Traurig
Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator
Liebe C., ich fühle mit dir. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie unbeschreiblich grausam es sein kann, einen nahestehenden Menschen durch den Tod zu verlieren.
Ich weiß nicht, ob es ein Jenseits gibt, von wo aus dein Sohn den Schmerz und den Groll seiner Angehörigen fühlen kann. Aber weil das niemand mit Sicherheit ausschließen kann, solltest du versuchen, ihm zu verzeihen. Das würde ihm bestimmt helfen, jetzt wo es nicht mehr zu ändern ist.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er in seinem jugendlichen Alter schon fähig war zu erkennen, welches Leid er mit seinem Suizid über seine Familie bringt (Malaika hat das gut beschrieben). Falls er es trotzdem geahnt hat, muss er so sehr gelitten haben, dass er das ausblenden musste, um sich erlösen zu können.
Wenn du meinst, es hätte ihm geholfen werden können, hast du vielleicht recht. Vielleicht aber auch nicht.
Für deinen Beitrag bin ich dir dankbar. Auch ich würde mir wünschen, dass du damit besonders die Jugendlichen(?) hier im Forum aufrüttelst und erstmal wieder zur Besinnung bringst, bevor sie sich zu etwas entschließen, was mit der richtigen Hilfe vermeidbar gewesen wäre.
Ich weiß nicht, ob es ein Jenseits gibt, von wo aus dein Sohn den Schmerz und den Groll seiner Angehörigen fühlen kann. Aber weil das niemand mit Sicherheit ausschließen kann, solltest du versuchen, ihm zu verzeihen. Das würde ihm bestimmt helfen, jetzt wo es nicht mehr zu ändern ist.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er in seinem jugendlichen Alter schon fähig war zu erkennen, welches Leid er mit seinem Suizid über seine Familie bringt (Malaika hat das gut beschrieben). Falls er es trotzdem geahnt hat, muss er so sehr gelitten haben, dass er das ausblenden musste, um sich erlösen zu können.
Wenn du meinst, es hätte ihm geholfen werden können, hast du vielleicht recht. Vielleicht aber auch nicht.
Für deinen Beitrag bin ich dir dankbar. Auch ich würde mir wünschen, dass du damit besonders die Jugendlichen(?) hier im Forum aufrüttelst und erstmal wieder zur Besinnung bringst, bevor sie sich zu etwas entschließen, was mit der richtigen Hilfe vermeidbar gewesen wäre.
@Traurigkeit
Was Du hier schreibst verstehe ich insgesamt als heftige Anklage. Fast scheint es als erwartest Du von uns, dass wir uns stellvertretend für Deinen verstorbenen Sohn dafür entschuldigen dass er den Freitod gewählt hat. Dazu der immer wieder betonte Vorwurf was er damit seinen Geschwistern angetan hat (dass jemand nur deswegen weiterleben soll um Angehörigen den Schmerz zu ersparen kann aber auch nicht richtig sein).
Mir kommt es aber ehrlich gesagt so vor, dass Du mit Deiner Anklage dich selbst davon ablenken willst die Ursachen richtig aufzuarbeiten weil das unangenehm ist, womöglich das eigene Bild von der heilen Welt zerstört.
Du schreibst: "Dieses Kind, das mir nicht die Chance gegeben hat, ihm zu helfen, ...", "Ich glaube, dass er so eine Art Bewusstseinstrübung hatte."
Sorry aber bei solchen Sätzen zweifle ich einfach und ein bisschen blitzt es ja auch hier durch, zitat "...ein Elternhaus, in dem sicher nicht immer alles perfekt, aber trotzdem stabil war..."
Meinen ersten Suizid-Versuch hatte ich auch mit ca. 15 gemacht wegen übler Gewaltandrohung wenn schlechtes Zeugnis und so. Ich bin mit drei Brüdern aufgewachsen und hatte in der Familie immer das Gefühl ich wäre ja gar nicht wirklich wichtig weil da waren ja noch drei andere und ich war eh immer das schwarze Schaf. usw. Den Spruch "war sicher nicht alles perfekt aber trotzdem gut versorgt" kenne ich gut von meiner Mutter (die genauso gewalttätig war wie mein Vater) wenn sie sich rückblickend in die Tasche lügt bez. ihres Verhaltens gegenüber ihren Kindern.
Hat Dir Dein Sohn wirklich keine Chance gegeben ihm zu helfen oder hast Du vielleicht nur die Signale nicht gesehen? Spielte Angst eine Rolle? Hast Du Dich, ohne Dir darüber bewusst gewesen zu sein, mehr um Deine Mädchen als um Deine Jungen gekümmert? Hat Deine anklagende Wut auch damit zu tun dass Dein Sohn mit seinem Freitod euer familiares Bild nach aussen beschädigt hat?
Solchen unangenehmen Fragen muss man sich stellen wenn man so ein schlimmes Erlebnis richtig aufarbeiten will, mit Anklagen in einem Suizid-Forum hilft man sich nicht wirklich. Vermutlich bist Du nun sauer und wütend auf mich und wirst alles weit von dir weisen, aber sorry, "Bewusstseinstrübung" kann's echt nicht sein, da muss schon was gravierendes vorgelegen haben.
Was Du hier schreibst verstehe ich insgesamt als heftige Anklage. Fast scheint es als erwartest Du von uns, dass wir uns stellvertretend für Deinen verstorbenen Sohn dafür entschuldigen dass er den Freitod gewählt hat. Dazu der immer wieder betonte Vorwurf was er damit seinen Geschwistern angetan hat (dass jemand nur deswegen weiterleben soll um Angehörigen den Schmerz zu ersparen kann aber auch nicht richtig sein).
