Leiden an der Wirklichkeit

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

Orgeluse hat geschrieben:Ja, liebes Lena-Kindchen,
Lena-Marie hat geschrieben:Es ist schön, wenn ich dir deinen Alltag verschönt habe, freut mich.
Du bist ganz herzallerliebst.
Vermutlich leidest Du auch an dieser Deiner Dir ureigensten Wirklichkeit.

Ruft winkend aus der Ferne der Wogen Dir noch zu Orgeluse.
Orgeluse, so etwas Jemandem zu schreiben, der wirklich gerade sehr "an seiner Wirklichkeit" leidet, so sehr, dass er nicht mehr leben möchte, ist so armselig!

(ich wollt grad noch was zu deinen "Wogen" schreiben, da das die Schreibe ist, bei der ich......, aber ich habs uns beiden zuliebe wieder gelöscht, man muss ja nicht alles schreiben, was man denkt :mrgreen: )

Du kannst diesen Thread gerne (ich kanns leider nicht verhindern) weiterhin mit deinen kryptischen Posts verschönern, ich verabschiede mich jetzt von dir (meine Vernunft siegt gerade über meine Gefühle), da ich mir Nebenkriegsschauplätze momentan leider nicht leisten kann, mir gehts sehr schlecht.

Adieu,

Lena
Sadness
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Sadness »

Halle Lena-Marie,
eine "Lösung" für Dein Leiden an der Wirklichkeit habe ich leider nicht. Aber ich möchte Dich wissen lassen, dass auch ich ähnlich leide (auch wenn es nicht mein Hauptproblem ist, aber doch mein Leben stark beeinflußt).
Ich bin sogar so seltsam, mich von Mücken stechen zu lassen. :oops: Wenn ich den Pieks merke, dann denke ich, welchen Sinn es macht das Tier jetzt zu erschlagen, schließlich hat sie mich ja nunmal schon gestochen und welches Recht ich habe, ihr dann ihr Leben zu nehmen. Sie macht es ja nicht weil sie böse ist....also lass ich sie zuende saugen (und staune, wie "dick" Mücken werden wenn sie sich vollsaugen)
Ich hab Tränen im Auge für jedes Lebewesen, was leiden muss. Paradoxerweise lebe ich nicht vegan (und inzwischen auch nicht mehr vegetarisch) und züchte lebende Würmchen und Insekten für meine Tiere... Heule aber, wenn ich ne Tierdoku sehe wo ein Löwe eine Gazelle erlegt o.ä. Vielleicht nicht ganz normal, aber den anspruch hab ich auch nicht mehr wirklich an mich.
Vermutlich hilft Dir mein Beitrag jetzt nicht wirklich....wollte Dir nur zu verstehen geben, dass ich verstehen kann dsas das für Dich wirklich starken Leidensdruck auslöst.
(als Kind und Jugendliche wollte ich u.a. sterben, um die Umwelt nicht durch mein Dasein zu belasten und zu schädnigen :? )

Liebe Grüße
Sadness
Grenzwelten
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Grenzwelten »

oh... das kenne ich auch.... :(
früher lebte ich mit dem satz "save the planet kill yourself"

gelieben sind zweifel und schuldgefühle wenn ich auf gras laufe...
ich möchte nichts verletzen...

manchmal konnte ich kaum einkaufen gehen...
fleisch ess ich gar nicht mehr.... aber tut es pflanzen weh wenn ich sie esse?
verrückte frage... ich weiss... aber manchmal kreist sie in meinem kopf...

auch lehne ich das auto fahren ab,... weil es die luft aller wesen vergiftet....

... hm...."normal" bin ich auch nicht... in vielen dingen hochsensibel...
die frage aber ist auch; was ist verrückt? ich oder die umwelt ;)

zumindest sind viele mitmenschen abgestumpfter als ich
Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

Welche Tiere hast du Sadness?

Ich habe mich, wegen meinem grossen Problem mit dem Töten, für Vegetarier entschieden.

