Umgang mit psychischen Erkrankungen
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Umgang mit psychischen Erkrankungen
Ich bin so diffus derzeit, habe das Gefühl, dass es fast unmöglich ist, meine Gedanken in Worte zu fassen.
Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen ihr so gemacht habt, im Umgang mit psychischen Erkrankungen bzw schweren Depressionen mit Suizidalität
Fühlt ihr euch ernst genommen?
Habt ihr Schuldgefühle?
Glaubt ihr, man kann einem Menschen, der den Lebenswillen verloren hat, irgendwie noch helfen?
Warum wollen Menschen andere Menschen um jeden Preis am Leben erhalten? Auch gegen deren Willen?
Warum werden psychische Leiden (auch wenn sie offensichtlich sind und Jahre andauern) nicht so ernst genommen wie bei körperlichen Krankheiten?
Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen ihr so gemacht habt, im Umgang mit psychischen Erkrankungen bzw schweren Depressionen mit Suizidalität
Fühlt ihr euch ernst genommen?
Habt ihr Schuldgefühle?
Glaubt ihr, man kann einem Menschen, der den Lebenswillen verloren hat, irgendwie noch helfen?
Warum wollen Menschen andere Menschen um jeden Preis am Leben erhalten? Auch gegen deren Willen?
Warum werden psychische Leiden (auch wenn sie offensichtlich sind und Jahre andauern) nicht so ernst genommen wie bei körperlichen Krankheiten?
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Dafür hast Du sie aber in dem anderen Thread sehr treffend mit Hermann Hesse in Worte gefasst. ♥︎Dissolved_Alice hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. September 2024, 16:40 Ich bin so diffus derzeit, habe das Gefühl, dass es fast unmöglich ist, meine Gedanken in Worte zu fassen.
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Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Ich habe nur seine Worte zitiert. Als ich dieses Gedicht vor vieeeelen Jahren zum ersten Mal las, hatte ich ein so tiefes Gefühl von Verstandenwerdenn°cturne hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. September 2024, 17:05Dafür hast Du sie aber in dem anderen Thread sehr treffend mit Hermann Hesse in Worte gefasst. ♥︎Dissolved_Alice hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. September 2024, 16:40 Ich bin so diffus derzeit, habe das Gefühl, dass es fast unmöglich ist, meine Gedanken in Worte zu fassen.
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Ja, das ist es, was ich dabei auch empfinde …
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Ich habe mir ein Helfersystem aufgebaut, das mich ernstnimmt. Suizidalität wird ernstgenommen und mir wird viel Vertrauen entgegengebracht. Also wenn ich sage, ich will nicht in die Psychiatrie, tun sie alles dafür, mich ohne Klinik durchzukriegen und vertrauen mir, wenn ich sage, dass ich morgen zum Termin komme...
Und wenn ich so suizidal bin, dass ich auf der Beziehungsebene nicht mehr erreichbar bin, dann halten sie an der Beziehung fest und reichen mir immer wieder die Hand, bis ich sie wieder annehmen kann.
Insgesamt habe ich 6 Helferstellen - SpDi, APP/AbW/IVP, Psychosoziale Beratungsstelle, Ergotherapie, Fachberatungsstelle und meine Sachbearbeiterin von Jobcenter. Die Psychiaterin zähle ich nicht dazu, aber ich habe eine...
Und ab morgen habe ich auch eine ambulante Traumatherapeutin.
Und ich gehe eventuell bald für einige Stunden in eine Tagesstätte (nur für Frauen).
Das habe ich mir alles selbst aufgebaut, gesucht und organisiert.
Das war meine Handlungsfähigkeit.
Und jetzt, wo ich aktuell eine suizidale Krise habe, kann ich mich in das Helfernetz fallen lassen.
Ohne Glückskekssprüche, Androhungen (im Sinne von Einweisung o.ä.) oder noch mehr Druck.
Das hilft.
Und wenn ich so suizidal bin, dass ich auf der Beziehungsebene nicht mehr erreichbar bin, dann halten sie an der Beziehung fest und reichen mir immer wieder die Hand, bis ich sie wieder annehmen kann.
