Was kommt nach dem Tod?

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

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Scotti
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Scotti »

Atheos hat geschrieben: Sonntag 18. Dezember 2022, 02:53 Nix. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Auch wenn ich mir wünschen würde, dass in einem fiktiven Jenseits "alle Tränen abgetrocknet" werden und der ganze Kram.
Es gibt einige Wissenschaftler, Ärzte, Thanatologen, die übereinstimmend sagen, wenn die Forschung endlich aufhören würde, die Berichte und Ergebnisse immer nur isoliert zu betrachten und gemeinsam zu forschen, so dass man gemeinsame Ergebnisse erreichen kann, würde auch die Beweiskraft von Studien in diesem Bereich deutlich erhöht werden, was für alle von uns doch wirklich wünschenswert ist.

Wäre nach dem Tod nichts mehr, dann frage ich mich, woher kommen die Millionen von NTE, die ganzen gelösten Rückführungen, die Erfahrungen und Schauungen in Todesnähe, bzw. in den letzten Tagen/Stunden der Menschen? Visionen, Halluzinationen usw. sind heute tatsächlich wissenschaftlich schon zum Großteil ausgeschlossen worden.
Dennoch möchte ich mich deinem Wunsch anschließen, denn Hoffnung auf ein besseres Jenseits, auf ein besseres zuhause, ist ja alles, was uns Menschen wirklich bleibt.
Epsilon
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Epsilon »

Der Mensch hat nicht die kognitiven Fähigkeiten um den Tod zu erfassen.
Aber die typischen Hypothesen "Nichts" sowie Leben nach dem Tod mit der jetzigen Persönlichkeit halte ich
beides für ausgeschlossen.
"Nichts" existiert per Definition nicht. Non-Existenz ist ein widersprüchliches Konzept. (es gibt nur Existenz)
Genauso wie auch Energie und Materie nicht erzeugt oder vernichtet werden können, ist auch die Essenz (das was Gefühle, Gedanken etc. erlebt) nicht zerstörbar.
Jedoch ist ein Leben nach dem Tod im Sinne der Religionen ebenfalls unsinn. Persönlichlichkeit, Gemüt, Wissen, Intelligenz etc. sind alles nur Konstrukte des Gehirns und nichts festes. Je nach Beschaffenheit des Gehirns, werden andere Prozesse erlebt. Gutes beispiel dafür ist demenz. Die Persönlichkeit ändert sich. Das ist deswegen möglich, weil die Identifikation mit der Persönlichkeit eine Illusion ist

Wahrscheinlich ist der Tod eine Art natürlicher Grundzustand. Vielleicht ist der Tod aber auch Illusion, da laut Einstein ja auch die Zeit eine illusion ist
n°cturne
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von n°cturne »

Epsilon hat geschrieben: Sonntag 18. Dezember 2022, 20:50 Der Mensch hat nicht die kognitiven Fähigkeiten um den Tod zu erfassen.
Aber die typischen Hypothesen "Nichts" sowie Leben nach dem Tod mit der jetzigen Persönlichkeit halte ich
beides für ausgeschlossen.
"Nichts" existiert per Definition nicht. Non-Existenz ist ein widersprüchliches Konzept. (es gibt nur Existenz)
Genauso wie auch Energie und Materie nicht erzeugt oder vernichtet werden können, ist auch die Essenz (das was Gefühle, Gedanken etc. erlebt) nicht zerstörbar.
Jedoch ist ein Leben nach dem Tod im Sinne der Religionen ebenfalls unsinn. Persönlichlichkeit, Gemüt, Wissen, Intelligenz etc. sind alles nur Konstrukte des Gehirns und nichts festes. Je nach Beschaffenheit des Gehirns, werden andere Prozesse erlebt. Gutes beispiel dafür ist demenz. Die Persönlichkeit ändert sich. Das ist deswegen möglich, weil die Identifikation mit der Persönlichkeit eine Illusion ist

