Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme
Die reine Seinsfreude, wenn ich einen herrlichen Sonnenaufgang sehe oder eine Amsel singen höre in der Abenddämmerung und natürlich mein Lebendsgefährte, der trotz meiner gesundheitlichen Probleme zu mir hält und meine 3 Fellnasen, die mich so lieben wie ich bin, obwohl ich nur noch ein altes Stück Gammelfleisch bin. Trotzdem plane ich mein Ableben für den Fall, daß es unerträglich wird und das wird es früher oder später.
Mein Hund, bzw. die Ungewissheit was aus ihm wird, wenn ich nicht mehr da bin.
Zwar habe ich sicherheitshalber Geld für seine Versorgung zusammengespart und dies auch testamentarisch festgehalten, aber ob dem dann auch nachgegangen wird oder er kurzerhand ins Tierheim abgeschoben wird / nicht auf seine natürlichen Bedürfnisse eingegangen wird und er dahinvegetiert, weiß ich nicht.
Warte jetzt eigentlich "nur" noch auf sein Ableben, dann gehe ich auch.
Mittlerweile seh ich es als eine Art Belohnung für mein Durchhaltevermögen, die Tage irgendwie zu meistern (trotz tagelanger Suizid-Gedanken, Gefühl der inneren Leere, usw.), die chronischen Schmerzen zu erdulden (nehme zwar Schmerzmittel, aber die lindern nur und machen mich nicht schmerzfrei; will ich schmerzfrei sein, muss ich so viel nehmen, dass ich fast den gesamten Tag nur noch am Schlafen bin) und meine "Maske" im Alltag so perfekt zu tragen, das niemand merkt wie es wirklich in mir aussieht.
die antwort auf so eine frage ist wirklich schwierig. selbsterhaltungstrieb ja, irgendwie schon.
würd auch sagen, meine katze, die bringt mich auch in düstersten stunden ab und an zum lachen. bei den voodoo vorstellungen auf jeden fall. da muß man einfach lachen, wenn auch sonst manchmal absolut nur heulen angesagt ist.
hätt ich kein internet, wärs um mich auch schlechter bestellt. und natürlich hält manches medi einen auch am leben.
Thanatos hat geschrieben:Nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Ergebnis, dass dieser lästige Selbsterhaltungstrieb das Einzige ist, was mich am Leben erhält.
ich denke, dass trifft auf die meisten in diesem forum zu, mich eingeschlossen...
Schön wär's, wenn der Selbsterhaltungstrieb nach jedem Rückschlag immer kleiner würde. Das mag oft so sein, aber wohl nicht immer. Manchmal wird er durch Rückschläge sogar herausgefordert, denkt sich wohl: Jetzt erst recht! Ist eben ein ziemlich hartnäckiger Bursche.
Mich beruhigt wenigstens die Tatsache, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Tod letztendlich doch eintritt. Und mit jeder Sekunde bin ich diesem Ziel um eine Sekunde näher gerückt...
Thanatos hat geschrieben:
Und warum gibt es dann noch Menschen, die älter als 40 sind?
Ach ja, wegen dieses lästigen Selbsterhaltungstriebes...
genau darauf wollte ich ja hinaus
was viele am leben hält ist schliesslich der selbsterhaltungstrieb...
also das wage ich doch zu bezweifeln...es gibt mehr menschen denen es 1. gar nicht so schlecht geht und 2. die mit ihren problemen klar kommen. die wissen bestimmt noch nicht mal das sie einen selbsterhaltungstrieb haben. das merkt man erst wenn man einen versuch startet und diesen dann abbrechen muss...
und das mit 30 bis 40 die meisten menschen ihre schlechtesten erfahrungen gemacht haben glaub ich auch nicht...das kann man doch so gar nicht pauschal sagen....
paddy hat geschrieben:
und das mit 30 bis 40 die meisten menschen ihre schlechtesten erfahrungen gemacht haben glaub ich auch nicht...das kann man doch so gar nicht pauschal sagen....
Richtig, denn die „besten“ schlechten Erfahrungen kommen meist erst im höheren Alter. Ich denke an Krankheiten, altersbedingte Behinderungen und Armut. Sterben allein genügt nicht, man muss rechtzeitig sterben. (Sartre)
Trotzdem plane ich mein Ableben für den Fall, daß es unerträglich wird und das wird es früher oder später. 
