DIGNITAS-Forum

Hallo,

mir geht einiges durch den Kopf, die Überschrift ist blöd gewählt, weil es so viele Fragen sind, aber was meint ihr dazu?

Folgendes:

ich frag mich, warum es bei Personen welche in der Öffentlichkeit stehen, Prominente, Politer etc... gefühlt immer klappt mit dem Suizid?

Man weiß natürlich nicht, wie viele Versuche sie vorher hatten.

ABER niemand endet mit Hirnschäden oder als Pflegefall nach einem missglückten Versuch. (was gut ist natürlich, sowas wünscht man Niemandem)

Haben diese Menschen einfach einen besseren Zugang zu bestimmten Methoden?

Was mir dazu außerdem noch einfällt ist, dass es in den ganzen True Crime Sendungen usw. auch IMMER klappt oder auch nicht, aber niemand schwer geschädigt überlebt.

Das kann doch kein Zufall sein. Sind die ganzen Zahlen, dass so viele Menschen schwer hirngeschädigt überleben vielleicht extrem hochgepuscht zur Abschreckung?

Ich kenn viele die Suizid begangen haben (Bekanntenkreis) und auch diese haben es geschafft oder auch nicht, haben höchstens mit einigen körperlichen Problemen gekämpft nach einem missglücktem Versuch, z.B einem Fenstersprung. Aber niemand hat Hirnschäden. Ich weiß es kommt auf die Methode an, trotzdem alles komisch.

Meine Mutter hatte mal kurz in einem Pflegeheim gearbeitet, dort lagen aber tatsächlich einige Patienten nach einem gescheiterten Versuch, welche im Wachkoma lagen oder Hirntod waren uvm. (Ich kenn mich da nicht wirklich mit aus)

Kennt ihr persönlich jemanden?

Und warum klappt es bei so vielen einfach?

Das ging mir gerade durch den Kopf.

Viele Grüße

.

Hallo,

ja richtig, das können Gründe sein...

Irgendwie unfair, dass manche es "so leicht" haben.

vg

enough hat geschrieben: ↑Montag 14. Februar 2022, 19:42 .....
Irgendwie unfair, dass manche es "so leicht" haben.

....

Naja, leicht würde ich das mal nicht nennen. Mit den Mitteln, an die sie vielleicht etwas leichter rankommen, müssen auch sie diese letzte Überwindung schaffen.
Ich stelle mir das für niemanden leicht vor. Egal welchen Stand derjenige im Leben hatte.

Gruß
Hurlinger

Hurlinger hat geschrieben: ↑Dienstag 15. Februar 2022, 00:06

enough hat geschrieben: ↑Montag 14. Februar 2022, 19:42 .....
Irgendwie unfair, dass manche es "so leicht" haben.

....

Naja, leicht würde ich das mal nicht nennen. Mit den Mitteln, an die sie vielleicht etwas leichter rankommen, müssen auch sie diese letzte Überwindung schaffen.
Ich stelle mir das für niemanden leicht vor. Egal welchen Stand derjenige im Leben hatte.

Gruß
Hurlinger

das stimmt allerdings, deswegen hab ich "leicht" auch in Anführungszeichen gesetzt.

ich denke einfach manche haben es leichter als andere, so ist es besser formuliert.

viele Grüße

In meinem Bekanntenkreis gab es in den letzten 20 Jahren 4 Suizide. 2 per Schiene/Brücke, einer mit Grill und einer mit Küchenhandtüchern, mit denen er sich auf dem Speicher spontan erhängt hat.

Bei dreien war vorher 0,0 davon zu spüren/ahnen, dass da sowas bevorsteht nur bei demjenigen mit dem Grillfest habe ich geahnt, dass er evtl. auf so eine Idee kommen könnte, aber das war auch sehr wage.

Warum es klappt, kann ich dir evtl so erklären: je länger du nachdenkst, desto komplexer und komplizierter wird es für uns. Wenn man aber den Weg spontan wählt, macht man sich ja keine Gedanken mehr und geht auch mit der nötigen Entschlusskraft zu Werke.
Ich erinnere mich an einen Cartoon von Uli Stein, da stand ein Mann mit einem Strick um den Hals, Messer an die Brust gedrückt durch einen Gürtel darum, Pistole an der Schläfe auf einem Fenstersims und ein Polizist schaute raus und in der Blase stand "Ach, den kenn ich doch. In der Schule nannten wir ihn Eduard, den Gründlichen"
Was ich damit sagen möchte ist, du kannst es so gut planen, wie du willst, so lange, wie du willst, aber wenn es darauf ankommt, ist alle Planung egal, da kommt es auf den Willen drauf an, wirklich sterben zu wollen und das schafft man leider nicht so einfach, wie wir es gern hätten. Gerade, was Tabletten angeht, ist diese Zeit leider lange vorbei.

