Trotz Gesundheit mit der Welt abschließen

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

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tchanavitka
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Registriert: Donnerstag 24. Mai 2012, 10:58

Re: Trotz Gesundheit mit der Welt abschließen

Beitrag von tchanavitka »

Hi Trauriger Mensch,

nein, geistesgestört sind die hier von dir genannten Schilderungen keinewewegs. Im Gegenteil fiele mir kein wirklich rationales Gegenargument ein, deshalb teile ich ja auch seit geraumer Zeit diese Aufassung.
Allerdings würde ich es nie wagen mich absichtlich vor meinem Exitus in einen unangenehmen bis qualvollen Zustand zu befördern, dafür gehts mir einfach nicht mehr gut genug für und bin ich vor nicht mehr unbedarft genug dies zu riskieren :wink:

Der Überlebenstrieb, der bei mir scheinbar der Situation unangemessen stark ausgerpägt zu sein scheint (dass das bei mir so stark ist wusste ich vorher so gar nicht) müsste anders überwunden werden, was auch mit ziemlicher Sicherheit endlich funktionieren wird. Aber es ist schwer, dafür brauchts Ruhe und Besinnung :( (Würde ich noch an Benzos und Co rankommen, wäre das eine richtige Erleichterung und Hilfe :(


Weisst du, man kann nicht sagen dass meine "Krankheit" (dieses ganze Konglomerat an Schrecken und Zusammenhängen kann ich nicht schildern, versuche aber immer so aufrecht wie möglich zu posten) mir diesbezüglich wirklich "hilft" oder "nicht hilft".

Gehen wir davon aus dass du die Beförderung zur Nichtexistenz als Hilfe definierst, ist sie (s.oben) nicht unmittelbar tödlich und deshalb allein schon keine Hilfe. Wenn man beispielsweise von einer ganzen Reihe sadistischer Folterknechte gefangen genommen wird und jahrelang Unvorstellbares erleidet, wird man zwar vlt. irgendwann froh sein wenn sie einen sterben lassen, doch mit "Dankbarkeit" und "Hilfe" würde zumindest ich diese Typen nicht assoziieren.

Sorry, mir fällt gerade keine bessere Analogie ein um zu erklären weshalb ich nicht sgen kann dass mir meine Probleme -in welcher Weise auch immer-"helfen".

Zudem kommt noch, dass ich mich (geht andern sicher auch so) weder gerne unter Druck setzen noch zwingen lasse. Druck, (Be)Drohung und Zwang bewirken bei mir allermeistens den Drang nach einer gegenteilige Reaktion ("Flucht"), ich wäre also kein guter ALG II Empfänger ;- )
Ich hätte mir den ungefähren Zeitpunkt meines Ablebens gerne selber ausgesucht, aber frei bin ich nicht (ist eigentlich keiner, nur merk man es im "gesunden" Zustand oft viel weniger), dass was ich erleben musste ist zwar nicht die Ursache das mein (ein jedem seines) Leben kaputt geht, aber es ist die Ursache für einen Zeitpunkt, zu dem ich davor auch noch nie wirklich leben konnte.

Es kann gut möglich sein dass ich gerade durch die Eigenschaft sehr stark Empfinden zu können (aufgrund meiner Lebensgeschichte leider oft negativ) an der Existenz so anhafte.

Aber naja, dann ist alles vorbei und egal, auch wie lange ich dann noch rumgekrebst habe, es wird alles gelöscht sein, und es gibt für mich keine schrecklichen Errinnerungen mehr daran.
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