Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

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Tyrion90
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Tyrion90 »

Hey Emely, gibt es Neuigkeiten?
Emely
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Emely »

In 2 Wochen geht die Spezialklinik los. Nach 5 Jahren habe ich es geschafft, dorthin zu kommen.

Gerade sind die Suizidgedanken wieder aktiver.
Ich weiß nicht genau, wodurch das ausgelöst wurde. Ob es vielleicht die Angst vor der Traumaarbeit ist, die in der Klinik vor mir liegt. Oder ob es ein depressiver Schub ist.
Ich merke nur, mir geht's von Tag zu Tag schlechter.
enough
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von enough »

Hallo Emely,

ich gratulier zur Spezialklinik und wünsch dir alles Gute🍀

vielleicht ist es die Aufregung und die Erwartungshaltung oder oder, die die verstärkte Depression auslöst?🤔

ich müsste auch in so eine Klinik...hier bekomm ich keine richtige Hilfe, ich werd hier nur durchgeschliffen, wenn überhaupt...

naja, 😅 viele Grüße
Emely
Beiträge: 358
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Emely »

Danke💜

Ich denke auch, dass gerade ganz Vieles zusammenkommt, was mich instabiler werden lässt.

Ich denke, solange Du für Dich nicht klar die Entscheidung fürs Leben getroffen hast, würde auch eine Spezialklinik nichts bringen.
Oder meinst Du, Du könntest gerade eine sehr intensive Traumaaufarbeitung durchstehen?
Du würdest erstmal 2-3 Intervalltherapien nur zur Stabilisierung und Skills-Nutzung machen müssen.

Und leider ist das ja auch ne Privatklinik, bei der man jedes Mal aufs Neue darum kämpfen muss, dass die Krankenkasse das genehmigt. Aber die Arbeiten mit Persönlichkeitsanteilen und hochfrequentierter Einzeltherapie und deshalb wollte ich schon immer genau dort hin.
Die haben aber auch recht strenge Aufnahmekriterien im Vergleich zu anderen Kliniken:
Keine chirurgiepflichtige Selbstverletzung innerhalb der letzten 2 Wochen, keinen Alkohol und Drogen vorher für 4 Wochen oder so, keine Dissoziationen im öffentlichen Raum bzw. Bereitschaft, daran zu arbeiten, das zu verhindern. Das ist schon...da muss man schon klinikstabil sein. Für Akut ist das dort nichts.

Ich kann Dir aber 2 Kliniken empfehlen, die sehe sehr gut sien sollen:
Klinik Hohe Mark
Klinik Tiefenbrunn
Vor allem die Hohe Mark könnte was für Dich sein und die Wartezeiten sind da auch nicht ewiglang.

Ansonsten könnte ich Dir nur nochmal Ambulant Psychiatrische Pflege (APP) empfehlen, weil Du da zwischen 7 bis 14 Stunden die Woche hast und da wirklich intensiv durchbegleitet werdne kannst.
Wenn Du Genaueres wissen willst, sag gerne Bescheid.

Und bitte nicht Dich angegriffen fühlen. Ich will Dich nicht angreifen. Nur helfen.
enough
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von enough »

Hey :wink:

nein alles gut, fühl mich nicht angegriffen...

joar also wenn Dissoziationen verboten werden, weiß ich auch nicht mehr, als wenn man das mit Absicht macht🙈 hab ich aber schon oft gehört....da hab ich schon mal keinen Bock drauf. Es gibt ja unangenehme Dissos, die sind echt fieß, aber auch angenehme, die können bleiben😅

Meine Bereitschaft für Leben wär da, wenns mir körperlich besser geht...da bin ich ja dran...

Danke, für die Klinikempfehlungen. Morgen schau ich mir die mal an oder die Tage.

Ich wünsch dir wie gesagt viel Erfolg und dass es dir dann besser geht🙂

Ich glaub hier gibts kein APP....hier heißt das ambulant betreutes Wohnen...da kommt auch eine Frau zu mir...aber joar, keine Ahnung...

viele Grüße
Emely
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Emely »

APP ist was anderes als AbW und die haben auch unterschiedliche Kostenträger.
APP läuft über die Krankenkasse für maximal 6 Monate, AbW kann jahrelang laufen und geht über das Sozialamt.
APP ist aber deutlich betruungsintensiver.

