Zukunft ohne Menschen

Private Interessensgebiete, Hobbies, Freizeit, Soziales, Berufliches, Umwelt; eigene Überlebens- und Problembewältigungs-Strategien; empfehlenswerte Literatur- und Medienbeiträge zum Thema Suizid, Selbstbestimmung, freier Wille usw.

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Deadly Snowflake

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Deadly Snowflake »

Lena-Marie hat geschrieben:Nochmal wegen den ""dämlichen New Agern und der Gaia-These"
1)Die Beschreibung "dämlich" ist herabsetzend, das finde ich nicht schön.
Damit sagst du aus, dass deren Gedanken und Weltbild dämlich sind/ist und deines nicht. Das steht dir nicht zu!
Diese Beurteilungen sind immer Nährboden und Grund für Konflikte. Warum können wir Andere nicht einfach anders sein lassen. Warum können wir Andersdenkende (insofern sie mit ihren Gedanken anderen Menschen nicht schaden) nicht einfach anders sein, anders denken lassen?

2)Eine meiner wichtigsten Übungen seitdem ich mich dem Buddhismus angenähert habe, war genau das: Andere anders sein und anders denken lassen! Mir selbst hat das eine unglaubliche Gelassenheit beschert. Ich höre zu, vergleiche das Gehörte mit meinen Gedanken, überlege, ob ich davon etwas übernehmen möchte oder nicht und fertig. Ich habe kein Bedürfnis mehr, andere Menschen von meiner Weltsicht zu überzeugen und wünsche mir, dass mit mir ebenfalls so umgegangen wird.
Alle Menschen versuchen, ihr Leben zu "über"leben. Jeder versucht, ein für sich geeignetes Weltbild zu finden, mit dem er "über"leben kann. Und das ist wichtig. Gerade wir hier in diesem Forum schreiben immer wieder, dass Leben mehr Leid als Freude ist. Deshalb ist es so wichtig, dass man eine Betrachtungsweise dieses Lebens findet, mit der man besser "über"leben kann. Das ist für Jeden etwas Anderes. Das ist nicht übertragbar. Es gibt so viele Betrachtungsweisen des Lebens, wie es Menschen gibt.
Manche schliessen sich Denkgruppen an, für andere ist es besser, individuell zu denken.

3)Für mich z.B. ist es wichtig und richtig, dieser knallharten Realität eine kindliche Betrachtung, einen romantisierend-verniedlichenden Anthropomorphismus, gegenüberzustellen, den ich mir seit meiner Kindheit bewahre. Ich verehre Walt Disney genauso wie C.G.Jung, Buddha, Verena Kast und viele Andere. Ich muss mich dafür nicht schämen. Und ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass es sich besser leben lässt, wenn man sich eine gewisse Kindlichkeit bewahrt, die einem auch im erwachsenen Leben einen Zugang zu unserem inneren Kind gewährleistet und damit sicherstellt, dass dieser so wichtige Faden für unsere Psyche nicht abreisst.

4)Ich habe vorhin mal bei Wikipedia in diese Gaia-These reingelesen, mochte den Artikel aber nicht zu Ende lesen, da ich Feierabend machen muss :wink: , aber was ich beim Überfliegen las, hat mich berührt. Ich bin felsenfest davon überzeugt, könnten alle Menschen die Erde so betrachten wie diese Leute, würde mit unserem Planeten sorgsamer umgegangen werden! Und alleine das wäre schon ein riesen Gewinn!
Zu 1) Herabsetzend, nicht schön, meinst du...
Zur Klärung: dämlich benutze ich hier nicht wertend (auch nich als ästhetisches Werturteil!) sondern deskriptiv (=beschreibend), das wird doch erlaubt sein...eine nüchterne Feststellung. Im übrigen schade ich damit niemanden.

Zu 2) Also lass mich denken wie und was ich will. Aber: wenn du wünschst, dass andere dich so behandeln wie du sie (nicht zu überzeugen versuchen), so masst du dir an deine bevorzugte Denkart anderen vorschreiben zu wollen.
Selbst wenn das Motiv jedes Weltbildes identisch sein sollte: Weltbilder können dennoch zugleich (individuell) nützlich und (objektiv) dämlich sein. Denn Weltbilder sind ja nicht einfach beliebig konstruierbar und austauschbar...es sei denn du vertrittst einen selbstwidersprüchlichen Relativismus.