Ich habe zwar noch mitgeholfen und einen Hund aus dem Tierheim geholt vor vier Jahren, aber dieser Hund gehört jetzt meinem Mittleren, der so unglaublich gelitten hat nach dem Tod unseres Hundes, den wir aus Teneriffa mitgenommen hatten.
Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

Grenzwelten hat geschrieben:oh... das kenne ich auch.... :(
früher lebte ich mit dem satz "save the planet kill yourself"

gelieben sind zweifel und schuldgefühle wenn ich auf gras laufe...
ich möchte nichts verletzen...

manchmal konnte ich kaum einkaufen gehen...
fleisch ess ich gar nicht mehr.... aber tut es pflanzen weh wenn ich sie esse?
verrückte frage... ich weiss... aber manchmal kreist sie in meinem kopf...
Oh Grenzwelten, jetzt auch noch du damit! :roll:

Darüber zerbrech ich mir seit Jahrzehnten den Kopf und ich denke: Ja, ich denke schon. Wenn jetzt auch alle Neurologen aufschreien werden und mir wissenschaftlich versuchen würden, zu beweisen, dass die entsprechenden Rezeptoren bei Pflanzen garnicht vorhanden sind, denke ich dennoch, sie leiden. Einfach so aus meinem (recht neandertalermässigem) Empfinden, das ich mir entgegen aller vernunftmässigen Widrigkeiten und entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse seit Jahrzehnten zu erhalten versuche :wink: .

Aber verhungern möchte ich auch nicht. :( (ich stelle mir meinen wunschgemässen Tod anders vor
auch lehne ich das auto fahren ab,... weil es die luft aller wesen vergiftet....

... hm...."normal" bin ich auch nicht... in vielen dingen hochsensibel...
die frage aber ist auch; was ist verrückt? ich oder die umwelt ;)

zumindest sind viele mitmenschen abgestumpfter als ich
Du bist ein sehr, sehr lieber Mensch!

Liebe Grüsse

Lena (die dich unglaublich gerne liest!)
Zuletzt geändert von Lena-Marie am Samstag 21. Juli 2012, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
Orgeluse
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Orgeluse »

Grenzwelten hat geschrieben:hochmut kommt vor dem fall ....
Wie alt bist Du denn?!

Ich stürze seit 88 Wochen - und alle Demut in den 40 Jahren davor hat nichts geholfen.

Jetzt, im freien Fall in meiner Hölle, jetzt lasse ich endlich all diese dumpfe Dummheit nicht mehr einfach sich austoben, so sie mir begegnet, auf meinem Sturz. - Ein Gutes hat der aber: Schnell bin ich durch die einzelnen Höllenkreise durch.

Den hier habe ich jetzt passiert.
Grenzwelten
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Grenzwelten »

liebe lena, was mir hilft ist u.a. auch mich vor dem essen
bei der seele des wesens dass ich esse zu bedanken.

und ich glaube diese gedanken und zweifel die wir haben
haben mit hoher empfindsamkeit zu tun aber ich denke auch
mit einer selbstwertproblematik.

würde gott wollen dass wir verhungern?
ich glaube nicht

ich glaube nicht dass wir "weniger wert" sind als
andere mitseelen..

ach ein schwieriges thema... :(
ich kämpfe ja selbst damit

ich hab noch keinen weg gefunden...

bei mir hat es auch mit schuldgefühlen zu tun
und meiner kindheit.....

dennoch konnte mir bisher niemand sagen
ob ich dem gras weh tue wenn ich auf ihm laufe....

aber ich denke auch dass eine gewisse ignoranz nötig ist
um nicht verrückt zu werden...

wobei ich mich für das verrückt sein entschieden habe ;)
suizidal
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von suizidal »

@Lena

Wer sagt denn das Nemotron sich dieses Recht nicht einfach nur herausgenommen hat?
Ich zitiere jetzt nich, ich denke du weisst das ich das "gähn" gemeint habe.

Ausserdem finde ich das was Orgelsuse geschrieben hat überhaupt nicht am Thema vorbei.
Ich stimme der Orgel nur nicht zu.
Die Behauptung das wir gerne hier wären, ist überhaupt nicht themenfremd.

