Wenn Worte meine Sprache wär'n
Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator
Wenn Worte meine Sprache wär'n
Sprüche, Lebensweisheiten, Zitate, Gedichte und Songs bzw. einzelne Strophen daraus...
Welche tendenziell eher kurzen und prägnanten Texte sprechen euch persönlich sehr stark an, lösen beim Lesen bzw. Hören vielleicht ganz automatisch Gefühle bei euch aus, oder schaffen es möglicherweise sogar darüber hinaus, eure Persönlichkeit, Weltanschauung, Einstellung usw. in einer speziellen Weise regelrecht zu symbolisieren?
Wenn Worte meine Sprache wär'n...
Welche tendenziell eher kurzen und prägnanten Texte sprechen euch persönlich sehr stark an, lösen beim Lesen bzw. Hören vielleicht ganz automatisch Gefühle bei euch aus, oder schaffen es möglicherweise sogar darüber hinaus, eure Persönlichkeit, Weltanschauung, Einstellung usw. in einer speziellen Weise regelrecht zu symbolisieren?
Wenn Worte meine Sprache wär'n...
Re: Wenn Worte meine Sprache wär'n
"Du bist kein böser Mensch. Du bist ein sehr guter Mensch, dem Böses widerfahren ist. Außerdem teilt sich die Welt nicht in gute Menschen und Todesser. Wir haben alle sowohl eine helle als auch eine dunkle Seite in uns. Es kommt darauf an, welche Seite wir für unser Handeln aussuchen. Das macht uns wirklich aus.“
Sirius Black in "Harry Potter und der Orden des Phönix"
Sirius Black in "Harry Potter und der Orden des Phönix"
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Re: Wenn Worte meine Sprache wär'n
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Hermann Hesse - Im Nebel
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Hermann Hesse - Im Nebel
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Re: Wenn Worte meine Sprache wär'n
By day I sleep, at night I weep!
O Death, come near me!
Be the one for me, be the one who stays.
My rivers are frozen, and mischosen,
and the shadows around me sickens my heart.
O Death, come near me,
and stay (by my side). Hear my silent cry!
In sadness I'm veiled, to the cross I am nailed,
and the pain around me freezes my world.
My cold world...
In life I've failed,
for years I've wailed.
Frozen in time... left behind...
The rapture of grief is all to find...
The rapture of grief is all!
Behind the shadow of life the lost hopes are grieving.
I seek the night and hope to find love...
So I drown in the silence of lifes short eternity.
The tears fills the void in my heart astray...
Embrace me now, delightful ease!
Give me a world of wonderous peace!
Calm the desperate scream in my heart!
O Death, come near me,
save me from this empty, cold world!
O Life, you have killed me,
so spare me from this couldron of misery!
In life I cry, away I fly...
Chosen to fall within these walls.
The rapture...
The rapture of grief is all!
Oh, shed a tear for the loss of innocense,
for the forsaken spirits who aches... in us.
Cry for the heart who surrenders to pain,
for the solitude of those left behind!
Behold the pain and sorrow of the world,
dream of a place away from this nightmare.
Give us love and unity, under the heart of night.
O Death, come near us, and give us life!
I this world of pain I am better of dead!
Give me love, or give me... death!
O Death, come near me!
I have summoned you!
Aus dem Song "Death Come Near Me" von Draconian
O Death, come near me!
Be the one for me, be the one who stays.
My rivers are frozen, and mischosen,
and the shadows around me sickens my heart.
O Death, come near me,
and stay (by my side). Hear my silent cry!
In sadness I'm veiled, to the cross I am nailed,
and the pain around me freezes my world.
My cold world...
In life I've failed,
for years I've wailed.
Frozen in time... left behind...
The rapture of grief is all to find...
The rapture of grief is all!
Behind the shadow of life the lost hopes are grieving.
I seek the night and hope to find love...
So I drown in the silence of lifes short eternity.
The tears fills the void in my heart astray...
Embrace me now, delightful ease!
Give me a world of wonderous peace!
Calm the desperate scream in my heart!
O Death, come near me,
save me from this empty, cold world!
O Life, you have killed me,
so spare me from this couldron of misery!
In life I cry, away I fly...
Chosen to fall within these walls.
The rapture...
The rapture of grief is all!
Oh, shed a tear for the loss of innocense,
for the forsaken spirits who aches... in us.
Cry for the heart who surrenders to pain,
for the solitude of those left behind!
Behold the pain and sorrow of the world,
dream of a place away from this nightmare.
Give us love and unity, under the heart of night.
O Death, come near us, and give us life!