Zu 3) ...siehe 1)...und/oder 2)

Zu 4) Wie gesagt: dämlich sind jene die die Erde als Lebewesen interpretieren (oder die Natur verniedlichen etc.) Dass die Gaia-Theorie nicht auf die Art interpretiert werden muss, ist klar.
Lena-Marie
Beiträge: 722
Registriert: Mittwoch 16. Mai 2012, 07:50

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Lena-Marie »

Deadly Snowflake hat geschrieben:
Lena-Marie hat geschrieben:Nochmal wegen den ""dämlichen New Agern und der Gaia-These"
1)Die Beschreibung "dämlich" ist herabsetzend, das finde ich nicht schön.
Damit sagst du aus, dass deren Gedanken und Weltbild dämlich sind/ist und deines nicht. Das steht dir nicht zu!
Diese Beurteilungen sind immer Nährboden und Grund für Konflikte. Warum können wir Andere nicht einfach anders sein lassen. Warum können wir Andersdenkende (insofern sie mit ihren Gedanken anderen Menschen nicht schaden) nicht einfach anders sein, anders denken lassen?

2)Eine meiner wichtigsten Übungen seitdem ich mich dem Buddhismus angenähert habe, war genau das: Andere anders sein und anders denken lassen! Mir selbst hat das eine unglaubliche Gelassenheit beschert. Ich höre zu, vergleiche das Gehörte mit meinen Gedanken, überlege, ob ich davon etwas übernehmen möchte oder nicht und fertig. Ich habe kein Bedürfnis mehr, andere Menschen von meiner Weltsicht zu überzeugen und wünsche mir, dass mit mir ebenfalls so umgegangen wird.
Alle Menschen versuchen, ihr Leben zu "über"leben. Jeder versucht, ein für sich geeignetes Weltbild zu finden, mit dem er "über"leben kann. Und das ist wichtig. Gerade wir hier in diesem Forum schreiben immer wieder, dass Leben mehr Leid als Freude ist. Deshalb ist es so wichtig, dass man eine Betrachtungsweise dieses Lebens findet, mit der man besser "über"leben kann. Das ist für Jeden etwas Anderes. Das ist nicht übertragbar. Es gibt so viele Betrachtungsweisen des Lebens, wie es Menschen gibt.
Manche schliessen sich Denkgruppen an, für andere ist es besser, individuell zu denken.

3)Für mich z.B. ist es wichtig und richtig, dieser knallharten Realität eine kindliche Betrachtung, einen romantisierend-verniedlichenden Anthropomorphismus, gegenüberzustellen, den ich mir seit meiner Kindheit bewahre. Ich verehre Walt Disney genauso wie C.G.Jung, Buddha, Verena Kast und viele Andere. Ich muss mich dafür nicht schämen. Und ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass es sich besser leben lässt, wenn man sich eine gewisse Kindlichkeit bewahrt, die einem auch im erwachsenen Leben einen Zugang zu unserem inneren Kind gewährleistet und damit sicherstellt, dass dieser so wichtige Faden für unsere Psyche nicht abreisst.

4)Ich habe vorhin mal bei Wikipedia in diese Gaia-These reingelesen, mochte den Artikel aber nicht zu Ende lesen, da ich Feierabend machen muss :wink: , aber was ich beim Überfliegen las, hat mich berührt. Ich bin felsenfest davon überzeugt, könnten alle Menschen die Erde so betrachten wie diese Leute, würde mit unserem Planeten sorgsamer umgegangen werden! Und alleine das wäre schon ein riesen Gewinn!
Zu 1) Herabsetzend, nicht schön, meinst du...
Zur Klärung: dämlich benutze ich hier nicht wertend (auch nich als ästhetisches Werturteil!) sondern deskriptiv (=beschreibend), das wird doch erlaubt sein...eine nüchterne Feststellung. Im übrigen schade ich damit niemanden.

Zu 2) Also lass mich denken wie und was ich will. Aber: wenn du wünschst, dass andere dich so behandeln wie du sie (nicht zu überzeugen versuchen), so masst du dir an deine bevorzugte Denkart anderen vorschreiben zu wollen.
Selbst wenn das Motiv jedes Weltbildes identisch sein sollte: Weltbilder können dennoch zugleich (individuell) nützlich und (objektiv) dämlich sein. Denn Weltbilder sind ja nicht einfach beliebig konstruierbar und austauschbar...es sei denn du vertrittst einen selbstwidersprüchlichen Relativismus.

