Argumente für und wider den Glauben

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Girlxxx

Re: Argumente für und wider den Glauben

Beitrag von Girlxxx »

Conium hat geschrieben: "Wir alle leben unseren Glauben. Jedoch glauben die meisten Menschen ein falsches Weltbild, an ein falsches Bild von der Welt. Die einzige Wahrheit und das einzige widerspruchsfreie Weltbild lehrt uns Gott in der Bibel. Das ist beliebig oft wissenschaftlich bewiesen, naturwissenschaftlich (Physik, Biologie, Chemie) und geisteswissenschaftliche (Philosophie und Mathematik).
Mit Einstein bemächtigte sich die Physik der Philosophie. Seine hochgradig schwachsinnige, zutiefst verlogene und von allen diesbezüglichen Experimenten eindeutig und klar widerlegte Relativitätstheorie, die nur aus Widersprüchen besteht, ist von keinem Menschen zu verstehen, weil Widersprüche nicht zu verstehen, sondern nur zu erkennen sind. Welcher Philosoph sollte aber diese zahllosen Widersprüche, in aller Regel physikalisch ungebildet, erkennen?
In der (nachlesbaren) mathematischen Herleitung der speziellen Relativitätstheorie hat Einstein gleich mehrfach durch Null geteilt. Wir alle haben im sechsten Schuljahr gelernt, daß eine solche Rechenoperation kein Ergebnis liefert. Deshalb ist Einstein ein mathematisch bewiesener Lügner und Betrüger. Und nur ein vollkommener unzulässiges Wort veröffentlicht eine „wissenschaftliche“ Arbeit, in welcher er durch Null teilt. So ist das größte Genie aller Zeiten in Wahrheit der größte unzulässiges Wort aller Zeiten, ein Knecht Satans, Judas Iskariot folgend, denn Einstein hat alle Grundlagen wissenschaftlichen Denkens verworfen, die da sind: Logik und Übereinstimmung mit der Realität.
Nun weiß nicht nur ich, daß die physikalische Fachwelt auch um diese Tatsache weiß, daß Einstein durch Null geteilt hat. Deshalb lügt die physikalische Fachwelt in heute bereits verbrecherischer Weise. Absolut niemand ist auch nur ansatzweise fähig, wenigstens einen der zahlreichen Beweise zur Falschheit der Relativitätstheorie zu widerlegen. Obwohl bis heute kein einziger Beweis vorliegt für diese „Theorie“ und sie durch alle Experimente widerlegt wird, wird sie noch immer behauptet. Wir leben in keinem vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum, das sich kein Mensch vorzustellen vermag, also in einer uns unvorstellbaren Welt. Ist aber die Welt außerhalb unseres Vorstellungsvermögens und behaupten dennoch der Lüge frönende Physiker die Richtigkeit dieses verlogenen Weltbildes und mit ihnen alle Medien (Presse, Rundfunk und Fernsehen), so ist jedem einzelnen Menschen die Möglichkeit genommen, sich ein wahres Bild von der Welt zu machen, da er sich selbst für zu blöd erklären muß, diesen unglaublichen Nonsens jemals verstehen zu können, wenn denn so vermeintlich intelligente Menschen wie Physiker auf ihrer Lüge beharren, was nicht mehr als eine eklatante Offenbarung Satans ist."
Aber warum solche Beispiele völliger Debilität (wenn auch erheiternd bizarr)? Lohnt es sich das zu kommentieren oder ist es gar repräsentativ für den Glauben? Wenn man kritisiert, dann sollte man sich den stärksten Gegner aussuchen (auch bezüglich der Gottesbeweise) und sich nicht auf Unzurechenbare(s) stürzen (es sei denn man will gegen den Fundamentalismus ankämpfen). Im übrigen scheinen mir gewisse Wissenschaftler nicht ganz unähnlich dogmatisch zu denken (und zuweilen auch diffamierend zu schreiben).