Insgesamt habe ich 6 Helferstellen - SpDi, APP/AbW/IVP, Psychosoziale Beratungsstelle, Ergotherapie, Fachberatungsstelle und meine Sachbearbeiterin von Jobcenter. Die Psychiaterin zähle ich nicht dazu, aber ich habe eine...
Und ab morgen habe ich auch eine ambulante Traumatherapeutin.
Und ich gehe eventuell bald für einige Stunden in eine Tagesstätte (nur für Frauen).
Das habe ich mir alles selbst aufgebaut, gesucht und organisiert.
Das war meine Handlungsfähigkeit.
Und jetzt, wo ich aktuell eine suizidale Krise habe, kann ich mich in das Helfernetz fallen lassen.
Ohne Glückskekssprüche, Androhungen (im Sinne von Einweisung o.ä.) oder noch mehr Druck.
Das hilft.
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Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Wow Emely, was für ein unglaublich kostbarer Schatz.
Ich hatte früher selbst mal so ein kleines Auffangnetz, deshalb weiß ich wie unendlich wertvoll das ist.

Ich hatte früher selbst mal so ein kleines Auffangnetz, deshalb weiß ich wie unendlich wertvoll das ist.
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Danke <3
Ja, gerade brauche ich das Netz auch und es ist gut, dass es da ist. Ich glaube, das ist gerade das Einzige, das mir hilft, irgendwie durchzuhalten.
Ja, gerade brauche ich das Netz auch und es ist gut, dass es da ist. Ich glaube, das ist gerade das Einzige, das mir hilft, irgendwie durchzuhalten.
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
@Dissolved_AliceDissolved_Alice hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. September 2024, 16:40 Ich bin so diffus derzeit, habe das Gefühl, dass es fast unmöglich ist, meine Gedanken in Worte zu fassen.
(...)
Ehrlich gesagt empfinde ich dich sogar als ausgesprochen eloquent und freue mich, dass du wieder aktiv hier im Forum schreibst. Deine Beiträge nehme ich als sehr intensiv, kraftvoll und "tief" im Sinne von unter die Oberfläche, unter die Haut gehend wahr.
@EmelyEmely hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. September 2024, 19:49 (...)
Insgesamt habe ich 6 Helferstellen - SpDi, APP/AbW/IVP, Psychosoziale Beratungsstelle, Ergotherapie, Fachberatungsstelle und meine Sachbearbeiterin von Jobcenter.
(...)
Das habe ich mir alles selbst aufgebaut, gesucht und organisiert.
(...)
In deinen Beiträgen habe ich gelesen, dass du dir umzugsbedingt erst vor sehr kurzer Zeit ein komplett neues Netz aufbauen musstest. Es ist großartig und einfach bewundernswert, wie du das trotz aller Widrigkeiten hinkriegst- wie organisiert, systematisch und eigeninitiativ du die Dinge in die Hand nimmst.
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Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
@Lexx
Danke für deine netten Worte, die ich leider nur sehr widerstrebend annehmen kann.
Danke für deine netten Worte, die ich leider nur sehr widerstrebend annehmen kann.
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Ernst genommen in Bezug auf meine grenzwertige psychische Situation fühle ich mich tatsächlich vor allem dadurch, dass in meinem Fall zusätzlich auch physische Erkrankungen und resultierende schwere körperliche Einschränkungen vorliegen. Genau dieser Punkt triggert mich allerdings sehr stark- "man sieht etwas", also "darf" es einem auch entsprechend bescheiden gehen.Dissolved_Alice hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. September 2024, 16:40 (...)
Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen ihr so gemacht habt, im Umgang mit psychischen Erkrankungen bzw schweren Depressionen mit Suizidalität
Fühlt ihr euch ernst genommen?
Habt ihr Schuldgefühle?
Glaubt ihr, man kann einem Menschen, der den Lebenswillen verloren hat, irgendwie noch helfen?
Warum wollen Menschen andere Menschen um jeden Preis am Leben erhalten? Auch gegen deren Willen?
Warum werden psychische Leiden (auch wenn sie offensichtlich sind und Jahre andauern) nicht so ernst genommen wie bei körperlichen Krankheiten?
