Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

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Peterchen
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Peterchen »

Erloesung hat geschrieben:
Das finde ich auch einer der schlimmsten Sachen.
Ich hab dauernd Angst, dass ich irgendwie einen Schlaganfall oder so bekomme.
Das ist der Grund, warum ich auch dann, wenn ich noch mal als gesunder Mensch neu anfangen könnte, bemüht wäre, mir eine ausreichende Dosis NaP zu besorgen und in die Schublade zu legen.

Das Zeug hält angeblich viele Jahrzehnte. Einmal angeschafft hätte man damit eine lebenslange Versicherung gegen unfreiwilliges Leid.

Ich glaube, damit könnte man sorglos leben. Ein paar Gefahren würden zwar bleiben, z.B. qualvoll in einem Autowrack verbrennen oder nach einem Unfalll geistig so behindert sein, dass man nicht mal mehr das NaP nehmen kann. Aber das ist extrem unwahrscheinlich. Die Möglichkeit, im Laufe des Lebens zu erkranken oder auf andere Weise unglücklich zu werden, ist leider gar nicht unwahrscheinlich.

Das Leben ist so unsicher.. wie kann man sowas nur supporten :-( Und dann lese ich irgendwo von Frauen im Internet, dass sie seit Jahren versuchen ein Kind zu bekommen und fragen, wie man den Erfolg erhöhen kann, damit man schwanger wird.

Ich denke mir dann immer: Was läuft in euren Gehirnen bitte schön schief?

UND: WER GIBT EUCH DAS RECHT DAZU, EINEN NEUEN MENSCHEN IN DIE WELT ZU SETZEN? (OHNE DESSEN EINVERSTÄNDNIS )
Vor allem wenn es Frauen sind, die selbst die bittersten Erfahrungen mit dem Leben gemacht haben und jetzt ein Kind bekommen, um sozusagen für das erlittene Unglück entschädigt zu werden. Und dafür zwingt man einen anderen Menschen, die gleiche Sch.... durchzumachen.
Erloesung
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Erloesung »

@Peterchen
Ja, man zieht halt -wie du bereits erwähnst- einfach andere mitrein, in ein (Zwangs-)Leben. Find ich nicht in Ordnung. :(

Weisst du, ich glaube, es gibt auch viele Menschen, die auch ein schlechtes Leben führen. Aber ich hab den Eindruck, dass sich viele gar nicht soviele Gedanken machen. Wir hier im Forum machen uns glaub ich das Leben noch schwerer, weil wir uns mit Details etc. befassen. Aber bei mir jedenfalls, geht es nicht anders. Ich muss einfach darüber nachdenken, analysieren usw.

Das ist irgendwie auch soo großes Pech, dass damals irgendwie die Evolution entstand und Leben entstand. Wäre es damals vielleicht nur minimalst anders gelaufen, also wäre z.B. ein Meteroit kurz darauf damals auf die Erde geprallt, so gäbe es heute vielleicht gar kein Leben.
Und kein Leben = so gäbe es auch kein Leid.

Aber nein.. :-( Ich könnte echt heulen.
Das einzige "gute" ist, dass das Leben wieder vorbeigeht, also, dass auch das Leid irgendwann weg ist. Wobei (wie schonmal in dem anderen Thread erwähnt) ich TOTALE Panik habe, dass die Menschen tatsächlich ewiges Leben erfinden, anhand der DNA bzw. Gentechnik oder so. :-(
Das macht mir eigentlich noch mehr Angst. Meint ihr, das ist realistisch sowas?

Seufz.. wenn man auch mal das GESAMTE Leid der Menschheits-Geschichte zusammen-addiert.. ohje, da kommt sehr viel Leid raus.
Hurlinger
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Hurlinger »

@Erlösung.
Erloesung hat geschrieben: (wie schonmal in dem anderen Thread erwähnt) ich TOTALE Panik habe, dass die Menschen tatsächlich ewiges Leben erfinden, anhand der DNA bzw. Gentechnik oder so. :-(
Das macht mir eigentlich noch mehr Angst. Meint ihr, das ist realistisch sowas?