(Und meine Restskepsis fragt: hat Einstein wirklich durch Null geteilt? :roll: :twisted: ...sie ist einfach nicht tot zu kriegen)
Conium
Beiträge: 59
Registriert: Dienstag 26. Oktober 2010, 17:50

Re: Argumente für und wider den Glauben

Beitrag von Conium »

Girlxxx hat geschrieben:
Conium hat geschrieben: "Wir alle leben unseren Glauben. Jedoch glauben die meisten Menschen ein falsches Weltbild, an ein falsches Bild von der Welt. Die einzige Wahrheit und das einzige widerspruchsfreie Weltbild lehrt uns Gott in der Bibel. Das ist beliebig oft wissenschaftlich bewiesen, naturwissenschaftlich (Physik, Biologie, Chemie) und geisteswissenschaftliche (Philosophie und Mathematik).
Mit Einstein bemächtigte sich die Physik der Philosophie. Seine hochgradig schwachsinnige, zutiefst verlogene und von allen diesbezüglichen Experimenten eindeutig und klar widerlegte Relativitätstheorie, die nur aus Widersprüchen besteht, ist von keinem Menschen zu verstehen, weil Widersprüche nicht zu verstehen, sondern nur zu erkennen sind. Welcher Philosoph sollte aber diese zahllosen Widersprüche, in aller Regel physikalisch ungebildet, erkennen?
In der (nachlesbaren) mathematischen Herleitung der speziellen Relativitätstheorie hat Einstein gleich mehrfach durch Null geteilt. Wir alle haben im sechsten Schuljahr gelernt, daß eine solche Rechenoperation kein Ergebnis liefert. Deshalb ist Einstein ein mathematisch bewiesener Lügner und Betrüger. Und nur ein vollkommener unzulässiges Wort veröffentlicht eine „wissenschaftliche“ Arbeit, in welcher er durch Null teilt. So ist das größte Genie aller Zeiten in Wahrheit der größte unzulässiges Wort aller Zeiten, ein Knecht Satans, Judas Iskariot folgend, denn Einstein hat alle Grundlagen wissenschaftlichen Denkens verworfen, die da sind: Logik und Übereinstimmung mit der Realität.
Nun weiß nicht nur ich, daß die physikalische Fachwelt auch um diese Tatsache weiß, daß Einstein durch Null geteilt hat. Deshalb lügt die physikalische Fachwelt in heute bereits verbrecherischer Weise. Absolut niemand ist auch nur ansatzweise fähig, wenigstens einen der zahlreichen Beweise zur Falschheit der Relativitätstheorie zu widerlegen. Obwohl bis heute kein einziger Beweis vorliegt für diese „Theorie“ und sie durch alle Experimente widerlegt wird, wird sie noch immer behauptet. Wir leben in keinem vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum, das sich kein Mensch vorzustellen vermag, also in einer uns unvorstellbaren Welt. Ist aber die Welt außerhalb unseres Vorstellungsvermögens und behaupten dennoch der Lüge frönende Physiker die Richtigkeit dieses verlogenen Weltbildes und mit ihnen alle Medien (Presse, Rundfunk und Fernsehen), so ist jedem einzelnen Menschen die Möglichkeit genommen, sich ein wahres Bild von der Welt zu machen, da er sich selbst für zu blöd erklären muß, diesen unglaublichen Nonsens jemals verstehen zu können, wenn denn so vermeintlich intelligente Menschen wie Physiker auf ihrer Lüge beharren, was nicht mehr als eine eklatante Offenbarung Satans ist."
Aber warum solche Beispiele völliger Debilität (wenn auch erheiternd bizarr)? Lohnt es sich das zu kommentieren oder ist es gar repräsentativ für den Glauben? Wenn man kritisiert, dann sollte man sich den stärksten Gegner aussuchen (auch bezüglich der Gottesbeweise) und sich nicht auf Unzurechenbare(s) stürzen (es sei denn man will gegen den Fundamentalismus ankämpfen). Im übrigen scheinen mir gewisse Wissenschaftler nicht ganz unähnlich dogmatisch zu denken (und zuweilen auch diffamierend zu schreiben).

(Und meine Restskepsis fragt: hat Einstein wirklich durch Null geteilt? :roll: :twisted: ...sie ist einfach nicht tot zu kriegen)
Aber warum solche Beispiele völliger Debilität (wenn auch erheiternd bizarr)? Lohnt es sich das zu kommentieren oder ist es gar repräsentativ für den Glauben?
"Lohnen" tut es sich sicher nicht das zu kommentieren. Bizarr ist es allemal aus unserer heutigen historischen Sichtweise. Stelle Dir doch mal diesen Menschen in einer gewissen Machtposition im Mittelalter vor. Das Lachen würde einem sehr schnell vergehen. Spätestens auf dem Scheiterhaufen oder im Folterkeller würde das Lachen nur noch in einem schmerzverzerrten Grinsen enden.