I this world of pain I am better of dead!
Give me love, or give me... death!
O Death, come near me!
I have summoned you!
Aus dem Song "Death Come Near Me" von Draconian
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Re: Wenn Worte meine Sprache wär'n
Das Leben, es scheint zu verblassen
Drifte jeden Tag weiter ab
Verliere mich in mir selbst
Nichts spielt eine Rolle, niemand sonst
Hab' den Lebenswillen verloren
Habe einfach nichts mehr zu geben
Für mich gibt es nichts mehr
Das Ende soll mich befreien
Die Dinge sind nicht mehr so, wie sie mal warеn
In mir fehlt etwas
Todgewеiht, das kann nicht Wirklichkeit sein
Halt‘ diese Hölle nicht mehr aus
Leere füllt mich
Bis hin zur Qual
Wachsende Dunkelheit übernimmt die Dämmerung
Ich war ich, aber jetzt ist er weg...Niemand außer ich kann mich retten, aber es ist zu spät
Ich kann nicht mehr klar denken, wieso sollte ich es überhaupt noch probieren
Gestern scheint, als hätte es nie existiert
Der Tod empfängt mich warm, jetzt werde ich nur noch „Auf Wiedersehen“ sagen
Auf Wiedersehen
Übersetzung Metallica - Fade to black
Drifte jeden Tag weiter ab
Verliere mich in mir selbst
Nichts spielt eine Rolle, niemand sonst
Hab' den Lebenswillen verloren
Habe einfach nichts mehr zu geben
Für mich gibt es nichts mehr
Das Ende soll mich befreien
Die Dinge sind nicht mehr so, wie sie mal warеn
In mir fehlt etwas
Todgewеiht, das kann nicht Wirklichkeit sein
Halt‘ diese Hölle nicht mehr aus
Leere füllt mich
Bis hin zur Qual
Wachsende Dunkelheit übernimmt die Dämmerung
Ich war ich, aber jetzt ist er weg...Niemand außer ich kann mich retten, aber es ist zu spät
Ich kann nicht mehr klar denken, wieso sollte ich es überhaupt noch probieren
Gestern scheint, als hätte es nie existiert
Der Tod empfängt mich warm, jetzt werde ich nur noch „Auf Wiedersehen“ sagen
Auf Wiedersehen
Übersetzung Metallica - Fade to black
Re: Wenn Worte meine Sprache wär'n
Was jemals geschehen ist nie ganz vorbei
Verrottete Fesseln und trotzdem nicht frei
Wer einmal gesehen am Anblick zerbricht
Der Blindheit entronnen und dennoch kein Licht
Wo früher Erkenntnis empfunden als Glück
Weist heute kein Weg ins Vergessen zurück
Wenn langsam die Grenze an Schrecken verliert
Statt Schaudern ein magischer Bann sanft verführt
Warum morgen planen wenn Zeit nicht mehr zählt
Was hoffen wenn nur die Entscheidung noch fehlt
Womit navigieren zum ersehnten Ziel
Wie ohne Leitfaden gewinnen das Spiel
Wird etwas mich halten für noch eine Nacht
Wird jemand mich halten wenn es ist vollbracht
Wenn Frieden umfängt mich im ewigen Raum
Verblasst dieses Leben zum flüchtigen Traum
Aus Leiden geboren ein funkelnder Stern
Wenn Worte meine Sprache wär'n ❇
Verrottete Fesseln und trotzdem nicht frei
Wer einmal gesehen am Anblick zerbricht
Der Blindheit entronnen und dennoch kein Licht
Wo früher Erkenntnis empfunden als Glück
Weist heute kein Weg ins Vergessen zurück
Wenn langsam die Grenze an Schrecken verliert
Statt Schaudern ein magischer Bann sanft verführt
Warum morgen planen wenn Zeit nicht mehr zählt
Was hoffen wenn nur die Entscheidung noch fehlt
Womit navigieren zum ersehnten Ziel
Wie ohne Leitfaden gewinnen das Spiel
Wird etwas mich halten für noch eine Nacht
Wird jemand mich halten wenn es ist vollbracht
Wenn Frieden umfängt mich im ewigen Raum
Verblasst dieses Leben zum flüchtigen Traum
Aus Leiden geboren ein funkelnder Stern
Wenn Worte meine Sprache wär'n ❇
Re: Wenn Worte meine Sprache wär'n
✶ 。 ゚☉ 。⋆ ☁︎ ゚。 ⋆ ☾ ゚。✶
Do not stand
By my grave, and weep.