Diese Art von Akzeptanz empfinde ich sozusagen als dreifachen Schlag ins Gesicht:
Ausreichend schwer geschädigten Menschen wird damit das Recht auf Depressionen und Suizidalität als gut nachvollziehbare und nahezu logische Konsequenz ihrer Dysfunktionen zugestanden, was aber auf ganz viele Menschen mit Behinderung nunmal absolut und überhaupt nicht zutrifft. Der erste Schlag geht also gegen Menschen mit Behinderung und die verallgemeinernde diskriminierende Einschätzung ihrer Situation als grundsätzlich depressions- und suizidwürdig.
Eine über Sesamstraßenniveau hinausgehende, für Außenstehende deutlich weniger klar (be)greifbare Suizidalität aufgrund weitgehend un-sichtbarer psychischer Ursachen oder schlichtweg aus purer Lebenssattheit scheint zwar einerseits kaum bis gar kein echtes Verständnis zu finden, dafür jedoch umso mehr fachärztliche Therapiefreudigkeit und teilweise sogar wortwörtlich höchst übergriffige Rettungsmissionen auszulösen- was ich mir für Betroffene unglaublich frustrierend und grausam vorstelle. Der zweite Schlag trifft demnach Menschen, welche ihre Suizidalität nicht durch körperliche Erkrankungen "beweisen" können und nun quasi als Versuchskaninchen durch die verschiedenen Therapiemodelle gereicht werden.
Auf der Suche nach einem kassenärztlich finanzierten Psychologen wurde ich so oft abgelehnt, dass ich nun seit über einem Jahr meine dringend benötigte Psychotherapie privat bezahle. Genannte Ablehnungsgründe waren idR Aufnahmestops und fehlende Barrierefreiheit der Praxen, doch ein Psychologe hat es definitiv am deutlichsten formuliert, O-Ton: "Ihre psychischen Probleme hängen offenbar ganz eindeutig mit Ihrer gesundheitlichen Situation zusammen. Ich kann Sie körperlich nicht heilen, also kann ich Ihnen auch nicht helfen." Der dritte Schlag zielt somit auf Hilfesuchende, deren psychisches Leiden jedoch komplett an bestehende physische Erkrankungen gekoppelt wird, so dass eine psychologische Behandlung aus Therapeutensicht gar keinen Sinn machen würde. Sorry, but WTF???
Schuldgefühle empfinde ich definitiv speziell gegenüber meiner wunderbaren Pflegeperson- lebendig schränke ich sie in ihrem eigenen Leben und ihrer Freiheit viel zu sehr ein was mir unheimlich leid tut, mit einem Freitod würde ich ihr jedoch wirklich sehr weh tun und das weiß ich auch.
Um einem Menschen seinen Lebenswillen eventuell ein stückweit zurückgeben zu können, müsste das Gegenüber vermutlich zuallererst den Todeswunsch und die persönlichen Auslöser und Ursachen wirklich erhören und akzeptieren, auch wenn man selber völlig anders denkt und fühlt. Der Betroffene müsste in diesem Sinn einfach genau dort abgeholt werden wo er steht und fortan individuell unterstützt werden um veränderbare Ursachen gezielt verbessern zu können, statt lediglich mit Gewalt in einen Lehrbuch-Stereotyp, eine Zungenbrecher-Diagnose, eine Mode-Therapie gepresst zu werden.
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Ich habe eine tolle Psychiaterin und dann noch eine Psychoteapeutin. Die Psychotherapeutin mag ich zwar sehr, aber unser therapeutisches Verhältnis ist halt eider noch eher oberflächlich. Das liegt an mir, weil ich soziale Ängste habe und nur schwer Vertrauen kann. Die Therapie habe ich jetzt seit Februar. Es wird langsam besser, aber eben nur langsam. Ich befüchte, dass wenn ich fähig bin an die richtigen Themen ranzugehen, die Therapie wieder bereits beendet ist. Das Problem hatte ich bis jetzt leider sehr häufig. Die meisten meiner Therapien endeten auch vorzeitig durch den Therapeuten oder durch mich.
