Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Viola5
Beiträge: 32
Registriert: Freitag 7. August 2015, 23:48

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von Viola5 »

Riesenschnauzer hat geschrieben:Ein eigenes Kind würde ich als Horror empfinden.
Ich auch und ich bin eine Frau!!
Ich habe meine Umwelt schon sehr früh geschockt (als Jugendliche),dass ich auf keinen Fall Kinder haben will.
So kaputt wie ich selbst bin,dass will ich einem Kind niemals zumuten...
Vögelchen
Beiträge: 18
Registriert: Dienstag 7. November 2017, 13:17

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von Vögelchen »

Liebe Warum-nur?
Du bist mit zwei sich widerprechenden Themen in dieses Forum eingestiegen. Bei dem einen geht es ums Leben, bei dem anderen um den Tod. Das macht die Sache kompliziert. Natürlich sprichst Du mit dem einen Thema diejenigen an, die auch gerne Kinder gehabt hätten oder sogar haben. Mit dem anderen Thema diejenigen, die das Leben unerträglich finden. Die Fortpflanzung eines jeden Lebens ist DAS Programm der Natur. Ganz einfach. Und natürlich geht es dabei um die eigenen Gene. Warum würde ein Löwenmännchen sonst die Jungen des alten Männchens töten? Außerdem können Männer ganz selbstverständlich die Hormonschwankungen, die damit verbundenen körperlichen und seelischen Veränderungen einer Frau während der Schwangschaft nicht nachvollziehen. Ich habe eine Freundin, die empfand ihre zwei Schwangerschaften als die schönste Zeit ihres Lebens. Ihre Söhne sind das Wichtigste in Ihrem Leben. Die beiden Kerle sind mittlerweile erwachsen, einer hat selber zwei Kinder. Beide sind mit ihrem Leben weitgehend zufrieden. Ich denke, von den meisten vermeindlich gesunden Menschen, hättest Du den Vorwurf "Narzissmus" nicht zu hören bekommen.

Ich gebe Dir ebenfalls den Rat Dich bei einem Forum mit Gleichleidenden anzumelden. Durch Deine Äußerung, solange weiterkämpfen zu wollen bis Du zu einem eigenen Kind kommst wird klar, dass Du auf der Seite der Lebensbefürworter stehst und hier falsch bist.

An die Männer dieser Runde: Biologisch betrachtet ziehen die meisten männlichen Wesen von Weibchen zu Weibchen und begatten diese, einzig um ihre Gene in die Welt zu setzten. Für eine solche Gelegenheit setzten sie mitunter ihr Leben aufs Spiel. Bei menschlichen Männchen steht der Spaß im Vordergrund. Ach ja, bei Bonobos auch. Ich persönlich habe einen einzigen Mann kennengelernt, der beim Sex auf Verhütung geachtet hat. Denkt mal drüber nach.

Von Menschen mit unzulässiges Wort muss man mit einer Antwort rechnen, wie Du sie bekommen hast: Bloß nicht!!! Auch klar. Ich persönlich kann beide Gedanken sehr gut nachvollziehen. Ich wollte auch einmal sehr gerne Kinder haben. Das klappte aber wegen des Mannes nicht. Heute denke ich, ich wäre eine schlechte Mutter gewesen und hätte meine Krankheit lediglich weitergegeben.
glycerine

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von glycerine »

Es gibt in diesem Forum eben Menschen, für die das Leben an sich einfach nicht zur Depatte steht, die sind der Meinung, wenn man keine Kinder mehr bekommt und alle irgendwann sterben, dann wäre das viel besser als der Istzustand.

Wenn dem nicht so ist und es keinen gibt, der diese Meinung hat, dann habe ich ein paar eben falsch verstanden.

