Leiden an der Wirklichkeit

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

Dann hättste einfach nicht "Auftrag" schreiben sollen, dann hätten wir das ganze Missverständnis garnicht gehabt.

Ein "Auftrag" stellt etwas Reflektorisches dar, sonst ist es keiner. Hab noch nie was von unbewussten biologischen "Aufträgen" gehört, denn sowas nennt sich INSTINKT.

http://de.wikipedia.org/wiki/Auftrag

http://www.duden.de/suchen/dudenonline/auftrag

Und das war jetzt das letzte Mal, dass ich (höflichkeitshalber, dabei hätt ichs ahnen müssen :roll: ) auf deine Wortklaubereien eingehe!
http://de.wikipedia.org/wiki/Wortklauberei

Habe fertig! Bild
suizidal
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von suizidal »

Kapiers trotzdem nich, egal...
Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

suizidal hat geschrieben:Kapiers trotzdem nich, egal...
Da gibts auch garnichts zu verstehen (wie du siehst, geht es nicht nur dir so, ich hab viele private Rückmeldungen von Leuten bekommen, denen es auch so ging/geht).

Des Rätsels Lösung ist hier begründet (s. "Definition")

http://de.wikipedia.org/wiki/Wortklauberei

Dann hast du eine Ahnung der Beweggründe :wink:

Und deshalb steig ich aus dieser zermürbenden Unterhaltung aus.

Das gehört zwar alles zu meinem "Leiden an der Wirklichkeit", leider, aber zum Glück zu den vermeidbaren!!! Leiden! :mrgreen:
Orgeluse
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Orgeluse »

Lena-Marie hat geschrieben:Dann hättste einfach nicht "Auftrag" schreiben sollen, dann hätten wir das ganze Missverständnis garnicht gehabt.
Ein "Auftrag" stellt etwas Reflektorisches dar, sonst ist es keiner.
Aha.
Ähm, dürfte ich vielleicht wissen, was für Dich etwas "Reflektorisches" ist? (Was sollte ein Auftrag reflektieren, oder meinst Du den Auftraggeber oder den Auftragnehmer - aber dann hättest Du wieder einmal etwas durcheinandergebracht -; aber vermutlich liegt's schlicht an dem bösen Fremdwort ...?)
Lena-Marie hat geschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Wortklauberei
Dass Du Dich in Deinem Folgepost mit genau dieser Angabe wiederholst, ist Dir aufgefallen? Ebenso, dass Du Dich mit solchen und ähnlichen Aussagen:
Lena-Marie hat geschrieben:Und deshalb steig ich aus dieser zermürbenden Unterhaltung aus
wiederholst? Sollte Dir das nicht bewusst sein, würde ich langsam anfangen, mir Sorgen zu machen ...
Vielleicht hilft Dir ja dies: Ich werde nun mitzählen, wie oft Du dergleichen noch verkünden wirst (habe ja sonst nicht viel zu tun :D ) :
Eins!

Strichlisten-Orgel
tchanavitka
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von tchanavitka »

Ich wusste früher gar nicht wie erfrischend es sein kann manche User sowie manche Kommunikationsstrukturen einfach höchstens grob zu überfliegen bis ich hinlängst in den Genuß kam es ausprobieren zu können. Ich unterlag ja aus gegebenem Anlass vor längerer Zeit selbst auch schon der Versuchung andere digitale Schreiber zu demonitieren und kann es bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, aber jetzt so im Nachhinein ... :roll:
DIGNITAS behält sich ausdrücklich vor, User, die in einem Thread keine Beiträge zum Thema posten, hingegen mit anderen Usern einfach streiten, ohne jede Vorankündigung oder nachträgliche Erläuterung mit ihren sämtlichen bisherigen Postings ohne jede Vorankündigung und ohne jede nachträgliche Erläuterung zu löschen.