Ich habe mich, bevor ich mich hier angemeldet habe, monatelang hier eingelesen, um "die Charaktere" kennenzulernen, um zu schauen, ob ich hier überhaupt hinpasse. Dabei hab ich natürlich auch dich nicht übersehen. Nachdem ich sah, dass die meisten Menschen hier keine "mehr oder minder suizidale Menschen" sind, sondern wirklich Leute, wie ich, in Nöten, hab ich mich hier angemeldet. Solchen Menschen hilft ein philosophischer Austausch (nicht mehr) wenig. Das habe ich schon vor Jahrzehnten hinter mir gelassen und Viele andere bestimmt auch. Hätten diese Menschen -und auch ich- eine Problemlösung in philosophischer Richtung für sich erwartet, wären sie in einem der vielen Philosophieforen und nicht im Dignitas-Forum.
Ich unterstelle hier einfach mal Konkurrenzgehabe.
Jeder will der Klügste sein.
Was ist das Problem dabei wenn Orgelsuse meint wir wären gern hier?
Was mich angeht liegt es an den äusseren Umständen das ich hier bin.
Oder an meiner fehlenden Anpassungsfähigkeit. Das kann man sich raussuchen, es kommt letztlich aufs Gleiche hinaus.
Lediglich ein Therapeut würde hier widersprechen.
Du leidest an der Wirklichkeit. Ich interpretiere mal das es dir also wie mir geht. Das du mit der Welt nicht klarkommst.
Was ist also verurteilenswert an der These: Ihr wärt gerne hier, wenn die Wirklichkeit eine Andere wäre?
Orgeluse, so etwas Jemandem zu schreiben, der wirklich gerade sehr "an seiner Wirklichkeit" leidet, so sehr, dass er nicht mehr leben möchte, ist so armselig!
Wenigstens stehst du jetzt mal dazu.
Warum regst du dich auf über Orgelsuse?
Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

Suizidal, ich habe Orgeluse geschrieben, dass ich ihr nicht mehr schreiben werde.

Und aus diesem Grund lehne ich auch Gespräche ÜBER SIE ab.

Ich schreibe dir eine PN, um dir zu antworten.

Lena
Sadness
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Sadness »

@Lena: Ich habe Fische (und Schnecken und Garnelen). Und die Liebe und die Verantwortung zu meinen Fischen ließ mich den Weggehen, ihnen ihr Jagdverhalten weiter zu ermöglichen, eine gesunde Ernährung zu sichrn und überhaupt...deswegen bekommen sie lebendes Futter (aber das ist "happs und weg, nicht so wie bei Löwen und Gazellen o.ä.). Bevor jemand sich jetzt mokiert wegen Fischen....die sind viel interessanter und vielseitiger als Mensch denkt. Und da ich 20 Becken besitze und auch oft Nachwuchs habe...nunja.....sie sind irgendwie auch mein Lebensinhalt. und ich will halt ihr bestes...

Ja, auch bei Pflanzen habe ich diesen Skrupel, wie auch Grenzwelten ihn beschreibt. Ich möchte kein Lebewesen zerstören und ich möchte auch nicht zusehen, wie andere es tun. Gleichzeitig ut ich es tag für Tag. Indem ich mich ernähre. Indem ich meine Tiere ernähre. Indem ich Auto fahre. Und vieles mehr. Mir ist schon klar, dss es irgendwie ein Fressen und gefressen werden ist auf dieser Welt, und letztendlich finde ich ds auch okay. Was mir nur so zusetzt ist das Leiden dabei. Also eben wenn ein Tier schreit um sein Leben, wenn es getötet wird. Von anderen Tieren oder vom Mensch. Pflanzen können nicht schreien. Deswqgen ist es nicht weniger schlimm, wenn sie zerstört un getötet werden. Der Tod an sich, den finde ich nichtmal so schlimm, auch nicht für andere Lebewesen. Aber die Art und Weise....das Leid, dass z.B. ein Tier erfährt, wenn es gejagt und gefressen wird...usw. ich finde es fürchterlich. Ich setze jede Schnecke weg von einer Straße oder einem Weg, die ich nur sehe...auch Würmer. Ich bin 34....

Vielleicht ist es auch, weil ich auf viel, viel Grauen hinter mir habe. Zu viel gesehen und erlebt habe, was manch anderer sich inchtmal vorstellen kann. Wie Du Lena-Marie ja wohl auch. Und noch viele andere.

Naja.....

Liebe Grüße
Sadness
Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

Hallo Sadness,

ich möchte dir ganz schnell mal danke sagen für das, was du geschrieben hast!

