Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

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philosoph1
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von philosoph1 »

Stefan.h.f hat geschrieben: Montag 17. April 2023, 09:29Ich
Entweder gehörst du zu den seltenen Ausnahmen denen noch das beste Dasein als Mensch nichtig erscheint. Oder aber die Gründe betreffen grundlegende Aspekte des Daseins als Mensch überhaupt. Oder du hast schlicht die Fähigkeit verloren dir ein lebenswertes Leben vorstellen zu können.
Stefan.h.f

Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Stefan.h.f »

Entweder gehörst du zu den seltenen Ausnahmen denen noch das beste Dasein als Mensch nichtig erscheint. Oder aber die Gründe betreffen grundlegende Aspekte des Daseins als Mensch überhaupt. Oder du hast schlicht die Fähigkeit verloren dir ein lebenswertes Leben vorstellen zu können.
Hmmmmmmmm

Oder ich gehöre einfach zu denen die nie leben wollten, den Sinn von Leben nicht verstehen und teilen und deshalb jeden Tag hoffen das es der letzte ist.

Sehr oft denke ich mir das bei anderen die verstorben sind (durch Unfall, Krankheit usw) - welche aber gerne noch gelebt hätten - ich denen meine Lebenszeit sofort zur Verfügung stellen würde.

Was ist das Leben? Ein ständiger Kampf!

Und wofür, damit ich in Urlaub fahren kann, dass größere Auto fahre als die anderen oder damit mein Konto wächst? Was tun Menschen Menschen an, ist es wirklich lebenswert oder ist es nicht so das die allermeisten Menschen auf dieser Welt einfach nur leben um im Kampf gegen alle und jeden versuchen diese Zeit zu überstehen und das ohne zu wissen wofür - und damit meine ich die Welt und nicht dein Universum.

Ich sehe schon das ich im Verhältnis zu dem oben geschriebenen in einer glücklichen Situation bin aber das hilft mir nicht wenn ich nicht will, ich kann lachen und auch Freude haben aber ich sehe sehr schnell das das alles nicht wirklich wichtig ist und mir den Sinn des Lebens nicht erklären kann.

Ich möchte auch niemanden zu nahe treten aber auch die Geschichte mit dem Glauben ist mir völlig fremd, es ist eine abstrakte Situationsbeschreibung wenn der Mensch einen Glauben braucht um sein Leben zu überstehen.

Wer glaubt den wirklich daran das es irgend etwas gibt das sich für Milliarden Individuen interessieren könnte oder ein Leben oder was immer geglaubt wird möglich ist?

Wenn ich das brauche um mein Leben hier bewerkstelligen zu können dann sagt das viel über den Menschen aus....
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

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Zuletzt geändert von Maja am Freitag 21. April 2023, 01:45, insgesamt 1-mal geändert.
OutofOrder
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von OutofOrder »

Stefan.h.f hat geschrieben: Donnerstag 20. April 2023, 10:49
Und wofür, damit ich in Urlaub fahren kann, dass größere Auto fahre als die anderen oder damit mein Konto wächst?
So ziemlich jeder Mensch auf dieser Welt, der sein Leben vorwiegend an materialistischen Werten orientiert, wird und kann niemals glücklich oder zufrieden sein (selbst wenn sich manche Menschen das hartnäckig selbst einreden!). Das ist leider einer der größten Irrtümer des Menschsseins, dass man seine inneren Defizite durch äußere Werte auffüllen kann. Man findet (bedingungslose) Zufriedenheit, Begeisterung und Freiheit nur ganz tief in sich selbst. Und leider ist die damit verbundene Entwicklungsarbeit in den meisten Fällen enorm und mit endlos vielen inneren "Abschieden" und schmerzhaften Transformationen verbunden..die glücklichsten Menschen auf dieser Welt sind meistens diejenigen, die manche von uns eher abschätzig betrachten würden, weil sie so gut wie gar nichts besitzen, keinerlei sozialen "Status" haben und sich mehr für den umittelbaren Moment der Freunde und Gegenwärtigkeit interessieren, als für irgendwelche großartigen externen oder materiellen Errungenschaften oder Erkenntnisse.

