Habt ihr vorgesorgt?

[Rasiel]

Solange ihr auf dem Weg ins Krankenhaus seid, ermittelt die Polizei bereits Kontaktpersonen, z.B über Handy oder von euch im Geldbeutel hinterlassene Adressen.

Normalerweise sind diese Leute informiert, solange ihr noch in der Notfallabteilung erstversorgt werdet und das wird immer gemacht, das heißt ihr werdet stabilisiert.

Informierte Angehörige oder Personen, die im Besitz eurer PV sind, kommen später zu Wort.
Beatmungsgeräte können auch später abgeschaltet werden.

Man muss sich aber im Klaren sein, dass Suizide für manche Ärzte oft unter geistiger Verwirrung stattfanden und die PV dann nicht mehr greift. Außerdem bleibt es dem Arzt überlassen, den Gesundheitszustand zu beurteilen und zu entscheiden ob der Patient (Suizidale)
wieder vollständig genesen kann, das würde heißen, die PV ist hinfällig, die geht von im Falle unwürdigen Lebens aus.

[chris84]

Ich hab die folgende Geschichte schon mal woanders gepostet. Aufgrund der Aktualität kram ich kurz den Link dazu noch mal raus: https://rtlnext.rtl.de/cms/trotz-patien ... 65192.html

Hier geht es zwar nicht um einen gescheiterten Suizidversuch sondern um eine schwer demente Frau, die eine PV hat und ihre Enkelin als Bevollmächtigte. Trotz ihrer PV und allen Versuchen der Enkelin will der Arzt sie nicht abschalten lassen. Dann wurde noch ein gerichtlicher Betreuer bestellt der sich weiter um die Dame „kümmert“. Die Enkelin hat somit keinen Einfluss mehr auf irgendwas.
Also selbst wenn man eine wasserdichte PV und einen guten Bevollmächtigten hat, so schaffen die es trotzdem Mittel und Wege zu finden um eine PV zu umgehen. Und den Patienten gegen seinen Willen weiter am Leben zu halten. Da fragt man sich schon wozu man überhaupt noch eine PV macht?

[Rasiel]

Das stimmt, trotzdem ist das die Ausnahme.
Es gibt heute in den Altenheimen Palliativzimmer dort werden Patienten (alte) vom Krankenhaus eingeliefert mit PV, die dort sterben dürfen ohne Zwangsernährung, Essen und Trinken nur auf freiwilliger Basis.
Aber das ist nur bei alten Menschen möglich.

[chris84]

Gut, ich habe natürlich keine Daten und Statistiken zur Hand wo drin steht wie viel PVs befolgt und wie viele missachtet wurden. Falls es so was überhaupt geben sollte. Aber krass ist der Fall dennoch, vor allem da ja der Enkelin (also der Bevollmächtigten) Mordabsichten unterstellt wurden. Ich vermute sie wurde den Ärzten wohl zu aufdringlich deswegen sollte sie mundtot gemacht werden. Da reichen manchmal schon ein paar Unterstellungen und ein Psychiater der mit dem Finger auf einen zeigt und einen für unzurechnungsfähig einstuft.

[Lu-Na]

Bisher hab ich noch gar nichts in diese Richtung unternommen. Da ich allein lebe, ist die Gefahr größer, dass ich wochenlang tot in meiner Wohnung vor mich hingammle, als dass ich zu früh gefunden werde. Ich werd zwar eine zeitversetzte Mail abschicken, aber ob sie auch dort ankommt, wo sie hin soll, oder ungelesen im Spamordner verschwindet, kann ich natürlich nicht beeinflussen. Der gute Wille zählt.

Meine einzige verbliebene Familienangehörige und somit automatisch Alleinerbin ist meine Schwester. Ich werd noch eine Bestattungsverfügung bereitlegen, bevor ich meine letzte Reise antrete, da ich anonym bestattet werden möchte. Aber ich denke, das war's dann auch schon.

[Lebensmüde]

...

[Lu-Na]

Den Gedanken hatte ich die Tage auch mal.
Ich habe hier vor Ort nur noch einen Verwandten, den ich alle paar Wochen mal sehe (i.d.R. wenn er was braucht).
Meine Schwester wohnt 250 KM entfernt.
Der Rest ist tot bzw. für mich gestorben.

Die Nachbarn gehen mir am Ar*** vorbei (beruht auf Gegenseitigkeit).

Würde ich heute einen Schlaganfall, Herzinfarkt, etc. bekommen, würde es vermutlich auf's gleiche hinauslaufen: Erst wenn es stinkt, wird sich jemand darum kümmern. Oder auch nicht. Die Tage kam eine Doku, da haben sich die Nachbarn erst gewundert, als das Treppenhaus mit Maden und Fliegen übersät war. Tolle Gesellschaft

Erstaunlich wie sich die Dinge ähneln, bei mir ist es fast dasselbe. Schwester lebt über 200 km entfernt. Eltern sind schon lange tot. Verwandte gibt es noch, aber Kontakt besteht nicht mehr. Die führen ihr eigenes, stinknormales Leben mit ihren Familien, dasselbe gilt für meine früheren Freunde. Ich dagegen fühl mich inzwischen wie nicht mehr von dieser Welt und frag mich jeden Tag aufs Neue, was ich hier noch suche.

Die größten Gedanken zwecks Vorsorge mach ich mir tatsächlich ums Auffinden. Ich hoffe ja, dass es mit der zeitversetzten Mail klappt. Aber falls nicht, bleibt am Ende vielleicht eine unbewohnbare Wohnung zurück, die bis in die letzten Ritzen grundsaniert werden muss, bevor überhaupt wieder an eine Weitervermietung zu denken ist. Das wär mir ziemlich unangenehm. Auch wenn man tot ist und eh nichts mehr mitbekommt, will man ja trotzdem nicht, dass einen die anderen noch verfluchen. Mit etwas mehr Würde möchte ich schon gern gehen. Ich wünschte, man könnte sich einfach in Luft auflösen oder wie eine Seifenblase zerplatzen, anstatt ungewollt eine mittlere Katastrophe zu hinterlassen.

[Lebensmüde]

...

[Lu-Na]

Okay, ich werd mir das mal näher ansehen. Aber wie läuft das ab, das druckt dann irgendein Mitarbeiter aus und versendet es als Brief oder wie? Das finde ich schon wieder riskant, immerhin steht darin mit Name und Anschrift, was ich vorhabe.

Die zeitversetzten Mails bei lettermelater.com hab ich schon oft getestet, die wurden bisher immer pünktlich zugestellt. Man gibt Datum und Uhrzeit ein, dann hängt sie erst mal in der Warteschleife. Hab auch verschiedene Anbieter als Empfänger ausprobiert und nirgends kam sie im Spamordner an. Trotzdem soll das wohl vorkommen. Bedenken, dass bei denen mal einer reinspickt, hab ich dennoch. Ich mein, was im Internet wird heutzutage nicht überwacht?