Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

suizidal
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von suizidal »

Chron,
Und von der Zukunft zurück in die Vergangenheit, und in andere Kulturen: Man kann sehr wohl ohne einen eigenen Arzt und ohne einen eigenen Apotheker leben. Die allermeisten Menschen taten das - und tun das auch weiterhin.
Klar wenn sie für gewöhnlich gesund sind.
Leibärzte, bzw. eigene Ärzte, haben doch wohl höchstens Millionäre. Der Rest geht/fährt zu irgendwem in eine Praxis oder geht/fährt in irgendein Geschäft - oder auch das nicht.
Nochmal: Mit "ihr" Arzt ist der Arzt mit hausärztlicher Versorgungsmöglichkeit gemeint.
Und Apotheker braucht's zwar nach irgendwelchen Gesetzen oder Regelungen, um eine Apotheke zu betreiben, Aspirin bekommt man aber wohl eher von einer Verkäuferin. Wie in einem Schuhladen, einem Gemüseladen - oder man kauft Aspirin in einer Drogerie. Und Vitamine im Supermarkt.
Gerade bei Medikamenten sollte man ein wenig auf Qualität achten.
Alles für die "Gesundheit" ... Als würden alle Menschen ewig leben und als könnte das für alle das einzige und immer erreichbare Ziel sein.
Die meisten wollen auch lange leben. Ist einfach so.
Und deshalb
Aufgeklärt UND kritisch, so wäre es wohl am besten.
macht sich sterben auch niemand einfach.

Es gibt übrigens auch nicht "meinen Supermarkt" bzw. "Ihren Supermarkt".
Doch. Für die die nicht jeden Tag durch die Stadt fahren können gibt es den.
Werweiss

Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von Werweiss »

...
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Chron
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von Chron »

@ suizidal
Wenn du das so "übersetzen" willst ...?
Wie schon geschrieben: Die Werbung funktioniert ja ganz offensichtlich (bei Vielen)!
(Grammatikalisch: :arrow: http://de.wikipedia.org/wiki/Possessivpronomen)
suizidal
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von suizidal »

Chron ich geh mal davon aus das du nicht mich meinst sondern werweiss.

Und werweiss,

"Entweder ich missverstehe dich hier"

Das "hier" kannste streichen. Das deutet nämlich fälschlicherweise einen Einzelfall an.
Werweiss

Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von Werweiss »

...
Zuletzt geändert von Werweiss am Donnerstag 5. April 2012, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.
Chron
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von Chron »

suizidal hat geschrieben:Chron ich geh mal davon aus das du nicht mich meinst sondern werweiss.
Falsche Annahme :roll:
suizidal
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von suizidal »

Chron hat geschrieben:@ suizidal
Wenn du das so "übersetzen" willst ...?
Was hab ich denn "übersetzt" (=umgedeutet) ?
suizidal
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von suizidal »

Werweiss hat geschrieben:Einiges habe ich sehr deutlich verstanden
das passt nicht zu dem
Vielleicht zum Teil auch das Übel blossen Meinens: der Zusammenhang wird nicht ersichtlich (heute hü morgen hopp).
Hoffe du erkennst den Widerspruch. Viel Spass beim Nachdenken.
(Kleiner Lesetip zum Thema Meinung: H.Schnädelbach, G.Keil (Hg.) "Was können wir wissen, was sollen wir tun?"...Seite 30-50: H.Schnädelbach "Ist alles bloss Ansichtssache? Meinen, Glauben und Wissen"...und ergänzend H.Schnädelbach "Was Philosophen wissen und was man von ihnen lernen kann"...und vorweg: die Antwort lautet nicht: nichts).
Doch genau das ist die Antwort.
Philosophie ist nicht nur Spekulation, sondern auch noch lebensfremd. WIll heissen es hat nichts mit dem eigentlichen Leben zu tun. Wie hilft es bei der Selbstfindung wenn irgendwelche Schwätzer behaupten das wir sowieso alle verloren sind?
Mir sind die Kontraargumente zur Sterbehilfe sehr wohl bekannt. Aber da ist nichts, was man nicht regeln könnte.
Nur eben auf eine schwierigere Art als ein Verbot.
Chron
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von Chron »

