Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

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nonexistence
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Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von nonexistence »

Stellt euch mal vor ihr entscheidet euch das Leben zu nehmen weil es so dermaßen unerträglich ist. Und nachdem ihr sterbt "wacht" ihr in der echten Welt auf und auf eure Frage warum euch dieses Leid zugetan wurde, antworteten die anderen Entitäten nur dass der wahre Horror hier sei und euch lediglich ein für diese Verhältnisse natürlich gutes Leben gegönnt wurde.
Das ist aus einer Kurzgeschichte von Harlan Ellison.

Wie geht ihr mit solchen Gedanken um?
Scotti
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Scotti »

Interessanter Ansatz und ich verweise hier gerne auf Bücher, wie "Die Reisen der Seelen" von M. Newton. Studien von Helen Weiss, Dr. Wambach, Moody, natürlich Prof. Ian Stephenson u.v.m., die sich seit Jahrzehnten mit dem Bewusstsein, Leben nach dem Tod und Reinkarnation beschäftigen.

Bevor ich hier eine Abhandlung schreibe, möchte ich versuchen, in aller Kürze einen Überblick zu geben, warum es weder Hölle noch Strafen auf der anderen Seite geben kann, sondern nur Kritik an unseren Fehlern und die Chance, in einem nächsten Leben es besser zu machen.
Noch einmal: ich will hier weder missionieren, überreden, anderen etwas aufzwingen, davon distanziere ich mich in aller Form!
Dies stellt ausschließlich meine Sichtweise, meine Erfahrungen und Erkenntnisse dar!

Fakt ist, wir wissen heute durch Forschung und Millionen von NTE (Nah Tod Erfahrungen) weltweit, dass unser Bewusstsein nicht im Gehirn sitzen kann, sondern unser Gehirn als Empfänger, ähnlich eines Radios/ferngesteuerter Avatar dient. (Siehe Publikationen Pim van Lommel/R. Moody)
Wir wissen auch, dass ca. 5-20% aller NTE partiell oder in Gänze negativ behaftet waren und die Personen von Dunkelheit und Beklemmung berichtet haben, die allerdings im Verlaufe der NTE durch einen Sog nach oben, ins Licht besser wurden/verschwunden sind. Von daher kann man davon ausgehen, dass besondere Umstände zu diesen Erfahrungen geführt haben. Genauere Erkenntnisse dazu sind leider noch nicht verfügbar, man vermutet aber einen Zusammenhang mit der Situation, in der die Person eine NTE erfahren hat, bzw. religiöse Überzeugungen, die ggf. dort eine Rolle spielen könnten.

Weiterhin wissen wir, dass durch weit mehr als 65000 gelöste Rückführungen (Rückführungen bei denen Personen des unter Hypnose/Trance oder bewusster Rückführung erlebten Vorlebens zweifelsfrei identifiziert wurden) weltweit, dass es so etwas wie Reinkarnation geben muss. Dazu empfehle ich einfach mal ein Video von Dr. Moody https://youtu.be/rjh0WDie_6s leider nur auf Englisch vorhanden.
Daher erklärt sich auch folgendes Sprichwort "Suizid ist keine Lösung!"
Klar, man nimmt diese Probleme aus dem Leben mit, bzw. verschiebt diese in ein anderes Leben, wo man erneut versuchen darf, diese zu lösen.
Übrigens ergaben intensive Studien von o.g. Personen, dass Menschen, die durch Suizid verstorben sind, außergewöhnlich "schnell" reinkarniert wurden. Hier liegt der Median weltweit bei ca 15 Monaten (in Asien deutlich schneller als in Europa/Amerika hier waren es 3-30 Jahre). Es würde jetzt allerdings zu weit führen, auf all die Studien einzugehen, bzw. diesen Aspekt zu vertiefen, dazu später gern mehr oder bei Interesse auch gern per PN.

Aus dem o.g. Buch "Reisen der Seelen" Kapitel 5, Fallstudie 13 (Suizid eines Staatsanwaltes ca. 1880) S.56ff geht ganz klar hervor, dass eine Selbstbefreiung niemals verurteilt wird (dort herrscht umfassende Vergebung), aber durchaus kritisiert und hinterfragt wird, warum wir das Geschenk abgelehnt und zu früh gegangen sind. Gerade, wenn es sich um einen frühen Suizid handelt. Es scheint also durchaus Unterschiede in der Bewertung von Gründen zu geben. Strafen oder gar Qualen gibt es in der Form auch nicht, jedenfalls hat keiner davon "berichten" können :D also ist auch dies raus. In einem anderen Buch von ihm, leider nur auf Englisch "Destiny of Souls" berichten Probanden davon, dass sie nach ihrem Suizid eine Auszeit bekamen und in Gärten, wunderschönen Landschaften o.ä. für einige Zeit allein waren und dort über ihr Verhalten, ihre Fehler reflektieren konnten, allerdings jederzeit Zugang zu ihrem Lehrer/Führer hatten.