Wahrscheinlich ist der Tod eine Art natürlicher Grundzustand. Vielleicht ist der Tod aber auch Illusion, da laut Einstein ja auch die Zeit eine illusion ist
Stimmt sehr mit meinen eigenen Gedanken überein. Existenz und Non-Existenz, aber auch Zeit bzw. Ewigkeit – Dinge, über die ich mir schon in sehr jungen Jahren das Hirn zermartert habe, ohne eine Antwort darauf zu finden. Zurückgeblieben ist vielmehr ein Grusel über die schiere Unerfassbarkeit unseres Daseins und Nicht-Daseins in Ewigkeit oder Begrenztheit oder wie auch immer. Insofern bin ich auch eher zu einem Anhänger neurobiologischer Erklärungsmodelle der Hirnforschung geworden. Woraus sich für mich aber wiederum eher die Vorstellung eines "Nichts" ableitet. Und zwar eines ganz persönlichen "Nichts'". Unabhängig davon, dass ein generelles Nichts eher schwer vorstellbar ist. Ich denke da vor allem an den Zustand in Narkose. Das Gehirn ist also selbst zu Lebzeiten so manipulierbar, dass der Eindruck eines "Nichts" entsteht. Warum also sollte da mehr als dieses "Nichts" übrig bleiben, wenn überhaupt kein Gehirn mehr da ist. Zwar ist der Tod wiederum nicht zwangsläufig mit einer Narkotisierung gleichzusetzen, aber dennoch erscheint mir diese Betrachtungsweise aktuell am schlüssigsten. Wenngleich ich mir für all die Menschen, die noch nicht so kolossal die Hoffnung und den Sinn des Lebens bzw. der Existenz verloren haben, wünschen würde, dass für sie tatsächlich noch etwas kommt. Und vielleicht ist das am Ende sogar der Schlüssel zu dem Ganzen. Dass Realität relativ ist. Und je länger man darüber nachdenkt, desto mehr möchte man meinen, dem Wahnsinn zu verfallen, weil man einfach keine Antwort findet.
Atheos
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Atheos »

Epsilon hat geschrieben: Sonntag 18. Dezember 2022, 20:50 Der Mensch hat nicht die kognitiven Fähigkeiten um den Tod zu erfassen.
Aber die typischen Hypothesen "Nichts" sowie Leben nach dem Tod mit der jetzigen Persönlichkeit halte ich
beides für ausgeschlossen.
"Nichts" existiert per Definition nicht. Non-Existenz ist ein widersprüchliches Konzept. (es gibt nur Existenz)
Genauso wie auch Energie und Materie nicht erzeugt oder vernichtet werden können, ist auch die Essenz (das was Gefühle, Gedanken etc. erlebt) nicht zerstörbar.
Jedoch ist ein Leben nach dem Tod im Sinne der Religionen ebenfalls unsinn. Persönlichlichkeit, Gemüt, Wissen, Intelligenz etc. sind alles nur Konstrukte des Gehirns und nichts festes. Je nach Beschaffenheit des Gehirns, werden andere Prozesse erlebt. Gutes beispiel dafür ist demenz. Die Persönlichkeit ändert sich. Das ist deswegen möglich, weil die Identifikation mit der Persönlichkeit eine Illusion ist

Wahrscheinlich ist der Tod eine Art natürlicher Grundzustand. Vielleicht ist der Tod aber auch Illusion, da laut Einstein ja auch die Zeit eine illusion ist

Was für eine abstruse Vorstellung.

Doch, das "Nichts" existiert. Oder habe ich etwa vor 2000 Jahren existiert?
Scotti
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Scotti »

Epsilon hat geschrieben: Sonntag 18. Dezember 2022, 20:50 Der Mensch hat nicht die kognitiven Fähigkeiten um den Tod zu erfassen.
Aber die typischen Hypothesen "Nichts" sowie Leben nach dem Tod mit der jetzigen Persönlichkeit halte ich
beides für ausgeschlossen.
"Nichts" existiert per Definition nicht. Non-Existenz ist ein widersprüchliches Konzept. (es gibt nur Existenz)
Genauso wie auch Energie und Materie nicht erzeugt oder vernichtet werden können, ist auch die Essenz (das was Gefühle, Gedanken etc. erlebt) nicht zerstörbar.
Jedoch ist ein Leben nach dem Tod im Sinne der Religionen ebenfalls unsinn. Persönlichlichkeit, Gemüt, Wissen, Intelligenz etc. sind alles nur Konstrukte des Gehirns und nichts festes. Je nach Beschaffenheit des Gehirns, werden andere Prozesse erlebt. Gutes beispiel dafür ist demenz. Die Persönlichkeit ändert sich. Das ist deswegen möglich, weil die Identifikation mit der Persönlichkeit eine Illusion ist