Mir kommt es aber ehrlich gesagt so vor, dass Du mit Deiner Anklage dich selbst davon ablenken willst die Ursachen richtig aufzuarbeiten weil das unangenehm ist, womöglich das eigene Bild von der heilen Welt zerstört.
Du schreibst: "Dieses Kind, das mir nicht die Chance gegeben hat, ihm zu helfen, ...", "Ich glaube, dass er so eine Art Bewusstseinstrübung hatte."
Sorry aber bei solchen Sätzen zweifle ich einfach und ein bisschen blitzt es ja auch hier durch, zitat "...ein Elternhaus, in dem sicher nicht immer alles perfekt, aber trotzdem stabil war..."
Meinen ersten Suizid-Versuch hatte ich auch mit ca. 15 gemacht wegen übler Gewaltandrohung wenn schlechtes Zeugnis und so. Ich bin mit drei Brüdern aufgewachsen und hatte in der Familie immer das Gefühl ich wäre ja gar nicht wirklich wichtig weil da waren ja noch drei andere und ich war eh immer das schwarze Schaf. usw. Den Spruch "war sicher nicht alles perfekt aber trotzdem gut versorgt" kenne ich gut von meiner Mutter (die genauso gewalttätig war wie mein Vater) wenn sie sich rückblickend in die Tasche lügt bez. ihres Verhaltens gegenüber ihren Kindern.
Hat Dir Dein Sohn wirklich keine Chance gegeben ihm zu helfen oder hast Du vielleicht nur die Signale nicht gesehen? Spielte Angst eine Rolle? Hast Du Dich, ohne Dir darüber bewusst gewesen zu sein, mehr um Deine Mädchen als um Deine Jungen gekümmert? Hat Deine anklagende Wut auch damit zu tun dass Dein Sohn mit seinem Freitod euer familiares Bild nach aussen beschädigt hat?
Solchen unangenehmen Fragen muss man sich stellen wenn man so ein schlimmes Erlebnis richtig aufarbeiten will, mit Anklagen in einem Suizid-Forum hilft man sich nicht wirklich. Vermutlich bist Du nun sauer und wütend auf mich und wirst alles weit von dir weisen, aber sorry, "Bewusstseinstrübung" kann's echt nicht sein, da muss schon was gravierendes vorgelegen haben.
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Ok, jetzt verstehe ich das besser...Traurigkeit hat geschrieben:Liebe Eimi,
Du musst Dich nicht entschuldigen.....
Mein Sohn, Julian, hat sich in unserem Leben nicht wohl gefühlt. Ich denke auch, er hat sich nicht wichtig gefühlt. Seltsam eigentlich....er hatte so verdammt viele Freunde, die ihn sehr wichtig gefunden haben. Und auch für mich ist er sehr wichtig...immer noch. Ich glaube, dass er so eine Art Bewusstseinstrübung hatte. Er sah gut aus, war sehr intelligent, hatte viele Freunde, ein Elternhaus, in dem sicher nicht immer alles perfekt, aber trotzdem stabil war....aber Julian war schon immer ein etwas schwieriger Charakter. Er war mein besonderer Sohn, gerade deshalb. Ich liebe ihn mehr als mein Leben. Aber ich kann ihn nicht mehr in den Arm nehmen. Und das ist für mich nicht vorstellbar. Und damit muss ich klarkommen....für immer und ewig. Grausam...
C.-
Wahrscheinlich hat er das alles nicht gesehen was er hatte...
Manchmal denkt man vllt. auch, dass einen die anderen nicht so schätzen, obwohl das gar nicht stimmt...eben wegen dieser "genet. Komponente".
Wer weiß vllt schätzt mich z.B meine Schwester auch mehr, als ich das empfinde und vllt. hat sie auch so einiges was sie in meinem Charakter als"bedrohlich=beneidenswert" empfindet und war deshalb oft so "überrennend".
In dem jungen Alter kann es wahrscheinlich auch sein, dass er sich der Tragweite gar nicht bewusst war.und das einfach mal so gemacht hat, weil er sich grad "leer", "unbrauchbar",etc. gefühlt hat. Bei mir ist das auch oft so, dass ich einfach "Lust" habe mich umzubringen...hört sich komisch an...is aber einfach so. Man richtet die ganzen intensiven Gefühle, die man hat, einfach so gegen sich selbst und fühlt sich dann für einen Moment erleichtert.
Mit 15 ist es für einen jungen Mann halt auch extrem schwierig. Hätte er bis zum Studenten/Azubi-Leben durchgehalten, hätte er vllt. gemerkt wie er mit seinem guten Aussehen und seinem Talent Freunde zu finden ziemlich viel erreichen kann. Aber wie du hier siehst bleibt einem die Suizidalität selbst dann, wenn man doch schon was erreicht hat und eigtl. gerade ganz "zufrieden" ist. Bei vielen von uns war der Todeswunsch ja auch schon in der Kindheit da...auch wenn wir in stabilen Elternhäusern aufgewachsen sind.
Ich hab mich mal ein bisschen mit Familienaufstellungen beschäftigt und fand das sehr interessant, aber hab gerade nicht die 200Euro, die das kostet...
