Was haltet ihr vom Leben?

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Hagentronje
Beiträge: 33
Registriert: Sonntag 2. Dezember 2012, 01:15

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Hagentronje »

Ja vielleicht mach ich das. Auf jeden Fall vielen Dank für deine Antworten
Viele Grüße Hagentronje
Lullaby
Beiträge: 63
Registriert: Samstag 5. Februar 2011, 11:53

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Lullaby »

berlinichbins hat geschrieben:ich fühle alle seiten und seit dem ich nicht über alles verzagen muss, möchte ich noch eine weile dem leben beiwohnen und mich selbst verändern. das eigene innere siehst du im spiegel der menschen, die dich umgeben. bist du gut zu dir, wirst du auf menschen treffen, die gut zu dir sind. nimmst du dich selbst nicht wahr, triffst du auf menschen, die dich übergehen. könnte man ncoh fortführen, aber vielleicht reicht es, um auszudrücken, was ich meine.
Wenn ich das lese, merke ich , dass mein momentaner Wunsch zu sterben oder besser meine aktuelle Verzweiflung daher ruht, dass ich nicht weiß, wie das gehen soll. Gerade der Satz "Das eigene inner siehst Du..." Wenn die Fähigkeit (Intelligenz?) fehlt etwas zu ändern, sich wahrzunehmen (wie sieht das konkret aus - ich kann mich auf eine bestimmte art und Weise verhalten, aber innerlich bin ich immer noch nicht das blühende Leben) , wie soll das dann gehen? Ich kann gerade schwer beschreiben was ich meine :?
Thanatos
Beiträge: 1580
Registriert: Freitag 5. Februar 2010, 10:48

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Thanatos »

Seelenschmerz hat geschrieben:...

Das Leben ist weder böse noch sinnvoll, das Leben ist einfach. Man könnte sagen, das Leben ist gleichgültig. Und es kann sich natürlich nicht umentscheiden, denn es hat kein Gehirn, keine Moral, keinen Masterplan, keine Kontrolle.
Ein schöner Gedankengang.
Mir fällt ein Zitat in dieser Richtung ein:
„Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht.‘‘
(Jean Anouilh)
Das könnte man auch aufs Leben beziehen. Und falls es nicht gelingt, irgendetwas Zufriedenstellendes daraus zu machen, steht es jedem frei, das Leben abzulehnen.
Es grüßt der Thanatos
Seelenschmerz
Beiträge: 401
Registriert: Montag 28. Dezember 2009, 16:35

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Seelenschmerz »

Und genau genommen leiden wir nicht am Leben, sondern unter der Vorstellung, es sollte anders sein.
Unglücklich macht eigentlich nur die menschliche Angewohnheit, ständig alles zu bewerten.

Paradoxerweise, erst dann, wenn ich mein Schicksal annehmen könnte, hätte ich die Kraft und die Lust, mein Leben zu gestalten und zu genießen.
Aber so brauche ich meine Kraft, um gegen die Vergangenheit zu kämpfen, gegen die Zukunft, gegen Naturgesetze, gegen alles, was ich nicht ändern kann.
So habe ich aber auch nicht das Risiko, zu versagen..
Hegesias
Beiträge: 27
Registriert: Donnerstag 13. Dezember 2012, 22:53

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Hegesias »

Hagentronje hat geschrieben:Was haltet ihr vom Leben? Findet ihr es schön oder grausam? Fas­zi­nie­rend oder hart? Meine Meingung dazu ist: Das ich das Leben schön und grausam finde. Zwar ist die Welt nicht schlecht aber die virtuelle Welt (besonders Videspiele machen mir mehr Spaß.)
Über "das" Leben will ich nichts sagen. Mein eigenes ist leider ungenießbar, weil ich durch eine Krankheit von allen wichtigen Glücksquellen abgeschnitten bin.

Allerdings weckt das Leben anderer Menschen bei mir auch nicht immer Neid.
Anzan
Beiträge: 57
Registriert: Freitag 16. November 2012, 19:41
Wohnort: NRW

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Anzan »

Ich schließe mich Hegesias an! Seit ich krank bin empfinde ich mein Leben als "Leerfahrt"!

Genieße zwar noch den Umgang mit meinen Freunden, hie und da kann auch mal aus vollem Herzen lachen, aber meine Immobilität und die Schmerzen rauben mir nach und nach die Lust!