Wahrscheinlich ist der Tod eine Art natürlicher Grundzustand. Vielleicht ist der Tod aber auch Illusion, da laut Einstein ja auch die Zeit eine illusion ist

Darf ich dir hierzu nur ein Video als Beispiel verlinken? https://youtu.be/J_wG4vLhStA
Natürlich kann man letztendlich nicht alles beweisen, aber die Indizien, die wir haben ( Millionen von NTE, Rückführungen, Schilderungen von Kindern, die sich an Vorleben erinnern usw.) sind doch wirklich inzwischen zu zahlreich und Aussagekräftig, als dass man diese ignorieren könnte.
n°cturne
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von n°cturne »

Scotti hat geschrieben: Montag 19. Dezember 2022, 15:21 Darf ich dir hierzu nur ein Video als Beispiel verlinken? https://youtu.be/J_wG4vLhStA
Ufffz ... Das ist aber mal hart zum Zuhören. "Komm zum Punkt!" möchte man zurufen ...

Und eek: "Erhalt der Persönlichkeit" in Verbindung mit Wiedersehen? Nein, bitte wirklich nicht. Ich bin froh, wenn der Tod eine Grenze zwischen mir und bestimmten Menschen zieht. Also dann kann ich ja jedenfalls gleich hierbleiben, wenn ich diese Menschen mitsamt ihrer Persönlichkeit auch noch im Jenseits wiedersehe. Das ist ja quasi, als würde man von der Hölle auf Erden in die jenseitige Hölle wechseln. Nee, danke, wirklich nicht.

Was ist das Fazit? Es bleibt kompliziert.
Scotti
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Scotti »

n°cturne hat geschrieben: Montag 19. Dezember 2022, 20:00
Scotti hat geschrieben: Montag 19. Dezember 2022, 15:21 Darf ich dir hierzu nur ein Video als Beispiel verlinken? https://youtu.be/J_wG4vLhStA
Ufffz ... Das ist aber mal hart zum Zuhören. "Komm zum Punkt!" möchte man zurufen ...

Und eek: "Erhalt der Persönlichkeit" in Verbindung mit Wiedersehen? Nein, bitte wirklich nicht. Ich bin froh, wenn der Tod eine Grenze zwischen mir und bestimmten Menschen zieht. Also dann kann ich ja jedenfalls gleich hierbleiben, wenn ich diese Menschen mitsamt ihrer Persönlichkeit auch noch im Jenseits wiedersehe. Das ist ja quasi, als würde man von der Hölle auf Erden in die jenseitige Hölle wechseln. Nee, danke, wirklich nicht.

Was ist das Fazit? Es bleibt kompliziert.
Ja, kommt der Prof. einmal in Fahrt, so kann man ihn schwer bremsen, das stimmt wohl :lol:
Naja, unsere Persönlichkeit kommt halt zum Großteil auch von unserer Seele, allerdings ist ja auch dies ein Punkt, den wir lernen müssen, bessere Wesen zu werden und vor allem den ethischen Grundsätzen zu folgen.
Für manche Menschen ist dies eben eine lange Reise und erfordert viele Leben, bis sie begriffen haben, wie verletzend ihr Verhalten doch gewesen ist.
Atheos
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Atheos »

Das kann man alles abkürzen.

Der Tod ist der Tod.