Meine Psychiaterin mag ich sehr und ich habe auch den Eindruck sie nimmt mich sehr ernst. Sie ist auch sehr angagiert und eicht mir oft eine helfende Hand (in dem sie mich zum Beispiel ohne Termin für ein Gespräch dazwischengeschoben hat, obwohl ich an diesem Tag nur zur Blutentnahme da war und nicht um einen Termin gebeten habe). usw.
Weitere Hilfen habe ich leider nicht oder kann man vergessen.
Die Klinik hier um die Ecke nimmt mich in einer Akutsituation (z.B. Suizidalität) maximal eine Woche auf. Das kann ich mich sparen, da es mich nicht weiter bringt. Und auch sonst habe ich das Gefühl, man möchte mich möglichst schnell wieder los werden. Nach meinem Suizidversuch im März wollten sie mich ursprünglich wieder nur eine Woche in der Psychiatrie behalten, ich habe mit vieeeel Überzeugung geschafft es 3 Wochen zu bleiben. Danach war Schluss. Also wirkliche Hilfe in Notsituationen kann ich von denen nicht erwarten. Habe mich aber inzwischen damit abgefunden und möchte eben auch deshalb mein Lebensende in meine eigene Hand nehmen.
Ich hatte Ende letzten Jahres und Anfang diesen Jahres kurze Zeit APP (für drei Monate, danach wollte die Krankenkasse nicht mehr), aber leider auch hier das Problem meinerseits, dass ich lange brauche um mich an neue Menschen zu gewöhnen. Die drei Monate haben mir also kaum etwas gebracht.
Alles in Allem: Meine Psychiaterin ist lieb und ich bin dankbar für sie.
Sollte es aber wieder hart auf hart kommen, werde ich meine Medikamente einsetzen, weil es einfach keine Alternative gibt (Klinik ist mit den Konditionen keine Alternative für mich). Ich versuche mich aber gerade noch irgendwie durchzuschlagen.
Liebe Grüße
Yuki
Meine Psychiaterin mag ich sehr und ich habe auch den Eindruck sie nimmt mich sehr ernst. Sie ist auch sehr angagiert und eicht mir oft eine helfende Hand (in dem sie mich zum Beispiel ohne Termin für ein Gespräch dazwischengeschoben hat, obwohl ich an diesem Tag nur zur Blutentnahme da war und nicht um einen Termin gebeten habe). usw.
Weitere Hilfen habe ich leider nicht oder kann man vergessen.
Die Klinik hier um die Ecke nimmt mich in einer Akutsituation (z.B. Suizidalität) maximal eine Woche auf. Das kann ich mich sparen, da es mich nicht weiter bringt. Und auch sonst habe ich das Gefühl, man möchte mich möglichst schnell wieder los werden. Nach meinem Suizidversuch im März wollten sie mich ursprünglich wieder nur eine Woche in der Psychiatrie behalten, ich habe mit vieeeel Überzeugung geschafft es 3 Wochen zu bleiben. Danach war Schluss. Also wirkliche Hilfe in Notsituationen kann ich von denen nicht erwarten. Habe mich aber inzwischen damit abgefunden und möchte eben auch deshalb mein Lebensende in meine eigene Hand nehmen.
Ich hatte Ende letzten Jahres und Anfang diesen Jahres kurze Zeit APP (für drei Monate, danach wollte die Krankenkasse nicht mehr), aber leider auch hier das Problem meinerseits, dass ich lange brauche um mich an neue Menschen zu gewöhnen. Die drei Monate haben mir also kaum etwas gebracht.
Alles in Allem: Meine Psychiaterin ist lieb und ich bin dankbar für sie.
Sollte es aber wieder hart auf hart kommen, werde ich meine Medikamente einsetzen, weil es einfach keine Alternative gibt (Klinik ist mit den Konditionen keine Alternative für mich). Ich versuche mich aber gerade noch irgendwie durchzuschlagen.
