Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Stefan_41
Beiträge: 176
Registriert: Donnerstag 17. Mai 2012, 10:15

Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Stefan_41 »

Mich würde interessieren, was müsste passieren, dass ihr euren finalen Schritt sofort ohne weiter drüber nachzudenken geht??? Die meisten hier, tragen sich nur mit dem Gedanken, und stehen trotzdem jeden Tag wieder auf...denken weiter...wollen sterben, aber der letzte Funke bzw. Antrieb, Mut...fehlt....ich denke das müssen sich die meisten hier selbstkritisch eingestehen....deshalb frage ich mich, was für diesen Schritt ausschlaggebend wäre...?
Ian Curtis II
Beiträge: 92
Registriert: Donnerstag 2. September 2010, 08:00

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Ian Curtis II »

Ich könnte mir vorstellen, dass wenn ich wütend bin...

Wut macht Mut.

Und bei meiner Methode braucht man eine tüchtige Portion Mut (Hochhaussprung).
Thanatos
Beiträge: 1580
Registriert: Freitag 5. Februar 2010, 10:48

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Thanatos »

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Leider war mir diese Kombination bisher nicht vergönnt.
Es grüßt der Thanatos
BadGuardian
Beiträge: 236
Registriert: Sonntag 9. September 2012, 21:32

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von BadGuardian »

Ich denke wenn die Eltern sterben, denn dann werde ich nicht mehr gut versorgt, muss alleine zurechtkommen, dazu habe ich keine Kraft.
Stefan_41
Beiträge: 176
Registriert: Donnerstag 17. Mai 2012, 10:15

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Stefan_41 »

...warum ich diese Frage gestellt habe: Vor einigen Tagen, hatte mein Sohn einen Unfall, der, dem Himmel sei dank, einigermasen klimpflich ausging, aber als ich auf den Weg ins Krankenhaus war, und noch nichts genaues wusste...spielten die Gedanken verrückt...und ich denke, wenn das unausprechliche passiert wäre, hätte ich mich beendet, sofort, ohne drüber nachzudenken...
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Rasiel »

Stefan_41 hat geschrieben:...warum ich diese Frage gestellt habe: Vor einigen Tagen, hatte mein Sohn einen Unfall, der, dem Himmel sei dank, einigermasen klimpflich ausging, aber als ich auf den Weg ins Krankenhaus war, und noch nichts genaues wusste...spielten die Gedanken verrückt...und ich denke, wenn das unausprechliche passiert wäre, hätte ich mich beendet, sofort, ohne drüber nachzudenken...

Lieber Stefan,

ich weiss wovon du spricht, bei mir ging es nicht gut aus.
Jetzt aber bedenke mal eines, falls du noch Eltern hast, was diese dann fühlen würden wenn du gehst !
Eltern-Kind Beziehungen sind die intensivsten Bindungen.

Und jetzt mal ehrlich, wenn dein Sohn verstorben wäre, was Gott sei Dank nicht der Fall war,
dann müsstest du nicht erst eine Methode suchen - du wüsstest sie oder ??
Stefan_41
Beiträge: 176
Registriert: Donnerstag 17. Mai 2012, 10:15

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Stefan_41 »

@Rasiel...nein, ich habe keine Eltern mehr...schon lange nicht mehr...und ich müsste mir keine Methode suchen, weil ich meine weiss...und es ist so...der einzige Grund, mich durchhalten zu lassen ist mein Junge...und nocht geht es ;-)
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Chron »

Es ist eine Frage des Risiko-/Wahrscheinlichkeits-Vergleichs. Ein Selbsttötungsversuch könnte schiefgehen und zu zusätzlichem - dann auch noch selbst verschuldetem - Leiden führen. Wenn alles - inkl. den Folgen eines gescheiterten Selbsttötungsversuchs - besser wäre als das aktuelle Alltagsleben, wäre es jedes Risiko (das dann eben keines mehr wäre) Wert.
BadGuardian
Beiträge: 236
Registriert: Sonntag 9. September 2012, 21:32

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von BadGuardian »