suizidal hat geschrieben:
Chron hat geschrieben:@ suizidal
Wenn du das so "übersetzen" willst ...?
Was hab ich denn "übersetzt" (=umgedeutet) ?
Insbesondere
suizidal hat geschrieben:Mit "ihr" Arzt ist der Arzt mit hausärztlicher Versorgungsmöglichkeit gemeint.
und
suizidal hat geschrieben:
Es gibt übrigens auch nicht "meinen Supermarkt" bzw. "Ihren Supermarkt".
Doch. Für die die nicht jeden Tag durch die Stadt fahren können gibt es den.
S., eben, Possessivpronomen/Link (besitzanzeigendes Fürwort), aber auch das zu "mein Supermarkt", "mein Gärtner" usw. in meinem weiteren Text dazu vor deinen "Übersetzungen"/Umdeutungen.

Aber auch alles andere wird von dir in dem Beitrag :roll: umgedeutet:
aus "die allermeisten Menschen" werden bei dir nur die, die "für gewöhnlich gesund sind";
Regelungen zu Verkauf/Abgabe von Aspirin haben für dich etwas mit der Qualität von Aspirin zu tun (das in der Packung aber dasselbe ist, egal wer es aus einem Regal nimmt);
aus "Als würden alle Menschen ewig leben" (= es leben eben nicht alle ewig bzw. alle leben nicht ewig bzw. niemand lebt ewig) "und als könnte das für alle das einzige und immer erreichbare Ziel sein." (= "Gesundheit" ist eben nicht für Alle erreichbar und entsprechend gibt's dann auch Todeswünsche/Sterbewünsche) wird bei dir "Die meisten wollen auch lange leben. Ist einfach so." (was jemand wollte, ist eben nicht immer umzusetzen, und "auch lange" passt ja nicht zu "niemand ewig") - usw..

Und unbeantwortet ist geblieben:
Chron hat geschrieben:
suizidal hat geschrieben:
Chron hat geschrieben:Ja, das vermute ich!
Wäre dann der Zweck nicht verfehlt?
? Welcher Zweck und was/wie verfehlt?
Aus was immer du das wiederum übersetzt/umgedeutet hattest; ist für mich nicht nachzuvollziehen.
suizidal
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von suizidal »

Warum ist das nicht nachvollziehbar das ein allgemeiner Slogan sich eben nicht nur an die richtet die einen "Leibarzt" haben, sondern an alle? Warum ist das nicht nachvollziehbar das der Supermarkt den man für gewöhnlich besucht der "eigene" ist?
Wer macht jeden Tag seinen Einkaufsbummel wo anders?
Warum ist das nicht nachvollziehbar das gerade bei Medikamenten der Verkäufer sich auskennen sollte?
Es geht dabei schliesslich nicht um schlechte Äpfel oder Tomaten. Die Nebenwirkungen sind grössere als ein Tag Durchfall.

aus "Als würden alle Menschen ewig leben" (= es leben eben nicht alle ewig bzw. alle leben nicht ewig bzw. niemand lebt ewig) "und als könnte das für alle das einzige und immer erreichbare Ziel sein." (= "Gesundheit" ist eben nicht für Alle erreichbar und entsprechend gibt's dann auch Todeswünsche/Sterbewünsche) wird bei dir "Die meisten wollen auch lange leben. Ist einfach so." (was jemand wollte, ist eben nicht immer umzusetzen, und "auch lange" passt ja nicht zu "niemand ewig") - usw..
Na da hab ich dir ja Recht gegeben. :mrgreen:
Nur bin ich nicht so pessimistisch.
Wir sind uns einig das niemand ewig lebt und das nicht jeder Mensch gesund ist oder werden kann.
Aber die Apotheke war schon immer gut für Symptombekämpfung. Also die meisten Menschen versuchens wenigstens.