Um deine Frage aus diesem Gesichtspunkt zu beantworten: Ich vertraue darauf und weiß auch durch persönliche Erfahrungen und Rückführungen, dass wir auch im Falle einer Selbstbefreiung in Liebe empfangen werden, gerade, wenn dies aus Krankheitsgründen geschieht. Dort erfolgt keine Kritik, weil hier Leid und ein unwürdiges Ende vermieden wurde. Anders ist es mit Sicherheit, wenn jemand geht, weil seine Liebe unerfüllt, sein Konto nicht so voll oder sein Haus nicht so groß oder evtl. der Mensch durch andere Gründe aufgibt, die zwar durchaus verständlich, aber eben nicht ein aussichtsloses Leben darstellen.
Dennoch wird der Person auch dann mehrfach noch die Chance gegeben, diese Probleme in einem anderen Leben zu bearbeiten und Schilderungen zeigen, dass oft in den folgenden Inkarnationen die Herausforderungen etwas niedriger waren, ähnlich wie in der Schule, wenn man schwierige Aufgaben nicht lösen konnte, der Lehrer half und evtl. leichtere Aufgaben vergab, bis man sicherer wurde.

Ich kann wirklich nur jedem raten, sich bei Interesse mal damit ein wenig zu befassen und selbst studierte Menschen, Neurologen, Kardiologen, allg. Mediziner, die tagtäglich mit NTE, Tod usw. zu tun haben sind heute der Meinung, dass unser Bewusstsein, unser wahres Ich, nicht in unserem Gehirn, sondern an einem anderen, nicht zu lokalisierendem Ort, sitzen muss.

Einen schönen Satz dazu habe ich von einem Freund mal gehört, mit dem ich auch zum Schluss kommen möchte: Wenn du stirbst und es ist alles dunkel und ruhig und da ist gar nichts mehr, wäre es dir dann in dem Moment nicht auch egal, weil du es gar nicht mehr mitbekommst? Weil du gar kein Bewusstsein mehr hast?
Just my two cents.
Dissolved_Alice
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Dissolved_Alice »

nonexistence hat geschrieben: Dienstag 29. November 2022, 01:36 Stellt euch mal vor ihr entscheidet euch das Leben zu nehmen weil es so dermaßen unerträglich ist. Und nachdem ihr sterbt "wacht" ihr in der echten Welt auf und auf eure Frage warum euch dieses Leid zugetan wurde, antworteten die anderen Entitäten nur dass der wahre Horror hier sei und euch lediglich ein für diese Verhältnisse natürlich gutes Leben gegönnt wurde.
Das ist aus einer Kurzgeschichte von Harlan Ellison.

Wie geht ihr mit solchen Gedanken um?
Manchmal gehen mir tatsächlich solche oder ähnliche Vorstellungen durch den Kopf. Halte ich aber für ziemlich unwahrscheinlich.
Weiß wirklich nicht, was ich bzgl des danach glauben soll, bin da komplett ambivalent, vielleicht kommt auch iwas ganz anderes, was wir uns gar nicht vorstellen können...

Scotti danke für den interessanten Beitrag. Deinem Freund ausm letzten Abschnitt stimme ich zu, mir persönlich gefällt diese Vorstellung sogar am besten... Wir werden sehen
Dissolved_Alice
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Dissolved_Alice »

Wir alle streben dem Tod entgegen.
Scotti
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Scotti »

Dissolved_Alice hat geschrieben: Mittwoch 30. November 2022, 03:49 Wir alle streben dem Tod entgegen.
Ich weiß nicht mehr, wer diesen Satz sagte, aber ich finde ihn wunderbar passend: "Die einzigen beiden Konstanten im Leben eines jeden Menschen sind die Geburt und der Tod. Alles andere ist verhandelbar!" :mrgreen:

Für mich wäre es schön, wenn ich meine Freunde, Familie und Menschen, die mir im Leben viel bedeutet haben, wiedersehen und mit ihnen eine neue "Runde" egal ob in diesem oder einem Paralleluniversum planen kann. Ich persönlich glaube, dass da viel mehr ist, als der Mensch je begreifen kann und das ist gut so.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Das Thema finde ich super spannend. Da ich selber eine außer körperliche Erfahrung hatte, bin ich mir super sicher , dass der Tod nicht das Ende ist.

Ich denke auch, wir sind hier um Erfahrungen zu sammeln und zu lernen.
Und Gott sieht ja wie man kämpft. Und wenn man alles versucht hat und gar nichts mehr geht, dann denke ich auch Scotti, dass man dafür nicht nich mehr bestraft wird.