Zu 3) ...siehe 1)...und/oder 2)

Zu 4) Wie gesagt: dämlich sind jene die die Erde als Lebewesen interpretieren (oder die Natur verniedlichen etc.) Dass die Gaia-Theorie nicht auf die Art interpretiert werden muss, ist klar.
Zu 1) dieses Wort IST wertend http://de.wiktionary.org/wiki/d%C3%A4mlich

Da kannst du jetzt erzählen was du willst.....

Zu 2) Ich habe nie etwas anderes gemacht, als dich denken zu lassen, was du willst.

Ich habe mit nie angemasst Anderen meine bevorzugte Denkart vorzuschreiben.

"Selbst wenn das Motiv jedes Weltbildes identisch sein sollte: Weltbilder können dennoch zugleich (individuell) nützlich und (objektiv) dämlich sein. Denn Weltbilder sind ja nicht einfach beliebig konstruierbar und austauschbar...es sei denn du vertrittst einen selbstwidersprüchlichen Relativismus."

Was soll denn das? :roll:

Meine Güte, lass die Menschen doch einfach denken, was sie wollen und lass sie Weltbilder haben, die zu ihnen passen, das reicht doch zum Verständnis aus!

"Denn Weltbilder sind ja nicht einfach beliebig konstruierbar und austauschbar"

Warum sollen Weltbilder denn nicht beliebig konstruierbar und austauschbar sein? Ich hatte mit 10 Jahren ein andres Weltbild als mit 20 Jahren. Mit 30 Jahren ein anderes als mit 40 Jahren, usw. Das ist eine ganz normale Entwicklung, die wichtig ist, die sein muss.

"...es sei denn du vertrittst einen selbstwidersprüchlichen Relativismus.""

Ich vertrete garnichts, ich wünsche mir nur eines im Zusammenhang mit diesem Thema:

http://de.wikipedia.org/wiki/Empathie

Zu 3) ...siehe 1)...und/oder 2)

zu 4) ich hab die These noch nicht gelesen.

(mein Auto heisst übrigens Hermann :wink: )


LG Lena
Deadly Snowflake

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Deadly Snowflake »

Lena-Marie hat geschrieben: 1) Herabsetzend, nicht schön, meinst du...
Zur Klärung: dämlich benutze ich hier nicht wertend (auch nich als ästhetisches Werturteil!) sondern deskriptiv (=beschreibend), das wird doch erlaubt sein...eine nüchterne Feststellung. Im übrigen schade ich damit niemanden.
2) Also lass mich denken wie und was ich will. Aber: wenn du wünschst, dass andere dich so behandeln wie du sie (nicht zu überzeugen versuchen), so masst du dir an deine bevorzugte Denkart anderen vorschreiben zu wollen.
Selbst wenn das Motiv jedes Weltbildes identisch sein sollte: Weltbilder können dennoch zugleich (individuell) nützlich und (objektiv) dämlich sein. Denn Weltbilder sind ja nicht einfach beliebig konstruierbar und austauschbar...es sei denn du vertrittst einen selbstwidersprüchlichen Relativismus.
3) ...siehe 1)...und/oder 2)
4) Wie gesagt: dämlich sind jene die die Erde als Lebewesen interpretieren (oder die Natur verniedlichen etc.) Dass die Gaia-Theorie nicht auf die Art interpretiert werden muss, ist klar.


