Depression ist ein unzulässiges Wort ….

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Antworten
Untergebiss
Beiträge: 11
Registriert: Dienstag 11. Oktober 2022, 20:54

Depression ist ein unzulässiges Wort ….

Beitrag von Untergebiss »

Was für ein schwarzer Tag .
Die Depression raubt mir jede Hoffnung , jede Kraft , jede Zuversicht …
In einem Moment war ich noch glücklich über all das was ich im Leben mein Glück nennen kann und im nächsten Moment geht wie ein Schalter in meinen Kopf um. Ich sehe mich wie von außen am Tisch sitzend , einen Abschiedsbrief formulierend in welchem ich zum Ausdruck bringen möchte dass niemand an meinem Entschluss dieses Trauerspiel dass sich Leben nennt zu verlassen schuld hat und dass sich niemand Vorwürfe machen darf. Die Krankheit ist es die mich bezwingt und der ich immer wieder entgegensetzen kann . In mir ist nur noch leere , Traurigkeit , Hoffnungslosigkeit und ich bin müde . Müde dass alles weiter durchzustehen , die Therapien , die Gespräche , die ständige Auseinandersetzung mit mir und meinen Gedanken .
Ich sehe mich auf dem Boden der Dusche sitzend , einen Schal um meinen Hals und einen Knebel in Form eines Kleiderbügels und drehe den Knebel so lang bis es mir die Blutzufuhr zum Gehirn abdrückt . Ich zähle rückwärts von 40…39…39….37….bis zur 18…- dann merke ich wie ich beinahe bewusstlos werde und drehe den Knebel wieder auf . Ich bin mit einem Mal wieder klar im Kopf , ich weine , ich zittere , ich habe Angst . Angst was ich da gerade tun wollte , Angst vor mir selber , Angst vor dem was die Erkrankung noch mit mir macht . Ich gehe sofort weinend und zitternd zu einer der Schwestern und bitte um Hilfe ….(befinde mich ja immerhin schon in der Psychiatrie - dort wo mir eigentlich geholfen werden soll )
Sie nimmt sich sofort Zeit . Wir reden und ich weine und ich merke die Anspannung in meinen Körper die langsam einer Erleichterung weicht . Ich bekomme Tavor und schlafe erst einmal . Heute stehe ich unter besonderer Beobachtung . Ich habe Angst vor mir selber . In meinem kurzen Schlaf träume ich wie es gewesen wäre tot zu sein . Wie schön es gewesen wäre dieses leid der Erkrankung hinter mir zu lassen und im nächsten Moment weine ich wieder weil mir bewusst wird welches leid ich hinterlassen hätte und dass ich niemals so egoistisch sein darf . Ich muss kämpfen , ich muss weiter gegen die Erkrankung in den Krieg ziehen und darf mich nicht unter kriegen lassen …
Ob ich das schaffe ? Ich hoffe es sehr .
enough
Beiträge: 594
Registriert: Sonntag 7. November 2021, 00:15

Re: Depression ist ein unzulässiges Wort ….

Beitrag von enough »

Hi :wink:

bist du immernoch in der Psychiatrie?

Und bist du nach diesem Versuch, den du auch noch den Schwestern gestanden hast nicht in der Geschlossenen gelandet? bei mir hier wär das sofort passiert...

Ich bin auch gerade mal wieder in der Psychiatrie... :|

Ich versuch aber auch bald die Carotismethode..

Konntest du dich da ein bisschen stabilisieren?

lg
Antworten