Chron hat geschrieben:Es ist eine Frage des Risiko-/Wahrscheinlichkeits-Vergleichs. Ein Selbsttötungsversuch könnte schiefgehen und zu zusätzlichem - dann auch noch selbst verschuldetem - Leiden führen. Wenn alles - inkl. den Folgen eines gescheiterten Selbsttötungsversuchs - besser wäre als das aktuelle Alltagsleben, wäre es jedes Risiko (das dann eben keines mehr wäre) Wert.
Sehe ich genauso. Momentan gehts mir aber zuhause bei den Eltern erträglicher als wenn ich die Folgen eines Selbstötungsversuchs der scheitern würde unter Betracht ziehen würde... ;) Daher bleibt mir nix anders übrig als weiterleben...
Hegesias
Beiträge: 27
Registriert: Donnerstag 13. Dezember 2012, 22:53

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Hegesias »

Nun, es ist ja nicht so, als gäbe es keine sicheren (>99%) Methoden. Die bloße Angst, dass es nicht funktioniert, würde mich jedenfalls nicht abhalten, wenn ich im Übrigen fest entschlossen wäre.

Um die Threadfrage zu beantworten: Eine deutliche Verschlimmerung meiner Krankheit und damit verbundene Verschlechterung meiner Lebensqualität wäre ein ausreichender Grund.

Momentan ist es so, dass ich mein Leben nicht genieße, aber auch nicht sonderlich darunter leide. Ja, der momentane Zustand ist fast neutral. :) Insofern kann ich ruhig noch ein paar Jahre warten.
EinNichts
Beiträge: 15
Registriert: Freitag 16. November 2012, 21:07

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von EinNichts »

Vermutlich dann, wenn mir ein Blick in die Zukunft vergönnt wäre, und ich wüßte, wo ich in 10, 15 oder 20 Jahren bin.
Als ich es vor 2 1/2 Jahren probierte, es mißlang, ein erneuter Versuch mißlang -auch wenn einige spöttisch sagen werden: Dann hat man es ja nicht richtig gewollt (Ich wollte gehen)....
da sah ich das als Zeichen von "oben"; und es war schon eine Überwindung, den Gedanken, des Fegefeuers usw. über Board zu werfen.
Das war der Punkt, wo ich sagte: Der da droben will nicht, daß ich gehe, meine Zeit ist noch nicht um.

Jetzt, 2 1/2 Jahre später, nachdem ich "alles" verloren habe, was je einen Wert für mich darstellte,
jeder Tag eine Qual ist, jeden Abend das Stoßgebet, daß er da droben mich holen möge;
nicht wissend, warum man eigentlich aufsteht, weil man weiß, was einen erwartet;
sich mit Furcht ins Bett zu legen - und kaum liegt man, ist die Angst da....

das hat mir die allerletzte Perspektive genommen, denn was nutzt dir Gesundheit, wenn du kein Leben mehr hast, kein Vertrauen, kein soziales Umfeld....
das ist und war nie etwas für mich, wenngleich ich schon mein Leben alleine leben kann; nicht von anderen abhängig mache...
aber wenn du nur noch die Wand hast, mit der du sprechen kannst; dich fürchtest, wenn du vor die Türe trittst, die Thera nichts bringt, und jeder Besuch 3 Tage davor/danach eine Höchstleistung an Motivation ist - um überhaupt mit Öffis zu fahren...

Ich denke, wenn ich wüßte, daß es in 5, 10 oder 20 Jahren nicht wirklich besser ist - und ich denke, rückblickend auf die vergangenen 40 Jahre, wird es nicht besser....
dann wäre es ein leichteres erneut die Sache anzugehen....
Noch ist der Köper einfach zu stark, aber Hoffnung... ne, die ist nicht mehr da.
Wenn vlt. -durch meinen Lebenswandel (Zigaretten/Kaffee usw.) dann noch köperliche Probleme hinzukommen, die massivst wären...
dann

Es gibt ja nichts mehr, was mich hält
tchanavitka
Beiträge: 222
Registriert: Donnerstag 24. Mai 2012, 10:58

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von tchanavitka »

EinNichts hat geschrieben:Es gibt ja nichts mehr, was mich hält
Irgendwie scheinbar doch schon, das ist ja der Knackpunkt der Ausgangsfrage dieses Threads..