Ich hab heute wieder so einen Kopfzerbrechtag, von dem ich am Beginn des Nachdenkens schon weiss, wie (sinnlos und ohne fruchtbares Ergebnis) er wieder enden wird.

Ich schreibe gleich noch was dazu...
Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

Sadness hat geschrieben:@Lena: Ich habe Fische (und Schnecken und Garnelen). Und die Liebe und die Verantwortung zu meinen Fischen ließ mich den Weggehen, ihnen ihr Jagdverhalten weiter zu ermöglichen, eine gesunde Ernährung zu sichrn und überhaupt...deswegen bekommen sie lebendes Futter (aber das ist "happs und weg, nicht so wie bei Löwen und Gazellen o.ä.). Bevor jemand sich jetzt mokiert wegen Fischen....die sind viel interessanter und vielseitiger als Mensch denkt. Und da ich 20 Becken besitze und auch oft Nachwuchs habe...nunja.....sie sind irgendwie auch mein Lebensinhalt. und ich will halt ihr bestes...
Das versteh ich. Ich bin in den wenigen Momenten in meinem Leben, in denen ich mal vor einem Aquarium stand, jedesmal wie in einer Medidation verharrt: So schön war das Anschauen dieser Unterwasserwelt. Man versinkt förmlich in einer anderen Welt. Sie ist Bestandteil unserer Welt, aber wir kennen sie garnicht so richtig. Mich zieht diese Stille und Ruhe sehr an, die vom Betrachten eines Aquariums ausgeht. Faszinierend und man kann den Blick garnicht mehr abwenden, so sehr zieht es einen an.

Und wenn du gleich 20 Becken hast, dann lebst du ja mehr oder weniger in einer Unterwasserwelt! :wink: Beneidenswert!

Ja, ich weiss, auch da gehts nur ums Fressen und Gefressenwerden, die "Stille" trügt.

Gerade fällt mir folgendes ein :wink: , ich schreibs trotzdem....

Als vor vielen Jahren (weiss garnicht mehr genau, wann) dieser Film "Findet Nemo" in die Kinos kam, wollten meine Kinder unbedingt rein und ich ging mit. Da kam die Szene, wo die Fischmama zum Fischpapa am Abend sagte "Komm, schaun wir nochmal nach den Kleinen" und sie daraufhin eine Art rosarot gefärbtes grosses "Himmelbett" betraten und drinnen schlummerten ihre Kinder. Ganz glücklich schauten sie sich daraufhin an (Disney :mrgreen: ) und in der nächsten Szene, die den darauffolgenden Tag schildert, stehen beide vor diesem inzwischen zerfetzten Himmelbett und ein grosser Fisch hatte drinnen gewütet und die Kinder (bis auf Eines, den Nemo) gefressen. Mein Jüngster, der mich in der Szene zuvor ebenso glücklich wie die Eltern angesehen hatte, fing spontan zu weinen an und ich konnt ihn nicht trösten, weil es mir genauso schlecht ging wie ihm. Die Wende kam so unverhofft. Ich war so sauer auf die Filmemacher, dass sie einen derartigen Film für kleine Kinder herausgebracht haben. Zum Glück wurden die Kinder dann gleich mit der spannenden Jagd nach dem überlebenden Fischchen abgelenkt. Aber mein Schmerz sass tief, da ich mit dem Teil der Wirklichkeit konfrontiert worden bin, mit dem ich nicht zurechtkomme. Schon schlimm, wenn man sich nicht mal einen Kinderfilm anschauen kann, ohne dass es einen zerreisst dabei. Lächerlich, ich weiss....
Ja, auch bei Pflanzen habe ich diesen Skrupel, wie auch Grenzwelten ihn beschreibt. Ich möchte kein Lebewesen zerstören und ich möchte auch nicht zusehen, wie andere es tun. Gleichzeitig ut ich es tag für Tag. Indem ich mich ernähre. Indem ich meine Tiere ernähre. Indem ich Auto fahre. Und vieles mehr. Mir ist schon klar, dss es irgendwie ein Fressen und gefressen werden ist auf dieser Welt, und letztendlich finde ich ds auch okay.
Ja, soweit bin ich auch. Ich versuche, es hinzunehmen, was nicht zu ändern ist.