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Hier wurde mal gefragt/erwähnt ob Pflanzen Schmerzen empfinden, (liebe Lena und Grenzwelten, ich glaub ihr wart das, mir fällt dazu gerade was ein, und hier kommt mein "Senf" :wink:) und dann -obwohl es keinen wissenschaftlichen objektiven Sinn ergibt- man darunter leiden kann Pflanzen zu "konsumieren". Vielleicht habe ich ja einfach das "Glück" dass die Wissenschaft mich beruhigen kann, wenn sie es kann, (das ist aber auch Pech, weil im Gegensatz zu dieser Sache -Pflanzen haben aller gegebenen Wahrscheinlichkeit nach wirklich kein Schmerzempfindungssystem- viele Gebiete des menschlichen Lebens nicht befriedigend abgedeckt werden) und ich kann deshalb diesen "extremeren" Punkt leider eher schwer nachvollziehen. In einem solchen Fall "wieder besseren Wissens" würde ich nämlich unbedingt versuchen mir -wenn halt möglich- das auszureden. Ein solches Denken würde mich nämlich so wahnsinnig machen, und meine eh schon vorhandene verachtende und bestimmt irgendwo hinderliche Haltung dem biologischem Leben gegenüber würde sich endgültig ins Unerträgliche/Untragbare extremisieren.
Bevor ein Aufschrei jetzt durch euch geht, das Ganze hat auch einen intensiven Grund :? (Und ich würde trotzdem nie mutwillig einem Tier etwas zu leide tun welches mich nicht angreift, nein so ist es nicht...)

Da ist sowieso ein großes Paradoxon in der letzen Zeit bei mir entstanden, da mein früheres, vlt. "eigentliches" Wesen die Natur (vom Menschen unberührte Natur) nicht nur -wie nach wie vor noch- schön und erbaulich fand, sondern sie auch in ihrer Funktionalität und Komplexität bewundert hat. Mittlerweile fallen mir aber nicht nur mehr die Schönheit (und die Sehnsucht nach dieser) ins Auge, sondern wie fehlerhaft und anfällig -und vor allem voller Leid- dieses ganze große Bio- System ist. Wo wir wieder beim Thema wären. :mrgreen:

Es ist ja kein großes Geheimnis, dass das Leid der Menschen so schier unendlich werden konnte weil sie angefangen haben die Natur zu überlisten (und dann ja eigentlich zu Menschen wurden) und an die heutigen Lebensbedingungen gar nicht mehr angepasst sind. (Und hier liegt denke ich auch der Grund für meine abschätzige Haltung biologischen Systemen gegenüber. Am schlimmsten empfinde ich nämlich den Systemen gegenüber, die so angelegt sind dass sie fähig sind zu leiden. Also meine Verachtung gilt in dem Fall nicht den einzelnen Wesen, sondern dem System das so gestaltet ist dass diese leiden können, unabhängig davon dass ich den Existenzgrund und die ursprüngliche Funktionalität dieses Leidens kenne, denn beim Leiden ist es bei mir leider mit der ausschließlichen Sachlichkeit zu Ende da ich weiss wie schlimm eben jenes sein kann, und sowas verliert dann für mich seine Existenzberechtigung oder mindestens meinen Respekt...)

Auf der einen Seite kann ich zwar zu Vorgängen in der Natur noch wie früher eine neutrale Haltung bekommen. ("Es ist, wie es ist..." ->Wertungsfreiheit) Aber auf der anderen Seite gelingt es mir naheliegenderweise gerade bei den Menschen eher selten. Ich deutete zwar wie zB. oben zwar bereits an, dass es den Menschen am besten täte wenn sie möglichst in den Lebensbedingungen leben würden an die ihr Organismus angepasst ist. Was aber nicht unbedingt heisst, dass ich mir dies aufgrund meiner Wertvorstellungen (ka ob das hier überhaupt die richtige Begrifflichkeit ist) auch für mich vorstellen könnte so wieder zu leben. Plumpes Beispiel Verhütungsmittel: Für mich eine der wichtigsten Errungenschaften der Menschheit, (neben den Medizinischen, den zumindest versuchten Ethischen und einigen Entdeckungen im technischen Bereich) welche offenbar leider leider noch viel zu selten Verwendung findet aber einfach allgemein nicht mehr wegzudenken wäre! Ich möchte auch in anderen Bereichen für mein Verhalten/meine Anlagen nicht dauernd von meinem Körper bestraft werden, egal bei was, nicht hier in der Zivilisation und nicht in der Natur, ob ich das bei einem Leben in der Natur unwissenderweise auch so sehen würde oder nicht ist irrlevant, denn wenn ich anders aufgewachsen wäre wäre ich vielleicht ja gar nicht wirklich "ich."