Aber vorher fand ich das Leben wunderschön!
berlinichbins
Beiträge: 218
Registriert: Dienstag 25. September 2012, 11:37

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von berlinichbins »

Thanatos hat geschrieben:
Grenzwelten hat geschrieben:... aber wo bin ich?
wo gehöre ich hin?
Wäre dein Leben leichter, wenn du darauf eine klare Antwort hättest? Diese Frage fiel mir nur so ein, als ich deine Worte las. Sie beinhaltet also keinerlei Wertung, nur Neugierde.
Ähnliches frage ich mich bei Leuten (wohl den meisten von uns), die nach einem Lebenssinn suchen. Wären sie auf Dauer zufriedener, wenn sie einen gefunden hätten?
Oder die berühmte Aussage (so oder ähnlich formuliert): „Im Grunde ist doch alles sinnlos, was auch immer man tut, wenn das Leben mit dem Tod endet.“ Würde das Leben sinnvoller sein, wenn es ewig währte?
Beste Grüße,
Thanatos
ich glaube viele menschen wären nicht glücklicher, wenn sie einen sinn fänden, denn diese sinnfrage steht für mich stellvertretend für den Wunsch irgendwo hinzugehören und verbunden zu sein. wenn dies geschieht wird die sinnfrage überflüssig, so jedenfalls konnte ich es oft beobachten.oft kommt die sinnfrage bei innerlich sehr einsamen menschen. “die sinnfrage als Sehnsucht" so verstehe ich sie.
Deadly Snowflake

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Deadly Snowflake »

Thanatos hat geschrieben: Ähnliches frage ich mich bei Leuten (wohl den meisten von uns), die nach einem Lebenssinn suchen. Wären sie auf Dauer zufriedener, wenn sie einen gefunden hätten?
Oder die berühmte Aussage (so oder ähnlich formuliert): „Im Grunde ist doch alles sinnlos, was auch immer man tut, wenn das Leben mit dem Tod endet.“ Würde das Leben sinnvoller sein, wenn es ewig währte?
Beste Grüße,
Thanatos
Es kommt eben darauf an was für einen Sinn man nötig hat. Genügt einem ein subjektiver Lebenssinn, d.h. Ziele, Tätigkeiten etc. welche eine Zufriedenheit, Erfülltheit im Leben ermöglichen, oder bedarf man einen umfassenderen Sinn, also eine Weltanschuung in dem alles Geschehen (nicht zuletzt das Leiden, aber nicht nur) letztlich als bedeutsam eingeordnet werden kann.
Manche können bestens mit ersterem aber ohne letzteres Leben. Andere könnten vielleicht trotz Mangel an ersterem, mit der Hoffnung des letzteren leben. Ohne ersteres und ohne letzteres wird es schwierig.
Dass der Tod (ob als endgültiges Verlöschen oder nicht...allerdings scheint mir der endgültige Tod eine umfassende Sinngebung auszuschliessen) schon Grund genug ist, um das Leben sinnlos zu machen, ist nur eine subjektive Einschätzung, da Sinn immer subjektive Sinngebung oder subjektive Sinneinwilligung (bei vorgegebenem Sinn) ist...ohne das Subjekt läuft da gar nichts (eigenartig, dass dieses so evidente Faktum einfach nicht rüber zu bringen ist. Thomas Bernhard meinte angesichts der Verleihung des österreichischen Staatspreises für Literatur, dass alles lächerlich sei, denke man an den Tod. In diesem Fall aber wohl mehr eine Provokation als eine durchdachte Allgemeingültigkeit beanspruchende philosophische Position).
Dasselbe gilt für ein ewiges Leben...allerdings kommen hier allgemeinmenschliche Eigenschaften ins Spiel, welche eine anthropologisch objektivere Argumentation erlauben (was, wie oben angedeutet, aber mindestens so sehr bei Annahme des Todes als endgültiges Verlöschen möglich scheint).
BadGuardian
Beiträge: 236
Registriert: Sonntag 9. September 2012, 21:32

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von BadGuardian »

Hat schöne und schlechte Seiten... Ich persönlich darf leider nur noch leiden, leiden, leiden... Naja... Kämpfen kann ich ja noch ;)
Chron
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Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Chron »

Hagentronje hat geschrieben:
Was haltet ihr vom Leben? Findet ihr es schön oder grausam? Fas­zi­nie­rend oder hart? Meine Meingung dazu ist: Das ich das Leben schön und grausam finde. Zwar ist die Welt nicht schlecht aber die virtuelle Welt (besonders Videspiele machen mir mehr Spaß.)
Beides: Schön und grausam, faszinierend und hart. Je nach Phase in einem Leben.

Das gilt für mich sowohl fürs Leben allgemein (Pflanzen, Tiere, Menschen, je nach Definition haben aber auch Sterne/Planeten ein Leben, oder der/ein Weltraum) als auch für mein Leben nun im Rückblick. Ein einzelnes Leben Anderer kann ich wohl selten wirklich beurteilen, aber mir scheint, manche haben mehr Glück/Schönes und Andere mehr Pech/Hässliches.

Grundsätzlich bewundere ich das Leben, seine Kreativität (unzählige Formen, immer wieder andere), die Wachstumskraft, die Veränderungen (auch bei Katastrophen wie z. B. Vulkanausbrüchen oder Supernovae).

Aber am TV kam mal ein Bericht, dass bei Krebs ein Todesgen(-teil) nicht funktioniert. Das Sterben ist also fürs Wachstum, die Vielfalt, Neues und neue (bessere? schlechtere?) Entwicklungen auch wiederum wichtig.

