Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme
Seelenschmerz hat geschrieben:
Was hat es ihnen gebracht, geboren zu sein?
Die Nichtexistenz ist Nichtexistenz, ob man mal irgendwann gelebt hat oder nicht..
Das vergangene Leben ist eine Illusion, mehr noch als das Leben in der Gegenwart.
Für mich lautet die Antwort: du hast das leben erlebt. manche bleiben im leid, andere gehen da heraus. wieder andere befinden sich in den grautönen dazwischen. aus dem leid herausgehen heißt für mich nicht auch grauer, angst udn Wut spüren zu können. es ist eben nur aus einem anderen blickwinkel heraus und schließt nicht automatisch liebe, zufriedenheit und glück aus.
[quote="Seelenschmerz"]Jaja, der Mensch, der große Ausrotter und Vernichter
Alles, was der Mensch seit dem Krieg angepackt hat, ging daneben? Sie irren sich in der Zeit, Madame, man muss bei Adam und Eva beginnen..
lach, das ist ne gute stelle und zeigt eindeutig für mich: da geht noch was. die menschen können sich entwickeln. es dauert eben nur, etwas bis so einiges "verdaut" wird.
Aber ernsthaft, an welcher Stelle hat sich die Menschheit denn zum Positiven entwickelt in all den Jahrtausenden?
Ich glaube dir, dass du persönlich ein paar herzliche, respektvolle Menschen kennst, aber die Spezies Mensch insgesamt?
Na schön, in der westlichen Welt ist man scheinbar zivilisierter geworden, allerdings geht es da auch nur um Geld, Sex, Macht.
Soziale Errungenschaften werden überall abgebaut. Im Krieg tötet man heute schön sauber mit ferngesteuerten Drohnen, wie im Computerspiel, statt sich die Finger schmutzig machen zu müssen.
Und was ist erst mit Menschenrechten und gleichen Chancen in China, Russland, Afrika, Indien, Südamerika, Mittelamerika, dem mittleren Osten?
Vom Hunger in der Welt bis zur Verschuldung der Staaten, alles wird mehr und nicht weniger.
Selbst Kinderarbeit, Menschenhandel und Zwangsprostitutuion sind weit davon entfernt, auszusterben.
Ich muss Seelenschmerz da mehrfach recht geben. Als ich Ende 2006 als der Techniker in Frankfurt angefangen habe, hatte ich direkt einen Techniker aus Würzburg am Hals, der wegen seiner Karriere seine Felle schwimmen sah. Ich hatte den nonstop als Mobber am Hals. Er fragte mich am ersten Arbeitstag in Heidelberg, welche Ziele ich habe. Ich werde als Techniker arbeiten, Ziele habe ich mir als Neuling noch nicht gesteckt. Neulinge stecken die gerne ins kalte Wasser. Ich war von Berlin über Greifswald und Freiburg sowie Münschen überall.
Ich hab ihn gefoppt, weil er wollte nur noch am Schreibtisch sitzen - ich bin umgezogen von Frankfurt. Der hatte nen Hals.
ja, all das gibt es. und ja, die Orte an denen menschen lebendig leben gibt es auch, aber auch an denen sie die lebendigkeit töten. ja, es gibt leider viele kranke menschen in Machtpositionen. der mensch ist kompliziert, geht eigenes nicht gern an. lebt lieber im außen und macht andere fertig(so sind nicht alle). danach leben gar nicht mal so wenige menschen, sonst würde es diesen ausgleich durch konsum nicht geben und ein anderes system herrschen. ich verstehe das als nur nachvollziehbar bei dem, was menschen erlebt haben, aber ich sehe auch, dass dinge sich ändern. und was ich habe, ist sehr viel Geduld. und ich sehe kinder, die anders aufwachsen können. ich sehe, wie sich immer mehr menschen zusammentun und etwas anderes leben möchten. klappt nicht immer. ABER jeder anfang beginnt klein. und ich sehe menschen, die sich aus ihren sümpfen befreien und trotz allem, was auch noch nicht gut ist in der Welt, ein stimmiges leben führen können.
ich spreche so, weil ich beide seiten kenne, der Medaille. tiefste depression und Lebendigkeit.
ergänzend muss ich noch sagen, dass ich gerade auch im beruf und in allen anderen bereichen meines lebens vorallem orte aufsuche in denen die menschen nicht nur blind umherschießen, sondern etwas anderes leben. hier in berlin geht das gut. und dann sitzen aufeinmal menschen einer Konsumgesellschaft in therapeutischen seminaren, weil sie etwas anderes suchen, obwohl man sie nach außen hin als total angepasst und glücklich wahrnehmen würde. für mich führte es innerlich ganz anders hin, nachdem ich merkte, dass es wirklich auch mehr von den menschen gibt, die gefühlvoll und respektvoll durchs leben gehen.
vom kleinen ins große, so funktioniert für mich Entwicklung. und KEINER ist perfekt. es gibt immer viele anteile in einem menschen...