Der Körper ist in weiten Teilen sowieso sehr "dumm" finde ich... Beispiel "ich" bzw. meine nicht bewusst beeinflussbaren Systeme: :mrgreen: ich dachte jede DNA will eigentlich weiter existieren auch am liebsten auch noch nach meinem Tode? Wieso reagiert der Körper dann nicht anders, z.B. dass ich möglichst lange leben will und das Leben an sich daraufhin hochgradig zu schätzen und zu preisen pflege? Weil er gar nicht anders kann, so komplex er auch ist, er zieht auch nur sein einprogrammiertes in weiten Teilen unflexibles und nicht direkt beeinflussbares -korrigierbares- stumpfes Programm ab -wie jedes andere auch. Und dafür verachte ich jenes biologische System, und ich merke ja auch wie ich daran eher noch mehr kaputt gehe. (Leide...) Im Leben. Und auch mein stumpfes System wird dann kaputt gehen wenn ich es endlich schaffe mich zu erlösen. Wie schön das ja wäre wenn meine DNA/mein Körper ein fähiger Gesprächspartner wären :mrgreen: (Müsste ich nicht das Forum mit meinen Ergüssen vollspammen). Denen würd ich was erzählen, ich glaube ich würde drohen dass es ihn noch schneller nicht mehr geben wird wenn er nicht mal den Rand hält...ja, liebes Nervensystem, liebe Nervenreize!
Komischerweise sehe ich mich da auf eine gewisse Weise als Siegerin und nicht als Verliererin, welche etwa aufgegeben hätte zu versuchen das Leben in in dieser kranken Welt schön/erstrebenswert finden zu können...

Das Leben als was man ja eigentlich ist, also als Tier, stellt man sich auch sonst vlt. idyllisch oder erstrebenswert vor -"im Einklang der Natur"- aber ich sehe es nicht ein, einfach ein hoffentlich funktionierendes Rädchen in diesem Ökosystem zu sein, wer nicht angepasst ist -oder gar eine nicht erfolgreiche Mutation- wird aussortiert. Umso mehr ich darüber nachdenke... ja diese "Schöpfung" (biologische Systeme ist wohl treffender) ist menschlich- wertend gesehen wirklich das Allerletzte, und es ist eher ein Unglück Teil davon zu sein wo der oft zitierte Cioran wohl Recht hat.

Ich sehe es nicht ein, Sklave meiner DNA zu sein (das ist jetzt zumindest für einen "Normalo" auf den ersten Blick von mir 'mayb' ein sehr extremer Gedanke) und eine solche Haltung müsste in seiner Konsequenz ja ebenfalls nur zum erwünschtem Tode führen... hm... dieser Gedanke ist ein wahrlich suizidaler Gedanke.

Ich denke, um hier vlt mal eine Prise umstrittenes Gedankengut hinzuzugeben: ("Denn Gentechnik ist ja eigentlich voll shaysse und so!") Ich hätte bei ausreichend fortgeschrittener Technik kein Problem damit meinen Körper genetisch/technisch auch nachträglich zu modifizieren/korrigieren, oder auch nur nachträglich anzupassen...Anpassung ist ja sowieso alles in dieser unsrer so erbaulichen Welt, nicht wahr ;)

Das wäre ein wunderbarer Gedanke. Wenn man "machen" würde dass man keinen Schmerz (und anstatt manchem kausal naheligendem und funktional erforderlichem körperlichem Schmerz nur noch informative auf Sensoren basierende Rückmeldungen bekäme die dann blitzschnell zu Handlungen führen wie auch im übertragenen Sinne in der Technik, aber ohne diese Leidensdimensionen -und sowas geht theoretisch und praktisch wie in der Technik geschehen. Deshalb finde ich es auch so besch.... dass bei vielen Lebewesen die Funktion zu leiden wohl erfolgreich war :evil: ) und keinen Hass mehr empfinden könnte. Keinen Neid, und keine Trauer. Erinnerungen könnte man nach eigener Entscheidung mutwillig löschen und dann bei Bedarf den "Papierkorb leeren".