Seufz.. wenn man auch mal das GESAMTE Leid der Menschheits-Geschichte zusammen-addiert.. ohje, da kommt sehr viel Leid raus.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es "das Leben" in der Form, wie wir es kennengelernt haben ("Krönung der Schöpfung Mensch") es in bis zu 1000 Jahren nicht mehr geben wird.
Vielleicht schaffen sie es den Tod noch länger hinauszuzögern, aber ewiges Leben/Leiden wird es m.E. nicht geben. Die Menschheit überholt sich selbst und die Erde verkraftet nicht mehr viele von dieser Spezies.
Vielleicht tröstet dich das etwas.
Gruß
Hurlinger
Lebensmüder
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Lebensmüder »

Erloesung hat geschrieben:Ich hab dauernd Angst, dass ich irgendwie einen Schlaganfall oder so bekomme.
Geht mir ähnlich. Noch schlimmer ist die Angst, dann noch viele Jahre in einem Heim verbringen zu müssen. Mit Medikamenten ruhig gestellt, sabbernd, unfähig zu reden, zu essen, alleine auf die Toilette zu gehen, etc. Und vor allem nicht mehr dazu in der Lage zu sein sein Leben selbst beenden zu können. Eine Horrorvorstellung :shock: :shock: :shock:

Ein Grund mehr, rechtzeitig einen geplanten Abgang zu machen.
Erloesung
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Erloesung »

@Hurlinger

Ich bin mir da nicht so sicher. Ich stell mir das so vor, dass Menschen irgendwann DNA von einem Menschen nehmen und dann ihn sozusagen im Labor "klonen", also eine Kopie von diesem Menschen herstellen, und das ist dann nicht ein anderer Mensch (dieser Klon), sondern man selbst ist das dann wieder. ^^
Ich hab da echt Angst davor, aber wie gesagt, ich hab ja noch meine Mutter und bis dahin, mal sehen.

@Lebensmüder
Das ist natürlich das worst-case Szenario. Statistisch gesehen dürfte sowas ja nur sehr sehr selten eintreten, aber ich persönlich frage mich immer: ich hab schon soviele Sachen erlebt, die statistisch 1 zu 100.000 z.B. sind. Also denk ich mir leider oft, das dann ja auch mich treffen könnte, durch einen Unfall oder weil mein Körper schon so am Ende ist? I don't know.

Darf ich dich fragen, ob du auch unter einer Angststörung leidest?
(ich leide nämlich unter einer, leider)
Hurlinger
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Hurlinger »

@Erlösung.
Dann sieh mal zu, dass niemand an deine DNA rankommt. Dann ist sicher gestellt, dass Du nicht geklont werden kannst, sondern irgendein anderer.
Wenn man bedenkt, dass man in 4000 Jahre alten Mumien noch DNA findet.
Nach deinem Tod solltest du dich unbedingt verbrennen lassen.
Gruß
Hurlinger
Erloesung
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Erloesung »

Hurlinger hat geschrieben:@Erlösung.
Dann sieh mal zu, dass niemand an deine DNA rankommt. Dann ist sicher gestellt, dass Du nicht geklont werden kannst, sondern irgendein anderer.
Wenn man bedenkt, dass man in 4000 Jahre alten Mumien noch DNA findet.
Nach deinem Tod solltest du dich unbedingt verbrennen lassen.
Gruß
Hurlinger
Genau aus diesem Grund will ich mal verbrannt werden, wenn ich mal sterbe.
Viele denken sicher, sowas wird nie passieren, aber FALLS doch, dann ist man in diesem Lebens-System gefangen. Und DAS wäre die Hölle pur für mich.
Ich finde das ganze Lebens-System sowieso total komisch.