Und zu dem Unbeantworteten:
Sterbehilfe soll dem Kranken helfen, nicht den Menschen die Taschen füllen.
Aber wenn die Leute was haben womit sie sich die Taschen füllen, dann tritt das ein was ich versucht habe in den letzten Beiträgen zu erläutern.
suizidal
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von suizidal »

Heute auf Gmx.net gelesen
http://www.gmx.net/themen/gesundheit/kr ... eberlassen


Arzt darf Todkranken tödliches Medikament überlassen Ärzte dürfen unheilbar Kranken in Ausnahmefällen tödliche Medikamente für einen Suizid überlassen. Gegenteilige Verbote einer Ärztekammer verstoßen gegen die vom Grundgesetz geschützte Berufs- und Gewissensfreiheit des Arztes, wie das Verwaltungsgericht Berlin entschied.
Arzt darf Todkranken tödliches Medikament überlassen. © AFP
Im aktuellen Fall hatte die Berliner Ärztekammer dem damaligen Vizevorsitzenden des Sterbehilfevereins Dignitate (heute: Dignitas Deutschland) 2007 untersagt, Sterbewilligen tödliche Medikamente zu überlassen.

Die Ärztekammer hatte zur Begründung auf die "ärztliche Ethik" verwiesen, wonach "die Überlassung todbringender Medikamente an sterbewillige Personen" grundsätzlich verboten sei.

Dieses uneingeschränkte Verbot eines "ärztlich assistierten" unzulässiges Wort geht nach Auffassung der Richter allerdings zu weit, wenn der Arzt in Ausnahmefällen in einen Gewissenskonflikt gerät.

Dies sei etwa der Fall, wenn der Arzt eine enge persönliche Bindung zu dem Sterbewilligen hat, der Betroffen unerträglich leidet und eine alternative Leidensbegrenzung nicht möglich ist.


Das Gericht betonte allerdings, dass das Überlassen tödlicher Medikamente an Gesunde oder psychisch Kranke in solchen Fällen grundsätzlich verboten werden darf. Zudem dürften Ärztekammern auch "ohne weiteres", die berufliche oder organisierte Sterbehilfe verbieten, wie sie der Verein Dignitas anbietet.

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Sollten sich die Einschränkungen als wahr bestätigen (?), könnten Leute wie werweiss ja zufrieden sein.
Werweiss

Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von Werweiss »

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Zuletzt geändert von Werweiss am Donnerstag 5. April 2012, 00:35, insgesamt 1-mal geändert.
suizidal
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von suizidal »

Denn plausibel dargelegt hast du noch nirgends warum in (womöglich seltenen) Grenzfällen keine Kriterien notwendig sind
Erstens hab ich gesagt das Kriterien meiner Ansicht nach überhaupt nicht nötig sind und zweitens mach ich mir keine Gedanken mehr darüber was für dich wohl plausibel sein könnte. Für mich erscheint das was ich sage jedenfalls logisch und das genügt doch. Denn es interessiert sowieso niemanden.
sind welche eine Differenzierung im Sinne des Betroffenen erlauben).
Wenn wir von Grenzfällen sprechen, dann doch wohl wenn wir von Verboten sprechen.
Ein Nein zur Sterbehilfe sollte der Grenzfall sein. Die gegenteilige Haltung die hast du plausibel zu begründen.
und darum geht es der Philosophie (das Denken ohne Denkverbote), nicht um Lebenshilfe
w.z.b.w.

