Gott und Leid

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

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Delfino
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Re: Gott und Leid

Beitrag von Delfino »

In der Bibel in der Offenbarung steht, dass irgendeinmal kein Leid mehr sein wird. Kein Geschrei, nichts negatives mehr. Leiden ist also nur temporär.
Dissolved_Alice
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Re: Gott und Leid

Beitrag von Dissolved_Alice »

Delfino hat geschrieben: Freitag 22. September 2023, 22:47 In der Bibel in der Offenbarung steht, dass irgendeinmal kein Leid mehr sein wird. Kein Geschrei, nichts negatives mehr. Leiden ist also nur temporär.
Der Tod bedeutet das Ende des Leidens
Dissolved_Alice
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Re: Gott und Leid

Beitrag von Dissolved_Alice »

An alle Gläubigen : Wie stellt ihr euch Gott vor? Als menschenähnliche Entität? Oder ganz anders?
whatever
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Re: Gott und Leid

Beitrag von whatever »

Dissolved_Alice hat geschrieben: Samstag 23. September 2023, 09:27 An alle Gläubigen : Wie stellt ihr euch Gott vor? Als menschenähnliche Entität? Oder ganz anders?
Ich stelle mir Gott als unendliche Liebe vor. Er kann die Gestalt von Menschen annehmen, aber auch jede andere Gestalt. Und wenn man in seiner Nähe ist, dann verspürt man nur noch Liebe, positive Gefüle, das Gefül, dass alles gut ist, egal was früher war. Man spürt bei Gott Trost, Liebe, Geborgeneit und Heimeligkeit. Gott ist in der Lage, dich vergessen zu machen, was hier auf dieser Welt negativ war, Gott ist in der Lage, zu machen, dass du unendliche Liebe spürst und unendliches Glück. Wenn du bei Gott bist, dann ist alles gut, dann ist alles wieder gut, nichts Negatives ist mehr, alle Fragen beantworten sich, die man sich hier nicht beantworten konnte, alle Probleme lösen sich auf. Und es gibt nur noch Glück und Liebe.
Astrilian
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Re: Gott und Leid

Beitrag von Astrilian »

Scotti hat geschrieben: Freitag 15. September 2023, 18:25 Ja, auch bei Suizid. Gerade bei Suizid sind wir nie allein, denn auch Menschen, die ihr Leben beenden wollen, werden in bedingungsloser Liebe empfangen, warum auch nicht? Gott kennt keine Strafen, es gibt keine Strafen im Jenseits, warum auch? Strafen waren immer Erfindungen der Kirchen, damit die Schafe unter Kontrolle bleiben.
Ich würde dir gern mal das o.g. Buch empfehlen und evtl. schaust du mal nach dem Kanal Thanatos auf YT. Dort findest du Berichte auch von Menschen nach einem Suizid, was sie zuhause, auf der anderen Seite erleben durften.
Der Kanal Thanatos ist wirklich sehr spannend.
Schaue mir gerade ein Interview mit einem NDE Forscher an.

https://www.youtube.com/watch?v=BuA7b_Lhw7w

Sollte sich jeder der mit dem Gedanken spielt "zu gehen" mal ansehen.
Dass alles vergeben wird, auch der Freitod, ist eine sehr positive und erleichternde Botschaft.
Scotti
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Re: Gott und Leid

Beitrag von Scotti »

Astrilian hat geschrieben: Dienstag 26. September 2023, 22:47

Der Kanal Thanatos ist wirklich sehr spannend.
Schaue mir gerade ein Interview mit einem NDE Forscher an.

https://www.youtube.com/watch?v=BuA7b_Lhw7w

Sollte sich jeder der mit dem Gedanken spielt "zu gehen" mal ansehen.
Dass alles vergeben wird, auch der Freitod, ist eine sehr positive und erleichternde Botschaft.
Danke schön für das Video, das ist eines meiner Lieblingsvideos zu dem Thema. Ich kann auch immer wieder nur empfehlen, sich einmal

https://animaweb.cat/de/testimoniatge-d ... e-la-vida/

anzuschauen. Hier interviewt Michael Newton eine Frau, die sich 1840 in England suizidiert hat und davon berichtet, was für sie die unmittelbaren Folgen waren.
Lexx
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Re: Gott und Leid