Da sieht man oft anschaulich, wie Familiendynamiken über Generationen hinweg einen Einfluss nehmen. Dort wird die Theorie vertreten, dass Selbstmörder oft einem Vorfahren in den Tod folgen. Kann man als Scharlatanerie abtun...aber ist in deinem Fall könnte ich mir vorstellen, dass es dir Frieden bringn könnte, da man z.B. auch Abschied nehmen kann. Und die Person (seien es auch abgetriebene Kinder) werden symbolisch wieder in die Familie eingebettet...ich finde das irgendwie schön.Gibt seriöse Anbieter...aber wie gesagt kostet halt auch um die 200 Euro. Kannst ja mal schauen bei Bert Hellinger...
In meinerFamilie weiß ich z.B., dass meine Mutter als Kind auch Todessehnsucht hatte (hat mir meine Schwester erzählt) und meine Tante hat mal einen appellativen Suizidversuch unternommen (war aber wirklich nur appellativ, die wollte halt ihren Willen durchsetzten)...also weiß ich, dass da irgendwas bei uns schon drin ist.
Ich weiß nicht..ich finde das erleichternd...
Liebe Grüße
Nein natürlich können wir dies auch nicht bei jedem Kind nahe legen sich hilfe zu suchen oder mit den Eltern darüber zu reden, über die Gefühle sprechen, manche lesen hier einfach und gehen das ist aber nur ein Teil.
Aber wie es nicht unter deiner Kontrolle ist einen Entschluss ohne Mitteilung zu verhindern so ist es bei uns das selbe.
Der einizge Vorteil hier ist das sich weniger Menschen von Brücken werfen vor Züge springen oder sich erhängen. Und das sie weniger Angst haben über ihren Suizid zu reden machen hilft schon das egal welchen Alters, doch noch weiterzumachen.
Naja und an die Zurückbleibenden denkt man immer, aber eben manchmal geht es nicht anderst, bei mir ist es so das ich viel Egoismus erfahren habe mag sein das es auch Egoismus ist wenn ich gehe, aber ist das nicht mein Recht, es wird bei mir so oder so ein früheres Ende kommen, somit sehe ich nicht ein das ich nicht mal das Letzte für mich herausnehmen kann. Zu gehen bevor mein Umfeld mich total zerstört hat.
Für mich ist es eben eine Grundlegende Frage das Leid Angehöriger wird mit der Zeit besser werden (ja ganz weg wird es sicher nie sein aber das ist auch so wenn du jemanden verlierst durch Krankheit oder ein Unfall), meines wird schlimmer.
Und ich lasse hier nicht viel zurück somit ist der Scherz den ich zurücklasse auch extrem klein. Nach zwei Jahren nach meinem weg sein wird meine ehemalige Existens hier fast vollkomen ausgelöscht sein in den Gedanken anderer.
Aber wie es nicht unter deiner Kontrolle ist einen Entschluss ohne Mitteilung zu verhindern so ist es bei uns das selbe.
Der einizge Vorteil hier ist das sich weniger Menschen von Brücken werfen vor Züge springen oder sich erhängen. Und das sie weniger Angst haben über ihren Suizid zu reden machen hilft schon das egal welchen Alters, doch noch weiterzumachen.
Naja und an die Zurückbleibenden denkt man immer, aber eben manchmal geht es nicht anderst, bei mir ist es so das ich viel Egoismus erfahren habe mag sein das es auch Egoismus ist wenn ich gehe, aber ist das nicht mein Recht, es wird bei mir so oder so ein früheres Ende kommen, somit sehe ich nicht ein das ich nicht mal das Letzte für mich herausnehmen kann. Zu gehen bevor mein Umfeld mich total zerstört hat.
Für mich ist es eben eine Grundlegende Frage das Leid Angehöriger wird mit der Zeit besser werden (ja ganz weg wird es sicher nie sein aber das ist auch so wenn du jemanden verlierst durch Krankheit oder ein Unfall), meines wird schlimmer.
Und ich lasse hier nicht viel zurück somit ist der Scherz den ich zurücklasse auch extrem klein. Nach zwei Jahren nach meinem weg sein wird meine ehemalige Existens hier fast vollkomen ausgelöscht sein in den Gedanken anderer.
Hallo Traurigkeit, ich verstehe Deine zwiespältigen Gefühle gut, da auch mein Sohn, der junger Erwachsener war, aus dem Leben gegangen ist.
Ich hatte das "Glück", dass er es mir 2 Tage vorher angekündigt hat, seine
psychische Erkrankung machte das Leben für ihn hoffnungslos!
Auch wenn er kein Kind mehr war, so ist er doch mein Kind geblieben und der Schmerz ist ebenso gross wie bei einem Jüngeren.
Wenn Du mit diesem Schmerz lernen möchtest weiterzuleben, versuch Deinen Sohn in den Mittelpunkt zustellen und nicht Deine Verletztheit! Dein Kind hat "sich nicht aus dem Staub gemacht", er hat "Euch nicht ein anderes Leben aufgezwängt"( jedenfalls nicht absichtlich!), er konnte sich Dir nicht anvertrauen - er war ein pubertierender Jugendlicher, er wollte Dich damit nicht verletzen!
Er hat nur sich selbst etwas angetan - sei traurig um sein Leben, das so kurz war, aber verzeih ihm und hege keinen Groll.Es ist wirklich schwer, damit umzugehen, auch für mich,wir müssen lernen, dass unser Leben weitergeht und irgendwann kann man mit diesem Schmerz leben und auch in Deinem Leben wird es wieder glückliche Momente geben!
LG nocturne
Ich hatte das "Glück", dass er es mir 2 Tage vorher angekündigt hat, seine
psychische Erkrankung machte das Leben für ihn hoffnungslos!