I am not there,
I do not sleep—
I am the thousand winds that blow
I am the diamond glints in snow
I am the sunlight on ripened grain,
I am the gentle, autumn rain.
As you awake with morning’s hush,
I am the swift, up-flinging rush
Of quiet birds in circling flight,
I am the day transcending night.
Do not stand
By my grave, and cry—
I am not there,
I did not die.
"Immortality" by Clare Harner
Do not stand
By my grave, and weep.
I am not there,
I do not sleep—
I am the thousand winds that blow
I am the diamond glints in snow
I am the sunlight on ripened grain,
I am the gentle, autumn rain.
As you awake with morning’s hush,
I am the swift, up-flinging rush
Of quiet birds in circling flight,
I am the day transcending night.
Do not stand
By my grave, and cry—
I am not there,
I did not die.
"Immortality" by Clare Harner
Re: Wenn Worte meine Sprache wär'n
. 。☆.。.:* ☉・°☆.。.:*・☾ °☆. 。.
Somewhere over the rainbow
Way up high
There's a land that I heard of
Once in a lullaby
Somewhere over the rainbow
Skies are blue
And the dreams that you dare to dream
Really do come true
Someday I'll wish upon a star
And wake up where the clouds are far behind me
Where troubles melt like lemon drops
Away above the chimney tops
That's where you'll find me
Somewhere over the rainbow
Bluebirds fly
Birds fly over the rainbow
Why then, oh, why can't I ?
Somewhere over the rainbow
Bluebirds fly
Birds fly over the rainbow
Why then, oh, why can't I ?
If happy little bluebirds fly
Beyond the rainbow
Why, oh why can't I ?
. 。☆.。.:*☉・°☆.。☾.:*・°☆. 。.
Somewhere over the rainbow
Way up high
There's a land that I heard of
Once in a lullaby
Somewhere over the rainbow
Skies are blue
And the dreams that you dare to dream
Really do come true
Someday I'll wish upon a star
And wake up where the clouds are far behind me
Where troubles melt like lemon drops
Away above the chimney tops
That's where you'll find me
Somewhere over the rainbow
Bluebirds fly
Birds fly over the rainbow
Why then, oh, why can't I ?
Somewhere over the rainbow
Bluebirds fly
Birds fly over the rainbow
Why then, oh, why can't I ?
If happy little bluebirds fly
Beyond the rainbow
Why, oh why can't I ?
. 。☆.。.:*☉・°☆.。☾.:*・°☆. 。.
Re: Wenn Worte meine Sprache wär'n
¸.•*¨*•♫♪¸¸.•*¨*•♫♪¸.•*¨*•♫♪
Child of the wilderness
Born into emptiness
Learn to be lonely
Learn to find your way in darkness
Who will be there for you
Comfort and care for you
Learn to be lonely
Learn to be your one companion
Never dreamed out in the world
There are arms to hold you
You've always known
Your heart was on its own
So laugh in your loneliness
Child of the wilderness
Learn to be lonely
Learn how to love life that is lived alone
Learn to be lonely
Life can be lived
Life can be loved
Alone⚘
"Learn to be Lonely", Andrew Lloyd Webber
Child of the wilderness
Born into emptiness
Learn to be lonely
Learn to find your way in darkness
Who will be there for you
Comfort and care for you
Learn to be lonely
Learn to be your one companion
Never dreamed out in the world
There are arms to hold you
You've always known
Your heart was on its own
So laugh in your loneliness
Child of the wilderness
Learn to be lonely
Learn how to love life that is lived alone
Learn to be lonely
Life can be lived
Life can be loved
Alone⚘
"Learn to be Lonely", Andrew Lloyd Webber
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Re: Wenn Worte meine Sprache wär'n
Ein Auszug aus einer wunderschönen Erörterung über die Bedeutung der sozialen Isolation im Sinne der Botschaften und Lehren von C. G. Jung (der gesamte Text wäre zu lang). Könnte man wohl auch in anderen Threads posten, aber ich möchte es hier reingeben, weil es in geradezu erschreckend entlarvender und berührender Weise beschreibt, wie ich mein Leben und Dasein häufig empfinde (wenn ich mal zwischendurch in der Lage bin, es unter dem Schleier einer hoffnungsvollen und essenziellen Konnotation zu betrachten):
Das Universum isoliert gute Menschen aus einem bestimmten Grund. Diese Aussage voller Geheimnis und Tiefe lädt uns dazu ein, über die verborgenen Dynamiken nachzudenken, die die psychologische und spirituelle Entwicklung des Individuums bestimmen. Um sie zu verstehen, muss man erforschen, was es bedeutet, eine gute Person zu sein und warum Isolation, oft schmerzhaft, ein scheinbar häufiges Schicksal für diejenigen ist, die sich durch Integrität, Mitgefühl und Authentizität auszeichnen.
