Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

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Delfino
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Delfino »

Sorry, das war etwas falsch formuliert. Es müsste natürlich heissen, Menschen, die einen Suizidversuch unternommen haben.. Denn bei einem erfolgreichen Suizid kann man natürlich nicht mehr zurckkehren. Logisch.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Glaube kann man nicht erzwingen...
Zuletzt geändert von Maja am Donnerstag 11. Mai 2023, 03:41, insgesamt 1-mal geändert.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Und du kommst mit erhobenem Zeigefinger. Und drohst mit Hölle.

Mit welchem Recht,?

Jesus sprach " urteile und richte nicht über andere "


In diesem Sinne kannst du Deine Hilfe anbieten, jmd anrufen oder beten.

Aber Drohen und urteilen, wer von uns in die Hölle kommt und wer nicht, finde ich nicht nett.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Ich finde es ehrlich gesagt komisch, wenn einer hier ALS als vollwertige Krankheit anerkennt, und Pschose nicht.

Bitte schick mir doch eine Bibelstelle wo steht, dass jmd mit einer unheilbaren Krankheit Suizid begehen darf... und mit Psychose eben nicht....


Vielen Dank
Scotti
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Scotti »

Maja hat geschrieben: Donnerstag 4. Mai 2023, 23:44 Ich finde es ehrlich gesagt komisch, wenn einer hier ALS als vollwertige Krankheit anerkennt, und Pschose nicht.

Bitte schick mir doch eine Bibelstelle wo steht, dass jmd mit einer unheilbaren Krankheit Suizid begehen darf... und mit Psychose eben nicht....


Vielen Dank
Ja, genau.. die Seite suche ich auch noch! Wobei ich da eh sehr gespaltener Meinung bin!
Ich könnte jetzt eine Grundsatzdiskussion anfangen, mag ich aber um die Uhrzeit nicht, bringt eh nix. Nur so viel dazu:
Egal ob jemand körperlich oder seelisch schwer krank ist, Neigungen hat, mit denen er nicht leben kann/will oder wirklich keinerlei Lebensmut hat und bereits seit Jahren versucht hat, damit klar zu kommen, es läuft für mich immer auf dasselbe raus: diese Menschen haben alle das Recht, ihren letzten Weg selbst zu bestimmen! Ich setze das ganz klar gleich. Wo ist denn bitte der Unterschied? Richtig, es gibt keinen. Es hat nur einen in den Köpfen der Menschen gegeben, weil man psychische Krankheiten nicht wirklich messen oder gar sehen kann.
Vor einigen Jahren habe ich eine Doku aus der Schweiz gesehen, wo ein Mann, Anfang 50 und seit Jahrzehnten schwerst depressiv endlich über einen Verein die Möglichkeit bekam, nach Hause gehen zu dürfen und das Schlimme war, er hat viele Jahre dafür kämpfen müssen, damit es überhaupt möglich wird.

In NL, B und CH ist es allerdings heute etwas einfacher möglich, gerade in NL erst recht, dass man auch mit gesicherten psychischen Erkrankungen, diesen letzten Weg aus freien Stücken antreten kann und ich bin froh, wenn diese Gesetze weiter gelockert und die Hürden gesenkt werden in den nächsten Jahren oder gar Jahrzehnten.
Ich lehne eine Kommerzialisierung oder gar Industrialisierung der Sterbehilfe strikt ab, nur um das an dieser Stelle einmal klar zu sagen!
Es darf zu keinem Zeitpunkt von außen ein Mensch beeinflusst werden, dass sein Leben nicht lebenswert ist oder der Tod die bessere Alternative dazu, Gott bewahre!
Allerdings, wenn ein Mensch von sich aus zu diesem Schluss kommt, für sich selber unter die diesseitige Existenz einen Schlussstrich, warum auch immer setzen will, so sollte/muss man ihm die Gelegenheit dazu geben, diesen Weg möglichst schmerz und leidensfrei zu ermöglichen! Just my two cents.
Delfino
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Delfino »

Vor einigen Jahren habe ich eine Doku aus der Schweiz gesehen, wo ein Mann, Anfang 50 und seit Jahrzehnten schwerst depressiv endlich über einen Verein die Möglichkeit bekam, nach Hause gehen zu dürfen und das Schlimme war, er hat viele Jahre dafür kämpfen müssen, damit es überhaupt möglich wird.
Diese Doku habe ich auch gesehen, sie trägt den Titel "Tod nach Plan" und man findet sie auf YouTube.
Ich poste mal den Link zur Doku:

https://www.youtube.com/watch?v=DE_9fBN08O0
HeMa
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von HeMa »