Auch wenn er kein Kind mehr war, so ist er doch mein Kind geblieben und der Schmerz ist ebenso gross wie bei einem Jüngeren.
Wenn Du mit diesem Schmerz lernen möchtest weiterzuleben, versuch Deinen Sohn in den Mittelpunkt zustellen und nicht Deine Verletztheit! Dein Kind hat "sich nicht aus dem Staub gemacht", er hat "Euch nicht ein anderes Leben aufgezwängt"( jedenfalls nicht absichtlich!), er konnte sich Dir nicht anvertrauen - er war ein pubertierender Jugendlicher, er wollte Dich damit nicht verletzen!
Er hat nur sich selbst etwas angetan - sei traurig um sein Leben, das so kurz war, aber verzeih ihm und hege keinen Groll.Es ist wirklich schwer, damit umzugehen, auch für mich,wir müssen lernen, dass unser Leben weitergeht und irgendwann kann man mit diesem Schmerz leben und auch in Deinem Leben wird es wieder glückliche Momente geben!
LG nocturne
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- Registriert: Mittwoch 19. Mai 2010, 19:21
@Marvin:
ich bin nicht sauer oder so, aber es ist schon sehr hart, was Du schreibst.
Nein, Julian hat mir nicht die Chance gegeben, zu erkennen, was mit ihm ist, denn er war eigentlich der einzige Mensch auf der Welt, der innerhalb von Sekunden mich zum Lachen bringen konnte, der immer lustig war, nach außen hin, der sehr sensibel und liebevoll war. Dass sich dahinter so tiefe Traurigkeit verbirgt, habe ich so nicht erkannt. Ich hab ihn natürlich nicht immer nur gut gelaunt erlebt, aber nie verzweifelt oder depressiv.
Er und sein Bruder sind mir genauso wichtig wie die Mädels, aber dass ich mich um die zwei jetzt besonders sorge, liegt auch am Alter. Meine Mädels sind 6 und 13 Jahre alt, sie brauchen mich jetzt ganz besonders. Im übrigen ist Gewalt in unsrer Familie kein Thema, nie gewesen, tut mir sehr leid, wenn das bei Dir der Fall war.
Von Anfang an (3.1.2009) bin ich sehr offensiv mit dem Suizid von Julian umgegangen, habe niemals versucht, das zu vertuschen. Was die Leute reden, war und ist mir egal. Soviel zum Thema, dass unser familiäres Bild nach außen zerstört ist. Ich würde wohl kaum hier so offensiv schreiben, wenn ich da Bedenken hätte.
Ich klage auch meinen Julian nicht an und ich will keine Antworten von Euch, ich wollte einfach nur besser verstehen können. Sorry, das ist jetzt wieder egoistisch von mir, weil ich mir erhoffe, besser mit meinem Schmerz leben zu können, aber für Julian kann ich nur noch sehr wenig tun, für mich und meine Familie kann ich aber schon noch was tun.
Und was das Ursachen erforschen angeht: ich habe mit all seinen Freunden Kontakt aufgenommen, viel gesprochen, ich habe gegrübelt und recherchiert, ich habe viel Schuld auf mich genommen und hinterher von einer Freundin von ihm erfahren, dass er nur gut von mir gesprochen hat. Ich hab mit Psychologen seine Zeichnungen erörtert, mich in meinem Forum mit so vielen besprochen. Ich habe jedes noch so kleine Puzzleteil analysiert und bin sehr hart mit mir ins Gericht gegangen. Ich habe Schriftstücke von ihm in keltischer Schrift übersetzt, um rauszufinden, was er denkt...hab jedes Stück Papier in seinem Zimmer umgedreht.....ich denke, ich habe alles versucht, um die Gründe rauszufinden.
Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber du klingst sehr verbittert.
Vielleicht hast Du ja jetzt ein anderes Bild von mir, keine Ahnung. Ich kann nur noch mal sagen, ich wollte verstehen. Wenn ich stattdessen Anklagen bekomme, die mich noch mehr runterziehen, nochmal alles erörtern muss, was ich schon monatelang getan habe, dann ist das vielleicht nicht der richtige Weg für mich.
Trotzdem Danke für Deinen Beitrag, es ist schon wichtig für mich zu sehen, wie andere mein Schicksal einschätzen.
Übrigens hab ich Julian verziehen, weil ich seine Entscheidung akzeptiere, respektiere und ihn sehr liebe.
C.
ich bin nicht sauer oder so, aber es ist schon sehr hart, was Du schreibst.
Nein, Julian hat mir nicht die Chance gegeben, zu erkennen, was mit ihm ist, denn er war eigentlich der einzige Mensch auf der Welt, der innerhalb von Sekunden mich zum Lachen bringen konnte, der immer lustig war, nach außen hin, der sehr sensibel und liebevoll war. Dass sich dahinter so tiefe Traurigkeit verbirgt, habe ich so nicht erkannt. Ich hab ihn natürlich nicht immer nur gut gelaunt erlebt, aber nie verzweifelt oder depressiv.
Er und sein Bruder sind mir genauso wichtig wie die Mädels, aber dass ich mich um die zwei jetzt besonders sorge, liegt auch am Alter. Meine Mädels sind 6 und 13 Jahre alt, sie brauchen mich jetzt ganz besonders. Im übrigen ist Gewalt in unsrer Familie kein Thema, nie gewesen, tut mir sehr leid, wenn das bei Dir der Fall war.