Karl Jung betonte in seiner Erforschung der menschlichen Psyche, dass der Prozess der Individuation, der Weg zur Ganzheit des Selbst, häufig eine einsame Reise erfordert. Die gute Person im jungianischen Sinne ist nicht jemand, der lediglich soziale Normen befolgt oder äußere Anerkennung sucht. Im Gegenteil, es ist jemand, der den Mut aufbringt, sich seinen Schatten zu stellen, verdrängte Aspekte seiner Psyche zu integrieren und im Einklang mit seiner inneren Wahrheit zu leben.
Dieses Engagement für Authentizität kann paradoxerweise zur Isolation führen, da es den Konformismus und die oft oberflächlichen kollektiven Werte herausfordert. Isolation ist jedoch keine Strafe, sondern eine Form der psychischen Alchemie. Sie ist der Raum, in dem wahre Transformation stattfindet. Fernab von Ablenkungen und sozialen Masken wird der isolierte Mensch mit sich selbst konfrontiert – mit seinen Zweifeln, Ängsten und tiefsten Sehnsüchten. In dieser Stille beginnt die wahre Identität zu entstehen, befreit von Illusionen und äußeren Einflüssen.
Jung beschrieb die Archetypen des alten Weisen und des Eremiten als symbolische Figuren dieses Prozesses. Sie repräsentieren die Phase, in der sich der Mensch von den weltlichen Anforderungen distanziert und nach tieferem Wissen über sich selbst und die Natur der Realität strebt. Isolation ist daher nicht einfach das Fehlen von Gesellschaft, sondern ein heiliger Raum der Selbstreflexion und des Wachstums.
Mystiker, Heilige und Philosophen haben sich schon immer von der Welt zurückgezogen, um zu meditieren und Selbsterkenntnis zu erlangen. Siddharta Gautama, der Buddha, verließ sein Leben als Prinz, um in der Einsamkeit der Natur Erleuchtung zu finden. Christus verbrachte 40 Tage in der Wüste, um sich seinen inneren Versuchungen zu stellen. Diese Berichte deuten nicht auf Schwäche oder Bestrafung hin, sondern auf einen Ruf zu Selbstbeherrschung und Weisheit.
Dennoch wird Isolation in einer Welt, die von oberflächlicher Verbindung und äußerer Bestätigung besessen ist, oft missverstanden. Gute Menschen, die sich isolieren, werden häufig als seltsam, unsozial oder sogar arrogant wahrgenommen. Diese verzerrte Wahrnehmung übersieht die Tatsache, dass persönliches Wachstum oft die Loslösung von einschränkenden gesellschaftlichen Erwartungen erfordert.
Aus psychologischer Sicht kann Isolation als Einladung zur Entwicklung emotionaler Autonomie und Resilienz betrachtet werden. Sie ermöglicht es dem Menschen, sich von der Bedürftigkeit nach äußerer Bestätigung zu lösen und ein Selbstwertgefühl zu entwickeln, das auf seinem Wesen und nicht auf seiner sozialen Leistung basiert. Für Jung war dieser Prozess essentiell für die Individuation – zu werden, wer man wirklich ist, und nicht nur ein Spiegelbild des Kollektivs.
Doch es gibt eine subtilere metaphysische Dimension. Man könnte argumentieren, dass das Universum diese Menschen isoliert, um sie zu schützen – nicht im wörtlichen, sondern im energetischen und symbolischen Sinne.
Wenn jemand beginnt, auf einer höheren Frequenz der Authentizität, Wahrheit und des Mitgefühls zu schwingen, entsteht eine natürliche Disharmonie mit den Energien der Oberflächlichkeit und Manipulation in seiner Umgebung. Diese Disharmonie kann sich als Distanzierung von alten Freundschaften, Loslösung von toxischen Umfeldern oder sogar als unerklärliche Einsamkeit manifestieren.
Doch diese Isolation ist nicht dauerhaft; sie ist ein Prozess der Veredelung. So wie ein Diamant unter extremem Druck und in Isolation tief im Erdinneren entsteht, wird die gute Person in ihrer Isolation auf eine höhere Bestimmung vorbereitet – zu inspirieren, zu heilen und andere zu führen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Das Universum isoliert gute Menschen aus einem bestimmten Grund. Diese Aussage voller Geheimnis und Tiefe lädt uns dazu ein, über die verborgenen Dynamiken nachzudenken, die die psychologische und spirituelle Entwicklung des Individuums bestimmen. Um sie zu verstehen, muss man erforschen, was es bedeutet, eine gute Person zu sein und warum Isolation, oft schmerzhaft, ein scheinbar häufiges Schicksal für diejenigen ist, die sich durch Integrität, Mitgefühl und Authentizität auszeichnen.