Dann wär ich sicher im eigentlichen Sinne kein Mensch mehr, ja. Aber Menschen kann man sowieso vergessen, das haben sie schon mehr als einmal zu Genüge beweisen können.
Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

tchanavitka hat geschrieben: Hier wurde mal gefragt/erwähnt ob Pflanzen Schmerzen empfinden, (liebe Lena und Grenzwelten, ich glaub ihr wart das, mir fällt dazu gerade was ein, und hier kommt mein "Senf" :wink:) und dann -obwohl es keinen wissenschaftlichen objektiven Sinn ergibt- man darunter leiden kann Pflanzen zu "konsumieren". Vielleicht habe ich ja einfach das "Glück" dass die Wissenschaft mich beruhigen kann, wenn sie es kann, (das ist aber auch Pech, weil im Gegensatz zu dieser Sache -Pflanzen haben aller gegebenen Wahrscheinlichkeit nach wirklich kein Schmerzempfindungssystem- viele Gebiete des menschlichen Lebens nicht befriedigend abgedeckt werden) und ich kann deshalb diesen "extremeren" Punkt leider eher schwer nachvollziehen. In einem solchen Fall "wieder besseren Wissens" würde ich nämlich unbedingt versuchen mir -wenn halt möglich- das auszureden. Ein solches Denken würde mich nämlich so wahnsinnig machen, und meine eh schon vorhandene verachtende und bestimmt irgendwo hinderliche Haltung dem biologischem Leben gegenüber würde sich endgültig ins Unerträgliche/Untragbare extremisieren[/size]
Nachdem auch das hier:

http://www.physik.wissenstexte.de/unschaerfe_II.htm

zuvor niemals jemand auch nur irgendwie in Betracht gezogen hat (und selbst nach dieser Erkenntnis, die Widersacher nicht ruhen konnte, da diese Entdeckung die physikalische Weltanschauung revolutierierte, (und die Bücher neu geschrieben werden mussten) bin ich in bezug auf das Schmerzempfinden der Pflanzen einfach mal (über)vorsichtig und denke mir nur: Wir wissen es (noch?) nicht. :roll:

Wir haben (noch) nicht die Möglichkeit, es herauszufinden. Nur nach heutigen! wissenschaftlichen Erkenntnissen, können sie keines haben. Wir vergleichen sie mit den uns bekannten Lebewesen, die Schmerzempfinden haben (so, wie wir uns "Schmerzen" vorstellen [können]), vielleicht tun wir ihnen damit Unrecht. Aber vielleicht haben sie ja auch keines.... :roll:

Abtreibungsbefürworter berufen sich ja auch auf die medizinische Erkenntnis, dass das Gehirn des Ungeborenen erst ab der ca. 20. Woche überhaupt ein Schmerzempfinden haben kann.
tchanavitka
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von tchanavitka »

Also, der Welle- Teilchen Dualismus steht nicht in direktem Zusammenhang mit der Frage ob Pflanzen(zellen) Fähig sind, Schmerz zu empfinden. Es war ein Beispiel der Irrtümer (?) der Wissenschaftsgeschichte, aber die Liste der Beispiele von Irrglauben, der auf empirischer Forschung basierte die gegen 0 tendierte ist länger.
Wir wissen es (noch?) nicht. :roll:
Doch, wenn du von Schmerzempfinden vom übern Rasen laufen redest, dann kann man -nach gängiger Definition- von Wissen reden. Im Gegensatz zu der uns sehr fremden Welt der Quanten sind uns Pflanzen gar nicht so fremd wie du andeutest. Unsere Zelle sind aus den gleichen "Urzellen" hervorgegangen wie die der Pflanzen. Und diese Ebene versteht man heute schon ziemlich genau.

Mit dieser Argumentation könnte man an fast alles glauben, nur weil es noch nicht bewiesen sei. (Beweise mir bitte mal, dass kein Hitler-Klon in einer Raumbasis bei Alpha Centauri sitzt und von dort aus subtil das ganze Weltall regiert). Dass Pflanzenzellen diesen -unseren/der anderen Tiere- Schmerz nicht empfinden können (fehlende Rezeptoren), ist genauso sicher wie dass durch mich nicht gerade die Stimme Gottes (oder des Teufels :wink: ) spricht.