Diese Klinik meint damit, dass man z.B. keine dissoziativwn Krampfanfälle in der Gruppentherapie bekommt, da andere davon verstört werden könnten. Die Bereitschaft, daran zu arbeiten, dass das nicht (mehr) vorkommt, mus halt für die deutlich da sein und das muss man auch unterschreiben.
Macht auch Sinn für mich, allerdings bedeutet das eine gewisse Therapiestabilität.
Ich kann gern erzählen, wie es ist, wenn ich dann dort bin...

-------

Mir geht's zur Zeit wirklich schlecht 😔.
Ich frage mich halt wieder, ob man überhaupt ein lebenswertes Leben haben kann mit so vielen Traumata in der Kindheit, Jugend und im Erwachsenenalter. Die letzte Retraumatisierung liegt nun um die 2einhalb Jahre zurück. Ich habe Persönlichkeitsanteile, die so schlimme Erinnerungen und Gefühle gebunkert haben und die muss ich mir alle reinziehen. Wer will denn sowas freiwillig?!
Es ist momentan hart für mich, durchzuhalten. Die Traumasymptome sind doll ausgeprägt momentan. Albträume, Panik, Tränen, Flashbacks und Dissoziationen in jeglicher Form und Farbe.
Ich bin so kraftlos momentan😔
enough
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von enough »

Hey ho :wink:

okay, ja krass dissoziative Krampfanfälle hab ich nicht zum Glück, damals mal so kurz davor oft, aber ging zum Glück. Ja das hört sich aber nachvollziehbar an, ich hatte das falsch verstanden....🙈

danke ich sprech meinen psychiater mal auf die APP an😊

blöd, dass es dir so geht😒 ich sag trotzdem toi toi toi, das wird 💪🏻

Doch ich denk schon, dass man ein lebenswertes Leben füren kann trotz Traumata...ich weiß ja nicht was du erlebt hast und ob du das überhaupt sagen magst.... Ich hab immer wieder richtig gute Phasen und konnte trotz Traumata glücklich leben...bis ich meinen Sohn an meinen Ex verloren hab, aber selbst damit komm ich besser klar... ansonsten hab ich alles erlebt im Leben was geht, mehrfach und joar ist genug würd ich sagen...

Ich hab von vielen Menschen gehört die zig Traumata haben und glücklich sind.

Das Ding ist, ich hoffe ich red dir jetzt nicht blöd rein😬 ich weiß nicht ob man immer alles verarbeiten MUSS, mir wird seit Jahren Traumatherapie empfohlen....aber ich will einfach nur normal leben. Ich find es wichtig so viel Normalität wie nur möglich zu schaffen....das ist leider schwierig, aber es tut mega gut. Es soll ja auf jedenfall besser werden, wenn man alles nochmal durchlebt und überschreibr sozusagen.

Ich bin gespannt, falls du darüber mal berichtest.

Eine Psychologin hat mir auch mal eine DDNOS Diagnose verpasst oder komplexe PTBS...keine Ahnung passt eher als BL, das war aber noch an meinem anderen Wohnort.... hier kennt sich scheinbar niemamd aus mit Dissos und Trauma🙄
Mein Therapeut will JETZT Traumaaufarbeitung machen, er weiß wie es mir momentan geht...total krank...

Mich hat ja hier eine Oberärztin krass retraumatisiert...ich überleg immernoch wie ich mich an ihr räche...🤣 es war echt die Hölle auf Erden.... naja😵💫😵 und andere meinten ich soll arbeiten und gut ist🙈

Ich geh in 7 Tagen ja auf die Entgiftungsstation zum Medis einstellen und dann gehts mit den körperlichen Baustellen weiter...

Sorry, ich hab so viel von mir geschrieben hier, dachte nur es passt irgendwie😬

viele Grüße
Emely
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Emely »

Huhu,

ich habe Persönlichkeitsanteile, die sich abgespalten haben, weil bestimmte Traumata nicht anders zu überleben waren.
Sexuelle Gewalt von Kleinkind bis Jugendliche durchgängig, als 16jährige nochmal Vergewaltigungen...
Dann weitere Traumata bis ich so...21/22 war.
Und dann schwere Retraumatisierungen bis vor 2 Jahren.
Um die Persönlichkeitsanteile zu integrieren, muss ich die Traumata aufarbeiten, die die Anteile gebunkert haben. Und solang die Anteile spontan hervortreten, kann ich auch nicht gut leben.