Ich gehöre zu den Zweiflern, zu den Hoffenden, dass es möglich ist, ein Leben zu führen, das einen erfüllt.
Wenn ich in einem tiefen Loch drinhänge, dann denke ich zwar über Suizid nach, ohne es wirklich zu tun, aber ich bin kein
Feind des Lebens an sich.
Peterchen
Beiträge: 742
Registriert: Freitag 30. Januar 2015, 13:02

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von Peterchen »

Abendstern hat geschrieben:
Aber falls Du bessere Tipps auf Lager hast, dann bitte. Statt hier nur herumzumosern und Warum_nur? ein schlechtes Gefühl damit zu vermitteln, könntest Du Dich ja auch mal damit versuchen, etwas Positives aufzuzeichnen, ohne dabei anmaßend zu wirken, weil die Tipps vielleicht nicht für jeden erreichbar sind.
Es ist nicht meine Aufgabe, das Leben schönzureden. Das ist ein Job für diejenigen , die vom Gedanken besessen sind, das Leben weiterzugeben. Denn wenn ich mir anmaße, einen Menschen aus der seligen Nichtexistenz herauszuholen und ihm ein Leben aufzuzwingen, an dem er gar nicht interessiert war, dann muss ich eigentlich sehr viel vom Leben halten, um diesen Schritt rechtfertigen zu können. Ich muss mir sicher sein, dass ich meinem Kind etwas Gutes tue, indem ich es vom Zustand der Nichtexistenz in den Zustand des Lebens befördere.

Wenn wir aber sehen, dass die TE einen Suizid in Betracht zieht, nur weil sie keine Kinder kriegen kann, dann ist das ein krasses Unwerturteil über das Leben. Denn wäre das Leben so großartig, wie Natalisten behaupten, dann müsste auch ohne Kinder von dieser Großartigkeit noch genug übrig bleiben, um nicht über Selbsttötung nachzudenken. Das ist bei der TE aber offenbar nicht der Fall.
Erloesung
Beiträge: 281
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 00:00

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von Erloesung »

@Peterchen

Mal wieder ein sehr guter Text von dir. Ich sehe das genauso.
Riesenschnauzer
Beiträge: 151
Registriert: Mittwoch 13. Dezember 2017, 17:35

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von Riesenschnauzer »

Peterchen hat geschrieben: Wenn wir aber sehen, dass die TE einen Suizid in Betracht zieht, nur weil sie keine Kinder kriegen kann, dann ist das ein krasses Unwerturteil über das Leben. Denn wäre das Leben so großartig, wie Natalisten behaupten, dann müsste auch ohne Kinder von dieser Großartigkeit noch genug übrig bleiben, um nicht über Selbsttötung nachzudenken. Das ist bei der TE aber offenbar nicht der Fall.
Ich halte mich zwar aus der Diskussion etwas raus, da sie mich nicht so übermäßig interessiert, rechne mich also keinem der "Lager" zu. Aber rein philosophisch passt es doch eigentlich: Wenn der Sinn im Leben weitergeben besteht, ist das als solches der Sinn. Auch für die Nachkommen. Es ginge also vorrangig gar nicht um Lebensqualität. Das wäre natürlich eine ziemlich radikale Einstellung, die (für mich) nur mit einem dahinterstehendem spirituellem Weltbild, irgend einem weitergehendem Sinn plausibel wäre ("Seid fruchtbar und mehret euch...").
Abendstern
Beiträge: 621
Registriert: Montag 28. September 2015, 08:03

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von Abendstern »

Peterchen hat geschrieben:
Abendstern hat geschrieben:
Aber falls Du bessere Tipps auf Lager hast, dann bitte. Statt hier nur herumzumosern und Warum_nur? ein schlechtes Gefühl damit zu vermitteln, könntest Du Dich ja auch mal damit versuchen, etwas Positives aufzuzeichnen, ohne dabei anmaßend zu wirken, weil die Tipps vielleicht nicht für jeden erreichbar sind.
Es ist nicht meine Aufgabe, das Leben schönzureden. Das ist ein Job für diejenigen , die vom Gedanken besessen sind, das Leben weiterzugeben. Denn wenn ich mir anmaße, einen Menschen aus der seligen Nichtexistenz herauszuholen und ihm ein Leben aufzuzwingen, an dem er gar nicht interessiert war, dann muss ich eigentlich sehr viel vom Leben halten, um diesen Schritt rechtfertigen zu können. Ich muss mir sicher sein, dass ich meinem Kind etwas Gutes tue, indem ich es vom Zustand der Nichtexistenz in den Zustand des Lebens befördere.