Von Anfang an (3.1.2009) bin ich sehr offensiv mit dem Suizid von Julian umgegangen, habe niemals versucht, das zu vertuschen. Was die Leute reden, war und ist mir egal. Soviel zum Thema, dass unser familiäres Bild nach außen zerstört ist. Ich würde wohl kaum hier so offensiv schreiben, wenn ich da Bedenken hätte.
Ich klage auch meinen Julian nicht an und ich will keine Antworten von Euch, ich wollte einfach nur besser verstehen können. Sorry, das ist jetzt wieder egoistisch von mir, weil ich mir erhoffe, besser mit meinem Schmerz leben zu können, aber für Julian kann ich nur noch sehr wenig tun, für mich und meine Familie kann ich aber schon noch was tun.
Und was das Ursachen erforschen angeht: ich habe mit all seinen Freunden Kontakt aufgenommen, viel gesprochen, ich habe gegrübelt und recherchiert, ich habe viel Schuld auf mich genommen und hinterher von einer Freundin von ihm erfahren, dass er nur gut von mir gesprochen hat. Ich hab mit Psychologen seine Zeichnungen erörtert, mich in meinem Forum mit so vielen besprochen. Ich habe jedes noch so kleine Puzzleteil analysiert und bin sehr hart mit mir ins Gericht gegangen. Ich habe Schriftstücke von ihm in keltischer Schrift übersetzt, um rauszufinden, was er denkt...hab jedes Stück Papier in seinem Zimmer umgedreht.....ich denke, ich habe alles versucht, um die Gründe rauszufinden.
Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber du klingst sehr verbittert.
Vielleicht hast Du ja jetzt ein anderes Bild von mir, keine Ahnung. Ich kann nur noch mal sagen, ich wollte verstehen. Wenn ich stattdessen Anklagen bekomme, die mich noch mehr runterziehen, nochmal alles erörtern muss, was ich schon monatelang getan habe, dann ist das vielleicht nicht der richtige Weg für mich.
Trotzdem Danke für Deinen Beitrag, es ist schon wichtig für mich zu sehen, wie andere mein Schicksal einschätzen.
Übrigens hab ich Julian verziehen, weil ich seine Entscheidung akzeptiere, respektiere und ihn sehr liebe.
C.
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@Nocturne:
ich glaube wirklich, dass das falsch rüber kam: ich hege keinen Groll gegen mein Kind, ganz sicher nicht mehr. anfangs war ich manchmal wütend, es ist so ein Gefühlskarussell, da kann man gar nicht anders.
aber mittlerweile hat sich das gelegt, ich bin halt einfach traurig, dass er nicht mehr bei uns ist.
eigentlich wollte ich andere, die diesen gedanken hegen, ein bisschen dazu anregen, an ihre lieben zu denken, zu überlegen, ob es nicht doch noch eine chance gibt.
ich habe oben von bewusstseinstrübung geschrieben. das ist nur so ein wort. ich meine einfach damit, dass julian vielleicht gar nicht selber einschätzen konnte, was mit ihm los ist. ich glaube er hätte es nicht definieren können. und wenn ich schreibe, dass unsere familie nicht perfekt, aber doch absolut in ordnung ist, dann meine ich das auch so. wer ist schon perfekt?? sicher gab es manchmal probleme, in der schule oder auch zuhause, so wie es doch überall der fall ist. aber keine gewalt oder so was in der art. ich bin wirklich ein bisschen geschockt, was marvin da geschrieben hat........
eimi,
danke für deine klaren worte......
und danke razze für den Beistand...
ich glaube wirklich, dass das falsch rüber kam: ich hege keinen Groll gegen mein Kind, ganz sicher nicht mehr. anfangs war ich manchmal wütend, es ist so ein Gefühlskarussell, da kann man gar nicht anders.
aber mittlerweile hat sich das gelegt, ich bin halt einfach traurig, dass er nicht mehr bei uns ist.
eigentlich wollte ich andere, die diesen gedanken hegen, ein bisschen dazu anregen, an ihre lieben zu denken, zu überlegen, ob es nicht doch noch eine chance gibt.
ich habe oben von bewusstseinstrübung geschrieben. das ist nur so ein wort. ich meine einfach damit, dass julian vielleicht gar nicht selber einschätzen konnte, was mit ihm los ist. ich glaube er hätte es nicht definieren können. und wenn ich schreibe, dass unsere familie nicht perfekt, aber doch absolut in ordnung ist, dann meine ich das auch so. wer ist schon perfekt?? sicher gab es manchmal probleme, in der schule oder auch zuhause, so wie es doch überall der fall ist. aber keine gewalt oder so was in der art. ich bin wirklich ein bisschen geschockt, was marvin da geschrieben hat........
eimi,
danke für deine klaren worte......
und danke razze für den Beistand...
Hallo Marvin, auf mich wirkt es ehrlich gesagt immer ziemlich befremdlich, wenn Eltern behaupten, ihre Familie wäre perfekt. Perfekte Familien gibt es nur in Kitschfilmen und Bilderbüchern.
Wenn also eine imperfekte Familie zum Suizid führen würde, dann wären wir alle tot. (Was du von DEINEN gewalttätigen Eltern schreibst, ist für mich eine ganz andere Kategorie, Gewalt gegen Kinder ist grausam, aber hat ja nichts mit Cs Familien zu tun.)
Ich glaube einfach, die Entwicklungsaufgabe eines Teenagers ist es, von den Eltern unabhängig zu werden, und dabei können (per Definition) die Eltern nicht helfen. Das ist für mich der Grund, warum viele Jugendliche, auch wenn sie ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern haben, ihre wahren Gedanken und Gefühle vor ihnen verheimlichen.
