Das kann ich nicht so sehen/denken. Was heute wahr ist oder erscheint, kann morgen sich als falsch entpuppen. Dabei geht es dann nur noch um Theorien, nicht um Tatsachen/Realität/Wahrheit. Oder auch: Wahrheit = Ehrlichkeit (die auch subjektiv, teilwissend, sein kann).Deadly Snowflake hat geschrieben:In unserem Kontext ist das Gegenteil von wahr falsch. Gelogen/Lüge gehört in den Kontext von Wahrhaftigkeit, wahrheitsgemäss etc.
Widersprüche, und scheinbare Lügen/Unwahrheiten, entstehen dann, wenn verallgemeinert wird: Was für mich hier so ist, muss für alle Andern anderswo ebenso sein.Deadly Snowflake hat geschrieben:Es gibt sehr viele Aussagen die intersubjektiv wahr sind (zu sagen es gebe unendlich viele Wahrheiten ist problematisch. Auch könnte man argumentieren, dass es nur unsere Art von Sinnesorganen sind welche so etwas Tag/Nacht hervorbringen, desshalb intersubjektiv und nicht objektiv). Dein Beispiel ist im Grunde nur eine einzige Aussage, denn wenn es irgendwo Nacht ist, muss es anderswo Tag sein...insofern kann es da prinzipiell keinen Widerspruch geben (da a b notwendig impliziert).
Jede Wahrheit/Tatsache ist letztlich subjektiv, wie man etwas genau hier und jetzt im eigenen Leben erlebt, oder in seinem Leben erlebt hat bzw. aus einem Leben erinnert. Ich finde aber, dass man diese subjektiven Wahrheiten (A: hier ist Tag; B: hier ist Nacht) zu objektiven Wahrheiten, dem Weltwissen, verknüpfen (Und-Verbindung) kann und soll. Womit es dann auch keine Widersprüche (die gibt es nur bei allgemein gültig sein sollenden Theorien) mehr gibt, sondern eine Vielfalt unterschiedlicher Leben und Erfahrungen (die allesamt wahr und objektiv sind).
Eine Aussage kann auch eine Lüge sein.Deadly Snowflake hat geschrieben:Ob der Ausdruck objektiv wahre Aussagen ein Pleonasmus ist? Nicht unbedingt: im kritischen Rationalismus wird der Begriff Wahrheit nicht verworfen auch wenn zugegeben wird, dass Gewissheit nicht zu erlangen ist. Das sind letztlich Definitionsfragen und wenig interessant.