Karl Jung betonte in seiner Erforschung der menschlichen Psyche, dass der Prozess der Individuation, der Weg zur Ganzheit des Selbst, häufig eine einsame Reise erfordert. Die gute Person im jungianischen Sinne ist nicht jemand, der lediglich soziale Normen befolgt oder äußere Anerkennung sucht. Im Gegenteil, es ist jemand, der den Mut aufbringt, sich seinen Schatten zu stellen, verdrängte Aspekte seiner Psyche zu integrieren und im Einklang mit seiner inneren Wahrheit zu leben.
Dieses Engagement für Authentizität kann paradoxerweise zur Isolation führen, da es den Konformismus und die oft oberflächlichen kollektiven Werte herausfordert. Isolation ist jedoch keine Strafe, sondern eine Form der psychischen Alchemie. Sie ist der Raum, in dem wahre Transformation stattfindet. Fernab von Ablenkungen und sozialen Masken wird der isolierte Mensch mit sich selbst konfrontiert – mit seinen Zweifeln, Ängsten und tiefsten Sehnsüchten. In dieser Stille beginnt die wahre Identität zu entstehen, befreit von Illusionen und äußeren Einflüssen.
Jung beschrieb die Archetypen des alten Weisen und des Eremiten als symbolische Figuren dieses Prozesses. Sie repräsentieren die Phase, in der sich der Mensch von den weltlichen Anforderungen distanziert und nach tieferem Wissen über sich selbst und die Natur der Realität strebt. Isolation ist daher nicht einfach das Fehlen von Gesellschaft, sondern ein heiliger Raum der Selbstreflexion und des Wachstums.
Mystiker, Heilige und Philosophen haben sich schon immer von der Welt zurückgezogen, um zu meditieren und Selbsterkenntnis zu erlangen. Siddharta Gautama, der Buddha, verließ sein Leben als Prinz, um in der Einsamkeit der Natur Erleuchtung zu finden. Christus verbrachte 40 Tage in der Wüste, um sich seinen inneren Versuchungen zu stellen. Diese Berichte deuten nicht auf Schwäche oder Bestrafung hin, sondern auf einen Ruf zu Selbstbeherrschung und Weisheit.
Dennoch wird Isolation in einer Welt, die von oberflächlicher Verbindung und äußerer Bestätigung besessen ist, oft missverstanden. Gute Menschen, die sich isolieren, werden häufig als seltsam, unsozial oder sogar arrogant wahrgenommen. Diese verzerrte Wahrnehmung übersieht die Tatsache, dass persönliches Wachstum oft die Loslösung von einschränkenden gesellschaftlichen Erwartungen erfordert.
Aus psychologischer Sicht kann Isolation als Einladung zur Entwicklung emotionaler Autonomie und Resilienz betrachtet werden. Sie ermöglicht es dem Menschen, sich von der Bedürftigkeit nach äußerer Bestätigung zu lösen und ein Selbstwertgefühl zu entwickeln, das auf seinem Wesen und nicht auf seiner sozialen Leistung basiert. Für Jung war dieser Prozess essentiell für die Individuation – zu werden, wer man wirklich ist, und nicht nur ein Spiegelbild des Kollektivs.
Doch es gibt eine subtilere metaphysische Dimension. Man könnte argumentieren, dass das Universum diese Menschen isoliert, um sie zu schützen – nicht im wörtlichen, sondern im energetischen und symbolischen Sinne.
Wenn jemand beginnt, auf einer höheren Frequenz der Authentizität, Wahrheit und des Mitgefühls zu schwingen, entsteht eine natürliche Disharmonie mit den Energien der Oberflächlichkeit und Manipulation in seiner Umgebung. Diese Disharmonie kann sich als Distanzierung von alten Freundschaften, Loslösung von toxischen Umfeldern oder sogar als unerklärliche Einsamkeit manifestieren.
Doch diese Isolation ist nicht dauerhaft; sie ist ein Prozess der Veredelung. So wie ein Diamant unter extremem Druck und in Isolation tief im Erdinneren entsteht, wird die gute Person in ihrer Isolation auf eine höhere Bestimmung vorbereitet – zu inspirieren, zu heilen und andere zu führen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.