Wille, Wunsch, Glaube, Psychosomatik

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Deadly Snowflake

Re: Wille, Wunsch, Glaube, Psychosomatik

Beitrag von Deadly Snowflake »

misanthrop hat geschrieben:Dass die Tiere ein unangenehmes Gefühl haben, sollten sie das Atmen einstellen, ist für mich unbestritten. Gefühle, so wie vor allem Schmerz und Angst, dienen dazu, unser "Bewusstsein" (allmählich geht es auf die Nerven ;)) so weit einzuschränken, dass wir nichts evolutionär Dummes tun. Umso interessanter sind die Fälle, die aus diesen lebensnotwendigen Grenzen fallen. Ein Beispiel in eine leicht andere Richtung wäre die "Frau ohne Angst" (Link, z.B.: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 35145.html). Worauf ich hinaus möchte, wenn überhaupt, ist das alles in unserem Gehirn stattfindet. Das Organ, das im Grunde genommen den gesamten Körper steuert. Wie viel "wir" davon bestimmen, bleibt für mich selbst wohl immer ein Rätsel. Recherchen in Richtung "Dissoziative Identitätsstörung" oder auch der Hypochondrie zeigen, dass "wir" auch "bewusst" vieles beeinflussen können, sogar ungewollt (um die Paradoxien mal auf die Spitze zu treiben ;)).
Die Annahme dass das Bewusstsein auf das Gehirn einwirken tut, ist zwar mit etlichen philosophischen Problemen verbunden, aber ein Epiphänomenalismus (also die Annahme, dass das Bewusstsein keine kausale Funktion hat) als Alternative macht ja überhaupt keinen Sinn (evolutionär gefragt: wozu ein Bewusstsein wenn es ebenso gut auch ohne ginge?...und genau das sagt ja der Epiphänomenalismus: die bewussten Phänomene sind lediglich "Schatten - in Analogie zum Körperschatten - des Gehirns).
Ob alle mentalen Leistungen Gehirnabhängig sind, könnte man anhand allerlei Anekdoten wohl in Zweifel ziehen (da hat man das Problem mit der Glaubwürdigkeit der Quellen etc.). Aber z.B. sind auch gewisse Phänomene bei NTE im Grunde nicht vereinbar mit der gängigen Ansicht der Neurowissenschaften (man wird von Verstorbenen welche man erkennt erwartet, obwohl jene Hirnregionen welche für das Gesichter erkennen angeblich notwendige Voraussetzung (deren Aktivität) sind nachweislich nicht aktiv waren. Grundsätzlich alle Bewusstseinsphänomene welche im Zustande des klinischen tot seins, also bei flachem EEG, existierten, aber ohne bestimmte Hirnaktivität nicht erklärbar sind ).
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