Liebe Grüße
Yuki
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Hallo Yuki,
hast Du mal an eine Fachberatungsstelle gedacht? Ich war 5einhalb Jahre dort und bin nun wieder seit über einem Jahr in einer. Dort hast Du Zeit. Es braucht keine Anträge, keine Berichte...
Dort darfst Du einfach nur sein - Bis Du bereit bist, Dich zu öffnen.
Die sind natürlich keine Klinik. Aber da die flexibler sind als "Kassentherapeuten" (sowohl was einzelne Gesprächslänge angeht als auch Termine an sich), können die Krisen oft gut auffangen.
Ich wollte die Idee zumindest mal hierlassen, weil ich durchweg heilsame Erfahrungen damit gemacht habe.
Statt APP könntest Du nun AbW über das Sozialamt haben. Ich habe 6 Fachleistungsstunden die Woche. Als Beispiel.
Bitte fühl Dich nicht gedrängt oder nicht-ernstgenommen. Du musst ja nichts davon tun. Ich wollte es aber in den Raum geworfen haben.
hast Du mal an eine Fachberatungsstelle gedacht? Ich war 5einhalb Jahre dort und bin nun wieder seit über einem Jahr in einer. Dort hast Du Zeit. Es braucht keine Anträge, keine Berichte...
Dort darfst Du einfach nur sein - Bis Du bereit bist, Dich zu öffnen.
Die sind natürlich keine Klinik. Aber da die flexibler sind als "Kassentherapeuten" (sowohl was einzelne Gesprächslänge angeht als auch Termine an sich), können die Krisen oft gut auffangen.
Ich wollte die Idee zumindest mal hierlassen, weil ich durchweg heilsame Erfahrungen damit gemacht habe.
Statt APP könntest Du nun AbW über das Sozialamt haben. Ich habe 6 Fachleistungsstunden die Woche. Als Beispiel.
Bitte fühl Dich nicht gedrängt oder nicht-ernstgenommen. Du musst ja nichts davon tun. Ich wollte es aber in den Raum geworfen haben.
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Absolut richtig. Denn was soll das auch für eine (viel besungene) Selbstwirksamkeitserfahrung sein, wenn man angesichts seiner desaströsen Situation noch nicht einmal den Wunsch hegen darf, so nicht mehr weiterleben zu wollen. Und das "so" daran ist ja in den meisten Fällen auch genau der Punkt. Denn die meisten könnten sich durchaus vorstellen, weiterleben zu wollen, wenn eben die Umstände bessere wären. Letztlich belegen ja auch Studien schon lange genau das. Nur scheint auf übergeordneter Ebene wie so oft kein näheres Interesse zu bestehen, das aktuelle Paradigma gegen ein neues abzulösen.Lexx hat geschrieben: ↑Freitag 13. September 2024, 04:14 Um einem Menschen seinen Lebenswillen eventuell ein stückweit zurückgeben zu können, müsste das Gegenüber vermutlich zuallererst den Todeswunsch und die persönlichen Auslöser und Ursachen wirklich erhören und akzeptieren, auch wenn man selber völlig anders denkt und fühlt. Der Betroffene müsste in diesem Sinn einfach genau dort abgeholt werden wo er steht und fortan individuell unterstützt werden um veränderbare Ursachen gezielt verbessern zu können, statt lediglich mit Gewalt in einen Lehrbuch-Stereotyp, eine Zungenbrecher-Diagnose, eine Mode-Therapie gepresst zu werden.
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Was meinst du mit Fachberatungsstellen? Sowas wie SPDi oder was anderes? Beim SPDi war ich 2-3 mal, aber irgendwie mussten weder die Beraterin, noch ich ich, was ich da will oder zu suchen habe. War sehr unangenehm so gar keine Themen zu haben und ich bin sozial sowieso sehr ungeschickt/schüchtern.Emely hat geschrieben: ↑Mittwoch 18. September 2024, 15:28 hast Du mal an eine Fachberatungsstelle gedacht? Ich war 5einhalb Jahre dort und bin nun wieder seit über einem Jahr in einer. Dort hast Du Zeit. Es braucht keine Anträge, keine Berichte...
[…]
Statt APP könntest Du nun AbW über das Sozialamt haben. Ich habe 6 Fachleistungsstunden die Woche. Als Beispiel.