Wenn wir aber sehen, dass die TE einen Suizid in Betracht zieht, nur weil sie keine Kinder kriegen kann, dann ist das ein krasses Unwerturteil über das Leben. Denn wäre das Leben so großartig, wie Natalisten behaupten, dann müsste auch ohne Kinder von dieser Großartigkeit noch genug übrig bleiben, um nicht über Selbsttötung nachzudenken. Das ist bei der TE aber offenbar nicht der Fall.
Deine philosophischen Gedanken in allen Ehren. Du weißt, daß ich diese in der Regel sehr wertschätze. Der kleine Comic ist übrigens genial. Aber es ging mir darum, daß Du die kleinen Dinge, die ich als kleinsten Nenner für Lebenssinn aufführte, als zu banal bemängelt hast - und dies, ohne anzuführen, was denn Deiner Meinung nach für jemanden noch Sinn ergeben könnte, dessen Sinn verloren gegangen ist. Für meine Begriffe sind Eichhörnchen-Beobachtung, warme Sonnenstrahlen auf der Haut oder frischer Kaffeeduft eben genau das, was "auch ohne Kinder von dieser Großartigkeit noch übrig bleibt, um nicht über Selbsttötung nachzudenken".
Peterchen
Beiträge: 742
Registriert: Freitag 30. Januar 2015, 13:02

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von Peterchen »

Riesenschnauzer hat geschrieben: Ich halte mich zwar aus der Diskussion etwas raus, da sie mich nicht so übermäßig interessiert, rechne mich also keinem der "Lager" zu. Aber rein philosophisch passt es doch eigentlich: Wenn der Sinn im Leben weitergeben besteht, ist das als solches der Sinn. Auch für die Nachkommen. Es ginge also vorrangig gar nicht um Lebensqualität. Das wäre natürlich eine ziemlich radikale Einstellung, die (für mich) nur mit einem dahinterstehendem spirituellem Weltbild, irgend einem weitergehendem Sinn plausibel wäre ("Seid fruchtbar und mehret euch...").
Wenn jeder einzelne Mensch nur dazu da ist, einen neuen Menschen zu machen, der wiederum kein Selbstzweck ist, sondern nur dazu da ist, einen neuen Menschen zu machen, der wiederum...- was ist dann der Sinn der ganzen menschlichen Existenz? Für mich klingt das wie ein infiniter Regress. Wenn das Leben eines Menschen für sich selbst genommen sinn- und wertlos ist, dann kann die Herstellung von neuen Menschen daran nichts ändern. Genauso wie mit den Robotern, die nur dazu da sind, weitere baugleiche Roboter herzustellen, die wiederum...

Abendstern hat geschrieben:
Deine philosophischen Gedanken in allen Ehren. Du weißt, daß ich diese in der Regel sehr wertschätze. Der kleine Comic ist übrigens genial. Aber es ging mir darum, daß Du die kleinen Dinge, die ich als kleinsten Nenner für Lebenssinn aufführte, als zu banal bemängelt hast - und dies, ohne anzuführen, was denn Deiner Meinung nach für jemanden noch Sinn ergeben könnte, dessen Sinn verloren gegangen ist. Für meine Begriffe sind Eichhörnchen-Beobachtung, warme Sonnenstrahlen auf der Haut oder frischer Kaffeeduft eben genau das, was "auch ohne Kinder von dieser Großartigkeit noch übrig bleibt, um nicht über Selbsttötung nachzudenken".
Ich halte auch viel vom Anblick der Natur und von Kaffee. Ich hätte es nur rnicht so "kleinteilig" ausgedrückt.