Bei mir macht es Sinn, in die Aufarbeitung zu gehen.

Und ich persönlich bin auch absolut dafür, in die Aufarbeitung zu gehen. Denn: Wenn Du einen Wasserball unter Wasser drückst, schießt er irgendwann hoch und klatscht Dir ins Gesicht. Der Druck ist immer da. Immer.
Irgendwann liegt der Wasserball auf der Oberfläche und zerschmettert Dir nicht mehr das Gesicht. Der Druck lässt nach.
Und wenn Du Dir anschaust, seit wie vielen Jahren Du immer wieder sterben willst...wie oft Du immer wieder schwere Krisen hast...Und seit wie vielen Jahren das geht.
Normalität ist wichtig, da bin ich bei Dir. Aber zumindest bei mir kann ich sagen, dass das, was mir angetan wurde, nicht normal war. Und deshalb ist meine Normalität eine Hölle und ich muss dasaufarbeiten, um eine Normalität zu finden.
enough
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von enough »

ja okay, so ähnlich sieht es bei mir auch aus mit den Traumata :| Genau das mit den Anteilen meinte meine gute Therapeutin von damals auch. Irgendwie geh ich da auch voll mit und dann wieder nicht...ich hab vielleicht zu viel destruktive Anteile, ich weiß es nicht🤔 Zur Zeit denk ich, wenn ich körperlich fit bin, ist alles okay und dann geh ich alles andere an... Geplant hab ich aber auch eine kombinierte Sucht/Traumalangzeittherapie....da war ich ja schonmal aber das war zur Coronazeit und ja, es war Zeitverschwendung und Stress pur...

Genauso wie du es beschreibst mit dem Aufarbeiten und dem Verdrängen, sagt es eine gute Freundin mir auch immer und immer wieder, 😅ich habs damals genauso gesehen...ich sprech das noch mal bei meinem Psychologen an, vielleicht dreht mein Körper auch deswegen durch einfach...

nagut, ich hoffe dich hat das jetzt alles nicht getriggert.

Ich werd jetzt Domian bei YouTube gucken, ha ha😄 und versuchen zu schlafen... ist ideal zum müde werden😅 obwohl da auch immer so viele krasse Fälle/Missbrauchsfälle sind, manchmal kann ich das auch nicht ertragen und such mir dann witzige Storys raus... es gibt ja auch noch schöne Dinge.

Was mir noch einfällt....ich schrieb von Normalität, aber wenns einem so schlecht geht gerade, kann man diese ja 0 herstellen, das geht ja bei einem geregelten Alltag los, Menschen treffen, einkaufen gehen usw... manchmal vergess ich das einfach oder verdräng es...war aber blöd geschrieben von mir...

viele Grüße
Emely
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Emely »

Ich drücke Dir erstmal für die Entgiftung die Daumen🍀
Ich habe keine Suchtproblematik, kann da also nicht mitreden.

----

Mir geht es ein wenig besser.
Ich hatte gestern einen entlastenden Termin bei meiner Sozialarbeiterin vom SpDi. Das hat die oberste Spitze der Krise genommen und das tat gut.
Ich denke, ich muss einfach in die Klinik. Wissen, womit ich es dort zu tun habe. Es muss losgehen.
Das Abwarten ist anstrengend...
Bald geschafft...
enough
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von enough »

Danke😊

Ich bin aktuell nicht "süchtig" also nicht akut sozusagen, aber das ist die einzige Station wo ich akut bei psychischen Priblemen hinkann und die mich dann auf das AD richtig einstellen...ich besprech aber Mittwoch noch mal mit meinem Thera, ob ich dort hingeh oder meine dringenden Arzttermine wahrnehme...😬 ist alles wichtig... egal ich schreib mal in einem meiner Threads die Tage.