Diese Doku habe ich auch schon vor Jahren gesehen. Es nötigt mir wirklich Respekt ab, wie gelassen er seinen letzten Weg antritt. Ich werde da immer sehr unruhig, wenn sich ein Versuch konkretisiert und einen nichts mehr hält außer der fehlende Mut...
Was den Glauben und die verschiedenen Religionen angeht, hatte Delfinio ja schon über die verschiedenen Szenarien fabuliert. Ich finde es immer komisch, wie jede Religion meint das Wissen gepachtet zu haben. In jeder Religion erwartet einen eine andere Idee des Jenseits, von Himmel und Hölle bis zu den 7 Jungfrauen oder Kastendenken wie im Hinduismus etc.
Was erwartet den Atheisten? Immer das schlechteste, wie wahrscheinlich viele Religionen behaupten würden? Ich glaube durchaus auch für mich,
weiß aber nicht ob es irgendeinen Unterschied in meinem Alltag macht, oder manche Dinge einfacher Zufall waren, oder ob es doch jemanden gibt, der manchmal irgendwie mehr oder weniger helfend eingreift...
Aber die Vorstellung, dass da noch mehr kommen könnte macht mir durchaus Angst, gerade wenn es wieder sehr konkret wird mit der Planung und evtl. Umsetzung...
Delfino
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Delfino »

Maja hat geschrieben: Donnerstag 4. Mai 2023, 23:33 Und du kommst mit erhobenem Zeigefinger. Und drohst mit Hölle.

Mit welchem Recht,?

Jesus sprach " urteile und richte nicht über andere "


In diesem Sinne kannst du Deine Hilfe anbieten, jmd anrufen oder beten.

Aber Drohen und urteilen, wer von uns in die Hölle kommt und wer nicht, finde ich nicht nett.
Jesus hat aber in der Bibel auch an mehreren Stellen vor der Hölle gewarnt... Aber schon gut, ich höre auf damit.. War nur gut gemeint.. Aber wenn es euch nervt, so lasse ich es bleiben...
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Ja hat er.
Aber er sagte nicht, du mit AlS darfst Suizid begehen und du mit Schizophrenie nicht.

Ich habe sowas im Leben nicht gehört. Von keinem Jenseitsforscher oder Theologen.

Denn dies entzieht sich jeder Logik.

Wenn ein psychisch kranker eine Stimme hört , die ihn in den Suizid treibt, dann wäre genau er ja nicht zurechnungsfähig.
Er realisiert doch gar nicht was er da tut.

Während ein ALS kranker höchstwahrscheinlich bei klarem Verstand seine Entscheidung trifft.

Selbst unser Justizsystem unterscheidet zwischen zu oder unzurechnungsfähig.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Ich habe kein Problem mit deinen Warnungen. Nur mit deiner speziellen These in Bezug auf körperl/ psychische Krankheiten und Suizid.

Von mir aus kannst du jeden Tag hier warnen. Das ist deine Entscheidung.
Zuletzt geändert von Maja am Donnerstag 11. Mai 2023, 04:15, insgesamt 1-mal geändert.
Scotti
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Scotti »

Delfino hat geschrieben: Freitag 5. Mai 2023, 16:20
Jesus hat aber in der Bibel auch an mehreren Stellen vor der Hölle gewarnt... Aber schon gut, ich höre auf damit.. War nur gut gemeint.. Aber wenn es euch nervt, so lasse ich es bleiben...
Dann erkläre mir doch bitte mal, warum seit einigen Jahrzehnten, der Trachtenverein oder auch Kirche genannt, den Suizid per se nicht mehr verdammt, Totenmessen gelesen werden und ja, zapperlott, die werden auch auf "heiligem Boden" beerdigt! :D Na, wenn da der Belzebub nicht höchstpersönlich seinen Pferdefuß schwingt :evil:
Übrigens: nicht Gott schlug den Suizidenten nach ihrem Tod den Kopf ab und beerdigte ihn separat, damit der "Sünder" in der Unterwelt Kopflos sein möge.. das waren die Priester!

Ironie off....

So, mein Lieber, Jesus warnt also vor der Hölle? Fein! Neues Testament, Bergpredigt, Formulierungen wie "barmherziger Gott!" all das sind Elemente, die Jahrhundert von der Kirche bewusst falsch ausgelegt und verbreitet wurden, weil man fürchtete, dass der Pöbel reihenweise Suizid begeht, wenn bekannt wird, dass es keine Strafe auf der anderen Seite gibt. Upsi... ich vergaß ja den lukrativen Ablasshandel, mit dem die Kirche auch noch reich wie Scheich wurde.

Es nervt nicht, dass du "warnen" willst. Es ist schlicht nicht nötig, weil es keine Hölle gibt. Es gibt nur die eigene Hölle, die eigen geschaffene Hölle, wenn du mit dir selber nicht im Reinen bist. Je eher du deine Fehler, deine Versäumnisse usw. einsiehst, bereust und begreifst, dass nicht immer andere Fehler gemacht haben, sondern du genauso Schuld an vielen Dingen bist, desto weniger wirst du dich selber beim Lebensrückblick verdammen und vor allem selbst verurteilen.

Hierzu empfehle ich dir gern mal einschlägige Literatur u.a. von Jacoby, der in einem seiner Bücher sehr schön darauf eingegangen ist.
Ich habe die Tage ein sehr schönes Online-Seminar zu einem ähnlichen Thema gehabt und finde es immer wieder toll, wie verblendet manche Menschen den alten Thesen nachlaufen und sie verbreiten, auch wenn diese völlig widerlegt sind.