Nicht nur der Sinn ist ungeklärt, sondern auch, dass es überhaupt sowas wie "Leben" gibt. Das Leben stellt uns vor Rätsel wie ein Film von David Lynch. ;)
Lebensmüder
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Lebensmüder »

Erloesung hat geschrieben: @Lebensmüder
Statistisch gesehen dürfte sowas ja nur sehr sehr selten eintreten, aber ich persönlich frage mich immer: ich hab schon soviele Sachen erlebt, die statistisch 1 zu 100.000 z.B. sind.
Dito. Z.B. eine Lungenerkrankung dir nur 7-9 von 100.000 bekommen.
Erloesung hat geschrieben:Darf ich dich fragen, ob du auch unter einer Angststörung leidest?
(ich leide nämlich unter einer, leider)
Nein, zum Glück nicht.
Bis jetzt sind es nur seltene, leichte Panikattacken und Beklemmungs-Phasen.
Peterchen
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Registriert: Freitag 30. Januar 2015, 13:02

Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Peterchen »

Erloesung hat geschrieben: Das ist irgendwie auch soo großes Pech, dass damals irgendwie die Evolution entstand und Leben entstand. Wäre es damals vielleicht nur minimalst anders gelaufen, also wäre z.B. ein Meteroit kurz darauf damals auf die Erde geprallt, so gäbe es heute vielleicht gar kein Leben.
Und kein Leben = so gäbe es auch kein Leid.
Es hätte genügt, wenn das Leben nie auf die "Idee" gekommen wäre, Nervensysteme zu entwickeln. Die ersten drei Milliarden Jahre war das Leben auf der Erde komplett empfindungslos und damit leidfrei.

Aber bei drei Billionen Galaxien mit jeweils ungefähr 100 Milliarden Sternen ist die Erde vermutlich eh nicht der einzige Planet mit einer leidenden Biosphäre.
Das einzige "gute" ist, dass das Leben wieder vorbeigeht, also, dass auch das Leid irgendwann weg ist. Wobei (wie schonmal in dem anderen Thread erwähnt) ich TOTALE Panik habe, dass die Menschen tatsächlich ewiges Leben erfinden, anhand der DNA bzw. Gentechnik oder so. :-(
Das macht mir eigentlich noch mehr Angst. Meint ihr, das ist realistisch sowas?
Glaube ich nicht. Wenn aber doch, dann hätte man vermutlich auch ganz neue Möglichkeiten, Leid zu überwinden.

Und der Suizid wäre ja trotzdem möglich.

@Hurlinger
Dann sieh mal zu, dass niemand an deine DNA rankommt. Dann ist sicher gestellt, dass Du nicht geklont werden kannst, sondern irgendein anderer.
Wenn man bedenkt, dass man in 4000 Jahre alten Mumien noch DNA findet.
Ein Klon ist ja nur ein Zwilling. Der hat weder deine Persönlichkeit noch deine Erinnerung. Abgesehen von "familiären" Sympathiegefühlen könnte es dir also egal sein, was mit deinem Klon passiert.
Riesenschnauzer
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Riesenschnauzer »

Ja, es ist womöglich wieder "Off-Topic", aber als eine schlimme Sache empfinde ich abgehobene Politikkasten, denen es völlig egal ist wo sie her kommen. Die ebenso Funktionäre in einem internationalen Konzern sein könnten, wie Abgeordnete des Bundestages. Alles ist egal, alles ich gleichgültig.

Eine der Ursachen von Depressionen ist der Verlust von kultureller Identität.
Erloesung
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Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Erloesung »

Ja, wir haben halt echt Pech gehabt. Also eigentlich die gesamte Menschheit.

