 10 J. bin habe ich diese Schmerzen, Ängste u. seit ich ca. 12J. bin habe ich Depressionen u. jetzt bin ich bald 50. Ich mag nicht mehr. Der Zeitpunkt naht um meiner Hülle eine Ende zu setzten.

LG Angelazul
robisfrau
Beiträge: 7
Registriert: Montag 17. Mai 2010, 23:46
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Beitrag von robisfrau »

ja, ich kann dich verstehen. kenne diese zeiten auch, in denen ich nur im bett gelegen und grundlos geheult habe. jetzt halte ich mich manchmal irgenwie über wasser. habe auch einen guten zuhörer zum glück. manchmal ist aber die todessehnsucht so groß, dass ich sofort alles beenden will.
oneway
Beiträge: 186
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Beitrag von oneway »

@peter

Find ich sehr gut erläutert, da hast wohl den Nagel auf den Kopf getroffen
Manuela Maria
Beiträge: 1054
Registriert: Montag 28. Januar 2008, 10:14

Beitrag von Manuela Maria »

"Alle Leiden um uns müssen auch wir leiden. Wir alle haben nicht einen Leib, aber ein Wachstum, und das führt uns durch alle Schmerzen, ob in dieser oder jener Form.
von Franz Kafka

Manuela Maria
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