Ich wollte hier nur lediglich die extreme Sichtweise aufzeigen, die von religiöser Intention ausgelöst worden ist.

Und falls Einstein durch Null geteilt hätte, muß man sich einfach die Frage stellen, warum ist das bisher niemandem anderem aufgefallen? Falls jemand die Relativitätstheorie von Einsten schlüssig widerlegen kann, sollte er darüber eine wissenschafliche Veröffentlichung machen und nicht nur in Foren oder eigener Webseite darüber informieren.
Peterchen
Beiträge: 742
Registriert: Freitag 30. Januar 2015, 13:02

Re: Argumente für und wider den Glauben

Beitrag von Peterchen »

Girlxxx hat geschrieben:
O.k., dann erläutere das bitte. Ich will hier unter Epiphänomen nur die Eigenschaft verstehen, dass das Mentale kausal nicht wirksam werden kann. Wie siehst du das diesbezügliche Problem beim `Physikalismus`. Denn dass Mentales existiert wirst du kaum bestreiten können...was verstehst du unter Identität wenn du davon schreibst?
Unter Identität verstehe ich, dass es sich um dieselbe Sache handelt. Deshalb ist der Physikalismus etwas anderes als der Epiphänomenalismus. Denn Gehirnzustände sind kausal wirksam - sie verursachen unser Verhalten - und wenn mentale Zustände mit Gehirnzuständen identisch sind, dann sind mentale Zustände kausal wirksam. Was unserer Alltagserfahrung entspricht, dass z.B. ein Wunsch oder ein Schmerz die Ursache einer Handlung sein kann.
Das Beispiel mit dem Wasser dürfte übrigens falsch sein (da Wasser andere reduktiv nicht erklärbare Eigenschaften besitzt als aus dessen Moleküle und deren Interaktionen ableitbar wären).
Was sollen das für Eigenschaften sein? Wassergedächtnis? :D
Ich sehe das Problem (wie bereits geschrieben) darin, dass `Identität` im Grunde die Leugnung des Mentalen unter der Hand praktiziert, wenn es das aber nicht tut: inwiefern existiert Mentales neben oder zugleich mit Physischem, d.h. welches ist die spezifische Differenz?
Es gibt keinen Unterschied, da es sich um dieselbe Sache handelt.
Denn eines ist klar: identisch im Sinne von ununterscheidbar sind Physisches und Mentales nicht. So wie ich das sehe behauptet der Physikalismus oder Reduktionismus eine kausale Geschlossenheit der Welt, wenn dem aber so ist, unterscheidet sich bei der Identitätstheorie in der Beschreibung des Hirns rein gar nichts ob nun mentale Phänomene existieren oder nicht (übrigens wäre ein reduktiver Standpunkt nur zulässig wenn aus den neuronalen Ereignissen sich mentale Phänomene ableiten liessen und ZWAR ohne vorhergehendes Wissen, dass solche existieren und dass dem nicht so ist hat schon Leibniz schön illustriert gehabt. Warum nicht annehmen, dass ein Teller Spaghetti ebenso Mentales `enthält`...zumindest ist solches Vorgehen genau jenes der Reduktionisten).
Weil ein Teller Spaghetti kein Verhalten zeigt, das charakteristisch für mentale Zustände ist.



Und ich habe dir bereits gesagt, dass das durchaus widerspruchsfrei denkbar ist. Der Geist ist an die Materie gebunden solange das Hirn existiert (nicht, dass ich daran glauben würde, es geht nur um die Plausibilität es Argumentes), d.h. er kann sich nur vermittels des Hirns betätigen. Der Geist schwebt nicht über dem Hirn und wird von diesem dümmer gemacht, sondern der Geist ist `im` Hirn, und nimmt jene Form an die das Hirn zulässt. Das ist vollkommen konsistent.
Was kann das heißen, "ist ans Gehirn gebunden"? Doch nur, dass Gehirn und Geist kausal interagieren. Und das widerspricht erstens der kausalen Geschlossenheit der physikalischen Welt. Im Gehirn müssten ständig Ereignisse passieren, die keine physikalische Ursache haben. Zweitens leuchtet mir immer noch nicht ein, warum ein Geist, der auch ganz ohne Gehirn auskommt, plötzlich kretinhaft wird, wenn ein Teil des Gehirns beschädigt wird.
Girlxxx

Re: Argumente für und wider den Glauben

Beitrag von Girlxxx »