Das spricht ja nicht dagegen, dass man vor der faszinierenden Welt der Pflanzen trotzdem Achtung haben kann. (Die können nämlich schon mehr als man auf den ersten Blick vermuten könnte :wink: )
Lena-Marie hat geschrieben:Abtreibungsbefürworter berufen sich ja auch auf die medizinische Erkenntnis, dass das Gehirn des Ungeborenen erst ab der ca. 20. Woche überhaupt ein Schmerzempfinden haben kann.
Warum sollte die medizinische Erkenntnis denn nicht korrekt sein? Ich habe mich nicht so genau mit der Materie auseinandergesetzt, aber eins weiss ich sicher: Ein neugeborendes Kind kann auf alle Fälle Schmerz empfinden, vlt. später noch den Schmerz dass es nie gewollt/geliebt wurde. (Wäre mir persönlich nicht lieber.)
Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

tchanavitka hat geschrieben: Mit dieser Argumentation könnte man an fast alles glauben, nur weil es noch nicht bewiesen sei. (Beweise mir bitte mal, dass kein Hitler-Klon in einer Raumbasis bei Alpha Centauri sitzt und von dort aus subtil das ganze Weltall regiert). Dass Pflanzenzellen diesen -unseren/der anderen Tiere- Schmerz nicht empfinden können (fehlende Rezeptoren), ist genauso sicher wie dass durch mich nicht gerade die Stimme Gottes (oder des Teufels :wink: ) spricht.
:mrgreen:

Super Antwort!!!
misanthrop
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von misanthrop »

Wenn ich deine Texte so lese, tchanavitka, sehe ich uns beide schon bei Glockenläuten vor dem Altar :mrgreen:
Es tut einfach zu gut zu wissen, dass es noch Leute in diesem Forum gibt, die ursprünglich doch recht unerwartete Werte hier aufrecht erhalten: Schalk, Humor, Zynismus, Sarkasmus, Spöttelei, Ironie, ...
Nebenbei machen deine geistigen Ergüsse noch genauso viel Spaß (und Sinn!) wie früher. Freut mich, dass es dir gut geht! Oder zumindest gut genug, um uns alle zu erleuchten :wink:
Liebe Grüße
Nachtmahr
Beiträge: 309
Registriert: Samstag 2. April 2011, 19:00

Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Nachtmahr »

Lol, musste grad echt mal lachen, wo ich mir vorgestellt habe, wie son kleiner Adolf in ner Raumkapsel wild gestikulierend rumwütet, you made my day. :D
Thanatos
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Thanatos »

misanthrop hat geschrieben:...
Es tut einfach zu gut zu wissen, dass es noch Leute in diesem Forum gibt, die ursprünglich doch recht unerwartete Werte hier aufrecht erhalten: Schalk, Humor, Zynismus, Sarkasmus, Spöttelei, Ironie, ...
...
Das passt allerdings sehr gut zum Thema dieses Threads. Denn die von dir aufgelisteten „Werte“ können eine Strategie sein, um das Leiden an der Wirklichkeit zu verdrängen oder zumindest für kurze Zeit zu übertünchen. Ich erwische mich oft dabei, genau dieses durch ironisches oder gar zynisches Verhalten zu tun... Egal, wenn's hilft.... :wink:
Es grüßt der Thanatos
tchanavitka
Beiträge: 222
Registriert: Donnerstag 24. Mai 2012, 10:58

Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von tchanavitka »

Oha :mrgreen:
Ma vie c'est de la merde...wirklich eine einzige kranke... (und das Wetter ist wirklich die Hölle momentan...)
...und ich wurde gerade aufgeheitert, danke!! : ) Ich mache ja zur Zeit aus orthopädischen Gründen (!#$%&+autsch~*&%%##!) eine allgemeine Zwangsschreibpause... Würde mich im Falle einer Gesundung^^ sehr freuen einige von euch hier noch zu lesen =)
Btw... :D
Orgeluse
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Registriert: Dienstag 23. November 2010, 00:04

Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Orgeluse »

Allora!

Was sehe ich tunnelblicks und mit Katarakt-vergrau(l)ter Sicht allhie in meiner peri-suizidalen Realitätserleidensform?
Eine Jean-Paul-Idyllen-Liebhaberin!