"Virtuelle Welt" gibt es für mich nicht; das ist keine Welt. Sondern das sind eben Spiele, die ein Mensch auf einem Stuhl vor/mit einem Gerät (gerne) tut. Nichts dagegen! Auch das ist Leben (das Spielen, meine ich, nicht die gezeichneten Figuren)! Ob er es als schön/faszinierend oder als einengende Sucht und gedankliche Realitätsflucht empfindet, muss dann wohl jeder Spieler selbst beurteilen. Mir würden dabei die Gefühle fehlen, aber das ist auch wiederum individuell verschieden, wie wichtig das Jemandem ist.
berlinichbins
Beiträge: 218
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Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von berlinichbins »

manchmal müssen wir innerlich erst selbst sterben mit allem was zu uns gehört, um uns wieder neu entdecken und kreieren zu können, aber diesmal nach dem eigenen Bauplan unseres wunschlebens, nicht nach dem plan der Eltern oder der Gesellschaft oder anderen sozialisationsbedingten Einflüsse, die uns unsere Lebendigkeit nahmen. :( :D
Deadly Snowflake

Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Deadly Snowflake »

berlinichbins hat geschrieben:manchmal müssen wir innerlich erst selbst sterben mit allem was zu uns gehört, um uns wieder neu entdecken und kreieren zu können, aber diesmal nach dem eigenen Bauplan unseres wunschlebens, nicht nach dem plan der Eltern oder der Gesellschaft oder anderen sozialisationsbedingten Einflüsse, die uns unsere Lebendigkeit nahmen. :( :D
Klingt verdächtig nach "jeder ist der Schöpfer seines eigenes Universums" (im Sinne eigener Verantwortlichkeit, Schuldigkeit und Fähigkeit) was zum Stumpfsinnigsten gehört was ich an Plattheiten kenne. Aber vermutlich hast du es etwas differenzierter gemeint (müssen impliziert ja nicht auch können etc.).
berlinichbins
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Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von berlinichbins »

lieber deadly snowflake, ich ahne, was du meinen könntest. ich komme selbst nicht aus der Esoterik-ecke. und klar, jeder kann, keiner muss, darin liegt Freiheit, aber auch Verantwortung. zu diesem Satz gibt es innerlich bei mir eine Geschichte, die ich hier nicht gepostet habe. das macht mehr plattheit wet. das was ich hier schreibe, sind keine nicht erlebten zitate aus irgendeinem ratgeberbuch. früher habe ich die gelesen und dachte immer: wie doof ist das denn?!
es sind mittlerweile eigene erfahrungen von denen ich schreibe. weniger das bücherwissen, auch im philosophischen sinne.das erafhrungswissen und erleben ist mein größtes Gut.

es geht hier mehr um Kapitulation der eigenen ansichten, wie "böse" die welt sei. daran hing ich lang genug. aber man kann erst das verstehen, wenn man fühlen kann, dass es auch anderes gibt. und einen knopf dafür gibts leider auch nicht.

das universum ist wie es ist, aber wir können darin leben, wie wir es möchten. viele menschen machen das sehr rabiat und unzufrieden und nicht in übereinstimmung mit dem "Universum" aber es geht auch anders.
und ja, es ist leider ein stück weit so, dass jeder erwachsene mensch eine eigene verantwortlichkeit hat, auch wenn ihm grausames passiert ist. nur er kann sich daraus bringen, was allerdings nicht im alleingang geschehen muss.
schuld - ist kein sache, die in meiner Weltanschauung eine große rolle spielt. es geht mehr ums erkennen und verstehen, aber das ist auch der schmerzhaftere weg, weshalb er oft abgelehnt wird.
Seelenschmerz
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Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von Seelenschmerz »

Hm, aber wenn man alles akzeptieren muss, egal, was einem angetan wurde, wenn man im Einklang mit allem leben muss, dazu alle Menschen und Tiere und Pflanzen respektieren soll, und zu allen nett sein soll, weil einem diese Verantwortung dazu aufgezwungen wurde, wieso kann man das ein freies, selbstbestimmtes Leben nennen???

Ich kann mir freilich morgens wünschen, dass es hell wird, und abends, dass es dunkel wird, aber das ist nicht Freiheit, das ist doch Selbstbetrug???

Wenn man immerzu den schmerzhaften Weg gehen muss, und sich immerzu mehr anstrengen muss als die anderen, das soll ein zauberhaftes Wunder namens Leben sein?
berlinichbins
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Re: Was haltet ihr vom Leben?

Beitrag von berlinichbins »

weil es etwas ist, was aus deinem herzen entstehen kann und nicht weil du es musst. und dann ist das freiwillig und passiert von allein.

selbstbetrug ist nicht nach der wahrheit zu suchen und das leben so beschissen anzunehmen, wie es ist.

und wenn man mehr Zugang hat zu dem, was ich "selbstliebe" nenne, dann entsteht ein wunder. dort wo du jetzt hinblickst und nichts fühlen kannst, aber wohl sehen kannst, dass es anderen etwas bedeutet, wird für dich später aus einem anderen licht betrachtbar sein ohne dafür sich abkämpfen zu müssen. das nenne ich dann zugang zu allen gefühlen zu haben.
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