Das AbW war mal angedacht, ja. Mein Hauptproblem ist, dass ich zu viel Vermögen habe. Ich müsste es also wahrscheinlich zu 100% selbst zahlen. Für mich auch erstmal kein Problem, aber meine nahen Bezugspersonen sind sehr knausrig/geizig und obendrein nicht gut auf externe Hilfe für mich zu sprechen. Das heißt, ich würde hier sehr heftigen Gegenwind erhalten. Eigentlich kann es mir egal sein, ist es aber nicht und mit Gegenwind kann ich nicht umgehen und knicke ausnahmslos ein.
Und: beim APP war ich eigentlich froh, dass es vorbei war. Es war ein weiterer Termin in der Woche, den ich zu managen habe, der mich gestresst hat und Zeit gekostet hat. Und das bei vergleichsweise kaum positiven Effekten (was an mir, meiner Persönlichkeit und meinen Unsicherheiten und nicht an ihnen lag).
Ich habe mich inzwischen auch so ein bisschen damit abgefunden, dass ich keine (ausreichende) Hilfe bekommen werde. Ich bin traurig darüber, aber ich habe es akzeptiert.
Das ist aber eben auch der Grund, warum ich mir selbst helfen muss (Suizid). Ich möchte nicht wirklich sterben, aber ich habe den Eindruck gar keine andere Wahl zu haben, weil andere Optionen schwierig sind, nichts bringen oder sonstiges (Klinik, APP, AbW).
Re: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Mit Fachberatungsstellen meine ich sowas wie "Wildwasser e.V.". Oder FrauenZentrum oder sowas.
Also Psychosoziale Beratungsstellen, die nochmal spezialisierter sind.
Du kannst, wenn Du möchtest, gerne Dich in den PNs melden und dann helfe ich Dir suchen.
Wenn ich was kann, dann sowas.
Und die kosten nichts. Niemand würde erfahren, dass Du Hilfe bekommst.
Ich verstehe Dich gut. Das Gefühl, gezwungen zu sein, weil diese ewige Suche nach passender Hilfe keinerlei Erfolge hat. Mir geht es ähnlich und es hat lang gebraucht, bis ich alles mal durchhatte und wusste, wonach ich suchen muss. Und auch für mich gibt es nicht das, was eigentlich brauche.
Und ich habe das bei Dir nämlich so wahrgenommen-Nicht tot sein wollen, aber das Leben nicht so ändern können, dass da Hoffnung auf Veränderung ist und dann den Suizid als einzige Handlungsfähigkeit sehen, die noch bleibt.
Bitte gib noch nicht auf. Es wäre so schade, wenn Du weg wärst. Wirklich!
Du hast so Vieles noch zu geben. So viel Energie, Mitgefühl und Neugierde. Ich fänd es schade, wenn Du nicht mehr da wärst
Also Psychosoziale Beratungsstellen, die nochmal spezialisierter sind.
Du kannst, wenn Du möchtest, gerne Dich in den PNs melden und dann helfe ich Dir suchen.
Wenn ich was kann, dann sowas.
Und die kosten nichts. Niemand würde erfahren, dass Du Hilfe bekommst.
Ich verstehe Dich gut. Das Gefühl, gezwungen zu sein, weil diese ewige Suche nach passender Hilfe keinerlei Erfolge hat. Mir geht es ähnlich und es hat lang gebraucht, bis ich alles mal durchhatte und wusste, wonach ich suchen muss. Und auch für mich gibt es nicht das, was eigentlich brauche.
Und ich habe das bei Dir nämlich so wahrgenommen-Nicht tot sein wollen, aber das Leben nicht so ändern können, dass da Hoffnung auf Veränderung ist und dann den Suizid als einzige Handlungsfähigkeit sehen, die noch bleibt.
Bitte gib noch nicht auf. Es wäre so schade, wenn Du weg wärst. Wirklich!
Du hast so Vieles noch zu geben. So viel Energie, Mitgefühl und Neugierde. Ich fänd es schade, wenn Du nicht mehr da wärst