1) dieses Wort IST wertend http://de.wiktionary.org/wiki/d%C3%A4mlich
Da kannst du jetzt erzählen was du willst.....
2) Ich habe nie etwas anderes gemacht, als dich denken zu lassen, was du willst.
Ich habe mit nie angemasst Anderen meine bevorzugte Denkart vorzuschreiben.
3)...es sei denn du vertrittst einen selbstwidersprüchlichen Relativismus."
Was soll denn das? :roll:
4)Meine Güte, lass die Menschen doch einfach denken, was sie wollen und lass sie Weltbilder haben, die zu ihnen passen, das reicht doch zum Verständnis aus!
5)"Denn Weltbilder sind ja nicht einfach beliebig konstruierbar und austauschbar"
Warum sollen Weltbilder denn nicht beliebig konstruierbar und austauschbar sein? Ich hatte mit 10 Jahren ein andres Weltbild als mit 20 Jahren. Mit 30 Jahren ein anderes als mit 40 Jahren, usw. Das ist eine ganz normale Entwicklung, die wichtig ist, die sein muss.
Zu 1) Wenn ich sage, dass ich das Wort deskriptiv-beschreibend verwendet habe, kannst du mir allenfalls vorwerfen das falsche Adjektiv verwendet zu haben...oder aber zu lügen... (Ich behaupte allerdings, dass JEDES Adjektiv logisch-ontologisch gesehen deskriptiv verwendet werden könnte, weil jede Wertung in einem Sein gründet.)
Zu 2) Ich verweise auf deinen Punkt 4) ("Meine Güte...")
Zu 3) Ein selbstwidersprüchlicher Relativismus, behauptet die Relativität aller Aussagen, für diese Aussage selber wird aber ein (nicht-relativer) Wahrheitsanspruch erhoben.
Zu 4) Ich verweise auf deinen Punkt 2) ("Ich habe nie etwas..."). Des weiteren: das reicht allenfalls zum Verständnis ihrer subjektiven Motivation aus, mehr bestimmt nicht.
Zu 5) Da du selber sagtest, dass Weltbilder einer Funktion dienen (das Über-leben erleichtern), ist evident, dass sie bezogen auf einzelne Subjekte nicht beliebig sein können. Ganz etwas anderes ist die Frage ob Weltbilder gemessen am Kriterium der Wahrheit beliebig sein können...das zu behaupten führt in oben erklärten Widerspruch, womit eine solche Position nicht haltbar wäre (allenfalls könnte man einen extremen Skeptizismus vertreten, der gar keine Wahrheitsansprüche erhebt).
Zuletzt geändert von Deadly Snowflake am Mittwoch 24. Oktober 2012, 00:17, insgesamt 1-mal geändert.
Lena-Marie
Beiträge: 722
Registriert: Mittwoch 16. Mai 2012, 07:50

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Lena-Marie »

Oh Mann :mrgreen:

Nur mal schnell zu 5)
"Ausserdem: da du selbst sagst, dass Weltbilder einer Funktion dienen (das Überleben erleichtern), ist evident, dass sie bezogen auf einzelne Subjekte nicht beliebig sein können."
Da es auf der Erde inzwischen ca. 7 Milliarden Menschen leben kann es sujektiv 7 Milliarden Möglichkeiten eines Weltbildes geben. (natürlich können auch mehrere Menschen das selbe Weltbild haben, dann reduziert sich meine Zahl :wink: )
"Ganz etwas anderes ist die Frage ob Weltbilder gemessen am Kriterium der Wahrheit beliebig sein können...das zu behaupten führt in oben erklärten Widerspruch, womit eine solche Position nicht haltbar wäre."
Da nicht alle 7 Milliarden Menschen diesen Anspruch an ihr Weltbild haben, können wir diesen Gedanken gerne wieder adacta legen :wink:

So, warum ich aber nochmal ins Forum kam:

Du schreibst (zum Post obendrüber)
"Zu 2) Also lass mich denken wie und was ich will. Aber: wenn du wünschst, dass andere dich so behandeln wie du sie (nicht zu überzeugen versuchen), so masst du dir an deine bevorzugte Denkart anderen vorschreiben zu wollen."
Wo maße ich mir das an?
Deadly Snowflake

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Deadly Snowflake »

Lena-Marie hat geschrieben:

1) Nur mal schnell zu 5)
Da es auf der Erde inzwischen ca. 7 Milliarden Menschen leben kann es sujektiv 7 Milliarden Möglichkeiten eines Weltbildes geben. (natürlich können auch mehrere Menschen das selbe Weltbild haben, dann reduziert sich meine Zahl :wink: )

2)
"Ganz etwas anderes ist die Frage ob Weltbilder gemessen am Kriterium der Wahrheit beliebig sein können...das zu behaupten führt in oben erklärten Widerspruch, womit eine solche Position nicht haltbar wäre."
Da nicht alle 7 Milliarden Menschen diesen Anspruch an ihr Weltbild haben, können wir diesen Gedanken gerne wieder adacta legen :wink:

3)
"Zu 2) Also lass mich denken wie und was ich will. Aber: wenn du wünschst, dass andere dich so behandeln wie du sie (nicht zu überzeugen versuchen), so masst du dir an deine bevorzugte Denkart anderen vorschreiben zu wollen."
Wo maße ich mir das an?
Zu 1) Und? Desshalb wären diese Weltbilder noch lange nicht beliebig oder austauschbar (weder bezogen auf das Individuum noch bezüglich des Kriteriums der Objektivität oder Intersubjektivität). Zudem lässt sich mit guten Gründen annehmen, dass völlig individuelle Weltbilder gar nicht möglich sind (aus Wittgensteins These, dass es keine Privatsprachen geben könne, gefolgert, da Weltbilder immer sprachlich vermittelt sind).
Zu 2) Ein Weltbild das keinen Wahrheitsanspruch erhebt, könnte schwerlich als Weltbild bestehen und schon gar nicht irgendeine existentielle Funktion erfüllen.
Zu 3) Im vorletzten Beitrag schreibst du, dass so wie du andere Ansichten leben lässt, du dies auch von anderen deinen Ansichten gegenüber wünschst (solange die Ansichten niemandem schaden). Damit sagst du aber doch auch, dass du eine gegenteilige Ansicht (was das gegenseitige Akzeptieren von Ansichten betrifft) nicht wirklich akzeptieren könntest/würdest.
Lena-Marie
Beiträge: 722
Registriert: Mittwoch 16. Mai 2012, 07:50

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Lena-Marie »

Deadly Snowflake hat geschrieben:
Lena-Marie hat geschrieben:

1) Nur mal schnell zu 5)
Da es auf der Erde inzwischen ca. 7 Milliarden Menschen leben kann es sujektiv 7 Milliarden Möglichkeiten eines Weltbildes geben. (natürlich können auch mehrere Menschen das selbe Weltbild haben, dann reduziert sich meine Zahl :wink: )

2)
"Ganz etwas anderes ist die Frage ob Weltbilder gemessen am Kriterium der Wahrheit beliebig sein können...das zu behaupten führt in oben erklärten Widerspruch, womit eine solche Position nicht haltbar wäre."
Da nicht alle 7 Milliarden Menschen diesen Anspruch an ihr Weltbild haben, können wir diesen Gedanken gerne wieder adacta legen :wink:

3)
"Zu 2) Also lass mich denken wie und was ich will. Aber: wenn du wünschst, dass andere dich so behandeln wie du sie (nicht zu überzeugen versuchen), so masst du dir an deine bevorzugte Denkart anderen vorschreiben zu wollen."
Wo maße ich mir das an?
Zu 1) Und? Desshalb wären diese Weltbilder noch lange nicht beliebig oder austauschbar (weder bezogen auf das Individuum noch bezüglich des Kriteriums der Objektivität oder Intersubjektivität). Zudem lässt sich mit guten Gründen annehmen, dass völlig individuelle Weltbilder gar nicht möglich sind (aus Wittgensteins These, dass es keine Privatsprachen geben könne gefolgert, da Weltbilder immer sprachlich vermittelt sind).
Zu 2) Ein Weltbild das keinen Wahrheitsanspruch erhebt, könnte schwerlich als Weltbild bestehen und schon gar nicht irgendeine existentielle Funktion erfüllen.
Zu 3) Im vorletzten Beitrag schreibst du, dass so wie du andere Ansichten leben lässt, du dies auch von anderen deinen Ansichten gegenüber erwartest (solange die Ansichten niemandem schaden). Damit sagst du aber, dass du eine gegenteilige Ansicht (was das gegenseitige Akzeptieren von Ansichten betrifft) nicht tolerieren würdest.
Zu 1) Ich hatte wirklich nicht vor, als ich diesen Film einstellte, eine Diskussion über philosophische Grundlagenforschung zu entfachen. Ich wüsste auch nicht, warum. Ich hab ihn eingestellt und schrieb, ich finde ihn schön.

(ich bin mir aber sicher, dass auch taube Menschen, die keine Schulung in bezug auf Sprache erfahren haben, ein Weltbild haben. Die Gehörlosensprache ist ja recht neu.)

Zu 2) Niemals, wirklich niemals würde ich auf die Idee kommen, mein Weltbild auf einen "Wahrheitsanspruch" zu überprüfen! Dieses Weltbild, das ich mir für mich geschaffen habe, um mein Leben zu "überleben", muss nur in meinem Gefühl den Widerhall der Richtigkeit haben, mehr nicht und mir, nur mir beim Leben behilflich sein! Was andere davon halten oder ob es einem "Wahrheitsanspruch" standhält ist mir sowas von egal, das glaubst du nicht. (wenn du dein Weltbild auf diesem "Wahrheitsanspruch" aufbaust, wirst du niemals eines finden, da wir die "Wahrheit" nicht kennen. Niemals kennen werden.) Ein solches Bestreben finde ich anmassend und unsinnig dazu.