Der Gedanke an Wiedergeburt macht mir Angst und darauf habe ich keine Lust. Wenn ich mich verabschiede und dann mir den gleichen Problemen im neuen Leben aufwache...Dann wäre es ja doch eine Strafe. Denn im neuen Leben meine Probleme wieder zu haben... wäre ja eine schlimme Vorstellung.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Ich hoffe nicht , dass es eine Wiedergeburt gibt. Und wenn dann nur in der Form, dass man als Seele sich weiterentwickelt. Aber nicht ständig seine Aufgaben von früheren Leben bekommt.

Andererseits ist mein Leben so seltsam, dass es mich nicht wundern würde , dass es irgendwie im Zusammenhang mit früheren Leben steht.
Ich weiß zumindest oder ich fühle es, dass es kein Zufall ist.

Ich fühle es. Es ist aber nicht greifbar.
Ich denke ich habe meine Aufgaben auf der Erde nicht erfüllt.
Die Depression hat alles zerstört.

Das einzige was ich zu meiner Verteidigung dann sagen kann, ist das ich gekämpft habe. Aber iwann geht der Ofen aus.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Vor kurzem sah ich einige schöne Videos.
Da hat ein Mann über das Jenseits erzählt...

Die Welt ist wie unsere.
Es gibt alles Städte, Tiere, Pflanzen, Ozeane nur in feinstofflicher Form.
Er meinte, dass unentwickelte Seelen an einem anderen Ort kommen. Aber nicht Hölle
Sondern an einen Ort, wo sie sich noch entwickeln können.

Im Jenseits kannst du weiterhin deinen Hobbys nachgehen
Usw.

Das wäre ja toll, dann könnte ich dort tanzen
Atheos
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Atheos »

Seele? Wir sind eine Affenart..haben Schimpansen dann auch Seelen? :wink:
Atheos
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Atheos »

Die Energie war einfach immer schon da, zumindest sagen das glaube ich die meisten Physiker. Ich hab dazu auch mal die Erklärung gehört..Begründung ist grob gesagt, dass diese Annahme zu dem passt, was man vom Universum weiß/berechnen kann. Aberb ich bin da absoluter Laie!
Dissolved_Alice
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Dissolved_Alice »

Warum denn nicht? Wir streben doch alle dem Tod entgegen
Peterchen
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Peterchen »

Es gibt keine ernstzunehmende Argumente für ein Leben nach dem Tod. Die Hölle und ähnliche Drohszenarien sind nur Geschichten, die Menschen sich ausgedacht haben, um andere Menschen zum Ausharren in diesem pissigen Leben zu überreden. Dass man dafür auf solche Märchen zurückgreifen muss, zeigt ja schon, dass es keine realen Gründe gibt, vom Freitod Abstand zu nehmen.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Das mit der Hölle wäre pervers. Weil sie ja ewig dauern soll.
Was hätte Gott davon auf Ewigkeiten die Hölle existieren zu lassen.

Aber ernstzunehmende Argumente gibt es meiner Ansicht nach schon, dass danach etwas kommt.

Diese Argumente sind vielleicht für dich nicht überzeugend. Für mich aber sehr.
Delfino
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Delfino »

Es gibt leider viele negative Berichte von Nahtoderfahrungen, wo die Leute in der Hölle waren. aber auch daraus sollte es einen Ausweg geben. Ich glaube, dass am Ende alle errettet werden, nur dauert das Ewigkeiten. Vielleicht ist es auch möglich, dass es für ganz schlimme Sünder eine ewige Hölle gibt. So genau, kann ich es auch nicht sagen. Der Satan war ja früher mal eine Lichtgestalt, Luzifer, der Lichtbringer. Dieser hat sich gegen Gott aufgelehnt und wurde daraufhin aus dem Himmel gestossen. Aber er ist immer noch ein Geschöpf Gottes, sozusagen der verlorene Sohn. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass auch Luzifer einst wieder in seine Heimat zurückkehren kann. Eine andere Theorie wäre, dass alle bösen Geister im Feuersee verbrennen und vernichtet werden. Das nennt sich Annihilation und wird vorallem von Zeugen Jehovas gelehrt.
Maja
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Re: Ist der Tod wirklich erstrebenswert?

Beitrag von Maja »

Wenn es keine Wiedergeburt gibt, dann kann sich ja jmd wie Hitler nicht mehr verbessern. (Also es heißt ja , man kommt wieder zur Erde um sich zu entwickeln bis man es geschafft hat. )Und dann könnte ich mir auch vorstellen, dass schlimme Menschen/Seelen einfach vernichtet werden.
Allerdings weiß ich manchmal nicht, ob die Mörder immer schuldig sind. Manche Menschen sind krank und ich weiß nicht, wer daran schuld hat.

Scotti das ist eine schöne Vorstellung, dass man nett empfangen wird und man Chancen bekommt. Aber ich glaube Hitler und andere Killer werden nicht nett empfangen. Das kann ich mir nicht vorstellen
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