Da fallen mir zwei diesbezügliche Zitate aus dem Film Fight Club ein:

„Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun.“
„Alles, was du besitzt, besitzt irgendwann dich.“
disconnected
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von disconnected »

Stefan.h.f hat geschrieben: Donnerstag 20. April 2023, 10:49 Sehr oft denke ich mir das bei anderen die verstorben sind (durch Unfall, Krankheit usw) - welche aber gerne noch gelebt hätten - ich denen meine Lebenszeit sofort zur Verfügung stellen würde.
Oh ja, genau das denke ich mir auch sehr oft...
Aus diesem Grund habe ich einen Organspendeausweis, für den Fall der Fälle, dass eine Spende dann noch möglich sein sollte. Den Gedanken, dass jemand der das Leben mehr zu schätzen weiß als ich, dank einem meiner Organe eine neue Chance zu leben bekommt, finde ich sehr schön.
Stefan.h.f

Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Stefan.h.f »

Oh ja, genau das denke ich mir auch sehr oft...
Aus diesem Grund habe ich einen Organspendeausweis, für den Fall der Fälle, dass eine Spende dann noch möglich sein sollte. Den Gedanken, dass jemand der das Leben mehr zu schätzen weiß als ich, dank einem meiner Organe eine neue Chance zu leben bekommt, finde ich sehr schön.
Das ist ja auch mal ein Punkt über den man mal nachdenken sollte und eben auch diskutieren, denn man stelle sich mal vor man könnte seinen Freitod unter Aufsicht im Krankenhaus verrichten und dann gleich als Organspender fungieren!!

Das wäre doch eine gute Idee und könnte vielen Menschen helfen, ich bin erlöst darf human sterben und andere können durch meine Organe evtl ein Leben im Kreise der Liebe weiter führen

Nur mal ein Gedanke.....
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

https://youtu.be/WGsKsoG-6Go

Nach diesem Video bin ich nicht scharf meine Organe zu spenden.
Aber an sich ja. Es wäre schön nicht umsonst gelebt zu haben. Etwas Gutes zu tun, bevor man geht.
Stefan.h.f

Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Stefan.h.f »

Aber eben im Tausch mit begleitetem Suizid 👍
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

das wäre mega.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Vor kurzem erzählte mir eine Bekannte, dass ihr Arzt ihr nicht garantieren konnte, dass sie 60 wird. Sie ist 30 und bei ihr wurde ein Hirntumor entfernt. Sie war traurig wegen dieser Nachricht.

Ich fragte sie, welches Alter sie gerne erreichen würde. Mindestens 80 war ihre Antwort.

Ich hätte mich ja gefreut, wenn der Arzt mir so eine Nachricht mitteilen würde.
Delfino
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Delfino »

Manche werden mit dem Leben bestraft, manche mit dem Tod.
Stefan.h.f

Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Stefan.h.f »

Manche werden mit dem Leben bestraft, manche mit dem Tod.
Also bedeutet Leben Strafe?!?

Somit weiß ich warum ich nicht leben möchte.....
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Die Frage ist nicht, ob wir bestraft werden, sondern wofür....
Stefan.h.f

Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Stefan.h.f »

Hmmmm

Die gesamte Struktur der Natur/Welt ist ein einziger Kampf und wenn man mal bewusst überlegt ist das schon fraglich aus der Sicht von uns ABER im Vergleich zu allen Tieren in der Freiheit und zu allen Menschen in der Vergangenheit ODER auch in anderen Kulturen und Regionen geht es uns vergleichsweise gut

Dennoch habe ich für mich individuell entschieden das ich nicht leben möchte und das Recht sollte mir gegeben werden....
Hurlinger
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Hurlinger »

Stefan.h.f hat geschrieben: Freitag 21. April 2023, 12:52 ........

Dennoch habe ich für mich individuell entschieden das ich nicht leben möchte und das Recht sollte mir gegeben werden....
Ich störe mich immer ein wenig an der Aussage: "das Recht sollte mir gegeben werden"

Das Recht hat man.
Wer soll einem das nehmen?
Was wahrscheinlich gemeint ist, dass man Zugang zu einer humanen und halbwegs friedlichen Lösung (m.E. kommt da nur NaP in Frage) bekommen kann, oder liege ich da falsch?
Gruß
Hurlinger
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