Peterchen hat geschrieben: Unter Identität verstehe ich, dass es sich um dieselbe Sache handelt. Deshalb ist der Physikalismus etwas anderes als der Epiphänomenalismus. Denn Gehirnzustände sind kausal wirksam - sie verursachen unser Verhalten - und wenn mentale Zustände mit Gehirnzuständen identisch sind, dann sind mentale Zustände kausal wirksam. Was unserer Alltagserfahrung entspricht, dass z.B. ein Wunsch oder ein Schmerz die Ursache einer Handlung sein kann.
Der Punkt ist, dass du insgeheim einen Dualismus postulieren musst, um von einer kausalen Wirksamkeit des Mentalen sprechen zu können. Denn: es muss einen Unterschied geben zwischen einem rein naturgesetztlich phyiskalisch-chemisch erklärtem neuronalen Prozess/Geschehen und einem mit mentalen Prozessen. Aber: das Mentale ist in keiner Erklärung wirklich relevant, es ist pure semantische Redundanz zum physisch-determinierten Geschehen. Das Mentale erweist sich als ein völlig Überflüssiges und zu sagen es bewirke etwas ist ohne zusätzliche Erläuterung leeres Gerede.
Das Beispiel mit dem Wasser dürfte übrigens falsch sein (da Wasser andere reduktiv nicht erklärbare Eigenschaften besitzt als aus dessen Moleküle und deren Interaktionen ableitbar wären).
Was sollen das für Eigenschaften sein? Wassergedächtnis? :D
Seine makrophysikalischen Verhaltensweisen als Wasser.
Ich sehe das Problem (wie bereits geschrieben) darin, dass `Identität` im Grunde die Leugnung des Mentalen unter der Hand praktiziert, wenn es das aber nicht tut: inwiefern existiert Mentales neben oder zugleich mit Physischem, d.h. welches ist die spezifische Differenz?
Es gibt keinen Unterschied, da es sich um dieselbe Sache handelt.
Sorry, aber das ist einfach gedankenloses Gerede ohne dass du dich wirklich vor Augen geführt hast was das wirklich bedeuten soll. Wenn man nach den Determinanten eines Geschehens sucht, dann sind diese Mental oder Physisch, diese Unterscheidung wird auch nicht durch eine behauptete Identität aufgehoben. Sind es physikalisch-chemische Gesetze die in der kausal geschlossenen physischen Welt des Gehirns als Erklärung hinreichend sind? Falls ja: dann ist das Mentale NICHT wirksam. Falls nein: dann ist die behauptete Identität falsch.
Denn eines ist klar: identisch im Sinne von ununterscheidbar sind Physisches und Mentales nicht. So wie ich das sehe behauptet der Physikalismus oder Reduktionismus eine kausale Geschlossenheit der Welt, wenn dem aber so ist, unterscheidet sich bei der Identitätstheorie in der Beschreibung des Hirns rein gar nichts ob nun mentale Phänomene existieren oder nicht (übrigens wäre ein reduktiver Standpunkt nur zulässig wenn aus den neuronalen Ereignissen sich mentale Phänomene ableiten liessen und ZWAR ohne vorhergehendes Wissen, dass solche existieren und dass dem nicht so ist hat schon Leibniz schön illustriert gehabt. Warum nicht annehmen, dass ein Teller Spaghetti ebenso Mentales `enthält`...zumindest ist solches Vorgehen genau jenes der Reduktionisten).
Weil ein Teller Spaghetti kein Verhalten zeigt, das charakteristisch für mentale Zustände ist.
Auch das ist eine zirkuläre Antwort, was ich ja dem Reduktionismus vorwerfe.

