BadGuardian hat geschrieben:
Ich werde auch bald Anfangen mit rauchen und trinken wahrscheinlich. Will mein Körper bewusst schwächen/schrotten...
Warum willst du dir das denn antun? Ich finde es immer wahnsinnig traurig, wie jemand, der noch jung und körperlich fit ist, sich absichtlich krank machen will. Das würde ein langer und schmerzhafter Leidensweg. Es sei denn, man stirbt an einer akuten Alk-Vergiftung, dass sollen ja manche auch schon geschafft haben, sogar unabsichtlich.
Dein Problem in Gesellschaft von Menschen kann ich nachfühlen, ich kenne überhaupt nichts anderes als diese Ängste, und diese teilweise bizarren Gefühle, die mich am leben hindern. Es ist nur ein existieren, schon seit frühester Kindheit. Weil ich den unbeschwerten "Normal"-Zustand nie kennengelerht habe, brauchte ich ne Weile, bis mir aufgefallen ist, dass für alle Anderen das Leben viel leichter zu sein scheint. Regelmäßige Besäufnisse und eine paar Drogenexperimente hab ich auch hinter mir, das war mehr der Mut der Verzweiflung.
Aber sich totsaufen und -rauchen, verdammt
... wenn du wirklich sterben willst, da gibt es auch weniger qualvolle Wege. Aber du bist noch jung, meinst du echt jetzt schon, es gibt keine Veränderung mehr zum Besseren?
Ausweglos scheint ein Problem immer dann, wenn man damit ganz allein dasteht. Wenn es irgendwas in der eigenen Gefühlswelt gibt, was niemand anders versteht, was man mit niemandem teilen kann, womit niemand etwas anfangen kann, und was man nirgendwo ausleben kann.
Ob man das Problem jetzt psychisch oder körperlich nennt, ist ziemlch egal. Dazwischen gibt es sowieso keine scharfe Grenze. Schwere psychische Probleme können auch körperliche Beschwerden und Krankheiten hervorrufen.
Mein "Plan B" für den Fall, dass es ganz schlecht für mich läuft, steht fest. Es würde bei mir wohl auf eine Harte Methode (springen) hinauslaufen, obwohl ich mir auch etwas zum "Einschlafen und nicht mehr wach werden" beschaffen konnte ... Aber da besteht wieder die Möglichkeit, dass man sich übergeben muss, und alles wieder rauskotzt. Man müsste dann vorher ein Anti-Brechmittel einnehmen. Das bekommt man zwar verschrieben, ohne Verdacht zu erregen. aber "springen" ist halt einfacher. Noch habe ich aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich etwas zum Besseren ändert, bevor es für mich irgendwann vorbei ist. Aber irgendwie ist es auch etwas berühigend für mich zu wissen, dass ich für den schlimmsten Fall vorbereitet bin. -
Vielleicht tut es dir gut, wenn du erstmal in ´ne eigene Wohnung ziehst, irgendwie unabhängig bist und tun und lassen kannst, was du willst, ohne dass jemand zuguckt und dir Vorschriften macht.
Du "gehorchst, damit du weiter bei den Eltern wohnen kannst" ? Vielleicht verstärkt ja gerade das dein Problem? Ich weiss wie schwierig das ist, ohne Job ne Wohnung zu finden, habe ich früher selbst versucht ...
Aber zusammen mit Eltern, die dich nicht so wirklich verstehen, das ist doch auch schlimm ... wenn sie wenigstens dich verstehen würden und dich irgendwie unterstützen könnten, vielleicht würde es dir dann auch besser gehen.
Aber direkte Abhängigkeit und Gehorsam gegenüber Leuten, die mich nicht verstehen, das stelle ich mir schlimm vor, auch wenn es die eigenen Eltern sind.
P.S. Ich suche schon länger nach einem Ausweg, alle Ängste zu überwinden, habe ihn vllt. sogar gefunden aber war noch nicht mutig genug, ihn zu gehen. Wenn ich die Handlungen, Vermeidungsstrategien, Gedanken, durch die ich von meinen Ängsten gezwungen werde, einfach nicht mehr geschehen lasse, wäre ich frei ... Habe es einmal fast geschafft, aber leider nur fast. Dieser Schritt fühlt sich genauso an wie aus 100 m Höhe abspringen ... aber ich hab auch die Freiheit jenseits dieser Grenze spüren können. Die Angst scheint unser größter Gegner zu sein, ohne sie wäre alles halb so schwer zu ertragen.
Alkohol betäubt diese Angst, aber er lässt sie nicht verschwinden, befreit nicht davon.