Abgesehen davon wollte ich eigentlich auf ein Video aufmerksam machen, dass ich zufällig entdeckt habe und das wieder einmal wunderbar die These "Nahtoderfahrungen sind das Produkt eines sterbenden Gehirns" widerlegt!
Viel Spaß damit :) https://youtu.be/kxE2c6dglUE

Ein Schlüsselsatz daraus ist "Es ist völlig unmöglich, dass die letzte Gammawelle, die ausgelöst wird, für die NTE verantwortlich ist, da die NTE meist unmittelbar nach dem Aussetzen der Gehirntätigkeit beginnt und eben nicht erst 4-5 Minuten später, wenn diese Welle entsteht."

Für mich ist der Tod in manchen Situationen deutlich erstrebenswerter, bzw. empfinde ich eine Sehnsucht, als dass ich lieber hier bleiben und erleben will, wie mein Leben, das Leben meiner Familie, zugrunde geht und ja, mir ist bewusst, dass jeder Suizid eine Familie zerstören kann und ja, ich gehe auch mit meinen Gedanken innerhalb meiner Familie offen um.
Der "Vorteil" bei mir ist, ich habe weder Frau noch Kinder, somit keine direkte Verantwortung in diese Richtung, auch wenn ich sehr gerne eine gehabt hätte.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Und jetzt erlauben doch manche Kirchen die gleichgeachlechtliche Ehe mit kirchlicher Trauung.

Meine Mutter hat es mir erzählt. Und sie meinte, das tun die nur , weil alle Menschen sich von den Kirchen abwenden.

Ja man kann das wirklich nicht mehr ernst nehmen. Zuerst hieß es Schwule und Lesben sind pervers, sie dienen.dem Teufel.

Und nun dürfen die heiraten...natürlich nicht in jeder Kirche.

Aber ich kann es mittlerweile auch nicht mehr ernst nehmen.

Es macht keinen,Sinn die Bibel zu lesen.
Jeder interpretiert was anderes.
Schade ich dachte immer, dass wenn es einen Gott gibt, dann würde er uns was gescheites hinterlassen.

Aber vieles in der Bibel macht wenig Sinn.
Wer soll da durch steigen.
Und die Kirchen ändern ihre Meinung wie es ihnen passt.

Es wird immer absurder.
erfolglos
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von erfolglos »

In der Bibel steht das drin, von dem die Autoren wollten, dass es drinsteht. Was eine konkrete Person namens Jesus nun tatsächlich gesagt haben soll oder nicht, weiß tatsächlich niemand. Bei einigen alttestamentlichen Propheten geht man heute davon aus, dass die erfunden sein müssen, weil historische Details nicht stimmen können.
Delfino
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Delfino »

Von allen spirituellen Büchern nimmt die Bibel sicher eine Sonderstellung ein. Viele Fakten wurden mit wissenschaftlichen Methoden überprüft und als wahr erwiesen. Aber auch die Bibel hat Fehler. Die bibeltreuen Christen würden bei dieser Behauptung jetzt gleich die Wände hoch gehen. Es stimmt: die Bibel wurde zum grössten Teil durch den heiligen Geist inspiriert. Aber ein Buch mit so einer langen Geschichte hat auch sein Schicksal.
Hurlinger
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Hurlinger »

Ich bin so langsam der Ansicht, man sollte irgendwo ein neues Thema beginnen wo es um Religionen, Kirchen Glaubensrichtungen oder Esoterik geht.
Das ist ja teilweise schon ziemlich schräg hier.
Was die "heligen Bücher" wie die Bibel und der Koran angeht, so sind das für mich in keinster Weise wissenschaftlich belegbare Inhalte.
Die sind entstanden wie das heutige Kinderspiel "stille Post" und jeder hat sich da was reingedichtet um seine Interessen damit zu stärken und ganze Völker zu unterdrücken.
Bis heute noch. Wenn ich höre, dass im Iran Todesstrafen ausgesprochen werden wegen "Korruption auf Erden"
Korruption im Himmel ist aber in Ordnung? Oder wie?
Kleine Beispiele: Die Katholiken verehren Reliquien, die nachweislich nicht von denen stammen, die verehrt werden sollen. Beispiel Turiner Grabtuch (ist aber keine Reliquie sondern eine Ikone) und diverse Holzsplitter vom Kreuz Jesu, sogar Nägel der Kreuzigung.
Wenn wir weltweit alle zusammenpacken würden, hätten wir wahrscheinlich mehr Material, als es damals an Menschen gab.
Unbefleckte Empfängnis hat auch was.
Also als nette Gute Nacht Geschichte OK, Aber sonst.
Schlimm ist nur, dass im Namen dieser Schriften soviel Unrecht verübt wird/wurde.
Gruß
Hurlinger
Ps.: Für diese Denke werde ich sicherlich in der Hölle schmoren!
Naja, der Anfang ist ja schon lange gemacht.
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