"Organspende"

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

suizidal
Beiträge: 824
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 10:30

Re: "Organspende"

Beitrag von suizidal »

Wie soll denn die Bürokratie da helfen wenn die Organe zermantscht sind beim Sturz aus dem Fenster?
Versteh ich nicht.
Oder meinst du damit es müsste ein Mittelchen geben das zwar den Tod herbeiführt aber die Organe schützt?
Laut dem Jahresbericht von Dignitas gibt es eine Alternative zu Natriumpentobarbital.
Die aber lange dauern würde und deshalb könnte das wohl Angehörigen nicht zugemutet werden.
Mir wärs egal, ich hab keine. Jedenfalls keine die ich dabei haben will.

Ob das eine Alternative in deinem Interesse wäre, weiss ich natürlich nicht.
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: "Organspende"

Beitrag von Chron »

suizidal hat geschrieben:Wie soll denn die Bürokratie da helfen wenn die Organe zermantscht sind beim Sturz aus dem Fenster?
Versteh ich nicht.
Die Bürokratie soll Sterbewilligen/Sterbebereiten helfen, gut zu sterben bzw. gut sterben zu können und so, dass die Organe weiterverwendet werden können.

Weil es für die Organentnahmen ohnehin Ärzte/Chirurgen braucht, könnte man das Sterben getrost auch ihnen überlassen. Einschlafen/Narkose für den Geber/Spender, Organe entnehmen - und schon allein dadurch stirbt man ja dann endgültig. Und es gibt sicher noch viele andere Methoden; z. B. wird bei manchen Operationen der Kreislauf abgestellt und/oder der Patient unterkühlt - dann eben nicht mehr wiederbeleben/auftauen, usw..
suizidal hat geschrieben:Oder meinst du damit es müsste ein Mittelchen geben das zwar den Tod herbeiführt aber die Organe schützt?
Laut dem Jahresbericht von Dignitas gibt es eine Alternative zu Natriumpentobarbital.
Die aber lange dauern würde und deshalb könnte das wohl Angehörigen nicht zugemutet werden.
Mir wärs egal, ich hab keine. Jedenfalls keine die ich dabei haben will.
Ich nehme an, auch mit Natriumpentobarbital oder dem andern Mittel, das bei Tieren auch noch zum Einschläfern benutzt wird, wären Organtransplantationen bzw. -entnahmen beim Sterbenden/Gestorbenen möglich, wenn der Sterbewille akzeptiert würde und man nicht wegen der Gefahr einer ungewollten Wiederbelebung warten müsste, bis dann wirklich alles tot und unbrauchbar geworden ist. Also wenn man dieses Sterben ganz offiziell und öffentlich z. B. in Krankenhäusern (Pflegeheimen, Hospizen, zu errichtenden Sterbehäusern, Arztpraxen oder was auch immer) machen könnte, oder der Krankenwagen ist schon vor der Tür (sobald der Sterbewillige eingeschlafen ist, Abtransport zur Organentnahme), dann wäre das alles ja kein Problem. Zum Nutzen vieler.

Also wieso nicht?

Und falls jemand dennoch lieber aus dem Fenster im xx. Stock springen will: Bitte! Damit werden vermutlich nicht mal alle Organe unbrauchbar, sondern das wäre im medizinischen Sinne ja ein Unfall (und vielleicht war's ja wirklich einer, oder ein Mord, wenn jemand runtergestoßen wurde, etc. - ob da erst die Kriminalisten kommen oder erst die, die schauen ob man noch Organe entnehmen kann/darf, weiss ich nicht so genau, das war aber auch nicht das Thema). Wenn aber noch Organe brauchbar sind, besteht derzeit immer das Risiko, dass der Springer noch am Leben erhalten wird - vielleicht nun seinerseits auf weitere (Ersatz-)Organe wartet ...
Unsinnig.

Und es ginge so viel sinniger. Für Viele, (fast) gleichzeitig; zum allseitigen Nutzen statt Schaden, ganz im Sinne der Willen der Beteiligten (so viel ich weiss, wollen sogar Ärzte gern transplantieren - würden diese Chirurgen auch beim Sterben helfen, oder bemerken sie den Widerspruch nicht, Sterbehilfe verweigern zu wollen aber Organe für Andere retten/erhalten zu wollen/können?).
SSchluSS2
Beiträge: 459
Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 08:12

Re: "Organspende"

Beitrag von SSchluSS2 »

Das Thema ist ja grad wieder aktuell. Ich würde meine Organe sofort spenden für Leute die leben wollen. Aber das geht ja leider nicht. Schade.
4. Bier
Nachtmahr
Beiträge: 309
Registriert: Samstag 2. April 2011, 19:00

Re: "Organspende"

Beitrag von Nachtmahr »

Wär auch dabei. Gut, Lunge und Nieren sind wohl net mehr so brauchbar und wenn nur als Überganslösung, aber gibt ja noch andere Organe zu verwenden. Ich finde Ärzte müssten sich gegenüber ihren Partienten, die auf ein Organ warten rechtfertigen, denn sie reden sich bei der Sterbehilfe gerne mit dem Hippokratischen Eid raus, der ihnen gebietet, wie sie sagen Leben zu erhalten, aber genau das könnten sie tun, wenn sie die Organe derer, die sterben wollen, denen geben würden, die leben wollen, aber es möglicherweise nicht können, weil sie kein Organ bekommen. Sorum müsste man das Pferd mal aufzäumen.
Flowerpowerchen
Beiträge: 185
Registriert: Sonntag 11. Juli 2010, 23:24

Re: "Organspende"

Beitrag von Flowerpowerchen »

Oh ja, ich auch.
Ab ins Krankenhaus, irgendwas unterschreiben, und dann können sie gerne alles vom Herzen über die Leber bis zur Hornhaut der Augen und die restliche Haut haben. Oder einen Arm. Oder ein Bein. Oder Haare. Blut. Alles. Und ich habe eine Sorge weniger.
Aber geht ja nicht.
Nachtmahr
Beiträge: 309
Registriert: Samstag 2. April 2011, 19:00

Re: "Organspende"

Beitrag von Nachtmahr »

Ja eben, man hört immer sein Leben für ein Land geben. Der Boden auf dem wir stehn kümmerts nen unzulässiges Wort, ob wir leben, oder sterben, wie wärs mal mit sein Leben für nen Mitmenschen geben? Ich würde gerne mal ne arme Seele kennenlernen, die dringend ein Organ braucht, ergründen, was für ein Mensch das ist. Mir fällt da immer sieben Leben ein, wo ein Mensch seinen Tod plant und dabei die Teile seines Körpers Menschen schenkt, die sich ein solches Geschenk durch was auch immer verdient haben. Mir würde es gefallen durch meinen Tod mehr, als einem Menschen zu helfen.
Antworten