Die restliche Spekulation ist mir jetzt zu anstrengend.
Nebenbei gesagt hast du gar nicht kapiert wo der Zusammenhang ist zwischen deinem Nihilismus und dem Ausufern der Sterbehilfe.
Werweiss

Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von Werweiss »

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Zuletzt geändert von Werweiss am Donnerstag 5. April 2012, 00:31, insgesamt 1-mal geändert.
suizidal
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Re: Generelles Sterbehilfeverbot für Ärzte in D gekippt

Beitrag von suizidal »

Wenn einer nur ne Laune hat oder sich nicht sicher ist, lässt sich das feststellen.
Wenn er nicht ganz normal ist, lässt sich das auch feststellen.
Das ist aber nicht der Punkt.
Sondern, und das hab ich erst vor 2h wieder sehen müssen, es geht darum das sich die Ärzte wenigstens dafür interessieren was man will. Das tun sie nämlich nicht. Statt dessen bekommt man überflüssige Untersuchungen aufgeschwatzt und das was man eigentlich wollte interessiert nicht mehr. Und mehr noch: dafür wird einem auch noch vorgeschrieben wie oft man zu kommen hat, man müsse sich schliesslich an gewisse Spielregeln halten.
scheinen mir z.B. so "beschaffen", dass evident ist, dass Kriterien notwendig sind
Und wo bleibt deine Begründung?
Denn
In der politisch-demokratischen Praxis (z.B. Abstimmung) oder in jedem Diskurs/Diskussion muss etwas (idealerweise) konsensfähig sein. Ethisch wäre die Frage ob eine Lösung den Interessen aller Betroffenen dient (im Idealfall). In der Suizidbeihilfe gewährleisten Minimalkriterien aus meiner (begründeten) Sicht, dass das Interesse von mehr Personen gedient ist als ohne solche Kriterien.
Ich hab dir die Gelegenheit gegeben deinen Standpunkt klarzumachen.
Das hast du leider nicht genutzt.

Ich sagte: der Philosophie gehe es nicht um Lebenshilfe. Damit meinte ich, dass sich freies Denken nicht an Kriterien orientieren darf, welche ausserhalb des Motivs der Wahrheitssuche liegen ("Was nicht sein darf, kann nicht sein", z.B.).
Dass die Philosophie sich heute sehr pragmatisch zeigt, ist an den philosophischen Praxen ersichtlich (welche sich im weitesten Sinn auch als Lebenshilfe verstehen). Ausserdem thematisiert die Philosophie seit ihren Anfängen Themen wie das "gute Leben" etc., die ganze Ethik fragt nach jenen Formen des Handelns die wünschenswert sind. Dass die Philosophie eine Tendenz hat(te) weltfremd/bzw. nicht direkt für die Praxis relevant zu sein: ohne Zweifel, aber heute wird ihr oft der gegenteilige Vorwurf gemacht.
Und wieder vermisse ich für diese Behauptung ein Beispiel. Du bist jedenfalls keins.
Du drückst dich nach wie vor um ein klares Bekentniss zum Leben und zur Freiheit des Menschen.
In vielen Gymnasien wird im Fach Ethik das Für und Wider eines freien Willens thematisiert: das ist doch ein Thema wie manch anderes...willst du das Denken des Menschen zensieren?
Nein aber ich mach mir ein Bild.Ich hab keine Zeit mehr für Schwätzer. Das bedeutet aber nicht das ich das schwatzen unterbinden wolle. Es sei denn es hat Nachteile für mich. So läuft das mit der Freiheit: sie endet da, wo sie die Freiheit eines Anderen einschränkt.

s Argumente gegen den freien Willen wie ich sie hier dargelegt habe hier jemanden zum Suizid bewegen werden
Ich hingegen glaube nicht nur das, sondern auch das Menschen die nicht mal suizidal sind, das zu ihrem Profit ausnutzen können. Wie der Dealer der nicht süchtig ist.
Meine Weltsicht ist ambivalent
Das ist leider wahr. Aber damit kann man nicht arbeiten.
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