Medikamente - Krankenkasse

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

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Thorsten3210
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Re: Medikamente - Krankenkasse

Beitrag von Thorsten3210 »

Chris84 hat geschrieben:Wie ich grade erfahren habe ist es nicht unüblich dass Ärzte oft Placebos verschreiben.
Du hast doch das Diazepam sicher aus der Apotheke bezogen, oder bekamst Du es direkt vom Arzt in die Hand gedrückt ? (Die haben ja auch manchmal Probepackungen bzw. Muster). Hatte das Diazepam denn die Originalverpackung inkl. Beipackzettel ? Kann man anhand der PZN bei Internetapotheken nachprüfen, wie die Packung aussehen müsste. Placebos werden ja eigentlich als sog. "P-Tabletten" in Apotheken verkauft, so sehen die aus:

http://www.apotheken-umschau.de/Medikam ... 35636.html
chris84

Re: Medikamente - Krankenkasse

Beitrag von chris84 »

Ich habe es auf Rezept bekommen und auch gleich in der Apotheke bekommen. Ich prüfe nachher noch mal PZN und Beipackzettel nach, aber ich denke schon dass es ein echtes Medikament ist. Nur bin ich immer noch verwundert, dass ich erst ab 30mg leicht was gespürt habe, während andere schon bei 5mg ordentlich was merken.
Zum Artikel, also ich hab das jetzt so interpretiert, dass diese Bundesärztekammer den Ärzten rät ihren Patienten öfters Placebos zu verschreiben. In der Hoffnung dass der Placeboeffekt die Leute „heilen“ kann. Das Verrückte daran ist jetzt aber, damit dieser Effekt auch wirken kann darf der Patient ja nicht wissen dass es ein Scheinmedikament ist. Sondern er muss ja fest dran glauben dass er ein echtes Medikament benutzt.
Also dürften ja Arzt und Apotheker dem Patienten nichts darüber sagen, sondern ihn anlügen und ihm im Glauben lassen dass er ein echtes Medikament einnimmt. Das wiederum würde ich aber ethisch sehr fragwürdig und kriminell finden. Und nicht jeder Patient checkt ja gleich seine Medikamenten-Verpackungen um zu schauen ob auch alles echt ist.

Ich schreib heute Abend noch mal was dazu. Glaube aber nicht, dass ich statt Diazepam dann Placebo-Forte von der Firma Liechtenstein bekommen habe.
Thorsten3210
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Re: Medikamente - Krankenkasse

Beitrag von Thorsten3210 »

chris84 hat geschrieben:Nur bin ich immer noch verwundert, dass ich erst ab 30mg leicht was gespürt habe
Nimmst Du vielleicht parallel zum Diazepam Medikamente ein, die als Wechselwirkung die Wirkung von Diazepam beeinflussen bzw. reduzieren? So hebt z.B. das Asthma-Mittel Theophyllin in niedriger Dosierung die beruhigende Wirkung von Diazepam auf, die Antiepileptika Phenobarbital und Phenytoin können für einen schnelleren Abbau von Diazepam im Körper und damit geringere Wirkung sorgen. Es gibt noch weitere.
chris84

Re: Medikamente - Krankenkasse

Beitrag von chris84 »

Das einzige Medikament was ich ab und zu einnehme ist eine Tablette (10mg) Cetirizin, wegen mein Heuschnupfen. Ich nehme sie aber nicht täglich, je nach dem ob ich die Wohnung mal verlassen muss. Zwar ist es kein Benzo aber es macht auch oft müde und schlapp. Also beim Versuch mit Diazepam lag die letzte Cetirizin-Tablette schon mehrere Tage zurück. Dürfte also keine Wechselwirkung ergeben haben.
Und ich bin grade meine ganzen Medikamente (also nicht nur das Diazepam) mal durchgegangen und hab eine PZN-Suchmaschine gefunden. Da habe ich die entsprechenden Nummern mal eingetragen. Also laut dieser Suchmaschine sind meine ganzen Medis alle korrekt. Keine Placebos. Auch das Diazepam von meiner Ärztin ist absolut kein Scheinmedikament.
Lichtglanzable
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Re: Medikamente - Krankenkasse

Beitrag von Lichtglanzable »

Thorsten3210 hat geschrieben:
Chris84 hat geschrieben:Wie ich grade erfahren habe ist es nicht unüblich dass Ärzte oft Placebos verschreiben.
Du hast doch das Diazepam sicher aus der Apotheke bezogen, oder bekamst Du es direkt vom Arzt in die Hand gedrückt ? (Die haben ja auch manchmal Probepackungen bzw. Muster). Hatte das Diazepam denn die Originalverpackung inkl. Beipackzettel ? Kann man anhand der PZN bei Internetapotheken nachprüfen, wie die Packung aussehen müsste. Placebos werden ja eigentlich als sog. "P-Tabletten" in Apotheken verkauft, so sehen die aus:

http://www.apotheken-umschau.de/Medikam ... 35636.html
Das Ding mit den Placebos ist jetzt mal echt interessant - Danke Chris84!
Hmm, davon abgesehen, wieviele Menschen, die Medikamente verschrieben bekommen, interessiert das mit der Placebowirkung bzw. wieviele von denen sind hier in diesem oder einem ähnlichen Forum unterwegs und könnten dadurch an der theoretischen Wirksamkeit zukünftig zweifeln?
Was würde denn passieren, würdest du jemanden sagen, sein Medikament sei ein Placebo. Entweder nimmt er es nicht mehr und läuft Gefahr krank zu werden. Oder er nimmt es trotzdem, weil er dies schon jahrelang getan hat, es bisher geholfen hat und er darauf baut, daß das Medikament es auch in Zukunft funktioniert, egal ob da der Wirkstoff drin ist oder nicht. :roll: Ansonsten, der Glaube versetzt Berge und der Zweck heiligt die Mittel. Solange es irgendwie hilft, ist doch paletti, oder? :)
chris84

Re: Medikamente - Krankenkasse

Beitrag von chris84 »

Kommt drauf an was für einen Zweck. Wenn ich mir Medikamente für einen speziellen Cocktail besorge, dann finde ich es nicht paletti wenn das alles Placebos wären. Und ich hab ja nun schon alle Medis durch die PZN-Suche laufen lassen. Und bei den Ergebnissen habe ich nirgendwo was Placebomäßiges gefunden. Ist also alles echt was ich habe. Die Theorie dass ich ein Placebo-Diazepam bekommen habe kam ja nicht von mir sondern von einem anderen User (dessen Namen ich aus Diskretionsgründen nicht nennen werde). Zuerst bin ich drauf rein gefallen und hab deswegen recherchiert und bin dadurch auf den besagten Artikel gestoßen. Und wenn meine Ärztin eine Suizidabsicht erkannt hätte, dann hätte sie sicherlich schon was dagegen unternommen. Entweder hätte sie mich direkt darauf angesprochen oder sie hätte es zumindest irgend jemanden gemeldet. Also ich denke der User wollte mich da nur verunsichern und mich evtl. von meiner Methode abhalten. Inzwischen hab ich sein Spiel aber durchschaut.

Zum Placeboeffekt. Natürlich kann dieser Glaube ordentlich was bewirken. Aber dennoch würde ich es unethisch und kriminell finden einen Patienten ein Placebo zu verschreiben (auch wenn es helfen sollte). Schließlich missbraucht ja da der Arzt das Vertrauensverhältnis zum Patienten wenn er ihm mit Absicht ein Scheinmedikament verordnet.
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