Und wenn es anders sein sollte, wüsste man es.
Epsilon
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Epsilon »

Atheos hat geschrieben: Montag 19. Dezember 2022, 02:17
Epsilon hat geschrieben: Sonntag 18. Dezember 2022, 20:50 Der Mensch hat nicht die kognitiven Fähigkeiten um den Tod zu erfassen.
Aber die typischen Hypothesen "Nichts" sowie Leben nach dem Tod mit der jetzigen Persönlichkeit halte ich
beides für ausgeschlossen.
"Nichts" existiert per Definition nicht. Non-Existenz ist ein widersprüchliches Konzept. (es gibt nur Existenz)
Genauso wie auch Energie und Materie nicht erzeugt oder vernichtet werden können, ist auch die Essenz (das was Gefühle, Gedanken etc. erlebt) nicht zerstörbar.
Jedoch ist ein Leben nach dem Tod im Sinne der Religionen ebenfalls unsinn. Persönlichlichkeit, Gemüt, Wissen, Intelligenz etc. sind alles nur Konstrukte des Gehirns und nichts festes. Je nach Beschaffenheit des Gehirns, werden andere Prozesse erlebt. Gutes beispiel dafür ist demenz. Die Persönlichkeit ändert sich. Das ist deswegen möglich, weil die Identifikation mit der Persönlichkeit eine Illusion ist

Wahrscheinlich ist der Tod eine Art natürlicher Grundzustand. Vielleicht ist der Tod aber auch Illusion, da laut Einstein ja auch die Zeit eine illusion ist

Was für eine abstruse Vorstellung.

Doch, das "Nichts" existiert. Oder habe ich etwa vor 2000 Jahren existiert?
1. Müssen wir hier wie gesagt unterscheiden. Als "ich" wird im Alltag ein Konstrukt des gehirns bezeichnet, das ist jedoch illusion, es existiert also nicht Real. "Du" bist im Grunde der Stille Beobachter der Hirnprozesse (auf die du keinen realen Einfluss hast, da der Physik unterlegen), ich bezeichne es mal als die "Essenz".
Das "ich" im Sinne des Selbstkonzepts des Gehirns hat vor 2k Jahren sicher nicht existiert. Alles andere ist reine spekulation.
Physikalisch kann weder Energie noch Materie erschaffen oder zerstört werden (nur ineinander umgewandelt). Selbst wenn diese "Essenz" das Produkt aus der Konfiguration(Emergenz) der energetischen Zustände des Gehirns ist, waren diese Informationen ja schon immer vorhanden.
Wobei sich auch hier die Frage ergibt, warum diese "Essenz" exakt diesem Gehirn immanent ist.
Das Problem ist "etwas" kann nicht non existent sein, das ist ein Widerspruch ansich.
In folgendem Video wird ganz gut erklärt, warum non-Existenz ein widersruch ist:
https://www.youtube.com/watch?v=8Al_3I2vaVA&t=1s
oder alternativ: https://www.youtube.com/watch?v=sHI52HDLnzQ

2. Zeit scheint eine Illusion zu sein. Gemäß Einstein wissen wir dass Zeit eine hartnäckige Illusion ist bzw. entgegen unserer intuition nicht linear verläuft. Einstein sagte mal einer Frau, deren Mann gestorben war, dass er in der Essenz noch existiert und hat das auch mit unseren Fehlkonzept von Zeit erklärt
Epsilon
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Epsilon »

Scotti hat geschrieben: Dienstag 20. Dezember 2022, 07:05
n°cturne hat geschrieben: Montag 19. Dezember 2022, 20:00
Scotti hat geschrieben: Montag 19. Dezember 2022, 15:21 Darf ich dir hierzu nur ein Video als Beispiel verlinken? https://youtu.be/J_wG4vLhStA
Ufffz ... Das ist aber mal hart zum Zuhören. "Komm zum Punkt!" möchte man zurufen ...

Und eek: "Erhalt der Persönlichkeit" in Verbindung mit Wiedersehen? Nein, bitte wirklich nicht. Ich bin froh, wenn der Tod eine Grenze zwischen mir und bestimmten Menschen zieht. Also dann kann ich ja jedenfalls gleich hierbleiben, wenn ich diese Menschen mitsamt ihrer Persönlichkeit auch noch im Jenseits wiedersehe. Das ist ja quasi, als würde man von der Hölle auf Erden in die jenseitige Hölle wechseln. Nee, danke, wirklich nicht.