Noch ein paar mal seelisch und körperlich schön in die Fr...., weil die Gefühlswelt ja nicht schon weh genug getan hat, vlt. noch einen netten Schock/Retrauma als Sahnehäubchen obendrauf, oder aber auch einfach ein besinnlicher netter ruhiger Abend an dem ich mir einfach glücklich und im Einklang mit mir selbst denke "So, jetzt tust du dir endlich den unvermeidlichen, friedvoll-glücklich und zugleich rationalen Gefallen, und gehst in die schmerzlose friedliche Sicherheit, weg von diesem elend erbärmlich irdischem Treiben, yay *glücksflash*" (was ja auch die erstrebenswerteste und sinnvollste diesbezgl. Situation wäre) -dann würde das in meinem Fall irgendwann auch schon passen denke ich. Sonst interessiert sich seit geraumer Zeit so ja schon eh keiner mehr ernsthaft für mich (und mittlerweile, nach all den Jahren möchte ich dies denke ich einfach auch gar nicht mehr- nicht dass dies falsch verstanden wird), das tat und tut ja oft noch sehr weh... dies kann allerdings auch ein Vorteil sein, wer weiß. :wink:
"Schön" wärs ja, mumifiziert aufgefunden zu werden. Allerdings scheint mir die Witterung dafür nicht ganz gelegen.

Ach und ja, ich lege mich eh nicht direkt fest; und Affekthandlungen scheinen mir erwiesenermaßen wohl auch absolut nicht zu liegen -ich weiß was ich tue (und weshalb) -wenn und wann immer ich es dann eben tun werde. :)
EinNichts
Beiträge: 15
Registriert: Freitag 16. November 2012, 21:07

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von EinNichts »

tchanavitka hat geschrieben:
EinNichts hat geschrieben:Es gibt ja nichts mehr, was mich hält
Irgendwie scheinbar doch schon, das ist ja der Knackpunkt der Ausgangsfrage dieses Threads..
Das, was mich im Moment hält, das ist die Angst vor einem neuerlichen Versagen, vor einem Neuversuch, auch, wenn ich mir Fließes Anleitung wieder und wieder zu Herzen nahm; auch die (?) Erfahrung machte, wie zuletzt mit dem Herd, der stundenlang lief, wo wohl was in der Luft lag, was einfach nur müde machte...
Das, was die letzten Monate ist, ist bloß "existieren": Zu stark um zu sterben, zu schwach um zu Leben.Nahrungsaufnahme, die mehr REflex, denn Überlebenswillen ist, weil ich nicht einfach so verrekken will...
Über Motivation, Licht am Ende des Tunnels oder sowie... ne,
grad auch, wo ich gestern mit meiner Thera gebrochen habe, weil ein unbedachtes Wort, ein unbedachter -vlt. gut gemeinter Ratschlag- das fragile Gefüge "Vertrauen" bersten ließ....

Ich trieb durch meine GEschichte die letzten 2-3 Jahre dahin, folgte seit nem Jahr ner Spur, weniger, weil ich daran glaubte, vielmehr, weil man ja nichts unversucht lassen sollte...
und einmal mehr der Rückschlag....

Ich mag den Shice-Film "Titanic" überhaupt nicht; aber eine dder Schlußszenen bringt es doch recht deutlich rüber... irgendwann gibt man sich auf; auch wenn die Rettung doch so nahe ist... oder auch nicht.
Ich habe mich schon lange aufgegeben, mich treiben lassen,
und nu ist die Sandbank, wo ich zumindest ne Zeitlang im Kreis drehte auch weg...
und so zieht einem der Strom immer tiefer, tiefer, tiefer

Das mag einem wie Depri vorkommen, würde ich wahrscheinlich auch sagen, wenn ich´s hören würde;
und es gibt aber Leute, die wissen was gemeint ist, wenn man sagt: Das Leben hält nichts mehr für einen bereit.
Das ist etwas, was weit, weit weg von ner Depri ist.
Scotti
Beiträge: 913
Registriert: Donnerstag 3. Juni 2010, 10:34

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Scotti »

Ich glaube, bei mir wäre das der Fall, wenn ich einen massiven Rückfall hätte, oder mich etwas total aus der Bahn werfen würde, dann würde ich auch absolut keine 10sekunden zögern, das umzusetzen.
Effe
Beiträge: 4
Registriert: Mittwoch 11. August 2010, 17:25

Re: Was müsste passieren.....dass Ihr es sofort tut?

Beitrag von Effe »

Hallo!

Bei mir würde es passieren wenn mir meine Haustiere weggenommen würden... ohne die geht garnichts. Also wegnehmen im Sinne von abgenommen - der Tod gehört da nicht dazu das wäre ja normal.

Effe
Antworten