Wenn also eine imperfekte Familie zum Suizid führen würde, dann wären wir alle tot. (Was du von DEINEN gewalttätigen Eltern schreibst, ist für mich eine ganz andere Kategorie, Gewalt gegen Kinder ist grausam, aber hat ja nichts mit Cs Familien zu tun.)
Ich glaube einfach, die Entwicklungsaufgabe eines Teenagers ist es, von den Eltern unabhängig zu werden, und dabei können (per Definition) die Eltern nicht helfen. Das ist für mich der Grund, warum viele Jugendliche, auch wenn sie ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern haben, ihre wahren Gedanken und Gefühle vor ihnen verheimlichen.
Zuletzt geändert von Malaika am Donnerstag 20. Mai 2010, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Liebe Malaika,
ist ja nicht weiter schlimm. solchen fragen muss ich mich wirklich stellen. es ist nur sehr schwer, per schreiben alles zu erklären und erklären muss ich ja ein bisschen. möglicherweise kommt manches auch nicht so gut rüber, was ich schreibe, weil es einfach schwer ist, manches in worte zu fassen. man kennt mich hier nicht und darum sind die fragen von marvin sicher nicht ganz unberechtigt. ich kann nur sagen, ich liebe meinen kleinen, lieben, sensiblen, chaotischen (ganz lieb gemeint) julian und er fehlt mir sehr. das wird wohl immer so bleiben und ich wünschte, ich könnte ihn nochmal fragen, ob es ihm jetzt wirklich besser geht. würde er das bejahen, dann könnte ich besser leben. aber auch so werde ich weitermachen, für meine anderen kids, meinen mann, meine familie und für alle freunde.....nicht zuletzt für mich selber, mit julian im herzen.
in diesem sinne, ich bin vollkommen müde.
gute nacht und danke an euch.
C.
ist ja nicht weiter schlimm. solchen fragen muss ich mich wirklich stellen. es ist nur sehr schwer, per schreiben alles zu erklären und erklären muss ich ja ein bisschen. möglicherweise kommt manches auch nicht so gut rüber, was ich schreibe, weil es einfach schwer ist, manches in worte zu fassen. man kennt mich hier nicht und darum sind die fragen von marvin sicher nicht ganz unberechtigt. ich kann nur sagen, ich liebe meinen kleinen, lieben, sensiblen, chaotischen (ganz lieb gemeint) julian und er fehlt mir sehr. das wird wohl immer so bleiben und ich wünschte, ich könnte ihn nochmal fragen, ob es ihm jetzt wirklich besser geht. würde er das bejahen, dann könnte ich besser leben. aber auch so werde ich weitermachen, für meine anderen kids, meinen mann, meine familie und für alle freunde.....nicht zuletzt für mich selber, mit julian im herzen.
in diesem sinne, ich bin vollkommen müde.
gute nacht und danke an euch.
C.
Ich wünsche dir viel Kraft, liebe C. Da wir alle in der einen oder anderen Weise von diesem schmerzlichen Thema betroffen sind, ist die Diskussion darüber bestimmt schwieriger, als wenn es um irgendeine neutrale Frage ginge. Aber ich finde diese Diskussion trotzdem wichtig, weil eben jeder aus seiner Perspektive ein anderes Puzzleteil beitragen kann.
Schlaf gut!
Schlaf gut!
Hallo zusammen,
ich bin in dieses Foarum gestolpert und bin wie traurigkeit auf der Suche.
Seit über einem Jahr. Mein Sohn hat sich mit 16 Jahren entschieden zu gehen. Er ist in einer unglaublich mutigen Art von einer Brücke auf die Autobahn gesprungen und innerlich verblutet. Er ist tot.
Ich verblute innerlich auch. Seither. Selber lebe ich noch. Wie im Nebel. Und: es wird anderes. Aber NICHT besser. Auf gar keinen Fall ist irgendetwas vergessen oder wird vergessen.
Auf welcher "Seite" stehe ich? Weiss ich nicht. Ich funktioniere. Irgendwie. Habe auch noch Familie. Einen wirklich guten Job. Aber was heisst das alles schon.
Mein Sohn ist in seine Freiheit gegangen. Er hat es hier einfach nicht mehr ausgehalten. Ich verstehe heute, was ihm passiert ist. Klingt etwas seltsam, aber ich habe es heraus bekommen. War eine ziemlich harte Tour.
Ich verstehe nicht, was mit mir passiert. So langsam drehe ich ab. Vielleicht bin ich in diesem Forum gar nicht schlecht aufgehoben. Obwohl ich eigentlich echte Schwierigkeiten damit habe (Methodendiskussion, kein echter Moderator etc).
Marvin hat nur seine Meinung gesagt. Ziemlich hart, das stimmt schon, etwas angriffslustig - aber was solls?
Wer weiss, vielleicht hätte mein Sohn die gleichen Worte benutzt. Gewalt war bei uns in der Familie kein Thema, aber wir hatten aus vielen Gründen Stress. Perfekt, was ist hier auf dieser Kugel schon perfekt. Nix.
Damit konnte mein Sohn nicht leben. Es hat ihn absolut fertig gemacht, dass so viel schief läuft und es so viel leid gibt. Es hat ihm weh getan und es hat ihn aufgefressen.
Von der Schule ganz zu schweigen. Viele idiotische Mitschülerinnen und Mitschüler. Lehrer, die viel besser irgendow alleine arbeiten sollten und niemals mit Kindern und Jugenlichen zu tun haben sollten.
Er hat schwächere Mitschüler beschützt und wurde zum Aussenseiter und ist fertig gemacht worden.