Eduard der Gründliche....witzig...

Ja, ich denke auch man grübelt zu viel nach, allerdings bin ich eben auch oft gründlich und möchte kein Risiko eingehen.

lg

Scotti hat geschrieben: ↑Samstag 30. April 2022, 07:40 Gerade, was Tabletten angeht, ist diese Zeit leider lange vorbei.

Was meinst du damit, dass diese Zeit was tabletten angeht vorbei ist?
Die Hemmschwelle sich durch eine Substanz zu suizidieren ist doch wesentlich niedriger als eine harte Methode (wie Erhängen, Zug etc.)

enough hat geschrieben: ↑Samstag 30. April 2022, 11:18 Eduard der Gründliche....witzig...

Ja, ich denke auch man grübelt zu viel nach, allerdings bin ich eben auch oft gründlich und möchte kein Risiko eingehen.

lg

Ohne jegliches Risiko kannst du dich nicht suizidieren, würde ich mal sagen. Eher wirst du alt und grau.

Kuckuck hat geschrieben: ↑Samstag 30. April 2022, 21:08

enough hat geschrieben: ↑Samstag 30. April 2022, 11:18 Eduard der Gründliche....witzig...

Ja, ich denke auch man grübelt zu viel nach, allerdings bin ich eben auch oft gründlich und möchte kein Risiko eingehen.

lg

Ohne jegliches Risiko kannst du dich nicht suizidieren, würde ich mal sagen. Eher wirst du alt und grau.

Naja, wenn man sich in eine 100 meter tiefe schlucht stürzt, ist es wohl praktisch 100% sicher.
Ansonsten hast du natürlich recht, bei einigen Methoden ist es aber schon sehr unwahrscheinlich dass etwas schief geht

Da stimme ich dir zu Epsilon. Aber auch bei der 100Meter tiefen Schlucht kann man zögern und denken, "hm.... was wenn ich an einem Felsvorsprung hängen bleibe und gar nicht ganz runterfalle?".

ja so ist es, aber wenn es Sterbehilfe für alle geben würde müsste man nicht so leiden und hin und her grübeln...aber nein...gibt es ja nicht

Epsilon hat geschrieben: ↑Samstag 30. April 2022, 21:04

Scotti hat geschrieben: ↑Samstag 30. April 2022, 07:40 Gerade, was Tabletten angeht, ist diese Zeit leider lange vorbei.

Was meinst du damit, dass diese Zeit was tabletten angeht vorbei ist?
Die Hemmschwelle sich durch eine Substanz zu suizidieren ist doch wesentlich niedriger als eine harte Methode (wie Erhängen, Zug etc.)

Was ich damit meine ist, dass früher (bis ca Anfang der 00er Jahre) in vielen Beruhigungs- und Schlafmitteln unter anderem Barbiturate beigemischt waren, durch die du dann, falls überdosiert, friedlich eingeschlafen und gestorben bist.
Heute ist die Industrie so eingestellt, dass du bei einer Überdosierung kotzt, wenn du nicht vorher mit MCP o.ä. Abhilfe geschaffen hast.

Des Weiteren: Wie ein User vor seinem Ableben mal geschrieben hat, ist ein Suizid durch Tabletten das wohl komplexeste Thema und muss bis ins kleinste Detail berechnet und überdacht werden, man muss sich gut mit den physiologischen und toxikologischen Vorgängen auskennen, damit der Weg nicht auf die Intensiv führt.

Das kann gut sein, Scotti, ich persönlich lebte immer eher nach der "try and error" Devise. Ich hätte auch gar nicht das Wissen (und die Geduld ) , das alles zu beleuchten.

In diesem bestimmten Fall halte ich "Error" mit einem eventuell beschis+enerem Leben hinterher als nicht besonders erstrebenswert.
Gruß
Hurlinger