Beitrag von Lexx »

whatever hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 15:27 Wenn es Gott gibt (und ich glaube da ganz fest dran) und er gut ist und alles machen kann, wieso gibt es denn so viel Leid auf der Welt, wieso gibt es Kriege und Hunger, wieso leiden so viele Menschen an körperlichen und seelischen Krankheiten, wieso muss es solche Foren geben, wo Menschen sich austauschen, weil sie einfach nicht mehr leben wollen vor lauter Schmerzen und Depressionen, wieso leiden wir so sehr? Wieso greift Gott denn nicht ein und hilft uns nicht? Wieso heilt er uns nicht oder holt uns zu sich heim, wo alles wieder gut ist. Oder greift er ein und wir merken es nicht? Oder ist das alles ein Test, das heißt ein Vorläufer für eine Welt, wo es kein Leid geben wird? Ich verstehe das einfach nicht und ich finde keine so richtig befriedigende Antwort hierauf. Was ist mit euch?
Leider wird im Eingangspost nicht benannt, um welche monotheistische Glaubensrichtung es sich konkret handelt; aufgrund der gewählten Bezeichnung "Gott" würde ich auf das Christentum tippen, worauf ich mich im Folgenden ebenfalls beziehe. Aus meiner protestantisch geprägten Sicht begreife ich das AT in erster Linie als Prequel zur späteren Begründung des Christentums im NT und empfinde es inhaltlich für Christen ehrlich gesagt noch nicht einmal wirklich interessant, es sei denn man betrachtet die alttestamentarische Schöpfungsgeschichte im kreationistischen Sinn tatsächlich als Realität über die Entstehung der Welt. Des Weiteren gehen die jeweils im AT und NT präsentierten Gottesbilder wenigstens meiner Meinung nach so weit auseinander, dass sich mir eine direkte Verbindung beider Bibelteile über ein und denselben Gott eigentlich kaum erschließt.

Der urteilende und strafende Gerichtsgott des AT hat zB das ein oder andere Mal überaus resolut ins Erdgeschehen eingegriffen- was sich für die davon betroffenen Menschen allerdings eher weniger als besonders erfreuliche Ereignisse herausgestellt hat. Wenn man seinen Glauben vorrangig auf diesen Gott bezieht, der wortwörtlich diabolische Wetten abschließt und keinerlei Problem mit Mehrfach- und Massenmord als angemessene Form von Sanktionierung, Glaubensprüfung und Demonstration seiner Allmacht hat, dann könnte man jedwedes irdische Geschehen inklusive Naturkatastrophen, Kriegen und Hungersnöten durchaus als dessen Eingreifen deuten. Was ich rein persönlich schwer nachvollziehbar empfinde, ist, ebenjenen zornigen, unberechenbaren, furchterregenden und oftmals einfach nur grausam agierenden Gott des AT als gut, gerecht oder gar menschenfreundlich wahrzunehmen.

Der vergleichsweise gütige Gott des NT hat sich hingegen nicht auf unmittelbare Weise eingeschaltet sondern durch seinen Sohn auf Erden gewirkt, welcher im weiteren Verlauf sein Schicksal erfüllte und sich stellvertretend für die Sünden der Menschen hat töten lassen- Letzteren wurde mit seinem hierfür notwendigen Leiden, Sterben (siehe unten; suicide by cop?) und Auferstehen bereits vor jeder eigenen Schuld vergeben. Vor diesem Kontext greift Gott weder strafend noch helfend aktiv "von oben" ein; der Mensch ist für sein irdisches Handeln inklusive aller Tief- und Tiefstschläge verantwortlich und hat insofern auch keinen Grund, irgendeine Art von direkter göttlicher Einflussnahme zum Guten hin zu erwarten. Dennoch kann er gute Taten zB als Gottes Wirken durch diese Menschen ansehen, sich selber ganz bewusst an ausdrücklich positiven Leitmotiven wie Nächstenliebe, Mitgefühl, Toleranz, Respekt etc. orientieren und damit höchst eigenständig ein paar positive Akzente in dieser Welt setzen.


Insgesamt haben dogmatische Modelle mit einem als unumstößlich geltenden Wahrheitsanspruch für mich den Haken, dass sie von ein paar wenigen daraus profitierenden Menschen für möglichst viele dafür bezahlende Menschen initiiert und aufrechterhalten werden, dabei stets bestimmte Intentionen verfolgen und zu deren Umsetzung eine Bandbreite manipulativer Techniken zur Denk- und Verhaltenssteuerung ihrer Anhängerschaft anwenden. Speziell religiöse Konstrukte besitzen darüber hinaus den Vorteil, in ihre Repressalien und Vorgaben zur gottgefälligen bzw. gottesfürchtigen Lebensführung auch die postmortale Komponente spektakulär einfließen lassen zu können, um ihre jeweiligen Lehren mit entsprechend großen diesbezüglichen Verlockungen und Ängsten überaus intensiv und kreativ auszuschmücken.