Was ist das Fazit? Es bleibt kompliziert.
Ja, kommt der Prof. einmal in Fahrt, so kann man ihn schwer bremsen, das stimmt wohl :lol:
Naja, unsere Persönlichkeit kommt halt zum Großteil auch von unserer Seele, allerdings ist ja auch dies ein Punkt, den wir lernen müssen, bessere Wesen zu werden und vor allem den ethischen Grundsätzen zu folgen.
Für manche Menschen ist dies eben eine lange Reise und erfordert viele Leben, bis sie begriffen haben, wie verletzend ihr Verhalten doch gewesen ist.
Meine Persönlichkeit hat sich über meine Lebzeit oft verändert (selbst der Hormonhaushalt macht da viel aus). Sehr extrem merkt man diese vereänderbarkeit durch psychoaktive Substanzen ("Drogen" umgangssprachlich). Als ich vor paar jahren Mdma(wirkstoff in ecstasy) genommen habe, hat sich meine komplette Art zu handeln, denken, fühlen etc. sehr stark geändert. Das gleiche gilt auch, wenn jemand eine Hirnverletzung erleidet oder Demenz bekommt. Selbst eine änderung durch Hormone (Testosteron, oxytocin, östrogen etc.). Diese Persönlichkeit ist das Produkt (das Wechselspiel) deiner genetischen Anlagen und deiner Erfahrungen, also das Produkt von Faktoren auf die du nie einen realen Einfluss hattest.
Scotti
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Scotti »

Vielleicht noch zur Erklärung der Persönlichkeit: hier ist die sog. Grund-Persönlichkeit gemeint. Nicht die Persönlichkeit, die sich durch Drogen, evtl. Missbrauch oder sonstigen gravierenden Einflüssen entstandene Abweichung davon.
Letztlich gibt es aber auch hier keine wirkliche Sicherheit, wie mit allem, was danach kommt.
Übereinstimmend kann man nur sagen, wer sich zu Lebzeiten mit dem Tod und dem, was danach auf uns wartet beschäftigt, wird deutlich entspannter und sicherer nach hause finden und kann sich mental schon im hier und jetzt ein Bild machen.
n°cturne
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von n°cturne »

Aus neurowissenschaftlicher Sicht gibt es die Grundpersönlichkeit allerdings gar nicht, zumindest nicht in einem transzendenten Sinne. Allein schon vorgeburtliche Faktoren im Bauch der Mutter machen da sehr viel aus, wie sich Gehirn und Persönlichkeit entwickeln. Ebenso Epigenetik, später Hormone und Lebenserfahrungen. Und bei all dem verändern sich eben auch die Gehirnstrukturen. Wie es so schön heißt: Nature & Nurture. Spannend auch das Thema Persönlichkeitsveränderungen nach Organtransplantationen.

Letztlich, und da stimme ich zu, können wir allerdings gar nicht wissen, wie es am Ende genau ist.
Epsilon
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Epsilon »

n°cturne hat geschrieben: Freitag 6. Januar 2023, 11:03 Aus neurowissenschaftlicher Sicht gibt es die Grundpersönlichkeit allerdings gar nicht, zumindest nicht in einem transzendenten Sinne. Allein schon vorgeburtliche Faktoren im Bauch der Mutter machen da sehr viel aus, wie sich Gehirn und Persönlichkeit entwickeln. Ebenso Epigenetik, später Hormone und Lebenserfahrungen. Und bei all dem verändern sich eben auch die Gehirnstrukturen. Wie es so schön heißt: Nature & Nurture. Spannend auch das Thema Persönlichkeitsveränderungen nach Organtransplantationen.

Letztlich, und da stimme ich zu, können wir allerdings gar nicht wissen, wie es am Ende genau ist.
Sehe ich absolut genauso.
Das gehirn erzeugt die Illusion dass "ich" die Persönlichkeit bin, tatsächlich bin ich aber eher die "Essenz" bzw. der "stille Beobachter"
Scotti
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von Scotti »

Wir sind die Summe unserer Erfahrungen, des Leid und der Freude, die wir seit der Zeugung auf allen möglichen Wegen erfahren mussten.
All dies hat uns geformt und zu dem gemacht, was wir heute sind. Folgt man dem Ansatz, dass nichts verloren geht, so wird unsere Seele durch genau diese Erfahrung der Inkarnation bereichert und wir entwickeln uns weiter.

