Alkohol, wie steht ihr dazu?

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

MMaus

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von MMaus »

Alkoholger hat geschrieben:
MMaus hat geschrieben:Alkoholger, du bist ein klarer reeller Typ.

Warum schreibste nicht mal im Suff auf, was Dir an Deinem Leben gefällt und was nicht und was du dir wünscht.

Dann gehe mal nüchtern an die Sache ran.

und schau mal, was Du wirklich ändern willst. Und dann fang einfach mit dem leichtesten an.
Eins hab ich schon getan, ich habe 10 kg abgenommen und habe fast Normalgewicht. Dann haben die Sargträger es mal nicht so schwer. War nicht leicht, wenn man bedenkt, dass eine Flasche Wodka gut 1.600 Kalorien hat.

Und die anderen Probleme, das sind solche Brocken, da komme ich nicht ran. Lohnt sich nicht drüber nachzudenken, was ich ja trotzdem den ganzen Tag mache.
Na, da haste doch schon sehr viel getan.

Mir sagte mal jemand, wenn man nur 10 Prozent an den Problemen löst, die man hat, löst sich der Rest von selbst. und den anderen Rest kann man vergessen.

Mache Dir mal nen Spaß und löse einen Brocken....anscheinend biste auch Masochist und 10 kg abnehmen reicht dir nicht, um zufrieden zu sein.

Dann nimm mal einen Brocken.

Wünsche Dir in diesem Sinne Frohe Weihnachten und nen guten Rutsch ins neue Jahr.
MMaus

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von MMaus »

Wieso Blödsinn...probiere es doch einfach mal.
MMaus

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von MMaus »

Es ist überhaupt nicht unlogisch.

Die Crux ist doch, daß es zuviele Probleme sind. Schaut man sich den ganzen Berg an, erscheint es unmöglich.

Geht man erstmal ein Ding an und schafft das, hat man schon mal ein Problem los und man fühlt sich gestärkt und besser.

Abgesehen davon, daß einem manche Probleme nur deshalb so ausweglos erscheinen, weil man zum Verändern gar keine kraft mehr hat und sich so immer mehr Mißerfolge schafft.

Schafft man erstmal eine kleinere Sache zu regeln, gibt einem selber das Mut und Kraft. Man fängt an, die Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Und hat dann vielleicht auch den Mut mehr anzupacken.

Wobei es ein fataler Fehler ist, immer nur seine Fehler ändern zu wollen. Das raubt soviel Kraft, daß man es nie schafft, seine Stärken wahr zu nehmen und zu leben. Man bleibt allenfalls Mittelmaß.

Wichtig ist seine eigenen Stärken zu erkennen und auszubauen.
MMaus

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von MMaus »

Wieso MUSST du denn daran denken?

Kein Mensch kann dich dazu zwingen und kein Mensch muß müssen.

Versuch doch erstmal das zu lösen, was du lösen kannst.

Und sieh einfach mal selbst, daß du ein klarer Kerl bist, so wie die meisten dich hier sehen, auch wenns nur virtuell ist.
livorna
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Registriert: Montag 20. Dezember 2010, 23:03

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von livorna »

Hydra hat geschrieben:
Lebensnotwendig?
Nein, denke nicht, ausser vielleicht, für die Haltbarkeitsmachung anderer Medikamente?
Hydra hat geschrieben:Lebenskiller?
Ja, bei außreichender Menge auf jeden Fall! Aber auch "Helfer" in bestimmten Situationen.
Hydra hat geschrieben:Welchen Einflußluß hat Alkohol auf Euer Leben?
Gute Frage?!
Hydra hat geschrieben:Welchen Einfluß hat Alkohol auf die von Euch in Betracht gezogene Methode?
Sollte zur weiteren Enthemmung führen.
Plato
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Registriert: Samstag 15. November 2008, 09:21

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von Plato »

Alkoholger hat geschrieben:
MMaus hat geschrieben:Wieso MUSST du denn daran denken?

Kein Mensch kann dich dazu zwingen und kein Mensch muß müssen.

Versuch doch erstmal das zu lösen, was du lösen kannst.

Und sieh einfach mal selbst, daß du ein klarer Kerl bist, so wie die meisten dich hier sehen, auch wenns nur virtuell ist.
Im neuen Jahr werde ich ein oder besser zwei Dinge anpacken, hilft ja nichts.

Gut
MMaus

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von MMaus »

Dann feiere jetzt erst mal schön, mach dir ein paar schöne Tage mit Schneespaziergängen, Glühwein oder-tee.