Von der reinen Idee her finde ich es jedoch überhaupt nicht verkehrt, für sich selber fest an irgendetwas Höheres und vor allem Besseres zu glauben, bzw. solch eine tiefe Überzeugung trotz fehlender oder zumindest zweifelhafter Beweise entwickeln zu können. Liegt der Glaubensursprung in älteren Texten, dann sollte man mE miteinbeziehen, aus welchen Epochen inklusive damals vorherrschender Menschenbilder und Moralvorstellungen diese Schriften stammen, um nicht in eine fanatisch-fundamentalistische Ausleg/bung längst überholter und diskriminierender Ansichten zu geraten.
In jüngeren Jahren habe ich mich tatsächlich eine Zeitlang mit Theologie beschäftigt und hätte gerade in der aktuellen Lebenssituation sogar ausgesprochen gerne einen starken Glauben mit erstrebenswerter Jenseitsthematik, der mir persönlich schlüssig und glaubwürdig genug erscheint und aus dem ich genau jetzt Halt, Kraft, Trost, Optimismus und eben auch Hoffnung "auf meinen Himmel" schöpfen könnte.

philosoph1 hat geschrieben: Dienstag 11. April 2023, 05:49 (...) Jesus beging übrigens `suicide bei cop` (...)
Quelle: viewtopic.php?t=9539
Lexx
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Re: Gott und Leid

Beitrag von Lexx »

Scotti hat geschrieben: Freitag 15. September 2023, 17:47 Ich empfehle dir zu diesem Thema evtl. mal ein Buch von Michael Newton "die Reisen der Seelen". Evtl. verstehst du dann den Zusammenhang zwischen dem göttlichen und der Welt etwas besser/auf einer anderen Ebene.
Wir sind auf einer Entwicklungsreise und Leid/Not/Sorgen usw. gehören leider dazu, da wir diese Gefühle zuhause nicht erleben können. Daher suchen wir uns für unsere Entwicklung diese Leben aus und ja, Gott ist immer bei uns und steht zu uns, egal was passiert!
Natcha hat geschrieben: Freitag 15. September 2023, 18:04 Auch bei suizid?
Scotti hat geschrieben: Freitag 15. September 2023, 18:25 Ja, auch bei Suizid. Gerade bei Suizid sind wir nie allein, denn auch Menschen, die ihr Leben beenden wollen, werden in bedingungsloser Liebe empfangen, warum auch nicht? Gott kennt keine Strafen, es gibt keine Strafen im Jenseits, warum auch? Strafen waren immer Erfindungen der Kirchen, damit die Schafe unter Kontrolle bleiben.
Ich würde dir gern mal das o.g. Buch empfehlen und evtl. schaust du mal nach dem Kanal Thanatos auf YT. Dort findest du Berichte auch von Menschen nach einem Suizid, was sie zuhause, auf der anderen Seite erleben durften.
(...)
Astrilian hat geschrieben: Dienstag 26. September 2023, 22:47 Der Kanal Thanatos ist wirklich sehr spannend.
Schaue mir gerade ein Interview mit einem NDE Forscher an.
https://www.youtube.com/watch?v=BuA7b_Lhw7w
Sollte sich jeder der mit dem Gedanken spielt "zu gehen" mal ansehen.
Dass alles vergeben wird, auch der Freitod, ist eine sehr positive und erleichternde Botschaft.
Ein hoffnungsvoll stimmender Dialog mit der klaren Aussage, dass im Fall von Suizid ausdrücklich keine jenseitige bzw. göttliche Bestrafung befürchtet werden muss; explizit bezogen auf Michael Newton und den "Thanatos" Kanal. Ich poste dies weil ich gerade wirklich verblüfft bin, wie unterschiedlich die Inhalte exakt dieser beiden Quellen durch verschiedene Nutzer tatsächlich interpretiert werden. Während der User Scotti und einige weitere Mitglieder Ängste abbauen, das Bild einer gütigen Gottheit zeichnen und Reinkarnation als Sammlung von Erfahrungswerten begreifen, wird in anderen Auslegungen eigentlich das komplette Gegenteil formuliert- Schürung von Furcht, Präsentation eines zu fürchtenden Gerichtsgotts und fürchterliche Wiedergeburten als Strafmaßnahmen.
Als (Bitte-)Nicht-Fan des Reinkarnationsglaubens wünsche ich mir rein persönlich zwar sowieso etwas anderes; dennoch kann ich nicht bestreiten, dass es durchaus ein interessantes und offenbar auch ziemlich kontroverses Thema ist.
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