Ich beneide die Menschen, die an "einen Schöpfer" glauben. Wirklich. Denn indem sie an ihn glauben, glauben sie auch, dass das Alles schon in Ordnung ist, so wie es ist, weil es SEINE Schöpfung ist.

Ich hab mir als Kind schon "seine Schöpfung" angeschaut und immer nur gedacht: Das ist Sch...., wie er das gemacht hat!

Später konnt ich nicht mehr an ihn glauben, da ich davon ausgehe, dass jemand, der allmächtig ist, nicht so etwas fabriziert. Ich kann nicht anders denken. Würde ich an ihn glauben, müsste ich davon ausgehen, dass da sadistische Züge zum Vorschein kommen.

Da ist Nicht-Glauben die bessere Lösung als dieses Hadern mit einem Schöpfer.
Was mir nur so zusetzt ist das Leiden dabei. Also eben wenn ein Tier schreit um sein Leben, wenn es getötet wird. Von anderen Tieren oder vom Mensch. Pflanzen können nicht schreien. Deswqgen ist es nicht weniger schlimm, wenn sie zerstört un getötet werden. Der Tod an sich, den finde ich nichtmal so schlimm, auch nicht für andere Lebewesen. Aber die Art und Weise....das Leid, dass z.B. ein Tier erfährt, wenn es gejagt und gefressen wird...usw. ich finde es fürchterlich. Ich setze jede Schnecke weg von einer Straße oder einem Weg, die ich nur sehe...auch Würmer. Ich bin 34....
Ja Sadness, das ist auch mein grösstes Problem. :(
Vielleicht ist es auch, weil ich auf viel, viel Grauen hinter mir habe. Zu viel gesehen und erlebt habe, was manch anderer sich inchtmal vorstellen kann. Wie Du Lena-Marie ja wohl auch. Und noch viele andere.
Meinst du, das es daran liegt? Du machst mich gerade ganz unsicher....

Wir können doch nicht, nur weil wir viel Grauen erlebt haben, eine ganz andere Welt sehen, als die, die ist?

Natürlich sind wir wahrscheinlich viel sensibilisierter für Leid als Menschen, die weniger Leid erlebt haben, aber deren Welt muss doch dieselbe sein, die wir sehen!

Mir geht den ganzen Tag dieser Spruch von Leibnitz nicht aus dem Kopf (nein, ich fang jetzt nicht auch nicht an! :wink: ) Die beste aller möglichen Welten

Ich hab als Kind die Welt gesehen und gedacht: Nein!

Dann hab ich mich jahrzehntelang mit Kinderkriegen und -erziehen abgelenkt und nun steh ich wieder da und denke: Nein! Es hat sich nichts verändert seitdem. Nicht die Welt und nicht meine Betrachtung dieser.
Lacuna
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lacuna »

Lena-Marie hat geschrieben:Schon schlimm, wenn man sich nicht mal einen Kinderfilm anschauen kann, ohne dass es einen zerreisst dabei. Lächerlich, ich weiss....
Nein, gar nicht lächerlich; vielmehr zeigt es doch, dass es noch Menschen mit einem großen Herzen gibt, die sehr empathisch sind, auch wenn gerade dieser Umstand es so schwierig macht, dieses Leben mit all seinen (auch grausamen) Facetten anzunehmen.

Ich habe lieber zehn Menschen um mich, die auch noch an das kleinste Lebewesen denken, als einen, der nur sich selbst sieht und über alles hinwegtrampelt, was vor ihm liegt. Diese Menschen sind zwar seelisch besser geschützt, aber dafür auch (meist) völlig emotionslos und ohne jegliches Mitgefühl für ihre gesamte Umwelt.
Orgeluse
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Orgeluse »