Wie ihr auch so schön gesagt habt: es kann keiner genau wissen, was am Ende wirklich passiert bzw. ob und wie es weitergeht.

Ich habe letztens eine heftige Diskussion lesen können, wo jemand nach Rat fragte, was wohl nach einem Suizid nach Meinung des Threaderstellers passieren würde. Dies ist die zitierte Antwort:

Nach den Gesetzen von Karma und Reinkarnation erhält eine Person, die durch Suizid verstorben ist, zunächst keinen neuen Körper. Ein neuer Körper wird immer durch die Handlungen des Menschen und seine erworbene Mentalität in seinem letzten Leben zugewiesen. Begeht eine Person aber unzulässiges Wort, wird sie als nicht geeignet gesehen, einen neuen Körper zu bekommen, da sie ihn ja selbst vorsätzlich vernichtet hat. Dies führt zu einer Existenz als Geist, als Lebewesen ohne grobstofflichen Körper. Geister haben keine Möglichkeit, sich ihre Wünsche durch Handlungen in einem physischen Körper zu erfüllen. Daher ergreifen sie manchmal Besitz von psychisch schwachen Menschen, um so durch andere Körper aktiv zu werden. Aber wie alles andere in dieser Welt, ist auch das Dasein als Geist zeitweilig, sodass man irgendwann wieder einen Körper erhält und dort seine Wünsche ausleben kann.

Ich muss dazu sagen, dass es sich um einen Yogi handelte, der teils doch recht, nun ja, spezielle Ansichten hat, aber egal, das haben wir ja alle irgendwo :lol:
Fakt ist, dass es alles in allem auf eines hinausläuft: wir enden nicht, wir vergehen nicht, unsere Existenz ist nicht ausgelöscht und die Erfahrungen, die wir machen durften, bleiben erhalten und uns im nächsten Leben erspart (Gott sei Dank)!
Entscheidend für mich ist aber, dass der überwiegende Teil der anderen Teilnehmer ihm direkt widersprochen haben und auch der Meinung war, dass natürlich ein Aufstieg möglich ist, aber eben nicht die erneute Inkarnation vermieden werden kann. Auch hier gibt es zahlreiche Studien, Untersuchungen und Berichte von namenhaften Thanatologen, Psychiatern, Psychologen und Neurologen. Dies würde an dieser Stelle allerdings viel zu weit führen. Bei Interesse kann ich aber gerne mal einige Links zu diesem Thema weitergeben (leider auch einiges auf englisch)
OutofOrder
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Re: Was kommt nach dem Tod?

Beitrag von OutofOrder »

Zunächst mal glaube ich selbst seit Jahren an fernöstliche Konzepte der Reinkarnation, also ein dauerhaftes Weiterbestehen des non-lokalen Bewusstseins, das im Sterbeprozess "einfach" nur die Formgebung ändert..und das unendlich oft..

Aber abgesehen davon, selbst wenn es ein endgültiges "Auslöschen" des Bewusstseins, also unserer maßgeblichen Lebensessenz, geben würde, dann haben wir das sowieso alle schon "erlebt". Nämlich im traumlosen Tiefschlaf. Jeder Mensch betritt praktisch jede Nacht vorübergehend das Reich des "Nichts", also der Nichtexistenz im Sinne des bewussten Erlebens..und in diesem Zustand erleben wir weder Zeit, Raum noch jedwedes somatisches/emotionales Geschehen..wir landen also praktisch ständig vorübergehend in einer Art "zeit- und raumlosen Singularität"..schon von daher ist es eigentlich absurd, sich vor dem Tod zu fürchten (abgesehen vom ganz persönlichen "Abschied", der immer mehr oder weniger schmerzhaft ist..und gemäß unserer menschlichen Natur wohl auch so gestaltet sein muss)..entweder wir kehren einfach in einen Zustand zurück, der dem vor unserer Geburt ähnlich ist, oder wir transformieren einfach nur unsere Formgebung, und alles beginnt von Neuem...neues Spiel, neues Glück..auf das Karma-Konzept (an das ich zufällig auch glaube..) will ich aber an der Stelle nicht näher eingehen..
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