Deadly Snowflake hat geschrieben:Was du bezüglich Wiedergeburt etc. schreibst ist einfach falsch. Re- wird bestimmt nicht im Sinne von zurück gebraucht in Reinkarnation (man könne das Re- auch weglassen?!)...
Doch, ich habe sowohl "zurück ins Fleisch" als auch "wieder ins Fleisch" als (wiederum) Übersetzung/Ausdeutschung von "re-in-carne" (aus/zu "Reinkarnation") schon gehört/gelesen. Auch die Vorsilbe "re" ganz allgemein bedeutet eben sowohl "wieder" als auch "zurück" (aus dem Lateinischen, s. andere Wörter mit "re", oder z. B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_late ... %C3%A4fixe).
Und damit ist dieser Ausdruck, obwohl fremdwörtlich und ja wohl auch nur eine (Fehl-?)Übersetzung aus dem Asiatischen (das ich mangels Sprachkenntnissen vom Ursprungswort her sprachlich nicht nachvollziehen kann), für mich brauchbarer und in Fragen (ob man "daran glaube" o. ä.) eher beantwortbar als das deutsch klar falsche/unmögliche "Wiedergeburt" - auch wenn es sinngemäß dasselbe meint (aus asiatischen Kulturen - wobei es früher vermutlich auch in andern war, dort dann aber verschwand).
Das "re" ist aber ja gar nicht das Wesentliche (weshalb es auch weggelassen werden könnte), sondern die Frage ist: WAS geht da wieder/zurück "ins Fleisch" (in Körper, Materielles; Materialisation von Energie, "Seelenwanderung", ...)?
Und, im Zusammenhang mit dem Threadtitel und den Eröffnungsbeitrag-Fragen: Weiss der ursprüngliche (dann gestorbene) Mensch, oder sein Bewusstsein, Geist oder was auch immer, von dem, was nach seinem Tod mit (Teilen von) ihm geschieht?
Dazu meine ich ganz klar: Wir wissen nichts von der Zukunft oder irgendeinem Geschehen nach unserem eigenen Tod. Keine "Strafen", keine Gründe für Ängste, nichts - nach mir ist nur noch nichts, für mich. Ende der Welt, für mich.
Umgekehrt aber können die weiter lebenden und/oder neu dazugeborenen Menschen etwas von den Gestorbenen wissen, sie erinnern: "Erinnerungen an frühere Leben", wobei man das als "ich" erinnert, auch wenn es körperlich natürlich nicht "ich" war/ist; für mich dasselbe, wie wenn man etwas aus seiner Kindheit erinnert, in der man auch noch ganz anders aussah, körperlich ein fast komplett anderer Mensch war. Und wobei man wieder an Sprachgrenzen/Kulturgrenzen stößt: Ist "ich" ein körperliches Leben, von Zeugung bis Tod, oder ein "seelisches"/"geistiges" Leben, einer Art, über mehrere Körperleben = Inkarnationen hinweg?
Vielleicht belastet die Weiterlebenden und/oder neu Dazukommenden eine (von ihnen von einem andern Menschen erinnerte/gewusste) Selbsttötung. Weil sie finden, das sollte nicht sein, oder weil sie bedauern, dass das sein musste (ein Mensch keine andere Möglichkeit hatte, sein Leiden zu beenden).
Das aber betrifft immer die folgenden/weiterlebenden Menschen, nicht den/die Tote(n).
Deadly Snowflake hat geschrieben:zudem weiss jeder der nur die kleinste Ahnung von östlichen Erlösungslehren hat, dass zumindest die Kontinuität des Subjektes gemeint sein MUSS, und auch gemeint ist, soll das Ganze der Lehren überhaupt Sinn machen.
[...] jetzt sind es Generationen von Indologen denen du falsche Übersetzungen vorwirfst...
Deinen Glauben (nur) an "Lehren", Lehrmeinungen, Theorien usw., und nur an solche westlich-christlicher Prägung ("Wissenschaft" und vor allem wissenschaftliche Theorien, dann auch über andere Kulturen, aber nicht in anderen Kulturen), finde ich erschreckend.
Ich brauche so etwas nicht (und hatte mich dazu auch nicht geäussert - es sind deine eigenen Vorwürfe, die du dir da vorführst, nicht meine; mir ist nicht mal "Indologie" ein Begriff).
Mir genügt es völlig, direkt etwas von Buddhisten/Hinduisten zu erfahren. In ganz normaler Sprache. Schriftlich oder mündlich. Und dann versuchen, das mit meinem Denken, meiner Sprache und meinen Gefühlen/Ahnungen zusammenzubringen. Womit ich dann wieder beim Recycling lande - nichts geht verloren (das hat glaub sogar Einstein mal behauptet: Energie wird zu Materie und umgekehrt, aber nichts geht "weg"). Aber der Abfall erinnert nicht das, bzw. weiss nichts von dem, was aus ihm dereinst wieder (oder zurück) wird.
Ein Toter, eine Tote, kann nicht "bestraft" werden. Er/sie weiss von nichts mehr. Was er/sie mit seinem Tod, seiner (z. B.) Selbsttötung (oder einem schlimmen Unfall, einem grausamen Krankheitstod, was auch immer), der "Nachwelt" hinterlässt, ist, finde ich, nicht seine Verantwortung, sondern damit müssen sich dann wiederum die Lebenden beschäftigen (und vielleicht mal eine bessere, angstfreie Sterbekultur erschaffen - usw.).