Ach!
Lena-Marie hat geschrieben: Mein Jüngster, der mich in der Szene zuvor ebenso glücklich wie die Eltern angesehen hatte, fing spontan zu weinen an und ich konnt ihn nicht trösten, weil es mir genauso schlecht ging wie ihm. [...] Zum Glück wurden die Kinder dann gleich mit der spannenden Jagd nach dem überlebenden Fischchen abgelenkt. Aber mein Schmerz sass tief, da ich mit dem Teil der Wirklichkeit konfrontiert worden bin, mit dem ich nicht zurechtkomme. Schon schlimm, wenn man sich nicht mal einen Kinderfilm anschauen kann, ohne dass es einen zerreisst dabei. Lächerlich, ich weiss....
Nein, Lena, das ist nicht lächerlich, das ist tragisch!
Dann bist Du auch so eine Versager-Mutter wie es die Deine und die meine gewesen ist. Dein Jüngster wird seinen "Nemo"-Schaden tragen, bis ans Ende seiner Tage.
Denn Du meintest ja, Dich von Deinem eigenen Schaden,
Lena-Marie hat geschrieben: Ich hab als Kind die Welt gesehen und gedacht: Nein!
"ablenken" zu müssen durchs Kinderkriegen (also indem Du nur an Dich denkend, Dich vom eigenen Leid ablenken wolltest, indem Du neues Leid züchtest - wo Du als Mutter selbst noch nicht einmal in der Lage bist, in einem Zeichentrickfilm hinreichend empathisch auf Dein eigenes Kind zu reagieren).
Lena-Marie hat geschrieben: Dann hab ich mich jahrzehntelang mit Kinderkriegen und -erziehen abgelenkt und nun steh ich wieder da und denke: Nein! Es hat sich nichts verändert seitdem. Nicht die Welt und nicht meine Betrachtung dieser.
Du ekelst mich an. Erstrecht mit Deiner "Ach, wie leide ich an der Welt-Nummer" hier!

Orgeluse

Ich bin erzürnt! Sehr! Kinderkriegen, um sich vom eigenen Leid "abzulenken", das ist eins der widerlichsten Dinge, derer Menschen fähig sind!

Edit: Kleine graphische Verdeutlichung ...
Zuletzt geändert von Orgeluse am Sonntag 22. Juli 2012, 01:32, insgesamt 1-mal geändert.
Lena-Marie
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Re: Leiden an der Wirklichkeit

Beitrag von Lena-Marie »

Orgeluse hat geschrieben:Ach!
Lena-Marie hat geschrieben: Mein Jüngster, der mich in der Szene zuvor ebenso glücklich wie die Eltern angesehen hatte, fing spontan zu weinen an und ich konnt ihn nicht trösten, weil es mir genauso schlecht ging wie ihm. [...] Zum Glück wurden die Kinder dann gleich mit der spannenden Jagd nach dem überlebenden Fischchen abgelenkt. Aber mein Schmerz sass tief, da ich mit dem Teil der Wirklichkeit konfrontiert worden bin, mit dem ich nicht zurechtkomme. Schon schlimm, wenn man sich nicht mal einen Kinderfilm anschauen kann, ohne dass es einen zerreisst dabei. Lächerlich, ich weiss....
Nein, Lena, das ist nicht lächerlich, das ist tragisch!
Dann bist Du auch so eine Versager-Mutter wie es die Deine und die meine gewesen ist. Dein Jüngster wird seinen "Nemo"-Schaden tragen, bis ans Ende seiner Tage.
Denn Du meintest ja, Dich von Deinem eigenen Schaden,
Lena-Marie hat geschrieben: Ich hab als Kind die Welt gesehen und gedacht: Nein!
"ablenken" zu müssen durchs Kinderkriegen (also indem Du nur an Dich denkend, Dich vom eigenen Leid ablenken wolltest, indem Du neues Leid züchtest, da Du als Mutter noch nicht einmal in der Lage bist, in einem Zeichentrickfilm hinreichend empathisch auf Dein eigenes Kind zu reagieren).
Lena-Marie hat geschrieben: Dann hab ich mich jahrzehntelang mit Kinderkriegen und -erziehen abgelenkt und nun steh ich wieder da und denke: Nein! Es hat sich nichts verändert seitdem. Nicht die Welt und nicht meine Betrachtung dieser.
Du ekelst mich an. Erstrecht mit Deiner "Ach, wie leide ich an der Welt-Nummer" hier!

Orgeluse

Ich bin erzürnt! Sehr! Kinderkriegen, um sich vom eigenen Leid "abzulenken", das ist eins der widerlichsten Dinge, derer Menschen fähig sind!
Du lieber Himmel :roll:

(das muss ich jetzt mal für mich "archivieren", bevor du es wieder änderst)
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