Zu 3)
Zu 3) Im vorletzten Beitrag schreibst du, dass so wie du andere Ansichten leben lässt, du dies auch von anderen deinen Ansichten gegenüber erwartest (solange die Ansichten niemandem schaden). Damit sagst du aber, dass du eine gegenteilige Ansicht (was das gegenseitige Akzeptieren von Ansichten betrifft) nicht tolerieren würdest.
Nein, das sag ich nicht. Das ist lediglich ein Wunsch.
Zuletzt geändert von Lena-Marie am Mittwoch 24. Oktober 2012, 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
Deadly Snowflake

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Deadly Snowflake »

Lena-Marie hat geschrieben: 1) Ich hatte wirklich nicht vor, als ich diesen Film einstellte, eine Diskussion über philosophische Grundlagenforschung zu entfachen.
2) Ich wüsste auch nicht, warum.
3) (ich bin mir aber sicher, dass auch taube Menschen, die keine Schulung in bezug auf Sprache erfahren haben, ein Weltbild haben. Die Gehörlosensprache ist ja recht neu.)
4) Niemals, wirklich niemals würde ich auf die Idee kommen, mein Weltbild auf einen "Wahrheitsanspruch" zu überprüfen! Dieses Weltbild, das ich mir für mich geschaffen habe, um mein Leben zu "überleben", muss nur in meinem Gefühl den Widerhall der Richtigkeit haben, mehr nicht und mir, nur mir beim Leben behilflich sein! Was andere davon halten oder
5) ob es einem "Wahrheitsanspruch" standhält ist mir sowas von egal, das glaubst du nicht. (wenn du dein Weltbild auf diesem "Wahrheitsanspruch" aufbaust, wirst du niemals eines finden, da wir die "Wahrheit" nicht kennen. Niemals kennen werden.) Ich finde das anmassend, fast schon arrogant, danach zu streben.
6) Und unsinnig ebenso.
7) Nein, das sag ich nicht. Das ist lediglich ein Wunsch.
Zu 1) Glaub ich dir gern.
Zu 2) Glaub ich dir ebenfalls gern :wink:
Zu 3) Interessanter Einwand, der mich aber nicht überzeugt. Jedes Weltbild bedingt Sprache (nämlich die Fähigkeit vom konkret Gegebenen abstrahieren zu können). Wenn also Taube auch ohne Gehörlosensprache ein Weltbild haben, dann weil sie eine andere Form von Sprache besitzen. Letztlich müsste natürlich auch geklärt sein was man unter einem Weltbild verstehen will.
Zu 4) Dein Weltbild müsse nur in deinem Gefühl den Widerhall der Richtigkeit haben...kannst du das klarer darlegen? Was beinhaltet dein Weltbild an kognitiven Elementen (ist-Aussagen über die Welt) und was meinst du mit Widerhall des Richtigen?
Zu 5) Erkläre mir bitte wie du ein Weltbild haben kannst, von dem du weisst (da du auch ja behauptest zu wissen, dass wir nie die Wahrheit wissen werden...wie du das weisst, ist mir allerdings schleierhaft...es führt zudem auch wieder in jenen besagten Widerspruch...), dass es eine subjektive Erfindung ist und wie es dir dennoch hilft dein Leben auszuhalten? Dass bedingt doch ein erhebliches Mass an Selbsthypnose...oder doch die Fähigkeit die rechte Hand nicht wissen zu lassen was die linke gerade anstellt (bildlich gesprochen).
Zu 6) Warum das?
Zu 7) O.k.
Zuletzt geändert von Deadly Snowflake am Mittwoch 24. Oktober 2012, 01:18, insgesamt 1-mal geändert.
Lena-Marie
Beiträge: 722
Registriert: Mittwoch 16. Mai 2012, 07:50

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Lena-Marie »

Ich antworte dir morgen, ok? :D

(bist ne zähe Nuss :mrgreen: )

"Zu 2) Glaub ich dir ebenfalls gern :wink: "

Kann es sein, dass dieser Smilie Geringschätzigkeit ausdrückt?
Deadly Snowflake

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Deadly Snowflake »