girlxxx hat geschrieben: Und ich habe dir bereits gesagt, dass das durchaus widerspruchsfrei denkbar ist. Der Geist ist an die Materie gebunden solange das Hirn existiert (nicht, dass ich daran glauben würde, es geht nur um die Plausibilität es Argumentes), d.h. er kann sich nur vermittels des Hirns betätigen. Der Geist schwebt nicht über dem Hirn und wird von diesem dümmer gemacht, sondern der Geist ist `im` Hirn, und nimmt jene Form an die das Hirn zulässt. Das ist vollkommen konsistent.
Was kann das heißen, "ist ans Gehirn gebunden"? Doch nur, dass Gehirn und Geist kausal interagieren. Und das widerspricht erstens der kausalen Geschlossenheit der physikalischen Welt. Im Gehirn müssten ständig Ereignisse passieren, die keine physikalische Ursache haben. Zweitens leuchtet mir immer noch nicht ein, warum ein Geist, der auch ganz ohne Gehirn auskommt, plötzlich kretinhaft wird, wenn ein Teil des Gehirns beschädigt wird.
Aha, kausale Geschlossenheit der physikalischen Welt...siehe oben...damit kannst du dir aber die kausale Wirksamkeit des Mentalen an den Hut stecken. Oder aber du musst aufzeigen was das Mentale zusätzlich an Determinanten ins Spiel bringt (von mir aus mit rein physischen Kategorien beschreibbare, aber selbst das widerspricht der kausalen Geschlossenheit) im Vergleich zu einer Erklärung die ganz ohne mentale Ideen auskommt. Indem du die kausale Geschlossenheit behauptest unterminierst du a) die kausale Wirksamkeit des Mentalen und b) hast im Grunde dogmatisch den Dualismus/Interaktionismus ausgeschlossen.
Wie genau die Erklärung aussehen müsste bezüglich deiner letzten Frage kann ich nicht sagen, da es mir genügt sagen zu können, dass es formal konsistent denkbar ist, dass eine Seele (oder was auch immer und durch welche Wirkmechanismen auch immer) so lange der Körper lebt (bzw. das Gehirn) in ihrer Selbstwahrnehmung daran gebunden bleibt was dieses Hirn an Möglichkeiten zulässt und was nicht. Spekulativ sicher ein fruchtbares Feld für Spekulanten...aber das interessiert mich nicht sonderlich.
Deine These hingegen, dass bei vorausgesetzter `Identität`von Geist und Hirn, das Mentale wirksam sein könne, ist leere Rede, solange du nicht aufzeigen kannst inwiefern eine kausal geschlossene physische Welt durch das Emergieren des Mentalen zusätzliche Determinanten, kausal wirksame Faktoren, erzeugen kann OHNE die kausale Geschlossenheit zu unterminieren...selbst wenn man solche zusätzlichen Faktoren als physische beschreibt würde die kausale Geschlossenheit der physischen Welt nämlich damit verletzt werden. Wird die kausale Geschlossenheit aber mit der Emergenz des Mentalen nicht verletzt, dann ist das Mentale völlig überflüssiges Anhängsel, eben ein reines Begleitphänomen, ohne dass dadurch in der kausalen Abfolge des Physischen (also auch des Hirns!) sich irgend etwas ändern würde. Und das heisst klarerweise: das Hirn und damit das mentale Geschehen wird AUSCHLIESSLICH von den rein physischen Gesetzmässigkeiten bestimmt...ob Mentales existiert oder nicht spielt für das Hirn keine Rolle und damit auch nicht für Verhalten oder sonst etwas vom Hirn Abhängiges...genau die Behauptung des Epiphänomenalismus. Wichtig ist zu verstehen was die `kausale Geschlossenheit der physischen Welt` impliziert: dass, den Zufall ausgeklammert, der Ablauf des Weltgeschehens DETERMINIERT ist durch das Insgesamt der physisch kausal wirksamen Mechanismen. Das heisst, dass das erscheinen des Mentalen weder als Mentales noch als mit physisch Identischem an diesem Ablauf irgendeinen Unterschied bewirken würde, ergo das Mentale völlig obsolet ist für den Ablauf auch mit Bewusstsein ausgestatteten Seins und Geschehens. Dass noch ganz andere Probleme von einer Identitätstheorie zu erklären wären, erübrigt sich eigentlich zu sagen: dass z.B. physisches und mentales Determiniertsein völlig anderen Regeln folgt: dort physische Kausalität, hier u.a. Gründe und logische Folgerung. Wie man das harmonisieren will, ohne die Relevanz des Mentalen völlig zu negieren, ist schleierhaft und selbst für Reduktionisten welcher Couleur auch immer nur mit Verweis auf künftige Forschung und Denkanstrengungen zu besänftigen etc.
Die Identitätstheorie wäre plausibler wenn alles physische Geschehen als auch mental interpretiert würde (also auch die Schüssel Spaghetti), aber auch da stellt sich die Frage unweigerlich welches die `wirklich-tatsächlich` wirksamen Faktoren sind und wie eine solche doppel-aspektige Welt zu beschreiben wäre (sicherlich nicht rein physikalisch wenn man dem Mentalen und deren Eigengesetzlichkeit Wirksamkeit zubilligen wollte).
Zuletzt geändert von Girlxxx am Donnerstag 27. August 2015, 04:04, insgesamt 1-mal geändert.
Girlxxx