Und ist daran zerbrochen. An dem ganzen Pack.
Ja, so schreibe ich es hier und so spreche ich es auch aus, denn es ist so.
Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass man ihm hätte helfen können und auch Ruhe hätte geben können. Vor langer Zeit schon. Ich habe da versagt. Absolut.
Es gibt sicher viele Krankheiten, da hat man keine Chance mehr.
Bei ihm war das nicht so.
Aber ich respektiere seine Tat. Ich habe eine sehr sehr große Hochachtung vor ihm. Das hattte ich schon immer.
Er war ein absolut toller Kerl. Und seine Tat war für ihn logisch, leider. Aber eben auch ein Unfall. Ein Lebensunfall.
Nur selber hat er das gar nicht gesehen. Leider. Und ich war zu blöd es ihm zu zeigen oder ihm zu helfen es zu sehen. Habe sogar noch Stress verursacht. Ziemlich.
Gebe ich mir jetzt die Schuld und suche Mitleid??? Nein. Keine Sorge. Um mich geht es nicht. Und Schuld ist etwas anderes als Verantwortung.
Verantwortung trägt jeder für sich - aber auch für die, mit denen wir zusammen leben.
Und Hilfe annehmen ist möglich. Mein Sohn hat es nicht getan. Er hat mir viele Hinweise gegeben. Er hat gedacht ich verstehe sie. Habe ich aber nicht- erst jetzt.
Ich habe diesen Schritt nicht für möglich gehalten. Zu spät.
Warum schreibe ich das alles hier? Bin auf diese Diskussion gestossen und habe gedacht ich passe irgendwie dazu. Vielleicht interessiert es ja jemanden, unsere Geschichte. Die von meinem Sohn und meine.
Aber eben - die Seite ... .
ich bin in dieses Foarum gestolpert und bin wie traurigkeit auf der Suche.
Seit über einem Jahr. Mein Sohn hat sich mit 16 Jahren entschieden zu gehen. Er ist in einer unglaublich mutigen Art von einer Brücke auf die Autobahn gesprungen und innerlich verblutet. Er ist tot.
Ich verblute innerlich auch. Seither. Selber lebe ich noch. Wie im Nebel. Und: es wird anderes. Aber NICHT besser. Auf gar keinen Fall ist irgendetwas vergessen oder wird vergessen.
Auf welcher "Seite" stehe ich? Weiss ich nicht. Ich funktioniere. Irgendwie. Habe auch noch Familie. Einen wirklich guten Job. Aber was heisst das alles schon.
Mein Sohn ist in seine Freiheit gegangen. Er hat es hier einfach nicht mehr ausgehalten. Ich verstehe heute, was ihm passiert ist. Klingt etwas seltsam, aber ich habe es heraus bekommen. War eine ziemlich harte Tour.
Ich verstehe nicht, was mit mir passiert. So langsam drehe ich ab. Vielleicht bin ich in diesem Forum gar nicht schlecht aufgehoben. Obwohl ich eigentlich echte Schwierigkeiten damit habe (Methodendiskussion, kein echter Moderator etc).
Marvin hat nur seine Meinung gesagt. Ziemlich hart, das stimmt schon, etwas angriffslustig - aber was solls?
Wer weiss, vielleicht hätte mein Sohn die gleichen Worte benutzt. Gewalt war bei uns in der Familie kein Thema, aber wir hatten aus vielen Gründen Stress. Perfekt, was ist hier auf dieser Kugel schon perfekt. Nix.
Damit konnte mein Sohn nicht leben. Es hat ihn absolut fertig gemacht, dass so viel schief läuft und es so viel leid gibt. Es hat ihm weh getan und es hat ihn aufgefressen.
Von der Schule ganz zu schweigen. Viele idiotische Mitschülerinnen und Mitschüler. Lehrer, die viel besser irgendow alleine arbeiten sollten und niemals mit Kindern und Jugenlichen zu tun haben sollten.
Er hat schwächere Mitschüler beschützt und wurde zum Aussenseiter und ist fertig gemacht worden.
Und ist daran zerbrochen. An dem ganzen Pack.
Ja, so schreibe ich es hier und so spreche ich es auch aus, denn es ist so.
Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass man ihm hätte helfen können und auch Ruhe hätte geben können. Vor langer Zeit schon. Ich habe da versagt. Absolut.
Es gibt sicher viele Krankheiten, da hat man keine Chance mehr.
Bei ihm war das nicht so.
Aber ich respektiere seine Tat. Ich habe eine sehr sehr große Hochachtung vor ihm. Das hattte ich schon immer.
Er war ein absolut toller Kerl. Und seine Tat war für ihn logisch, leider. Aber eben auch ein Unfall. Ein Lebensunfall.
Nur selber hat er das gar nicht gesehen. Leider. Und ich war zu blöd es ihm zu zeigen oder ihm zu helfen es zu sehen. Habe sogar noch Stress verursacht. Ziemlich.
Gebe ich mir jetzt die Schuld und suche Mitleid??? Nein. Keine Sorge. Um mich geht es nicht. Und Schuld ist etwas anderes als Verantwortung.
Verantwortung trägt jeder für sich - aber auch für die, mit denen wir zusammen leben.
Und Hilfe annehmen ist möglich. Mein Sohn hat es nicht getan. Er hat mir viele Hinweise gegeben. Er hat gedacht ich verstehe sie. Habe ich aber nicht- erst jetzt.
Ich habe diesen Schritt nicht für möglich gehalten. Zu spät.