Und von ihr dies hier:
tchanavitka hat geschrieben:Ich wusste früher gar nicht wie erfrischend es sein kann manche User sowie manche Kommunikationsstrukturen einfach höchstens grob zu überfliegen bis ich hinlängst in den Genuß kam es ausprobieren zu können. Ich unterlag ja aus gegebenem Anlass vor längerer Zeit selbst auch schon der Versuchung andere digitale Schreiber zu demonitieren und kann es bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, aber jetzt so im Nachhinein ... :roll:
DIGNITAS behält sich ausdrücklich vor, User, die in einem Thread keine Beiträge zum Thema posten, hingegen mit anderen Usern einfach streiten, ohne jede Vorankündigung oder nachträgliche Erläuterung mit ihren sämtlichen bisherigen Postings ohne jede Vorankündigung und ohne jede nachträgliche Erläuterung zu löschen
,

und nun von ihr, herself!, das hier:
tchanavitka hat geschrieben:Oha :mrgreen:
Ma vie c'est de la merde...wirklich eine einzige kranke... (und das Wetter ist wirklich die Hölle momentan...)
...und ich wurde gerade aufgeheitert, danke!! : ) Ich mache ja zur Zeit aus orthopädischen Gründen (!#$%&+autsch~*&%%##!) eine allgemeine Zwangsschreibpause... Würde mich im Falle einer Gesundung^^ sehr freuen einige von euch hier noch zu lesen =)
- Da haut doch noch einmal mein Lebensgnom mir auf die knöchrigen Schenkel - na holla die Waldfee aber auch!
tchanavitka, wenn Deine orthopädische Generalüberholung (zufällig auch eine kieferorthopädische?) überstanden sein und die Knochen wieder quietschen sollten, freut sich - sofern noch erreichbar in ihrem jean-paulschen Idyll (und wo das endet, weiß man ja :mrgreen: ) - herzlich auf polyglotte Flaschen- und sonstige Post von Dir, die Du so beherzt reinhaust und so herzlich feig' (aber wer hier könnte von sich behaupten, das nicht zu sein ...) und humoristisch bist,

Orgeluse

PS: Gute Genesung (und ich weiß, was für ein böser Wunsch das ist!)
tchanavitka
Beiträge: 222
Registriert: Donnerstag 24. Mai 2012, 10:58

Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von tchanavitka »

Danke dir.. (auch wenn ich keinen Widerspruch in meinen Zitaten erkennen kann, falls du das meintest) aber man wird sich wahrscheinlich erst wieder ausführlicher lesen können sollte ich unter die Morphinisten gegangen sein, (oder meinen Selbstzerstörungsmechanismus weiter vorantreiben, was mir momentan auch herzlich egal wäre) da ich auch körperlich wohl schwerer erkankt bin -noch ein weiterer netter Bonus in meiner Wirklichkeit- als ich es in meinem Alter zu ahnen gewagt habe. Und ja da wird mir wieder bewusst, ich sehne mich so ganz ohne Feigheit nach Idylle -sehr sogar- doch aktuell treibt es mich mich eher in die offenen Arme einer zutiefst desillusionierten und zynischen Weltsicht, wird mir Erstere doch auf ewig verwehrt bleiben.
Um jetzt nicht in Selbstmitleid zu ertrinken (wäre doch eigentlich eine zutiefst passende Methode :roll:) nehme ich mir mal das letzte Zitat des entsprechenden hiesigen Threads zu Herzen.

-memento mori-
tchanavitka
Lena-Marie
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Registriert: Mittwoch 16. Mai 2012, 07:50

Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

Was mich bewegt

von Rainer Maria Rilke


Man muss den Dingen
Die eigene, stille,
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt,
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann;
alles ist austragen -
und dann
Gebären...

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen
des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.
Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind,
als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,
so sorglos still und weit ...

Man muss Geduld haben,
gegen das Ungelöste im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antwort hinein.



(Mein Sehnen, mein Wünschen, mein Hoffen)

Nachdem ich in jugendlichen Jahren (und auch danach noch :oops: ) dachte, alles an Veränderungen erzwingen zu können mit meinem Wünschen und Wollen, hat mich Rilke mit diesem Gedicht eines Besseren belehrt.

In der Nachschau hab ich feststellen müssen: Ich habe nichts erzwingen können, auch nichts in meinem mir gewünschten (ungeduldigen) "Tempo" vorantreiben können, ich musste warten.

Warten, bis die Zeit reif war für die Veränderung.

Seitdem aber weiss ich: Die Veränderung kommt.

Nun bin ich wieder in einer solchen Situation und...

...warte...


LG Lena
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