Was gibt es denn sonst noch? Zum Beispiel die ganze Palette sozialer Beziehungen abgesehen von Kindern. Ich habe nie kapiert, warum so getan wird, als wären Kinder und Einsamkeit die einzigen Alternativen. Freundschaften und Beziehungen gibt es auch ohne Kinder - und sogar mit mehr Freiheit und größerem Zeitbudget.

Und dann gibt es noch Dinge wie Reisen, gute Bücher, gutes Esssen, Musik, Filme und Serien, Wanderungen, Beschäftigung mit Philosophie und Wissenschaft, lustige Online-Diskussionen wie diese hier, das tägliche Weltgeschehen als Quelle der Unterhaltung usw.

Also wenn ich nicht chronisch krank wäre, dann würde ich zwar auch keine Hymnen und Lieder auf das Leben singen, aber ich hätte keine Probleme, mich ohne Kinder zu beschäftigen.
Zuletzt geändert von Peterchen am Sonntag 7. Januar 2018, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
Riesenschnauzer
Beiträge: 151
Registriert: Mittwoch 13. Dezember 2017, 17:35

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von Riesenschnauzer »

Peterchen hat geschrieben:
Riesenschnauzer hat geschrieben: Ich halte mich zwar aus der Diskussion etwas raus, da sie mich nicht so übermäßig interessiert, rechne mich also keinem der "Lager" zu. Aber rein philosophisch passt es doch eigentlich: Wenn der Sinn im Leben weitergeben besteht, ist das als solches der Sinn. Auch für die Nachkommen. Es ginge also vorrangig gar nicht um Lebensqualität. Das wäre natürlich eine ziemlich radikale Einstellung, die (für mich) nur mit einem dahinterstehendem spirituellem Weltbild, irgend einem weitergehendem Sinn plausibel wäre ("Seid fruchtbar und mehret euch...").
Wenn jeder einzelne Mensch nur dazu da ist, einen neuen Menschen zu machen, der wiederum kein Selbstzweck ist, sondern nur dazu da ist, einen neuen Menschen zu machen, der wiederum...- was ist dann der Sinn der ganzen menschlichen Existenz? Für mich klingt das wie ein infiniter Regress. Wenn das Leben eines Menschen für sich selbst genommen sinn- und wertlos ist, dann kann die Herstellung von neuen Menschen daran nichts ändern. Genauso wie mit den Robotern, die nur dazu da sind, weitere baugleiche Roboter herzustellen, die wiederum...
Ja, atheistisch gesehen macht es für mich auch keinen Sinn. Bei den Religionen liegt der Sinn darin, "Seelen" zu zeugen. Und die große Party (=Lebensqualität) findet dort ja eh im Jenseits statt, das man sich durch die Mühsal des harten Erdenlebens zu verdienen hat.
Lebensmüder
Beiträge: 128
Registriert: Dienstag 6. Juni 2017, 12:50

Re: Unerfüllter Kinderwunsch, Pech im Beruf und überhaupt

Beitrag von Lebensmüder »

Abendstern hat geschrieben: aber man kann die Sonnenstrahlen auf der Haut genießen, den Duft von frischem Laub oder von frisch aufgebrühtem Kaffee, man kann die Eichhörnchen in den Bäumen beobachten oder das Glitzern auf dem Wasser an einem schönen Sommertag... Das mag nicht viel erscheinen, aber doch kann man in solchen Momenten so etwas wie inneren Frieden finden...
Das unterschreibe ich so (auch wenn ich von Kaffee mittlerweile leider Sodbrennen bekomme :wink: ). Wenn man sich nicht einmal mehr an diesen Kleinigkeiten erfreuen kann, dann wird es höchste Zeit zu gehen. Denn dann ist Hopfen und Malz verloren.
Antworten