Warum schreibe ich das alles hier? Bin auf diese Diskussion gestossen und habe gedacht ich passe irgendwie dazu. Vielleicht interessiert es ja jemanden, unsere Geschichte. Die von meinem Sohn und meine.
Aber eben - die Seite ... .
@ Traurigkeit und vader
Tuht mir von Ganzem Herzen leid, was mit euren beiden Söhnen passiert ist und vorallem das ihr jetzt, mit diesen grausamen Gedanken Leben müsst...
Bei mir selber ist es erst 2 Jahre her, dass ich 15 war; meinen ersten Suizid Versuch hatte ich 1 Jahr davor...
Das ich wohl bei einem Suizid meinen Eltern, dass Leben zerstören würde, ist wohl der einzigste Grund, der mich noch hier auf der Erde hält. Jetzt habe ich endlich die Ultimative Freitodmethode gefunden und das größte Hindernis lässt sich in diesem Sinne wohl kaum überwinden; verdammt... =(
Liebe Grüße Suizidal
Tuht mir von Ganzem Herzen leid, was mit euren beiden Söhnen passiert ist und vorallem das ihr jetzt, mit diesen grausamen Gedanken Leben müsst...
Bei mir selber ist es erst 2 Jahre her, dass ich 15 war; meinen ersten Suizid Versuch hatte ich 1 Jahr davor...
Das ich wohl bei einem Suizid meinen Eltern, dass Leben zerstören würde, ist wohl der einzigste Grund, der mich noch hier auf der Erde hält. Jetzt habe ich endlich die Ultimative Freitodmethode gefunden und das größte Hindernis lässt sich in diesem Sinne wohl kaum überwinden; verdammt... =(
Liebe Grüße Suizidal
Weisst Du, FeniX, akzeptieren kann ich das nicht. Aber es ist eben die Tatsache.
Respektieren tue ich es. Ohne wenn und aber. Denn er hat keinen anderen Ausweg gesehen und davor lange gekämpft wie ein Löwe. Er hat um sein Leben gekämpft. Er hat unglaubliche Dinge getan, um einen Weg für sich zu finden.
Das weiss ich aber erst jetzt, hinterher. Ich habe allergrößte Hochachtung vor ihm.
ABER: ich habe ihm nicht helfen können - und ich hätte es gekonnt. Das klingt arrogant, besserwisserisch, ganz sicher ist das natürlich auch nicht. Aber es ist sehr sehr wahrscheinlich, dass ich es gekonnt hätte. Ich war nur zu blöd und zu dumm meine Augen als VATER auf zu machen.
Wenn jemand eine Idee hat, wie man damit jetzt leben soll - bin interssiert.
Ich selber bin auf jeden Fall absolut kaputt. Amputiert. Das ist es: amputiert. Leben geht schon noch, irgendwie.
Aber z.B. ohne Beine - muss man einen ganz neuen Weg finden.
Nur es sind nicht die Beine. Fast das ganze Leben ist wohl zu geniessen ohne Beine!!!
Aber wenn ein großer Teil der Seele tot ist? Was dann?
Es gibt so oft Möglichkeiten der Hilfe, aber die Menschen, die gehen wollen, finden sie nicht. Das ist die Dramatik.
Respektieren tue ich es. Ohne wenn und aber. Denn er hat keinen anderen Ausweg gesehen und davor lange gekämpft wie ein Löwe. Er hat um sein Leben gekämpft. Er hat unglaubliche Dinge getan, um einen Weg für sich zu finden.
Das weiss ich aber erst jetzt, hinterher. Ich habe allergrößte Hochachtung vor ihm.
ABER: ich habe ihm nicht helfen können - und ich hätte es gekonnt. Das klingt arrogant, besserwisserisch, ganz sicher ist das natürlich auch nicht. Aber es ist sehr sehr wahrscheinlich, dass ich es gekonnt hätte. Ich war nur zu blöd und zu dumm meine Augen als VATER auf zu machen.
Wenn jemand eine Idee hat, wie man damit jetzt leben soll - bin interssiert.
Ich selber bin auf jeden Fall absolut kaputt. Amputiert. Das ist es: amputiert. Leben geht schon noch, irgendwie.
Aber z.B. ohne Beine - muss man einen ganz neuen Weg finden.
Nur es sind nicht die Beine. Fast das ganze Leben ist wohl zu geniessen ohne Beine!!!
Aber wenn ein großer Teil der Seele tot ist? Was dann?
Es gibt so oft Möglichkeiten der Hilfe, aber die Menschen, die gehen wollen, finden sie nicht. Das ist die Dramatik.
Lieber Vader, ich glaube ja ehrlich gesagt, dass in einem bestimmten Lebensabschnitt der Einfluss der Eltern gegen NULL geht. Da geht es um Zukunft und das bedeutet WEG von den Eltern.vader hat geschrieben: Nur selber hat er das gar nicht gesehen. Leider. Und ich war zu blöd es ihm zu zeigen oder ihm zu helfen es zu sehen.
Ich hatte ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, aber wenn man mich als Teenager gefragt hätte "Was können deine Eltern tun, um dir zu helfen?", wäre die Antwort ganz klar NICHTS gewesen. Eltern können einfach nicht das ersetzen, was in der Welt fehlt. Sie können keine Freunde ersetzen, sie können keinen Partner ersetzen, sie können keine verständnisvollen Lehrer ersetzen, sie können keine Zukunftsaussichten bieten... sie können bekanntlich auch keine Therapeuten für ihre Kinder sein, selbst wenn das ihr Beruf ist.