Schreib dir am besten noch vorher auf, was du machen willst und wann und lege den Zettel erst mal beseite.

Und dan kannste ja entspannt ausruhen.
Rasiel
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Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von Rasiel »

Bild

Das passt voll Sauerbier.
MMaus

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von MMaus »

Klasse das Video.
Nur irgendwie Depri.
Hydra

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von Hydra »

Alkoholger hat geschrieben:
Ja, kann ich jetzt endlich die Augengabel haben.
Aua, da ist es mir doch lieber, daß mal meine Mülltonne geleert wird.
:) :) :)
Hydra

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von Hydra »

Hallo an Alle,

ich beantworte meine eigenen Fragen auch noch mal:
Lebensnotwendig: nein
Lebenskiller: ja
Einfluß auf das Leben groß: weil ich es jeden Tag bei anderen sehe
Einfluß auf die Methode: wenn ich eine hätte, dann wahrscheinlich ja

Ich habe mich total über Eure Meinungen gefreut.
Meine eigene Meinung muß ich auch noch loswerden:

Unter Alkoholikern gibt es wirklich auch ganz tolle, liebe u. hilfsbereite Menschen.
Genauso gibt es die Aggressiven, Streitsüchtigen oder auch Aufdringlichen.

-------------

Das Problem hier ist, daß von 80-90 Leuten (Männer) Ganztagesaufenthalt,
nur einer nicht trinkt
nur einer studiert, aber trinkt
pro Jahr sich, wenn es hoch kommt, es noch einer schafft, sich eine Wohnung zu suchen.

Man muß sich das so vorstellen, daß fast täglich der Rettungswagen aufläuft. Manchmal mehrmals täglich. Das ist total traurig. Für viele ist der Rettungswagen eine Beförderung ins Krankenhaus oder in ein Pflegeheim. Dann kann man nicht mehr trinken.

Leute, die über Jahrzehnte getrunken haben, die brechen dann zusammen, nicht allein am Alkohol. Meist an den Folgeerkrankungen. Am Herzinfarkt ist in über 10 Jahren keiner hier gestorben, eher am scheibenweise Amputieren der Beine. Es ist schrecklich. Diese Leute hängen am Leben. Keiner von denen hat an Suizid gedacht. Manche sind dann im Rollstuhl mit einem Bein, oder noch weniger zurückgekommen. Die haben dann gesagt, ich mache weiter.

Ich habe diese Menschen echt bewundert, wie sie es geschafft haben so weiterleben zu wollen.

Daneben gibt es hier in der Nähe noch einige Alkoholiker, die eine Wohnung haben oder in einer WG wohnen, keiner davon geht arbeiten. Die wollen einfach nicht.

-------------

Ich plädiere dafür, daß man Alkoholikern vorurteilsfrei gegenübersteht, es sind Menschen wie jeder andere auch, oft stecken schwere Schicksale dahinter.

Jemand, der trinkt, der eine Wohnung hält u. arbeiten geht, das ist hier eine Ausnahme.

Alkoholger hat seine Einstellung, die finde ich völlig in Ordnung. Er erfüllt seine Pflichten, solange wie es ihm möglich ist. Er geht arbeiten, auch wenn er krank ist. Wer schafft das schon nach einer Flasche Wodka? Das muß man anerkennen.

Es gibt genügend andere Menschen, die könnten arbeiten gehen, die wollen nicht mal.

Ich sage nicht, daß Alkohol die Lösung ist. Im Gegenteil.
Genau so weiß ich, daß es Tage bei mir gab, wo ich Alkohol nicht widerstehen konnte. Er war an dem Tag unabdingbar. Es mußte sein.

Da wird wohl jeder seine eigene Grenze kennen oder ziehen müssen.

In diesem Sinne
ganz liebe Grüße von
Hydra
MMaus

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von MMaus »

Sauerbier hat geschrieben: Der eine könne literweise saufen, ohne abhängig zu werden, der andere hängt schon mit geringen Mengen an der Flasche. Und ehrlich gesagt, ist das auch meine Überzeugung. Denn die psychische Abhängigkeit ist immer weitaus hartnäckiger als die körperliche. Und wer unter innerer Leere leidet, ist in jedem Fall deutlich anfälliger.
Das ist doch wohl die bescheuertste Aussage, die es gibt. Es gibt genügend Alkis, die jahrelang literweise tranken und sich selbst belogen, daß sie keine Alkis sind.

