Schlafträume

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Chron
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Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Schlafträume

Beitrag von Chron »

Ich war an einem Strand, hatte starke Schmerzen und konnte von dort nicht weg.

Dann bin ich erwacht, durch die überlaute Anfangsmusik einer TV-Serie; ich war beim Fernsehen bzw. beim Fernsehliegen eingeschlafen. Ich war ganz überrascht: Ich hatte zwar Nackenschmerzen, aber nicht so schlimme Schmerzen wie im Traum. Ich lag auf dem Rücken, Hände auf Brust/Lunge/Herz, und als ich mich auf die Seite und den Bauch gedreht habe, waren die Schmerzen schon viel weniger, und mit noch einer Schmerzpille (Ibuprofen) waren sie nach etwa einer Viertelstunde ganz weg.

Warum habe ich mich im Schlaf nicht einfach gedreht? Oder bin direkt, ohne Traum und überlaute TV-Musik, von den Schmerzen erwacht und habe durch Bewegung und Pillen etwas dagegen getan?

Bisher hatte ich, so weit ich mich erinnere, in Träumen nie unangenehme Körpergefühle, geschweige denn Schmerzen. Meistens hatte ich gar keine Körpergefühle, sondern war ein in Körperform irgendwie schwebendes Etwas, leicht, beweglich (im Gegensatz zur erschöpften Schwere der Realität), oder dann, bei sexuellen Träumen, hatte ich gute, angenehme Körpergefühle.

Eine Hoffnung keimt auf: Wenn ich mich im Schlaf nicht mehr drehe, könnte ich dann im Schlaf sterben, ersticken an z. B. Hustenschleim? Auch wach bin ich so oft zu erschöpft, mich noch zu bewegen. Ich spüre, wie mir z. B. ein Arm einschläft, aber ich tue nichts dagegen ... Vielleicht kommen irgendwann auch noch Druckgeschwüre. Oder stirbt was ab. Weil die körperliche Erschöpfung zu stark ist, auch nur den Impuls "ich bewege mich jetzt" zu erzeugen; die Möglichkeit, sich zu bewegen, erscheint wie irgendein theoretisches Buch-Wissen. Letztlich aber schaffe ich es dann bisher doch noch, meine verbliebenen Kräfte so weit zusammenzubündeln ("sich zusammenzureissen"), mich mal wieder zu drehen. Oder einen Knopf der Fernbedienung zu drücken. Oder eine Pille zu greifen und ein Getränk und es zu schlucken.

Strand: Ich liebte Meeresstrand, und das Meeresrauschen (und war in diesem Binnenland nie wohl - das Schicksal hatte mich als Kind hierher verschlagen und nun komme ich nicht mehr weg). Aber im Traum war es ein anhaltend gleiches Rauschen. Wie Baulärm (von dem ich in den letzten Jahren viel zu viel hatte). Es übertönte alles an sonstigen Lauten, vielleicht menschlichen Stimmen, ... Ich war gefangen in diesem Rauschen/Dröhnen und meinem (körperlichen Traum-)Schmerz.

Der Schmerz war etwa von Herzhöhe an aufwärts. Überall. Vereinnahmend. Weiter unten fühlte ich nichts.

Ich sah hässliche Hochhäuser, Hotelbauten typischer Touristengebiete (an solchen Stränden hatte ich aber nie Urlaub gemacht).

Warum konnte ich nicht weg? Es schien irgendwie unmöglich, verboten. Um meine Strandoase herum nur Mauern (Häuser).
Ein abgesperrtes Gebiet. Eine Art Friedhof? Keine Menschen mehr, in der Nähe. Liegengelassen. Hilflos. Kein Vergleichsdenken mehr, was einmal war, oder noch sein könnte. Nur Schmerz und Blockade.


Oft träume in ich in letzter Zeit eine Art Geschichte; sie geht immer wieder weiter, in nächsten Träumen. Aber sie ist so unrealistisch, dass ich für sie keine Worte finde. Es begann mit einem kleinen Einfamilienhäuschen am Rande einer Siedlung. Schöner Garten, ein Spaziergang mit den neuen Nachbarn, aber alles andere schien so weit entfernt, als wäre es in einer andern Welt. Es könnte eine Schrebergartenkolonie sein - oder ein Friedhof, auf dem aber auch noch Menschen leben, nicht nur unter der Erde tot "sind". Wir "Anderen" erleben irgendwelche Abenteuer - vermutlich ausgelöst durch das, was während dem Schlafen jeweils gerade am TV läuft.
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