Lena-Marie hat geschrieben:Ich antworte dir morgen, ok? :D

(bist ne zähe Nuss :mrgreen: )
Kein Problem.
Lena-Marie
Beiträge: 722
Registriert: Mittwoch 16. Mai 2012, 07:50

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Lena-Marie »

Hab grad editiert, guckst du mal?
Deadly Snowflake

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Deadly Snowflake »

Lena-Marie hat geschrieben:
"Zu 2) Glaub ich dir ebenfalls gern :wink: "
Kann es sein, dass dieser Smilie Geringschätzigkeit ausdrückt?
Nein...ist ein rein deskriptiver Smilie.
Lena-Marie
Beiträge: 722
Registriert: Mittwoch 16. Mai 2012, 07:50

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Lena-Marie »

OK :mrgreen:

Ich wünsch dir eine gute Nacht!
Deadly Snowflake

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Deadly Snowflake »

Folgender (anthropomorpher) Witz passt ganz gut zum Thema:

Treffen sich zwei Planeten im Weltall. Sagt der eine zum anderen:"Du siehst aber schlecht aus!" Der andere:"Ja, mir gehts auch nicht gut, ich habe `homo sapiens`". Sagt der erste:" Mach dir nichts draus, das hatte ich auch mal, das geht vorbei!"

Und eine (leicht fungimorphe) Einschätzung von Schopenhauer: "Im unendlichen Raume zahllose leuchtende Kugeln, um jede von welchen etwa ein Dutzend kleinerer beleuchteter sich wälzt, die, inwendig heiss, mit erstarrter kalter Rinde überzogen sind, auf der ein Schimmelüberzug lebende und erkennende Wesen erzeugt hat - dies ist die empirische Wahrheit, das Reale, die Welt (...)."
Lena-Marie
Beiträge: 722
Registriert: Mittwoch 16. Mai 2012, 07:50

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Lena-Marie »

Deadly Snowflake hat geschrieben:Folgender (anthropomorpher) Witz passt ganz gut zum Thema:

Treffen sich zwei Planeten im Weltall. Sagt der eine zum anderen:"Du siehst aber schlecht aus!" Der andere:"Ja, mir gehts auch nicht gut, ich habe `homo sapiens`". Sagt der erste:" Mach dir nichts draus, das hatte ich auch mal, das geht vorbei!"
Da sieht mal mal, wie selektiv du liest (das steht eine Seite vorher) :roll:
Lena-Marie hat geschrieben:(ich hab drei Postings obendrüber nochmal editiert, weil eine Erklärung für meine Begeisterung gefehlt hat):

Mich hat so unglaublich fasziniert, wie schnell die Natur sich ihr Territorium wieder zurückerobern wird (und das ist Realität, wie sie sein wird). Ich fand die Erde sooo schön nach 50.000 Jahren ohne Menschen.

Bis auf den Kunststoffmüll, der wahrscheinlich Jahrmilliarden braucht um zu verrotten :evil: , sah die Erde wieder so aus, wie einst: Unberührt, unbefleckt, ein wunderschönes Biotop! Man sieht einfach, wie schön sie aussieht, wenn keine Menschen mehr da sind, die das alles zerstören.

(ich wünsch es unserem Planten so sehr, dass es nicht mehr allzulange dauert, bis er wieder frei ist! Er hat soviel mitmachen müssen mit uns und die Tiere und Pflanzen haben so leiden müssen unter uns!)

Ich liebe in diesem Zusammenhang diesen "Witz" (in Anführungsstrichen, denn für mich ist es kein "Witz") :(
Treffen sich zwei Planeten im Weltall. Sagt der eine zum anderen: "Du siehst aber schlecht aus!". Der andere:" Ja, mir geht's auch nicht gut, ich habe 'homo sapiens'". Sagt der erste: "Mach' dir nichts draus, das hatte ich auch mal, das geht vorbei!"
Schade, dass wir es dazu haben kommen lassen, wir haben nichts gelernt, wir haben nichts begriffen........ :| :roll: :(
PS.: Meine Antwort zu weiter oben kommt noch, aber mich hats so erwischt, bin richtig krank.... :(
Deadly Snowflake

Re: Zukunft ohne Menschen

Beitrag von Deadly Snowflake »

Gute Besserung! (Insofern du nicht an `homo sapiens` leidest dürfte es dir hoffentlich bald besser gehen).

ps: Ja... manchmal lese ich tatsächlich selektiv. Aber was ich lese wird auf Herz und Nieren geprüft.
Antworten