Selbst Dein Bekannter hätte mal sagen müssen, warum er denn nun bis 40 Jahre trank. Nun gut, er fand vielleicht den Ausstieg. Aber war er deshalb kein Alki?

Nun gut, er fand den Ausstieg. Das heißt aber nur, daß jeder Alki auch die Kraft in sich hat, aufzuhören.

Ärgerlich dabei ist, daß dieser Typ anscheinend nie die Einsicht fand bis 40 Jahre aufzuhören. Das heißt, er suchte auch nie deshalb eine Therapie auf.
Mußte nie etwas ändern.
Die armen Ferkel, die da mehr Gewissen hatten und aufzuhören versuchten, wurden kaputtgemacht.

Es gibt 2 Sprüche:

Lieber unheimlich saufen, aber heimlich.

und:

Der Ehrliche ist der Dumme.

Im Umgang mit Alkohol schläft die Verlogenheit unserer Gesellschaft.
wieoftdennnoch
Beiträge: 92
Registriert: Samstag 13. November 2010, 22:50

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von wieoftdennnoch »

alkoholger schrieb:
[..]Als ich von den schlimmen Folgen des Alkohols las, gab ich sofort das Lesen auf.[..]
ich muss immer lachen und weinen wenn du schreibst, zur gleichen zeit.
du bist echt super sympatisch.
Hydra

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von Hydra »

Hallo Sauerbier,

ich schilderte mein Umfeld:

„hier“ - deswegen habe ich das auch extra mit Strichen abgegrenzt - bedeutet für mich, was ich es jeden Tag sehe, seit über 10 Jahren, eigentlich seit 12 Jahren.

Du kennst halt nur studierte Trinker. Klasse, daß Dein Bekannter es so gut hin bekommen hat. Das schafft aber nicht jeder. An Deinem letzen Absatz ist natürlich etwas dran.

Für mich zählt nur der Mensch allein. Alkohol ist nicht die einzige Sucht. Andere suchen Halt in anderen Grenzgebieten.
Jeder soweit wie er kann oder nicht mehr kann.

Ganz liebe Grüße von
Hydra
MMaus

Re: Alkohol, wie steht ihr dazu?

Beitrag von MMaus »

Ich selber habe nur eine Umgangsweise erlebt, die extrem weltfremd war und hauptsächlich die eigenen Kräfte schwächte.

Es gab die Fraktion, die forderte, wenn man Alkohlprobleme hätte, dürfte man NIE wieder etwas trinken.

Die andere sah einen als Alkoholiker an, weil man nichts mehr trank.

Erstaunlich war aber bei allen, daß einge der Ärzte SOFFEN.

Uns haben sie fertig gemacht, bestraft für Kleinigkeiten, gedemütigt ohne Ende.

Geschlossene Abteilung wegen Trinken eines Radlers.

Wer Alkohol tränke, wäre eh nicht mehr rehabilitierbar.

Wer so dumm war, anzugeben in einer Klinik, daß er Alkohol tränke, dem wurde gleich ein Suchtproblem erstellt mit dementsprechenden Folgen.

Für mich die Folge, daß ich nach der Klinik sehr viel mehr trank als vorher.

Ständige Machtspiele mit dem Ziel einen zu zerbrechen, bzw. nur "Vergünstigungen" zu geben, wenn man kooperiert und jedem Therapeut.zur Verfügung steht, der gerade mit einem will. Natürlich auf Kosten der eigenen Kasse, der Allgemeinheit, wobei einem immer klar gemacht wurde, wie wenig wert man wäre, daß man ja selbst an allem schuld wäre.

Und natürlich nur Entlassung nach Wohlgefallen des Arztes, den man gütigst anzuschleimen hatte, damit der ja lieb ist.

Aus den meisten Kliniken sind Leute sehr viel kränker raus als sie rein sind. Macht ja nichts.

Jedenfalls hat die Landeck erst denn das Interesse an mir verloren, wie ich wirklich krank wurde. Als man mich dorthin verschleppte, war ich noch gesund, hatte nach meinem Suizidversuch das Rauchen aufgehört, war sauber und ordentlich.

Nach dieser Klinik konnte ich mich dann nicht mehr waschen, wurde echt krank.

Was ich sagen will, ist daß die meisten Therapien eher Menschen schwächen, statt sie aufzubauen.

Besser dran ist eigentlich der, der zwar trinkt, aber nicht darüber redet. Ganz einfach.

Und der beste Ansatz bei Alkoholproblemen sind immer noch die Anonymen Alkoholiker.
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