Re: Argumente für und wider den Glauben

Beitrag von Girlxxx »

Conium hat geschrieben:
Aber warum solche Beispiele völliger Debilität (wenn auch erheiternd bizarr)? Lohnt es sich das zu kommentieren oder ist es gar repräsentativ für den Glauben?
"Lohnen" tut es sich sicher nicht das zu kommentieren. Bizarr ist es allemal aus unserer heutigen historischen Sichtweise. Stelle Dir doch mal diesen Menschen in einer gewissen Machtposition im Mittelalter vor. Das Lachen würde einem sehr schnell vergehen. Spätestens auf dem Scheiterhaufen oder im Folterkeller würde das Lachen nur noch in einem schmerzverzerrten Grinsen enden.
Die Nazis habe Einsteins Physik als jüdische und darum falsche verwerfen wollen (und zeigten damit , dass sie da noch irrationaler, wenn auch nicht unbedingt heuchlerischer, argumentieren als der, der das durch 0 Teilen Einsteins behauptete und monierte).
Vieles in der kath. Kirche z.B. wurde alleine auf Grund mangelnder Macht und Anpassungsdruck von aussen durch die Moderne/Säkularisierung widerstrebend modifiziert, `gezähmt`. Hätten sie wieder dieselbe Macht wie im Mittelalter habe ich wenig Zweifel, dass sie ihre Linie dem wieder `anpassen` würden.
Und falls Einstein durch Null geteilt hätte, muß man sich einfach die Frage stellen, warum ist das bisher niemandem anderem aufgefallen? Falls jemand die Relativitätstheorie von Einsten schlüssig widerlegen kann, sollte er darüber eine wissenschafliche Veröffentlichung machen und nicht nur in Foren oder eigener Webseite darüber informieren.
Dem User `Chron` sei solche Widerlegung vor Jahren gelungen (gemäss seiner Aussage...). Obwohl ich der Wissenschafts-Community nicht unbedingt weit trauen würde, hast du sicher recht. Interessant, dass die empirische Verifizierung von Einsteins These, dass Licht gravitativ abgelenkt werde (durch englische Forscher um 1920) offenbar gefälscht war...gut, dass das den Nazis damals nicht bekannt wurde (diese Tatsache wurde erst Jahre nach Ende es 2. Weltkrieges bekannt...Einstein hatte mit seiner These freilich dennoch richtig gelegen).
Girlxxx

Re: Argumente für und wider den Glauben

Beitrag von Girlxxx »

Eben geschaut: Sternstunde Philosophie auf SRF zur Frage nach der möglichen Existenz Gottes. Zwei Philosophen als Diskutanten, Niveau: erbärmlich. Das Buch hingegen ist lesenswert (gerade auch bezüglich dem Leib-Seele-Problem): Holm Tetens "Gott denken".
Zuletzt geändert von Girlxxx am Montag 14. Dezember 2015, 17:30, insgesamt 1-mal geändert.
Girlxxx

Re: Argumente für und wider den Glauben

Beitrag von Girlxxx »

Peterchen hat geschrieben: Es geht ja gerade nicht um Kausalität. Wie schon mal gesagt: Ein kausaler Interaktionismus, der dem Gehirn die Rolle des Empfängers zuweist, kann die Auswirkungen von Gehirnstörungen wie Alzheimer nicht erklären. Dass der unsterbliche, nichtmaterielle Geist dümmer wird, weil der Empfänger nicht mehr richtig funktioniert, macht keinen Sinn. Das wäre so, als würde ein Spielfilm kitschiger oder niveauloser werden, weil die Satellitenschüssel nicht mehr richtig funktioniert.
Zur These, dass Demenz etc. ein Beweis sei für die essentielle Abhängigkeit des Mentalen vom Physischen: Michael Nahm "Wenn die Dunkelheit ein Ende findet. Terminale Geistesklarheit und andere Phänomene in Todesnähe". Sehr interessantes Buch (es sei denn man ist geneigt alles was nicht in ein gängig materialistisches Weltbild passt a priori als anekdotisch abzutun) zu eben diesem Thema. Gibt man dem vom Autor (Biologe) Berichteten nur einen Funken Kredibilität, dann wird der ihm entgegenstehende Dogmatismus zumindest angekratzt. Der Autor bedenkt durchaus auch rein physische Ursachen für diese Phänomene...bezieht selbst also keine definitive Position.
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