Cool, dass du ein Gespräch hattest und es ein wenig entlastet hat. 😇

Ja ich kann mir vorstellen, was das für ein Gefühlschaos ist bevor es denn endlich losgeht mit der Klinik... genau bald hast du es geschafft und dann gehts weiter💪🏻

wie lange bleibst du dort? weißt du das schon?

glg
Emely
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Emely »

Ich war 9 Wochen in der Klinik und wurde nun wegen zu doller Instabilität vorzeitig entlassen. Ich kann mit der Entscheidung mitgehen.

Gleichzeitig habe ich seit über einer Woche starke Suizidgedanken und fühle mich hoffnungslos. Gefühlt kann man mir nicht helfen. Ich bin so...falsch, dumm, beschissen...da ist nichts mehr zu machen.
Ich kriege nicht, was ich brauche. Und der Klinikaufenthalt hat mich enttäuscht.

Ich weiß gerade nicht, wie mein Leben weitergehen soll :(

Es ist so unfair...Mir wird von Außen was angetan, und nun heißt es, Therapie kann auch nur Hilfe zur Selbsthilfe geben. Manchmal macht mich das unendlich wütend.
Es kann mir niemand was abnehmen, aber was antun.
n°cturne
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von n°cturne »

Emely hat geschrieben: Dienstag 3. September 2024, 22:39 Ich war 9 Wochen in der Klinik und wurde nun wegen zu doller Instabilität vorzeitig entlassen.
Ich dachte, eine Klinik wäre gerade dafür da … Krisen, Instabilität etc. … Habe ich da etwas falsch verstanden?
Ich kriege nicht, was ich brauche. Und der Klinikaufenthalt hat mich enttäuscht.
Was bräuchtest Du denn? ♥︎
Es ist so unfair...Mir wird von Außen was angetan, und nun heißt es, Therapie kann auch nur Hilfe zur Selbsthilfe geben. Manchmal macht mich das unendlich wütend.
Ja, das kenne ich nur zu gut …
Emely
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Emely »

Es war ja keine Psychiatrie, sondern eine Psychotherapie. Und wenn ich halt tagelang suizidal bin, ist kein therapeutisches Arbeiten mehr möglich.
Ich fühle mich wie eine Versagerin. Ich habe mir so viel Mühe gegeben, das hinzukriegen...

Letztendlich ging es darum, dass mir eine Diagnose nun aberkannt wurde, und ich eine andere bekommen habe. Das hat mir so den Boden unter den Füßen gerissen, dass ich damit nicht klarkomme und da gab es keine Lösung für. Also egal wie lang ich geblieben wäre, die Krise wäre geblieben.
Es ist okay, dass sie mich nach Hause schicken.

Aber...Ich fühle mich elendig, hoffnungslos und...falsch.

Ich brauche sowas wie eine therapeutisch eng begleitete kleine WG. In der ich sicher bin und Erfahrungen nachholen kann. In der ich rausfinden kann, wo mein Platz in der Welt ist.

Ich weiß einfach nicht, wie ich nun weitermachen soll. Und wofür es sich lohnt, durchzuhalten.
Ich will aufgeben :(
n°cturne
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Re: Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit

Beitrag von n°cturne »

Emely hat geschrieben: Dienstag 3. September 2024, 23:03 Letztendlich ging es darum, dass mir eine Diagnose nun aberkannt wurde, und ich eine andere bekommen habe. Das hat mir so den Boden unter den Füßen gerissen, dass ich damit nicht klarkomme und da gab es keine Lösung für.
Das kann ich gut nachvollziehen … Wobei nicht gesagt ist, dass die Diagnose auch stimmt. Gerade im psychotherapeutischen Bereich geistern ja auch viele Fehldiagnosen durch die Gegend.
Emely hat geschrieben: Dienstag 3. September 2024, 23:03 Ich brauche sowas wie eine therapeutisch eng begleitete kleine WG. In der ich sicher bin und Erfahrungen nachholen kann. In der ich rausfinden kann, wo mein Platz in der Welt ist.
Im Prinzip gibt es so etwas ja auch. ♥︎
Keine Anlaufstelle bei Dir vor Ort? Vielleicht einfach einmal googlen? Sozialpsychiatrischen Dienst kontaktieren?
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