Thanatos hat geschrieben:Jedoch wird oft gerne von Nahtoderfahrungen auf Nachtod geschlossen
Eine gut merkbare Zusammenfassung - was so ein kleiner c (Na[c]htoderfahrung) doch so alles ausmachen kann!
Thanatos hat geschrieben:Gleiches gilt für „ein (menschliches) Bewusstsein außerhalb des Körpers“, das es meines Erachtens nicht geben kann – auch auf die Gefahr hin, dass mich jetzt jemand darauf aufmerksam macht, dass nach wie vor nicht überzeugend geklärt ist, was Bewusstsein überhaupt ist.
Ich glaube zwar nicht, dass du bei "jemand" an mich gedacht hast, aber es hat mich trotzdem noch zu einigen Gedanken(-Äusserungen) angeregt:
Bewusstsein ist für mich klar das Denken, also im Hirn. Von Sigmund Freud her, die Trennung Bewusstes/Unbewusstes und Bewusstsein/Un(ter)bewusstsein.
Wobei das Wort be-wusst-sein (wissen, sein, dann auch noch be-, also jemanden anderen beeinflussend, wie bereden/beschwatzen, betüteln, beeinflussen, behandeln, be-...) keinen wirklichen Sinn ergibt - aber das hat eben mal jemand so erfunden und zusammengesetzt (Freud?).
Bei multiplen Persönlichkeiten gibt es mehrere Ich-Instanzen im Hirn. Das konnte mit modernen Hirnbildern auch dargestellt werden (womit wiederum bewiesen ist, das Bewusstsein "ich" ist im Hirn).
Selbst merkt man die Grenze, wenn man sich zurück erinnert: Im "normalen" Bewusstseinszustand bis ca. 4-jährig möglich, und weiter zurück bis ca. 2-jährig nur spezielle Ereignisse. Der Rest wurde unbewusst wahrgenommen (vor der Entwicklung des Denkens).
Das un(ter)bewusste Wissen kann aber ins Denken kommen, mit oder ohne Hilfe (z. B. Hypnose). Dasselbe gilt z. B. für einen Ärztedialog während einer Operation unter Vollnarkose (man ist bewusstlos, aber nicht unbewusstlos - was wahrgenommen wurde, kann später ins Bewusstsein kommen und dafür gibt es immer wieder Beispiele - die sich Doktoren zur Mahnung nehmen sollten, nicht über den Tisch-Patienten zu lästern oder so ...).
Nach dem Tod, ohne Hirnaktivität (messbare Hirnströme/Hirnelektrik, und wobei der Hirntod derzeit wohl meistens als unumkehrbarer definitiver Tod des Individuums gilt, auch wenn manche Körperfunktionen wie Herz/Atmung noch aktiv sein können, z. B. bei funktionserhaltenden Maßnahmen für Organtransplantationen), ist diese Übertragung ins Hirn/Bewusstsein/Denken nicht mehr möglich.
D. h. es kann noch unbewusste Wahrnehmungen geben - die aber nie mehr ins Bewusstsein kommen. Es gibt sie, aber man weiss sie nicht mehr. Denn der Verarbeitungsschritt ins Bewusstsein/Denken kann nicht mehr stattfinden, wenn das Hirn dann tot ist (wohl jedoch bei Nahtoderfahrungen, bei nur fast gestorben und eben doch überlebt und wieder "zu Bewusstsein gekommen" [! Der Ausdruck stimmt ja ...]).
So ähnlich wie dass man bei bzw. nach Hirn-Unfällen (dazu genügt eine relativ harmlose Hirnerschütterung) keine Erinnerungen an den eigentlichen Unfall mehr hat (posttraumatische Amnesie und wie diese bekannten Amnesien/Bewusstseinsausfälle alle genannt werden). Natürlich hat man es wahrgenommen (das war ja noch vor der Bewusstlosigkeit/Hirnverletzung/Hirnerschütterung), aber es konnte eben dann nicht ins Bewusstsein gespeichert werden, weil genau ab da das Kurzzeit-Gedächtnis und dessen Umsetzung ins Langzeitgedächtnis nicht mehr möglich war (bis sich das Hirn wieder erholte und alles wieder normal "läuft").
Mit "Bewusstsein außerhalb des Körpers" ist aber wohl kaum ein Hirn (ein Denkorgan) ausserhalb des Körpers gemeint, also ein Hirn, das irgendwo in einem z. B. Krankenhaus herumschwirrt, ohne dazugehörigen Körper (igitt! Passend für Horrorfilme? Weiss ich nicht; finde die kitschig, zu unrealistisch, und schaue nie welche). Sondern gemeint ist eine Wahrnehmung(sinstanz) ausserhalb des Körpers (der dabei wohl meistens auf einem Mediziner-Tisch liegt; anders wäre "Nahtod" ja nicht zu "beweisen"/zuzuordnen, für entspr. Bücher/Berichtsammlungen), bzw. ausserhalb der Reichweite der Körperorgane (organischer Sehbereich z. B. nur innerhalb des Operationsraumes/Wiederbelebungsraumes - aber jene Turnschuhe in einem andern Stockwerk wurden "gesehen").
Da wird's für mich aber schwierig. Natürlich können wir auch Sachen ausserhalb des Körper(organ)bereichs wahrnehmen. Das einfache Beispiel, man denkt an jemanden, in dem Moment läutet das Telefon und der ist dran: Wo war da nun Bewusstsein, Wahrnehmung(s"fläche")? Ist das vom Andern in meinem Hirn angekommen (das eben nicht nur die Wahrnehmungen der "5 Sinne" Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten wahrnimmt, sondern auch den "6. Sinn" oder "7. Sinn", was sonstwie "gespürt"/geahnt/empfunden wird), also "hier" gewesen, oder war eine meiner Wahrnehmungsinstanzen/-bereiche bis dort hin (das kann viiiele Km entfernt sein) ausgedehnt und habe ich es "dort" mitbekommen?
Klar ist für mich: Wir können auch ohne TV-Gerät "fernsehen". Sogar zeitverschoben (Erinnerungen - "in" denen man wie gegenwärtig ist, "dort" ist, ohne sich körperlich vom Platz bewegt zu haben). Wir bekommen auch ausserhalb des Körperraumes manches mit - nicht nur wenn wir bewusstlos (oder "nahtod") sind. Man kann es im Denken/Bewusstsein zulassen oder als Spinnerei ausgrenzen - ändert nicht wirklich was an den Tatsachen.
Aber kommt das bei uns an oder "gehen" wir "mit dem Bewusstsein" dort hin?
Ich denke, eben: Das Bewusstsein bleibt im Hirn. Das kann nicht herumreisen. Aber der Wahrnehmungsbereich kann mal kleiner und mal größer sein. In extremen Situationen ist er größer. Oder man ist, bewusstlos, offener dafür (für das, was man von der weiteren Umgebung auch noch so wahrnehmen kann, in Alltagssituationen aber nicht braucht bzw. anderen Dingen aus näherer Umgebung unterordnet).