Ich hab mal einen interessanten Beitrag gelesen in einem englischsprachigen Forum. Und da hieß es: "Once you know the truth, it's hard to enjoy the life"
also auf Deutsch: Sobald man einmal die Wahrheit erkennt, ist es schwer das Leben zu genießen"

Und heute hab ich wieder einen interessanten Post gelesen, und zwar:
"I can't live, but i also can't die because of my family"
Also, "ich kann nicht leben, aber ich kann auch nicht sterben wegen meiner Familie"

Ich weiss garnicht, was ich in den nächsten Jahren so machen soll. Ich hab irgendwie jegliche Interessen verloren. Es wäre irgendwie schön, wenn es mehrere so Antinatalisten gebe und man sich real mit denen austauschen könnte.
Ich glaube, ich suche mir irgendjemand, der mit mir in der Natur was macht. Zelten dort oder so und die Natur, die Ruhe genießen. Irgendwie sowas werd ich wohl dann machen.

edit: Was natürlich am besten wäre, wenn ich irgend so eine Frau kennenlernen würde, die genauso wie ich tickt. Aber.. unrealistisch.

@Peterchen
Bei dir wird es keine großen Änderungen im Leben mehr geben, oder doch?
Leo13

Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Leo13 »

Leben zu müssen.
Cul8er
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Registriert: Freitag 6. April 2018, 17:38

Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Cul8er »

Ich hatte am 29.03 eine OP in Vollnarkose. Die Schwester kam und brachte mir ein Netzunterhöschen und Zwangskittel. Ich bin dann mit dem Bett zur Schleuse gefahren worden. Fusspumpe am Krankenbett, auf die Höhe der OP Liege. Ich rübergerobbt.

Ich bei den Anästhesisten. Die Anästhesistin so Hallo, ich so, ich habe schon einen Port, spritz ordentlich rein ja, soll schief gehen. Die so, sie haben gar keinen Port, einen Zugang. Na gut, sach dem Oberarzt der Anästhesie, er soll die alberne Maske von meiner Fresse nehmen, sonst wehre ich mich. Du machst linkslateral an dem Zugang richtig Klamotten in mich rein, der letzte Anästhesist sagte, Du brauchtest viel.

Ich so, los, Fentanyl, gib Gas jetzt, Opium fürs Volk. Wegen der OP zwei dicke Spritzen Propofol und ich bitte Sie ausdrücklich, Compliance ist gut NaP 50 Gramm. Ich brauche keinen Grabstein, Pathologie so durch. Bitte machen Sie das für mich. SIe sollen Leben ohne Ende.

Ich wach geworden im Aufwachbereich, wie in som Feldlazaret. Voll auf der Wunde am liegen, Schmerzen ohne Ende, konnte nicht wirklich atmen. Ich so, Sufantantyl in meine Richtung. Der ANästhesist so, Sie müssen ihrem Körper auch Zeit geben sich selbst zu helfen. Jaja, ich will meinem Körper gar keine Zeit geben und maligne Schmerzen gehen gar nicht. Er die Spritze am Zugang angeschlossen, Rumms. Dafür hatte ich danach Verstopfung.

Ich hab gedacht, Herz hör endlich auf.
Lebensmüder
Beiträge: 128
Registriert: Dienstag 6. Juni 2017, 12:50

Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Lebensmüder »

Auch wenn es einem selbst nicht gut geht und man mit seinem Leben unzufrieden ist, kann man trotzdem freundlich zu seinen Mitmenschen sein. Ich habe neulich komplett andere Erfahrungen bei zwei OPs gemacht. So wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es eben auch wieder raus.
Erloesung
Beiträge: 281
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 00:00

Re: Was ist für euch das Schlimmste im Leben?

Beitrag von Erloesung »

Lebensmüder hat geschrieben:Auch wenn es einem selbst nicht gut geht und man mit seinem Leben unzufrieden ist, kann man trotzdem freundlich zu seinen Mitmenschen sein. Ich habe neulich komplett andere Erfahrungen bei zwei OPs gemacht. So wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es eben auch wieder raus.
Hast natürlich Recht, aber das ist ja nicht soo schlimm, da OPs nur ein paar Stunden dauern. Da würde ich mir denken, "in ein paar Stunden bin ich eh wieder weg hier, also ihr seid mir egal."

Nur wenn man z.B. dauerhaft auf solche Personen angewiesen ist, z.B. wenn man pflegebedürftig ist und der Pfleger einem immer wieder schikaniert. Das ist dann viel schlimmer.
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